Beiträge von Titus Vibius Vespa

    Als der Germane sich auszog wandte sich Serafím der Tafel zu, die der Neuling später zu unterschreiben hatte. Doch vorher wurde sein Blick abgelenkt .. der Germane stand ohne Hose da! Innerlich ließ er seine rechte Hand über sein Gesicht von der Stirn abwärts bis zum Kinn gleiten.. wie hohl konnte man sein? Schließlich zog er dann doch seine Hose wieder an.
    "Wenn alles passt setzte hier dein Zeichen. Du bist selbstständig für die Pflege und Überprüfung deiner Ausrüstung verantwortlich."


    Hiermit bestätige ich, folgende Ausrüstung erhalten zu haben und daraufhingewiesen worden zu sein, dass die Pflege und Überprüfung meiner Eigenverantwortung obliegt:


    - I Lorica Hamata
    - I Mantel
    - II Leinentunika
    - I Gürtel
    - II Paar Stiefel
    - I Lederriemen
    - I Öllampe
    - I Satteltasche
    - I Beutel
    - I Bronzetopf
    - I Patera
    - I Löffel
    - I Messer
    - I Feldflasche
    - I Gurt
    - I Cassis
    - I Spatha
    - I Pugio
    - II Iaculae
    - I Parma
    - I Tragegurt
    - I Hasta


    Unterschrift des Soldaten:


    _______________________



    Sim-Off:

    Ist mir noch nie so aufgefallen, weil ich die Liste nicht gemacht habe, nimm es erstmal so hin.

    "Jawohl Praefekt!" salutierte Serafím und machte sich mit Scarpus auf.
    Das der Terentier wahrscheinlich nicht mit feiern würde war ihm klar gewesen, nicht weil er sich dafür zu Schade war, ganz im Gegenteil, ihm war der Draht zu seinen Soldaten gewiss sehr wichtig. Viel mehr war es die Arbeit, die anscheinend noch auf ihn wartete.
    Der frisch gebackene Duplicarius fand es wirklich schade, zu gerne hätte er mit ihm angestoßen und sich von zahlreichen Schlachten erzählen lassen, die der Praefekt während seiner Karriere schon hinter sich gebracht hatte.

    Der Grieche nickte, demnächst würde er bei solchen Problemfällen sofort den Praefekten aufsuchen.


    Als eben dieser dann von Beförderung sprach, traute er seinen Ohren nicht. Nun sollte er den Rang eines Duplicarius bekleiden!
    "Praefekt! Ich werde dich nicht enttäuschen!" sprach er im strammen Stand mit der Faust auf das Herz klopfend.

    "Nein sind sie nicht. Je nach Einsatz werden die Tiere gerüstet. Wir haben viele Pferde. Es kommt ganz auf die Art des Einsatzes an."
    erklärte er.
    Noch eine Frage gab es, aber bevor er diese beantworten konnte, schaute er irritiert zu Paullus und einem fremden Burschen, der keine Probatenkleidung trug. Scarpus Geschrei machte klar was los war, ein unbefugter Besucher. Also er hatte schon viel gehört, aber zu sagen, man sei der Neffe des Praefekten war schon ein hartes Stück.
    Als die Situation geklärt und Serafím wieder alleine mit den Probati war setzte er einen Blick auf nach dem Motto 'seht ihr, die Ala ist kein Kindergarten!'.


    Faustus Menecrates meldete sich zu Wort, er erinnerte sich an den Probat, von dem er bei Übungen schön öfters kluge Beiträge gehört hatte.
    "Eine wichtige Frage Probat Menecrates. Das du dein Pferd wegen einer Kolik verlierst ist gewiss unwahrscheinlich. Falls es passieren sollte, hast du genug Kammeraden, die dein Pferd wiederholen. Sollte es allerdings in einer Schlacht passieren - viel mehr, weil dein Pferd verletzt wurde und dich abgeworfen hat - bist du für dich selbst verantwortlich. Die Formation deiner Einheit wird geschlossen weiterreiten. Du kannst froh sein, wenn du in der Nähe von unseren Fußsoldaten abgeworfen wirst, wenn nicht .. bist du schneller Tod als du gucken kannst. Und das mit den Lagern auf langen Strecken .. wozu lernt ihr noch gleich Maschieren?" was natürlich eine rein rhetorische Frage war. Viele beschwerten sich über das Maschieren, dabei sollten sie froh sein, wenn es ihnen nach ettlichen Übungen immer leichter fiel.


