Beiträge von Titus Vibius Vespa

    "Eques Vibius Vespa." stellte er sich dem Ianitor vor.
    "Ich komme im Auftrag des Legatus Legionis Claudius Menecrates. Ich soll diese beiden Sklaven zu deinem Herren zu bringen." fuhr er fort. Der Grieche schaute den Sklaven eindringlich an, er hatte alles gesagt, also sollte er nun den Petronier holen.


    Sim-Off:

    Sorry, total untergangen, hatte ich nicht als Favouriten eingestellt.

    "Feige Hunde." sagte der Grieche mit leiser Stimme und spuckte seitwärts nach rechts. Aus ihrer Deckung kommen, würden die beiden bestimmt nicht. Sie waren erstmal hier zum beobachten. Varelas würde noch ein paar Momente warten, bevor er zurückrutschen und dem Optio bericht erstatten würde.
    Es tat sich nichts auffälliges, aber eins wusste er. Wenn es doch mehr als nur ein kleiner Spähertrupp war, würden sie massive Probleme bekommen.
    Der Tiro neben ihm observierte ebenfalls mit wachen Augen, dennoch schien er genauso wenig zu sehen.

    Nachdem der Legat die Ansprache gehalten hatte, die den Großteil der Männer erheblich geschockt hatte, gab er das Zeichen an die Offiziere, ihre Männer zurück zu den Barracken zu bringen. Das Abmaschieren dauerte, denn es gab eine bestimmte Reihenfolge, in der die einzelnen Cohorten mit ihren Centurien und die Turmae den Campus verließen.
    Nachdem der Decurio seine Männer angewiesen hatte, sich für einen möglichen Auftrag zu rüsten, gab er seinem Duplicarius die Aufsicht und machte sich auf den Weg zur Principia.
    Im Officium des Legaten angekommen meldete er sich wie befohlen und wurde durchgewunken.


    "Decurio Vibius Vespa, wie befohlen, Legat."

    Pünktlich zur Hora Quartia stand die Turma secunda der Reiterei Legio II Germanica an ihrem vorgesehenen Platz bei Antritt auf dem Campus. Vor ihr platzierte sich die Turma prima, daneben die 1. Cohorte und rechts der Turma secunda positionierte sich die 2. Cohorte.
    Das Aufmaschieren hatte unter der neuen Führung von Vespa schon gut funktioniert. Firminus hatte die Turma gut im Griff gehabt und diszipliniert. Die Equites hatten Respekt vor ihrem alten Decurio, da er schon 30 Jahre bei der Legio diente und somit viel Blut an seiner Klinge, viele Narben auf seiner Haut und viele Auszeichnungen auf dem Kerbholz hatte. Einige der Equites standen Vespa als neuem Decurio misstrauisch gegenüber. Er war vor ein paar Monaten erst hier her versetzt worden und auch wenn er Vexillarius, ein sehr ehrvoller Rang, bei der ALA II Numidia gewesen war, kannten sie ihn nicht. Der Grieche sprach nie mit ihnen außer wenn es nötig war. Das er ein guter Soldat war, der kompromisslos alle Befehle befolgte wussten sie, allerdings stimmte sie dies nicht gerade glücklich, da er nun ihr Vorgesetzter war und sie kannten seine ruppige Art. Die Älteren unter den Equites wussten, wie sie sich zu verhalten hatten, die Jüngeren hingegen müssten unter seiner Führung einiges einstecken.


    Varelas ließ seine Turma weiterhin stramm stehen und ließ sie sich nich rühren. Der Legat war zwar noch nicht da, aber seiner Meinung nach, konnte man nie genug stramm stehen üben. Mit scharfem Blick beobachtete er jeden einzelnen seiner Männer. Er würde sich die Schwächsten rauspicken und sie triezen, bis sie besser werden würden, in allem! Denn seine Turma war nur so stark wie ihr schwächstes Glied.

    Varelas verzog keine Miene, als ihm Ferox gratulierte, sondern nickte nur leicht.
    Der Legionär verschwand wieder im hinteren Bereich des Magazins und kam wenig später mit den geforderten Sachen zurück.
    Bei der Frage nach seinem Namen, hätte er am liebsten den Burschen direkt mit dem Rebstock verdroschen. Eigentlich sollte er seinen Namen kennen, hatte er ihn doch im Reiten unterwiesen. Und so einen hatte er beim Decurio als Eques empfohlen..


    "Vibius Vespa." sagte er also genervt und griff nach seinen Sachen. Er unerschrieb, dass ihm die Sachen ausgehändigt worden waren und verließ das Magazin ohne ein Wort.

