Beiträge von Titus Vibius Vespa

    Am heutigen Tage hatte Tribun Decimus Serapio die Decuriones der einzelnen Turmae der Garde-Kavallerie in sein Officium eingeladen. Nach der Begrüßung nahmen die Männer auf die Anweisung des Decimers hin in dessen Besprechungsraum Platz, wo sie über die Abläufe der Imagines-Weihe instruiert wurden. Als die wichtigsten Dinge zur kultischen Zeremonie besprochen waren, hatte der Tribun noch ein besonderes Anliegen an seine Männer. Nach der Weihe sollte eine Demonstration der Garde-Reiterei stattfinden, bei der die einzelnen Turmae sowohl verschiedene Formationen als auch individuelles Geschick präsentieren sollten.


    Auch wenn Vespa früher eigentlich gar nichts für diese Paraden übrig hatte, musste er an diesem Punkt eingestehen, dass er langsam Gefallen daran fand. Jetzt, wo er zur Garde, der Soldaten-Elite Roms, gehörte, begriff er, dass solch ein Auftritt auch etwas für sich hatte. Stolzerfüllt würde er seine Männer zusammen mit den anderen Turmae präsentieren und den Kaiser sowie seine Familie auf diese Art und Weise ehren.


    Während der Decimer die Männer instruierte, nickte Vespa Satz für Satz. Tappo erhielt also das Oberkommando, nicht verwunderlich, hatte der mittlerweile doch schon recht alte und somit alt eingesessene Decurio es doch mehr als nur verdient, wer weiß, wie lange sein Lebensfaden noch dem Gebrechen standhalten würde.


    Zum Schluss machte der Tribun eine Pause, vermutlich wollte er wissen, ob es irgendwelche Fragen oder schon konkrete Einfälle gab.


    Vespa hielt sich an dieser Stelle erstmal zurück, war er doch genauso wie Cursor noch nicht lange bei der Garde.

    Nach einiger Zeit, in der sich die ein oder anderen hier auf dem Platz schon beschnuppert hatten - Vespa gehörte definitiv nicht dazu -, erhob der als Tribun zu erkennender Mann seine Stimme und richete sein Begrüßungswort an die Männer, die nun bzw. nach dem Schwören des Eides zur Garde des Kaisers gehören würden.


    Der gebürtige Grieche hatte nicht viel übrig für lange Reden und Schwafelleien. Neben den motivierenden Worten, die vermutlich zum Standardprogramm gehören, fand Vespa in den übrigen Worten des Mannes seine Linie wieder. Bedingungslose Loyalität, Disziplin, Kampfeskraft.. Auch wenn er gerne den verhassten Barbaren, die der Tribun auch in seiner Rede als mordbrennende Barbaren an den Grenzen bezeichent hatte, den Kopf abgeschlagen hätte, wuchs je mehr Worte über die Lippen des Mannes kamen die Gewissheit, dass er hier richtig war. Er würde seine Rüstung mit Stolz tragen und seine Aufgaben bis in den Tod Ernst nehmen.


    Die Männer jubelten zustimmend und motiviert nachdem der Tribun geendet hatte. Dann geleitete dieser Gruppenweise die Männer in das Sacellum, damit sie ihren Eid schwören konnten. So stand auch Vespa nun vor den heiligen Insignien und schwor die Worte, die es zu schwören galt, um ein Praetorianer zu werden.


    "Iurant autem milites omnia se strenue facturos quae praeceperit Imperator Tiberius Aquilius Severus Augustus, numquam deserturos militiam nec mortem recusaturos pro Romana republica!"


    Als er zusammen mit den anderen Männern, die mit ihm den Eid geschworen hatten, das Sacellum verließ, warf er dem Tribun einen kurzen Blick vollsten Respekts zu und nickte.