    "Fragen beantwortet? Sonst noch Fragen?"

    Als sich die hitzige Situation beruhigt hatte, fuhr er fort.
    "Kommen wir zum Punkt Die Ausrüstung der Pferde."


    Er nahm einen Schluck zu sich und setzte erneut an
    "Die Zügelhilfen. Der Reiter lenkt sein Pferd hauptsächlich mit Stimme, Gewicht und Schenkeldruck. Zusätzlich gibt es die Zügelhilfen, die zwar am verlässlichsten und durchgreifendsten sind, aber oft nicht verwendet werden können, da der Soldat, im Kampf keine Hand frei hat. Die Zügelhilfe dient, im Kampf, lediglich als Notbremse, da es üblich ist sehr strenge Gebisse zu verwenden. Somit ist die wichtigste Funktion des Zügels jener, die Pferde schnell und zuverlässig unter Kontrolle zu bringen. Die Signale werden durch lockeres Anlegen und nicht durch Ziehen gegeben. Es gibt sechs Punkte, mit der der Reiter auf sein Pferd, mit Hilfe der Zügel, einwirken kann. Das Maul, der Gaumen, die Unterseite der Kinnlade, der Nasenrücken, die Zunge und die Luftröhre. Der Zügel führt zu einem im Maul liegenden Gebiss und den Leder - oder Metallzaum. Das Gebiss wirkt sehr direkt auf die angegeben Punkte und deshalb soll der Zügel immer mit Gefühl gehandhabt werden. Der Metallzaum verstärkt diese Wirkung noch mal und sollte nur bei besonders schwer kontrollierbaren Pferden eingesetzt werden. Allerdings bietet dieser einen gewissen Schutz für das Pferd, oder besser dessen besonders empfindlichen Nasenrücken. Der Sattel. Es gibt verschiedene Arten von Sätteln, doch allen ist gemein, dass sie vier Hörnchen an den Ecken haben, weswegen wir sie auch Hörnchensattel (sedile) nennen. Es gibt den langhörnigen Sattel, der ein reiner Kissensattel ist, welcher 4 Bronzehörnchen hat, welche die Versteifungen darstellen. Dann gibt es eine Variante als versteiften Kissensattel, der über dem Widerrist mit einem Bogen oder vorne und hinten mit je einem Bogen versehen ist. Die Hörnchen haben hier keine direkte Verbindung mit diesen Bögen und sind elastisch montiert. Die dritte Variante ist ein Hörnchensattel, der wie der Vorige aufgebaut ist, allerdings einen Sattelbaum aus Holz hat. Alle Sättel werden aus Ziegenleder gefertigt und unter ihnen befindet sich eine Reiterdecke aus Wolltuch, die den Rücken des Pferdes schont. Der, den Sattel festhaltende bauchgut, sowie brust- und Schweifgurte und das Kopfgeschirr sind mit Phalerae und Standesabzeichen versehen. Der Hufschutz. Auf hartem Boden, oder im Winter werden die Hufe des Pferdes mit Hufschuhen geschützt, eine, aus Eisen gefertigte, Platte mit zwei Flügeln, an denen zwei Ösen angebracht sind, die dem Huf übergezogen werden. Die geh flächen sind mit Furchen oder Stollen versehen, die dem Pferd Halt geben. Panzerung. Der Kopf der Pferde wird mit so genannten Rossstirnen geschützt. Diese werden aus dickem Leder erzeugt, mit Bronze – oder Messingnägeln verziert und bedecken einen großen teil des Kopfes. Die Augen werden ausgeschnitten und metallene Augenschutzkörbe eingesetzt. Außerdem haben die Pferde einen Brustschutz, teilweise sogar einen Körperschutz, welche ebenfalls aus Leder gefertigt werden."


    Die einen Probati schrieben, die anderen schauten mit offnen Mäulern nach vorne, als wollten sie lieber auch eine Pferdeausrüstung haben und sich zu den anderen auf die Weide stellen, um zu grasen.


    "Fragen?"