    Das was ihm der Sklave ihm sagte wusste er bereits und half ihm daher kein Stück weiter. Muskeln hatte er, Intelligenz wohl weniger.
    Varelas schaute sich auf dem Forum um, während die Sklaven miteinander redeten. Nur noch einzelne Leute mit Obst- oder anderen Nahrungsmittelständen räumten das eine oder andere noch herum. Den Tuchhändler würde er hier sicher nicht mehr finden.
    Marcus Petronius Crispus hieß der Mann, den es zu finden galt.. und wo fand man Menschen um diese Uhrzeit? Entweder in der Kneipe oder in ihren Häusern, wobei letzteres wohl eher zutraf bei einem Bürger.


    "Casa Petronia." entgegnete er den Skalven und ritt weiter voran. Er fragte einen der Obsthändler nach dem Weg zur Casa Petronia, der ihm sagte, dass sie unweit des Forums im Süden lag. Also folgten sie der Straße südlich des Forums und kamen an der Curia und ein paar Insulae vorbei, bis sie die Casa Petronia erreichten.

    Als er mit den Skalven an der Casa Petronia ankam, sattelte er ab, was ihm seine Begleiter gleich taten. Er ging zur Porta und klopfte drei mal laut mit selbem Zeitabstand. Er warf einen Blick über die Schulter, beide Sklaven waren noch da und standen hinter ihm.
    Falls sie versuchen sollten zu fliehen, hätte Varelas es schwierig. Er hatte gegen den Muskelprotz nur eine Chance, wenn er genug Zeit haben würde, um seine Spatha zu ziehen, was sich bei einer Überwältigung von hinten eher als schwierig erweisen würde. Da der Grieche schon geklopft hatte, wäre es eher eine dumme Idee, die es sowieso wäre, jetzt noch zu versuchen ihn zu überwältigen.

    Nachdem sie das Tor passiert hatten und in den Trab übergangen waren, blickte sich der Eques noch einmal kurz um, ob ihm beide immer noch folgten. Sie ritten nur im Schritt, da man ihm etwas von Diskretion gesagt hatte, schien es irgendeine geheime Sache zu sein, also sollten man am besten nicht so viel Aufsehen erregen. So würde auch der Sklave nicht von seinem Pferd fallen, zum Glück hatten die beiden zwei der älteren Pferde bekommen, die nicht mehr in Übungen, Mannövern oder im Kampf eingesetzt werden. Der Eques sagte nichts, er genoss wie immer die Stille und lauschte den Straßen Mogontiacums.
    Aus der einen Richtung hörte man das Gelächter und das Gesinge aus den Kneipen, aus der anderen Händler, die gerade die letzten Waren aus ihren Ständen im Lager verstauten. Es war schon dunkel geworden, die Straßen waren somit nahe zu leer. Die Bürger waren in ihren Insulae und versuchten sich warm zu halten. Es war Winter und somit schweinekalt. Als sie sich dem Forum näherten hielt er an, wendete sein Pferd und fragte den Sklaven "Wohin?". Wo dieser Petronier wohnt, wusste er nämlich nicht. Da es sich um einen Tuchhändler handelte, vermutete er seinen Laden in der Nähe des Forums.


    Sim-Off:

    Sorry ihr beiden, habe den ganzen Post neugeschrieben: Hatte total vergessen, dass wir schon in Mogo sind, hatte irgendwie Confluentes im Kopf, weil Vespa dort mal stationiert war.

    Nachdem der Grieche durch das Tor der Ställe ritt bog er nach links ab, um der Straße, an der Principia vorbei, zur Porta Praetoria zu folgen.
    Er hatte beim verlassen der Ställe noch kurz nach den beiden Sklaven zu geschaut, um sicher zu gehen, dass sie ihm auch folgten. Die Frau schien kein Problem mit dem reiten zu haben, aber das wunderte ihn nicht. Sklaven waren in der Regel Barbaren oder Menschen aus fernen Kulturen, bei denen eine reitende Frau nichts besonderes war. Für eine römische Frau wäre das Reiten eher ungewöhnlich. Varelas dachte nicht viel über Gefühle nach, aber durch die Tatsache, dass er nun zwei Sklaven begleitete, keimte in ihm der Gedanke mit seiner Schwester auf.


    Am Tor angekommen nickte er dem wachhabenen Soldat zu, passierte mit den Sklaven das Tor und fing an vom Schritt in den Trab überzugehen.