    Das Gesülze der Frauen hörte der gebürtige Grieche nur mit einem oder sogar nur einem halben Ohr, da er sich auf das Geschehen auf dem Markt konzentrierte. Daher brauchte es auch ein paar Sekunden, bis der Decurio bemerkte, dass sich die Beraterin der Kaisern an ihn gewandt hatte. Da es die Beraterin der Kaiserin war, waren ihre Befehle natürlich von dieser abgesegnet, weshalb er diesen auch folgte. Auch wenn er von der Idee die Trajans-Markthalle zu besuchen nicht gerade begeistert war, würde er da nicht herum kommen. Die Frauen wollten in den 2. Stock, daher würde er auf seine vier Reiter in deren Beobachtungsfunktion verzichten müssen und sogar er selbst würde vom Rücken seines Pferdes steigen müssen.


    Der Decurio schaute in die von der Beraterin angedeutete Richtung und nickte. "Jawohl, Aelia." Nach kurzen Überlegungen fasste er den Entschluss, den direkten Weg über den offen Platz zu den Trajans-Hallen zu wählen. Er hatte zwar ein paar Tage zuvor das Gelände inspiziert, weshalb er die ein oder andere Abkürzung kannte, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass die Neugier der Menschen somit der Andrang derartig groß sein würde, weshalb er keinesfalls den Weg durch enge Straßen wählen würde.


    Mit einem Zeichen gab er seinen Reitern zu verstehen, dass sie sich wieder dem Tross der Kaiserin nähern sollten. Jeweils zu zweit postierten sie sich direkt vor und hinter das Quadrat, in der sich die drei Frauen befanden.
    Mit kräftiger Stimme und energisch-unfreundlichem Ton sowie ihren Pferden versuchten sie die Menschen vor ihnen zur Seite wegzudrängen, damit sich der Tross etwas schneller bewegen konnte. "Platz! Platz da für die ehrenwerte Augusta! Platz da sag' ich!" "Zur Seite! Bewegt euch! Macht Platz für die Kaiserin!"


    Nach einiger Zeit kamen sie an der Trajans-Markthalle an, wo der Decurio seine Equites anwies sich vor dem Eingang zu postieren. Er selbst stieg vom Pferd hinab und übergab es seinen Reitern. Daraufhin betrat nun auch er das Quadrat und eröffnete der First Lady seine Bedenken. "Es wäre das Beste, wenn wir uns nicht all zu lange hier aufhalten." Nicht, dass die Praetorianer die Kaiserin nicht ausreichend schützen konnten, aber innerhalb der Hallen gab es nicht wirklich Fluchtmöglichkeiten. Der Mob schien der Augusta sehr zugetan, zu Übergriffen, wo sie eben jene Fluchtmöglichkeiten bräuchten, würde es also vermutlich nicht geben.

    Atius, der alte Hund, hatte ihren gemeinsamen Patron also schon über die Chatten informiert. Somit quittierte Vespa dies nur mit einem knappen Nicken. Er hatte ja keine Ahnung, dass in diesem Moment jenseits der Alpen der neue LAPP Titus Duccius Vala in sein Amt eingeführt wurde. Hätte der gebürtige Grieche davon gewusst, wäre er vermutlich noch dankbarer für seine Versetzung nach Rom zu den Praetorianern gewesen.. die germanische Barbarenprovinz angeführt von einem Barbaren in römischen Kleidern? Das rief doch gerade zu nach Wolf im Schafspelz. Dankbar wäre er vor allem aus dem Grund gewesen, dass der Germane nun auch noch das Kommando über die Legio II übernommen hatte - unter einem germanischen Legatus zu dienen? Niemals. Wäre diese Versetzung zu den Praetorianern nicht erfolgt, hätte er sich persönlich um eine Versetzung zu irgendeiner anderen Einheit gekümmert - wie erfolgreich das gewesen wäre, bleibt an dieser Stelle mal unkalkuliert.


    Dass die Kaiserin sich derart in der Öffentlichkeit präsentieren wollte, hielt sein Patron für bemerkenswert. Vespa hielt es eher für leichtsinnig und äußerst gefährlich - ganz rational betrachtet. Für irgendwelche Publicity-Aktionen zum Aufbau eines sympathischen Images hatte er ebenso wenig übrig, wie für den Brei, den er bei der ALA fressen musste. Immerhin kam er so an einen Einsatz - der natürlich durch die große Gefahr viel Verantwortung und Risiko für Vespa mit sich brachte -, den sein Patron ebenfalls als bemerkenswert deklarierte. Erneut nickte er knapp und entgegnete "Der Gestank Roms ist im Gegensatz zum Barbarenland wie der Duft eines jungen Mädchens in meiner Nase, Patron." Er konnte nicht begreifen, wie der Annaeer jemals als Amt des Statthalters dieser Provinz bekleiden konnte. Dennoch war er dafür dankbar, denn ohne diesen Mann, stünde er hier und heute nicht vor ihm.