    Scarpus schien seine Sache als Capsarius wirklich gut zu machen. Serafím war etwas erstaunt, dass er so viel wissen über Medizin und den menschlichen Körper hatte, denn er hatte keine Ahnung davon, zu einem Mensch gehören Arme, Beine und der Kopf, das war alles was für ihn wichtig war.
    Der Praefekt setzte seinen Blick wieder bei dem Griechen an.
    "Einige scheinen etwas dümmlich, aber viele sind wissbegierig und eifrig. Ich merke mir, welche Männer sich aktiv beteiligen, ich finde man sollte sie im Auge behalten für besondere Tätigkeiten beim Abschlussmannöver." eigentlich etwas gutes was er sagte, doch dann schob er nach "Gestern gab es allerdings einen Zwischenfall. Der Probat Ricus Gotunus .." fing er an zu erzählen und schilderte dem Praefekten was geschehen war.
    "Dieser Bengel war eh schon so vorlaut, das hat das Fass zum überschwappen gebracht. Seine vorlaute Zunge wird ihm jetzt wohl vergehen und Apollonius freut sich über einen neuen Helfer. Diese Bauern haben keine Ahnung von irgendwas, keine Tugenden, keine Disziplin.."
    Eines hatte er noch vergessen "Ich denke in wenigen Wochen sollten die Probaten alles wichtige wissen."

    "Gut,.. weiter geht es mit dem Pun.." da wurde er unterbrochen von irgendeinem einfältigen, vorlauten, dummen Neuling, der zudem noch ungeduldig und nervenaufreibend war..


    Der Grieche machte seinen Vorfahren alle Ehre und holte tief Luft, um einen Schrei wie von Ares persönlich los zu werden:
    "WELCHER BAUER WAR DAS!?" plötzlich war alles ganz still.
    Sein Blick wanderte von Gesicht zu Gesicht, bis er schließlich bei Ricus - was ein Zufall - stehen blieb.


    "DU!" fixierte er mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand "BEI ATHENES TITTEN HAST DU EIGENTLICH NUR IRGENDEINEN SINN FÜR ANSTAND!?" noch nie hatte er so einen Probaten gesehen, der derartiges von sich gab..
    "DU BIST NOCH NICHTMAL EIN ZEHNTEL DEINER AUSBILDUNG IM CASTELLUM, KANNST WEDER KÄMPFEN, NOCH ORDENTLICH MASCHIEREN, NOCH HAST DU AHNUNG VON DER ALA UND WILLST REITEN??" langsam merkte er, wie sein kochendes Blut überschwappte und versuchte sich zu beruhigen.
    "Probat Gotunus.. du willst reiten? WIE WÄR ES DANN ERSTMAL MIT EIN WENIG STALLAUSMISTEN? DAS KÖNNEN BAUER WIE DU DOCH BESONDERS GUT!"
    Wie die übrigen Probati und seine Equeskammeraden sehen konnten, hatte das mit dem beruhigen nicht so ganz funktioniert.
    "Du meldest dich später umgehend bei Duplicarius Apollonius, ich werde ihm sagen, dass er einen neuen Stallburschen hat.. UND WENN DU NOCH WEITER DIESEM KURS BEI WOHNEN WILLST HÄLST DU JETZT DEIN MAUL, HABEN WIR UNS VERSTANDEN?" die vorderen Reihen der Neulinge gingen schon in Deckung, nein es waren keine Pfeile die auf sie niederhagelten, sondern eine ordentliche Portion Speichelgewitter.

    Die beiden Equites setzten sich auf die ihnen angebotenen Stühle vor dem Schreibtisch des Praefekten. Als der Praefekt ihn ansah, interpretierte er, dass er anfangen solle zu berichten.


    "Nun Praefekt. Wir haben im Moment eine große Schwelle an neuen Probati. Wie abgesprochen habe ich ihnen die minderen Ausrüstungsgegenstände ausgehändigt, damit die besseren für die Equites und höheren Ränge vorbehalten bleiben. Langsam gehen uns allerdings die Waffen und Ausrüstungen aus, selbst die Minderen.." berichtete er dem Praefekten. Um wenigstens etwas gutes berichten zu können schob er nach "Aber die neue Ordnung und das Archivieren der Listen hat die Horrea wesentlich überschaubarer gemacht."

    Dieser Ricus Gotunus schien sehr interessiert zu sein, es war schon seine zweite Frage, die er in dieser Stunde stellte.


    "Das Schwertziehen hat einen bestimmten Vorgang inne, eigentlich lernt ihr es auf dem Exerzierplatz praktisch, aber ich denke eine kleine Demonstration kann euch nicht schaden. Marcus?" er schaute in Richtung seines Equeskammeraden, der nun vom Tisch aufstand und vor den Kurs trat.