    Hinter ihm traf einer der Legionäre ein, den er als Tiro vom Mannöver kannte. Varelas grüßte ebenfalls, in dem er den Gruß mit einem Nicken erwiderte. Normalerweise hätte er vor ihm ordentlich salutieren müssen, allerdings war er keine viertel Stunde Decurio, was zudem auch noch keiner wusste, der nicht in der Principia den Aushang gelesen hatte. Nachdem er seine Ausrüstung hatte, würde ihn jeder Soldat als Decurio indentifizieren können und wer das nicht tat und ordentlich salutierte.. bekam Prügel mit dem Rebstock als Diszplinarmaßnahme.


    Ferox hatte Dienst im Magazin, das es eine Strafarbeit war, wusste der Grieche nicht. Einige hatten hier nämlich auch so Dienst.
    Sein Gruß verblüffte ihn nicht, immerhin war der Bursche vor einigen Minuten noch auf gleicher Ranghöhe mit Varelas gewesen, also beschwerte er sich nicht.


    "Ausrüstung als Decurio komplettieren." entgegnete er emotionslos.

    Varelas betrat das Sacellum, nachdem er seine Beförderungspapiere erhalten hatte. Da es nur einige Schritt entfernt war, legte er als erstes den Eid ab, bevor er sich seine neuen Ausrüstungsgegenstände im Magazin abholen würde.


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA" sagte er also mit genau der Monotonie, in der er alles sagte. Allerdings verstand er es nicht als einfache Pflicht, die er zu leisten hatte, sondern sprach die Worte ehrlich. Sein Leben war nun hier, im Exercitus Romanus. Hier würde er dem römischen Reich dienen und wenn er dabei sterben musste. Was danach war? Darüber machte er sich keine Gedanken. Erstmal war er hier, wieso Gedanken über etwas machen, was noch so weit in der Zukunft lag und was man vielleicht gar nicht mehr erlebte?


    Dann verließ er das Sacellum und machte sich auf den Weg ins Magazin.

    Wie befohlen meldete er sich im Magazin des Lagers.
    Er würde hier keine komplett neue Ausrüstung bekommen, allerdings würden ein paar Einzelteile nun ausgetauscht werden, wie z.B. seine Caliga, für die er Calcei bekommen würde, die Schuhe eines Offiziers.
    Zudem würde er einen anderen Helm bekommen, der ihn sichtbar von den anderen Soldaten abhebt, um in einer Schlacht und vor allem im Getümmel klar als Offizier zu identifizieren ist.
    Auf eine Sache freute er sich allerdings ganz besonders. Seinen Vitis.
    Offiziere hatten das Privileg eines Rebstockes, mit dem sie ihre unterstehenden Soldaten ihrer Centurie oder Turma maßregeln konnten. Und ja, für seine Turma würde er genau so einen Rebstock brauchen, um ihnen die Flausen aus dem Kopf zu treiben.
    Es würde keine Brettspiele mehr geben, keine Respektlosigkeit und keine Klugscheißer. Varelas hatte nun das Kommando und er würde jeden maßregeln, der in seinen Augen sich nicht an Disziplin und Ordnung halten würde. Einen Kandidaten hatte er ganz besonders ins Auge gefasst. Eque Thyrsus, der sich aufführte wie ein aufgeblasener Jüngling, der noch die die wärme einer Frau gespürt hat und sich trotzdem rausnahm ältere und erfahrenere Eques zu beleidigen. Was Varelas zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Thyrsus wurde zur XXII. versetzt.


    Er wartete auf den zuständigen Miles, der ihm seine neuen Sachen aushändigen würde.


    Sim-Off:

    Wer will darf gerne ;)

    Während er nun vor dem Schreibtisch des einen Scribas stand, blickte er nach links und rechts zu den anderen Schreibern. Sie händigten den Soldaten Urkunden aus und langsam verstand Varelas, wieso er hier her beordert wurde.
    Breit im Stand und mit verschränkten Armen hinter dem Rücken postierte sich der Grieche vor dem Schreibtisch.
    Anfangs listete der Scriba Fakten aus seiner Akte auf. Das solche Sachen dort standen, wunderte den Soldaten etwas, denn alles was er hier tat, war für ihn nichts besonderes, sondern viel mehr der Einsatz, den hier jeder Soldat leisten sollte.
    Das Ende vom Lied war die Ernennung zum Decurio.
    Ohne seine Miene zu verändern nickte er und nahm es zur Kenntnis.
    Nun befehligte er eine eigene Reitereinheit, eine Turma mit 32 Mann.
    Er verabschiedete sich mit einem "Jawohl." und verließ das Officium.