    Gespannt wartete er darauf, ob er seinem Patron irgendwie behilflich sein konnte, und trank nun seinen ersten Schluck, um seine Kehle zu benetzen.

    Nachdem er seine Ausrüstung im Magazin abgeholt hatte, bezog Vespa nur noch am Vorabend der Vereidigung seine Räumlichkeiten in der Baracke seiner Turma. Die Männer, die er von nun an führen sollte, hatte er noch nicht begrüßt - das würde er erst tun, wenn er vereidigt worden war und somit sein signaculum erhalten hatte. Lediglich den Duplicarius hatte er kurz gebrieft, der bei ihm vorstellig geworden war. Zuversichtlich hatte Vespa sich aufs Ohr gelegt, um für den nächsten Tag bereit zu sein.


    So stand er nun mit einigen anderen - unter ihnen sowohl Milites und Equites als auch Unteroffiziere, wie er einer war. Erstere standen bereits in kleineren Grüppchen zusammen und tauschten sich über das bisher erlebte aus, was sie bis dahin auch schon zusammen erlebt hatten. Die Unteroffiziere beäugten die Szenerie etwas kritischer und jeder für sich. Einer der Tribune stand bereit und observierte ebenfalls das geschehen. Ein Mann mittleren Alters, der nicht nur eine gewisse Autorität ausstrahlte, sondern auch einiges an Erfahrung auf dem Buckel zu haben schien. Der heutige Tag war für ihn wohl Jahrelange Routine. Gespannt wartete der gebürtige Grieche darauf, bis es pünktlich mit der Begrüßung losgehen würde.

    Während sich die beiden Frauen im inneren des durch die Praetorianer geschützten Quadrats unterhielten, traten immer mehr Schaulustige und Neugierige heran, um auf die Zehenspitzen gestellt einen Blick zu erhaschen. Dies tat nicht nur das einfache bürgerliche Volk, sondern auch höher gestellte Persönlichkeiten bekannter Familien. Natürlich gab es hier - mit Ausnahme der Beraterin der Kaiserin - keine Sonderbehandlung, auch wenn die Kaiserin den ein oder anderen vielleicht kennen mochte.


    Auf dem Rücken seines Pferdes beobachtete Vespa das Treiben und die gesamte Szenerie, tauschte mit seinen Equites Blicke aus, welche ebenfalls ein Auge auf alles warfen, was sich hier bewegte und regte.


    Zitat

    Original von VETURIA SERENA
    „Decurio Vibius würdest du bitte veranlassen, dass man diese junge Dame dort...“ die Augusta zeigte auf Decima Camelia „... zu uns bringt, damit Vespa sie mir vorstellen kann?“


    Ohne völlig den Blick von den Wegen des Marktes abzuwenden, nahm er den Wunsch der Kaiserin zur Kenntnis und bestätigte diesen mit einem "Gewiss, Augusta.", woraufhin er der jungen Frau, die schon geduldig zu warten schien, ob sie eine Chance bekommen würde, die Kaiserin kennen zu lernen, einen Blick zu warf. Der Decurio gab ihr somit zu verstehen, vorzutreten. "Name?" den musste er vorher wissen, er ließ ja nicht irgendwen hier einfach zu der Kaiserin. Falls etwas passierte, brauchte er alle Informationen, auch wenn das bei diesem zierlichen Ding wahrscheinlich ausgeschlossen war. Mit einem Nicken wies er den Miles, der zuvor die Beraterin der Kaiserin durchsucht hatte, an, dies ebenfalls bei der jungen Dame zu tun. Das ließ sich dieser natürlich nicht zwei Mal sagen und am liebsten wäre er dem Befehl in etwas gründlicherer Weise gefolgt, es handelte sich immerhin um ein hübsches Ding, man musste ja jede Gelegenheit nutzen, aber beließ es bei einer Routine-Handlung, da ihn sonst der strafende Blick des Decurios treffen würde und er somit Konsequenzen zu erwarten hatte. Die Durchsuchung war abgeschlossen, die Milites hielten auf Befehl kurz an und schafften einen kleinen Durchgang, der ins Quadrat führte. Der Vibier gab der jungen Decima mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie nun in das Quadrat treten konnte, um die Kaiserin zu begrüßen. Dann gab der Decurio wieder das Zeichen, die Lücke zu schließen und den Befehl, sich wieder in Bewegung zu setzen.