    "Die Scheide sitzt links, ihr führt euren rechten Arm zum Griff.." was Marcus auch ebenso tat "so dass eure Handinnenfläche gestreckt an der Außenseite des Griffes anliegt.." was Marcus ebenso in Zeitlupe demonstrierte "und dann mit dem Daumen um den Griff greift.." nun fehlte noch der letzte Schritt, dafür hatte sich Marcus ein wenig gedreht, damit die Probati es besser sehen konnten "und anschließend euren Hand mit den anderen Fingern schließt, erst wenn ihr das Schwert sicher habt zieht ihr es heraus."
    der Kammerad zog das Schwert sehr langsam, daraufhin steckte er es wieder in die Scheide, um es dann noch einmal samt Griff in schnellerem Tempo vorzuführen. "So werden weder Reiter noch Tier verletzt. Es sieht einfach aus, doch das Schwertziehen soll gekonnt sein."
    Sein pädagogischer Streublick wanderte wieder zu Gotunus "Frage beantwortet Probat Gotunus?"

    Wie befohlen fand sich der Eques im Officium des Praefekten ein.
    Natürlich saß Ocellus an seinem Platz und sortierte, ordnete und organisierte die verschiedensten Dinge.
    "Decurio Ocellus! Eques Varelas meldet sich wie befohlen beim Praefekten!"

    Ein Raunen ging durch den Raum, zum ersten mal sahen einige von ihnen die römischen Waffen und schienen nun ganz heiß drauf, sie endlich im Training hand zu haben.
    Gerade wollte Varelas zum nächsten Punkt übergehen und Marcus hatte die Waffen fast wieder alle auf den Tisch gelegt, da gab es eine Frage.


    Zuerst klang die Frage gar nicht so dumm, beim zweiten Teil jedoch zog Serafím eine Augenbraue hoch.


    "Du hast deinen Namen vergessen zu nennen." merkte er kurz an, es war ihm ja wichtig zu wissen, wer sich hier aktiv beteiligte.
    "Probat, deine Frage ist gar nicht so abwegig, aber das ein Schwert in einem Baum feststecken bleiben würde, ist wohl mehr als unwahrscheinlich." ein wenig musste er schon lachen, aber nur innerlich, nach außen behielt er seine kühle, strenge Miene.
    "Wir kämpfen eigentlich NIE in einem Wald, nur dann, wenn uns keine andere Wahl bleibt, zum Beispiel bei einem Hinterhalt."
    er nahm kurz einen Schluck aus seinem Becher.
    "Die Waffen sind das A und O eines Reiters, du SOLLST und WIRST sie nicht verlieren. Verlasse nie die Formation, du bist Teil eben jener und sie würde dann einen Schwachpunkt erleiden. Bei einem offenen Kampf.. hol sie dir zurück!"


    Nach einem kurzen Luft holen "Frage beantwortet? Weitere Fragen?"

    "Auf Zack scheint er ja wenigstens zu sein.." dachte sich Varelas nur und entgegnete ihm "Warte hier.", bevor er im Lager der Horrea verschwand. Wenig später lagen alle Ausrüstungsgegenstände auf dem Tresen. "Anprobieren." wies er den Germanen an und widmete sich der Tafel, die der Neuling später zu unterschreiben hatte.

    Weitere Fragen gab es keine, gerade als der Grieche fortfahren wollte bemerkte er, dass sich ein Kammerad von ihm in die Reihen der Probati gesellt hatte.


    "Paullus, schön dich hier zu sehen. Probati, das ist Eques Scarpus, nehmt euch an ihm ein Beispiel und bestreitet eure Ausbildung mit Eifer." ein wenig Motivation konnte nie Schaden. Klar war Eques zu sein keine leichte Sache, aber dafür erfüllte es einen mit Stolz und Ehrgefühl.


