Pünktlich zur Hora Quartia stand die Turma secunda der Reiterei Legio II Germanica an ihrem vorgesehenen Platz bei Antritt auf dem Campus. Vor ihr platzierte sich die Turma prima, daneben die 1. Cohorte und rechts der Turma secunda positionierte sich die 2. Cohorte.
Das Aufmaschieren hatte unter der neuen Führung von Vespa schon gut funktioniert. Firminus hatte die Turma gut im Griff gehabt und diszipliniert. Die Equites hatten Respekt vor ihrem alten Decurio, da er schon 30 Jahre bei der Legio diente und somit viel Blut an seiner Klinge, viele Narben auf seiner Haut und viele Auszeichnungen auf dem Kerbholz hatte. Einige der Equites standen Vespa als neuem Decurio misstrauisch gegenüber. Er war vor ein paar Monaten erst hier her versetzt worden und auch wenn er Vexillarius, ein sehr ehrvoller Rang, bei der ALA II Numidia gewesen war, kannten sie ihn nicht. Der Grieche sprach nie mit ihnen außer wenn es nötig war. Das er ein guter Soldat war, der kompromisslos alle Befehle befolgte wussten sie, allerdings stimmte sie dies nicht gerade glücklich, da er nun ihr Vorgesetzter war und sie kannten seine ruppige Art. Die Älteren unter den Equites wussten, wie sie sich zu verhalten hatten, die Jüngeren hingegen müssten unter seiner Führung einiges einstecken.
Varelas ließ seine Turma weiterhin stramm stehen und ließ sie sich nich rühren. Der Legat war zwar noch nicht da, aber seiner Meinung nach, konnte man nie genug stramm stehen üben. Mit scharfem Blick beobachtete er jeden einzelnen seiner Männer. Er würde sich die Schwächsten rauspicken und sie triezen, bis sie besser werden würden, in allem! Denn seine Turma war nur so stark wie ihr schwächstes Glied.