    Wie aufgetragen, erschien Vespa im Magazin, um sich seine Ausrüstung abzuholen, in der er sich morgen im Sacellum einfinden würde, um den Eid zu schwören. Erst dann würde er vollwertiger Praetorianer und Decurio der Equites Singulares sein. Der Eid war das wichtigste, er bedeutete einfach alles.


    Im Magazin wartete stillschwiegend, bis er dran war.

    "Jawohl, Tribun." bestätigte er seinem neuen Vorgesetzten die Aufgaben, die er erhalten hatte und verneinte mit einem schlichten "Nein, Tribun.", ob er weitere Fragen hätte. Eigentlich war es nicht anders, als bei der Legio damals. Man schwor den Eid und wurde für kleinere Aufgaben herangezogen, um sich einzuarbeiten, dann würden einem größere Aufgaben oder Aufträge zukommen. "Tribun." salutierte er stramm erneut zum Abschied und verließ das Officium.

    Zitat

    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
    Der Kaiser persönlich hatte sich zu Beginn dieses Amtsjahrs der Prozession zu den Amtseinführungen angeschlossen. Hinter den derzeitgen Consuln und an der Spitze des Senates zog er in gewöhnlicher Magistratskleidung zu Fuß auf das Forum hinaus, wo die Vereidigungen stattfinden sollten. Das Volk sollte sehen, dass er Interesse an den alten Institutionen der Republik besaß.


    Wo sich draußen der Kaiser zeigte gern, waren die Praetorianer nicht fern. Somit begleitete am heutigen Tage natürlich der Hauptteil der praetorianische Garde ihren Kaiser bei der Prozession zum Forum Romanum. Gewanded waren die Soldaten, wie es sich der Aquilier gewünscht hatte, in ihre Friedenskleider und trugen keine Schilde sowie ihre Waffen verdeckt unter ihrer Toga. Trotz ihrer großen Anzahl wirkte die Prozession daher recht friedlich - war es doch ein ebenso friedlicher Anlass.


    Nach der Reihe sprachen die gewählten Amtsträger nun den Eid, um offiziell in ihr Amt eingeführt zu werden.


    Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    Nachdem er die für ihn vorgesehene Position eingenommen hatte, sah er in die Menschen auf dem Forum und suchte zwangsläufig nach vertrauten Gesichtern. Entgegen seiner Erwartung hatte er nun doch wieder eine Familie und auch einige seiner Klienten waren in Rom. Dafür war er dankbar.


    [...]


    Er deklamierte den Eid und konnte es sich nicht verkneifen seine Blicke noch einmal über die anwesende Menge im Forum streichen zu lassen.


    Als Decurio der Equites Singulares war es dem gebürtigen Griechen natürlich nicht möglich, für seinen Patron zu jubeln. Allerdings suchte er ab und zu dessen Blick und nickte anerkennend, während er aber hauptsächlich die Umgebung beobachtete. Auch wenn es ein friedlicher Anlass war, galt es oberste Aufmerksam und Vorsicht zu waren.
    Sein Patron war ein bewundernswerter Mann. Nach seiner langen Auszeit, die er sich aufgrund einer Verletzung nach dem Feldzug gegen den Usurpator Vescularius nehmen musste, stand er nun hier erhobenen Hauptes auf dem Forum und deklamierte seinen Eid. Als Praetor war er nur noch einen Katzensprung vom Amt des Consuls entfernt. Symbolisch für seinen ungebrochenen Ehrgeiz trotz seiner langen Auszeit stand sein Gehstock, auf den er sich seitdem stützen musste.



