Weitere Fragen gab es keine, gerade als der Grieche fortfahren wollte bemerkte er, dass sich ein Kammerad von ihm in die Reihen der Probati gesellt hatte.
"Paullus, schön dich hier zu sehen. Probati, das ist Eques Scarpus, nehmt euch an ihm ein Beispiel und bestreitet eure Ausbildung mit Eifer." ein wenig Motivation konnte nie Schaden. Klar war Eques zu sein keine leichte Sache, aber dafür erfüllte es einen mit Stolz und Ehrgefühl.
"Die Angriffswaffen der Reiter. Die Reiter der ALA kämpfen in erster Linie mit der Lanze (hasta). Die hasta ist ca. 240cm lang und wiegt um die 1,8 kg. Sie hat einen hölzernen Schaft, eine eiserne Blattspitze und einen eisernen Lanzenschuh von konischer Form. Die Schneiden der Spitze sind scharf geschliffen, um das Muskelgewebe zu zerschneiden und möglichst bösartige Wunden zu verursachen. Die hasta wird sowohl als Stoss- bzw. Stichwaffe, als auch als Hiebwaffe eingesetzt, kann aber auch als Wurfwaffe über kurze Entfernung eingesetzt werden, wobei sie eine mörderische Durchschlagskraft entwickelt. Zusätzlich führen die Reiter einen Köcher mit 4 Wurfspeeren bei sich, die ca. 110cm lang und 0,5 kg schwer sind. Diese werden zum Werfen gegen den Gegner, auf eine Distanz bis 30m, eingesetzt.Bevor der Reiter den Wurfspeer verwendet, nimmt er die Wurfspeere aus dem Köcher und hält sie, unter dem Schild zum Wurf bereit. Für die eigene Verteidigung, wenn die Wurfspeere verbraucht und auch die hasta nicht mehr zur Verfügung steht, hat der Reiter seine Seitenwaffe zur Verfügung. Die Spatha ist eine, für kavalleristische zwecke abgewandeltes Gladius. Sie ist ca. 65 cm lang, hat eine 3,5cm breite Klinge, die sich erst 5cm vor dem Ende zu einer Spitze verjüngt. Der Griff ist aus Bein oder Holz, hat einen kugelförmigen Knauf, ein Griffstück mit sechseckigem Querschnitt und vier horizontalen Kehlungen für die Finger, sowie einen Handschutz. Die Scheide besteht aus lederbezogenen Holzbrettchen mit einem langen Mundblech aus Messing, das mit Treibarbeiten verziert ist. Die Scheide hat zwei Trageringe, mit denen sie am Gürtel (cingulum), später an einem Schulterriemn (balteus) an der rechten Seite, befestigt wird. Das Ziehen des Spatha erfolgt folgender Maßen: Man muss den Griff von der Innenseite, mit nach aussen gekehrter Handfläche, den Daumen nach unten, ergreifen und ziehen. Weitaus schwieriger gestaltet sich das verstauen des gezogenen Spathas in der Scheide, während man in vollem Galopp dahinreitet."
Wieder demonstrierte Marcus, wie man mit den Waffen umging, sie schwung, warf, hielt. Natürlich nur angedeutet, ansonsten hätte vermutlich einer der Probati ein Loch mehr in seinem Kopf gehabt.
"Fragen?"