    "Die Angriffswaffen der Reiter. Die Reiter der ALA kämpfen in erster Linie mit der Lanze (hasta). Die hasta ist ca. 240cm lang und wiegt um die 1,8 kg. Sie hat einen hölzernen Schaft, eine eiserne Blattspitze und einen eisernen Lanzenschuh von konischer Form. Die Schneiden der Spitze sind scharf geschliffen, um das Muskelgewebe zu zerschneiden und möglichst bösartige Wunden zu verursachen. Die hasta wird sowohl als Stoss- bzw. Stichwaffe, als auch als Hiebwaffe eingesetzt, kann aber auch als Wurfwaffe über kurze Entfernung eingesetzt werden, wobei sie eine mörderische Durchschlagskraft entwickelt. Zusätzlich führen die Reiter einen Köcher mit 4 Wurfspeeren bei sich, die ca. 110cm lang und 0,5 kg schwer sind. Diese werden zum Werfen gegen den Gegner, auf eine Distanz bis 30m, eingesetzt.Bevor der Reiter den Wurfspeer verwendet, nimmt er die Wurfspeere aus dem Köcher und hält sie, unter dem Schild zum Wurf bereit. Für die eigene Verteidigung, wenn die Wurfspeere verbraucht und auch die hasta nicht mehr zur Verfügung steht, hat der Reiter seine Seitenwaffe zur Verfügung. Die Spatha ist eine, für kavalleristische zwecke abgewandeltes Gladius. Sie ist ca. 65 cm lang, hat eine 3,5cm breite Klinge, die sich erst 5cm vor dem Ende zu einer Spitze verjüngt. Der Griff ist aus Bein oder Holz, hat einen kugelförmigen Knauf, ein Griffstück mit sechseckigem Querschnitt und vier horizontalen Kehlungen für die Finger, sowie einen Handschutz. Die Scheide besteht aus lederbezogenen Holzbrettchen mit einem langen Mundblech aus Messing, das mit Treibarbeiten verziert ist. Die Scheide hat zwei Trageringe, mit denen sie am Gürtel (cingulum), später an einem Schulterriemn (balteus) an der rechten Seite, befestigt wird. Das Ziehen des Spatha erfolgt folgender Maßen: Man muss den Griff von der Innenseite, mit nach aussen gekehrter Handfläche, den Daumen nach unten, ergreifen und ziehen. Weitaus schwieriger gestaltet sich das verstauen des gezogenen Spathas in der Scheide, während man in vollem Galopp dahinreitet."


    Wieder demonstrierte Marcus, wie man mit den Waffen umging, sie schwung, warf, hielt. Natürlich nur angedeutet, ansonsten hätte vermutlich einer der Probati ein Loch mehr in seinem Kopf gehabt.


    "Fragen?"

    Sowas hast du wohl noch nie gesehen was? dachte sich Varelas, als er den Mann, der anscheinend Germane war, ansah. Einen Moment wartete er noch, aber jener bekam die Kinnlade nicht mehr hoch "Willst du auch etwas haben oder nur gucken." fragte er er ihn.
    "Hierher.." wies er ihn vor den Tresen. "Wie ist den Name Probat?"

    Dem Gemrumel zu Urteilen, hatte keiner eine ernste Frage, so fuhr Serafím fort.


    "Die Schutzausrüstung der Reiter. Der Schuppenpanzer (lorica squamata) besteht aus kleinen, einander überlappenden Bronze- oder Eisenschuppen, die auf einer Unterlage aus Leinen aufgenäht und mit Draht untereinander verflochten sind. Der Kettenpanzer (lorica hamata) ist auch in Gebrauch. Er besteht aus ineinandergefügten Eisenringen, die eine Hälfte von ihnen geschlossene Ringe, die andere Hälfte zusammengebogen und vernietete Drahtringe, die sich in alternierenden Reihen abwechseln. Dazu kommen noch Schuöterstücke, die mit beweglichen Metallbrusthaken zusammengehalten werden. Unter dem Panzer wird noch ein gepolsteretes Untergewand aus Filz oder Leinen verwendet´. Es dient als zusätzlicher Schutz gegen Schläge und Stösse und verhindert, dass man sich an seinem eigenen, vielleicht beschädigten, Panzer verletzte. Leichte Beinschienen können verwendet werden. Sie bedecken den vorderen Teil des Beines und werden mit Riemen, die durch Ösen geführt werden, befestigt. Die Schiene endet unterhalb des Knies und hat dort, mit Hilfe eines Scharniers eine unabhängige Kniekapsel beweglich befestigt. Die Reiterhelme bestehen aus Eisen, verfügen über Wangenklappen und einen Nackenschutz und wiegen ca. 2,5-3kg Die Schilde hatten eine ovalrunde Form, maßen ca. 115/60cm und wogen ca. 5 kg, ohne Hülle.Sie werden aus Sperrholz gefertigt und die Flächen werden mit Leinen und/oder Rindsleder beklebt. Der Rand wird mit Bronzeleisten beschlagen. In der Mitte hat das Schild ein ovales Loch, durch das der griff läuft. Nach außen wird die Hand durch den halbkugelig geformten Schildbuckel, aus Eisen oder Bronze, geschützt. Die Außenfläche wird bemalt, wobei die Bemalungen nur im Kampf oder bei Paradezwecken gezeigt werden. Die restliche Zeit wird sie durch die Hülle geschützt, welche über das Schild gezogen und durch Riemen festgezogen wird. Die Hülle besteht aus Ziegenleder und dient zum Schutz vor Feuchtigkeit. Außerdem besitzt der Schild Tragegurte, womit man sich den Schild umhängen, bzw. am Sattel des Pferdes befestigen kann. Das Gesamt gewicht der Ausrüstung beträgt ca. 25kg"