    Wie aufgetragen fand sich der Eques bei den Ställen ein, um die beiden Sklaven des Legaten zu treffen. Er hatte vor einigen Momenten den Auftrag bekommen sie nach Mogontiacum zu begleiten und im Anschluss auch wieder sicher zurück ins Castellum zu bringen. Vespa interessierte es nicht wieso der Legat ihn dafür wollte. Vielleicht wusste er, dass der Grieche nicht groß Fragen stellte und Befehle hinterfragt, sondern sie kompromisslos ausführt. Also hatte er sich seine Rüstung wieder angelegt, wenigstens musste er jetzt nicht seine Kammeraden bei irgendwelchen dummen Brettspielen ertragen. Nachdem er Stélios gesattelt hatte, führte er seinen Pferd in den Gang des Stalles, wo bereits die beiden Sklaven mit, ein ziemlich muskulöser und großer Mann und eine schöne junge Frau, mit zwei Pferden warteten. Ohne große Worte schwang Varelas sich auf den Rücken seines Pferdes und machte eine Bewegung mit dem Kopf, welche die Sklaven anwies ihm zu folgen.

    Während der alte Mann weiter über seine Dienste in dieser Legion schwafelte, untersuchte Maximus schon den Korb des Begleiters. Es handelte sich wirklich nur um Tuch waren, nichts bedenkliches.
    Mit zusammen gekniffenen Augen musterte er den Mann noch einmal von Kopf bis Fuß und erteilte ihm dann die Erlaubnis das Castellum zu betreten.


    "Du kannst passieren." bestätigte er also.
    "Ich nehme an, du kennst den Weg selbst?" Wenn er wirklich ein Veteran der Legio war, musste er ihm wohl nicht erzählen, wo er den Legaten finden würde.

    Maximus, einer der wachhabenen Soldaten zog bei den Worten des Mannes die Augenbraue hoch.


    "Ganz langsam." entgegnete er dem Besucher. "Zivilisten haben uns keine Befehle zu erteilen." fuhr er fort und klugscheißte "Du MÖCHTEST also mit dem Praefectus Castrorum sprechen, soso." Dann fiel ihm der Tragekorb auf seines Begleiters auf.
    Schien so, als wäre der Kerl sauber, doch den Korb würde er sich genauer ansehen wollen.
    "Einer der Soldaten wird dich zum Praefectus bringen. Doch erst will ich einen Blick in den Korb deines Begleiters werfen." wies er den Mann an. Veteran hin oder her, Sicherheitsvorschrift war Sicherheitsvorschrift.

    Nachdem die Worte des Burschen verklungen waren herrschte kurz Stille. Sogar der Händler hielt seinen Karren wieder an und schaute entsetzt in die Richtung der beiden Eques. Der dritte im Bunde, Laterensis, lachte leise vor sich und und lehnte sich in seinem Sattel etwas zurück. "Ooohohohoho.." gab er von sich. Hier bekam er anscheinend doch noch was spannendes zu sehen.


    Dann passierte das was eigentlich nie vorkam: Varelas Lippen verformten sich, seine Mundwikel zogen sich langsam nach oben und er lachte kurz stumm, dann verfiel seine Miene wieder in die übliche Weise zurück, er schaute Thyrsus ernst an. "Spiel weiter deine Kinderspielchen. " er drehte sein Pferd um, blickte über die Schulter und sagte schelmisch grinsend "Pass auf deinen engen Arsch auf." Dann ritt Varelas weiter in Richtung Portus Militaris. Er hatte keine Zeit sich mit einem Knaben auseinanderzusetzen, der weder Respekt noch Verstand besaß. Klar war für ihn nur eines: Thyrsus schien es nötig zu haben, sich zu profilieren und andere in den Dreck zu ziehen. Ein vorlauter Römer, der die Griechen verachtete und vergessen hatte, dass das Leben seines Volkes sich an dem der Griechen seit vielen jahren orientierte.

    Sim-Off:

    Es wäre schön, wenn man nachdem man gepostet hat, wartet, bis alle Teilnemer (in diesem Fall 3) eine Antwort gepostet haben und hier nicht sechs Postings raushaut, worauf ich jetzt nicht richtig Antworten kann, weil schon 30 andere Sachen gesagt wurden. Vielen Dank.




    EDIT: Ich poste heute Abend, vorher wird hier nicht weitergeschrieben, damit das klar ist.