    Während er erzählte verwies er immer mit der linken Hand auf die einzelnen Teile an Marcus Körper. Dieser bleib nicht stocksteif stehen, sondern bewegte sich, um den Probati die Flexibilität der Ausrüstung zu veranschaulichen.


    "Fragen?"

    "Gut, fahren wir fort. Nächster Punkt ist Die Ausrüstung des römischen Reiters"
    er stellte den neuen Punkt immer ein wenig durch angehobene Stimme heraus, damit auch die letzten Schlafmützen mitbekamen, dass nun ein Themenwechsel vollzogen wurde.


    Varelas gab seinem Kammeraden Marcus ein Zeichen, dass er sich nun neben ihn stellen sollte, damit er an ihm die einzelnen Ausrüstungsteile zeigen konnte. Marcus hatte seine komplette Ausrüstung inklusive Waffen mitgebracht, welche er jedoch zunächst erstmal auf den Tisch gelegt hatte.


    "Die Kleidung der Reiter." kündigte der Grieche an. Die Reiter der ALA tragen durchwegs, eine Hose aus Leder(feminlia), die eine handbreit unter dem Knie endet. Leder hat vor allem den Vorteil, dass es keine Falten bildet und die raue Oberfläche zusätzlichen Halt am Sattel und den Pferdeflanken bietet. Der Nachteil ist die schwere Reinigung die somit rasch die Reiterhose unansehnlich wirken lässt. Dann erhält der Reiter zwei Arten von Tuniken, eine kurz- und eine langärmelige, die aber beide kurz geschnitten waren und nur bis kurz unter den Unterleib reichten. An den Seiten waren sie unten, senkrecht eingeschnitten. Die Fußbekleidung ist gleich wie bei den Legionären, die caliga. Bei schlechtem Wetter werden oft die Beine durch strumpfartige Umwicklungen, den tibialia, aus Leder, Filz, Leinen oder Tuch geschützt und ebenso bot der Wollschal (focale) Abhilfe. Der Militärmantel (paenula) ist ein ponchoartiger Kapuzenumhang aus gewalktem Wolltuch, der vom Hals bis zur Magengrube zugenäht ist und sich ideal zum reiten eignet. Tunica, Schal, Sandalen, Gürtel, Seitenwaffe und paenula bildeten zusammen die friedensmäßige Dienstuniform."


    Einen Moment machte er Pause, um wieder zu fragen "Fragen?"




    Sim-Off:

    @Gotunus: Nun, mein Kenntnisstand ist der, dass damals die Pferde eher nach ihren Lebensräumen, also Nord, Mediteran, Ost gegliedert wurden. Vielleicht wurd eman dann später wie du sagtest spezieller, aber richtige Rassenbezeichnungen wie "Haflinger" oder ähnliches ist Gallorömisch ja auch nicht.





    Sim-Off:

    Was wichtiges vergessen:


    Der ERSTE der von EUCH ANTWORTET klickt BITTE auf MEINEN ANTWORT-BUTTON
    -> das ist dieser hier
    , der NÄCHSTE dann auf eben JENEN VORGÄNGER.

    Das Kklappt sonst nicht mit der Baumstruktur und das ist etwas nervig und schwierig später nachzuvollziehen, wenn ihr nachschlagt bei eurer Prüfung. In euren Antworten müsste, sofern ihr richtig geklickt habt, "RE: Theoriekurs ab ANTE DIE.." stehen, falls nicht war es der falsche Button.


    Danke für eure Aufmerksamkeit.

    "Rassen? Was meinst du mit Rassen?" er schüttelte den Kopf "In erster Linie werden nur die stärksten und besten Pferde in den Dienst des Kaisers gestellt. Pferde sind für uns Reiter das A und O. Da wir uns in Germania befinden, ordern wir unseren Pferdenachwuchs immer von naheliegenden Zuchten aus dem Land selbst. Diese Tiere haben ein besonders dickes Fell und eine starke Statur, damit sie auch im Winter einsetzbar sind. Ihr kennt den Winter hier besser als ich, ich komme aus Griechenland, unsere Pferde hätten hier im Winter kaum eine Chance. Eine dieser Zuchten ist zum Beispiel Hros Duccia aus Mogontiacum." als er den Namen Duccia aussprach fiel ihm wieder ein, dass er damals vor ihrerem römisch-germanischem "Haus" stand. Romanisierte Germanen, eine Schande für die Römer.


    "Weitere Fragen zu den Pferden?"




    Sim-Off:

    Die Rassen die wir heute haben gabs damals noch nicht, man unterschied eher zwischen nordischen, mediteranen und östlichen Tieren, die jeweils andere Charakteristika aufwiesen.

    Seine Augen fixierten sich auf jenen Probat, den der Grieche vor einigen Tagen hatte ein paar Extrarunden laufen lassen, da er seinen Befehl nicht ausgeführt hatte. Über seine Antwort war er allerdings überrascht.


    "Sehr richtig Probat Answald. Wir sind in erster Linie für den Grenzschutz und Patroullien in eben jenen Gebieten zuständig. Diese Aufgabe hat höchste Priorität, es kann aber durchaus vorkommen, dass wir noch für Nebenaufgaben beordert werden." na wenigstens dumm war er nicht. Serafím machte sich einen Strich für positive Mitarbeit des Probaten auf seiner Liste.


    "Kommen wir nun zum Punkt Zahl, Unterbringung und Versorgung der Pferde."


    Er trank einen Schluck und holte dann tief Luft.
    "Die Ala hat 16 Turmae zu 32 Mann und ein Minimum von 512 Reitpferden hat. Dazu kommen die Pferde der Decuriones, die je 3 besitzen und die der Duplicarien, die 2 Pferde besitzen. So kämen wir auf 40 Pferde pro Turma, also 640 Tiere für die gesamte Einheit. Dazu kommen aber noch Packpferde für die Turmae und Offiziere, womit wir auf einer Anzahl von 700-800 Pferden wären. Hier berücksichtigt sind aber noch nicht die Pferde der Stallburschen (calones), von denen jede Contubernia 4 besitzt und jeder Offizier bzw. Unteroffizier seinen eigenen. Somit kommen wir auf ca. 800 bis 1000 Pferde. Die Pferde werden, wechselweise, zumindest in den Sommermonaten, nicht nur in den Ställen, die den Baracken der Turmae zugeordnet sind, untergebracht, sondern auch auf einer Koppel, außerhalb des Castellums, bzw. im Intervallum. Auch in den Wintermonaten werden die Pferde, teilweise, auf den Koppeln untergebracht, wobei hierfür eigene Unterstände gebaut werden müssen und dies nur die Packpferde betrifft. Wenn wir von einer Mindestanzahl von 800 Pferden ausgehen, benötigen wir an Futter: 16 Zentner Gerste, 160 Zentner Heu, 48 Zentner Stroh und 20000 l Wasser am Tag. Das bedeutet, dass eine Mindestmenge von 2500 Zentner Gerste, 25000 Zentner heu und 7500 Zentner Stroh eingelagert sein müssen, um die Pferde über die Wintermonate versorgen zu können. In den Sommermonaten erhöht sich der Bedarf der Tiere, was aber wieder durch die Haltung auf Koppeln und Weiden ausgeglichen wird."


    Wieder ließ er seine Augen über die Neulinge kreisen.
    "Fragen?"



    Sim-Off:

    Wie schon geschrieben teilt sich der Kurs eigentlich auf mehrere Einheiten auf, aber wir posten jetzt einfach alle Theman hier an einem Tag durch, sonst dauert das ewig, wenn immer wieder alle neu antreten müssen, ist hoffe ich ganz in eurem Interesse ;)