    Edit: Rechtschreibfehler und etwas hinzugefügt.

    Sowohl die Beraterin der Kaiserin als auch diese selbst schienen nicht gerade erfreut darüber, dass die Aelia durchsucht wurde. Sofort trat die Augusta einen Schritt zur Seite an den Rand des Quadrats, um über die Männer hinweg mit dem Decurio zu sprechen. Sprach sie da etwa gerade mit dem Mann, der für ihre Sicherheit verantwortlich war, wie mit einem Kind, dass sie zu erziehen gedachte? Vespa quittierte ihren "Wunsch" mit einem schlichten aber respektvollem "Natürlich, Augusta." und dachte nicht weiter darüber nach. Der Befehl, von dem die Kaiserin sprach, bezog sich nur auf das Betreten des Palastes und galt somit nicht für das Gelände außerhalb des Palastes wie zum Beispiel: ja genau, die Märkte! Diese Situation zeigte, wie naiv die Kaiserin doch war. Selbst die Berater von Herrführern oder hochstehenden Senatoren hatten ihren Herren in der Geschichte hinterhältig den Garr ausgemacht. Vespa vertraute keinem, wenn es um den Schutz der Kaiserfamilie ging, das war einfach seine Pflicht. Somit überging er einfach diese Lapalie, nachdem er sich bei der Kaiserin "entschuldigt" hatte, und konzentrierte sich weiter auf das Marktgeschehen. Eine weitere Beraterin hatte die Augusta nicht, weshalb dieses Problem wohl nicht mehr auftreten würde. Jeder, der mit der Kaiserin sprechen wollte, würde durchsucht werden, ohne Kompromisse. An oberster Stelle stand eines: Der Schutz der Kaiserin, welcher durch das Rüstungs-Verbot nicht gerade leichter war, und nicht die Zufriedenheit der Augusta, ohne Ausnahme!

    Bestätigend nickte der Decurio der Equites Singulares dem Sklaven zu, damit er ihm etwas zu Trinken brachte. "Ich danke dir für deinen Brief. Eine Antwort hätte sich nicht gelohnt, mein Marschbefehl folgte zwei Tage drauf. Somit stehe ich nun vor dir." was wohl deutlich besser war, als eine postalische Antwort. Face to face konnte man sich für Dinge besser bedanken und ebenso jene besser besprechen, wenn es denn welche gab, die es zu besprechen galt. "Scarpus ist wohl auf." fügte er dann noch bei. "Er tätigt als Decurio der ALA mit seiner Turma Erkundungsritte entlang des Limes. Die Chatten werden aufmüpfig." Seinen Patron zumindest über die akute Lage in Germania zu konsultieren, war wohl das mindeste, was er tun konnte.
    Modestus zeigte sich beeindruckt und äußerte dies auch, was Vespa mit einem respektvollem und dankbaren Nicken quittierte. "Ich bin erst ein paar Wochen in Rom, Patron." auch eine weitere Sache ließ er nicht unerwähnt. "Ich leite in zwei Tagen einen Einsatz. Die Augusta wünscht die Märkte zu begehen." Das konnte durchaus auch eine wichtige Information für seinen Patron sein, vielleicht wollte er ihr ja zufällig begegnen? Wie es ihm ging, fragte er noch nicht, er war ja gerade erst angekommen.


    [SIZE=7]Grammatikfehler.[/SIZE]

    Sein Landsmann führte Vespa von der Porta ins Perstylium, wo bereits sein Patron auf ihn wartete.


    Für den Zuschauer mochte dieses Gegenüberstehen der beiden Männer Symbol-Charakter haben. Auf der einen Seite der Mann in weiß, der versuchte in Anbetracht seiner sowohl gesellschaftlichen als auch politischen Stellung eine weiße Weste zu wahren, da eine dreckige durchaus seiner Reputation und somit letztendlich seiner Karriere schaden würde. Auf der anderen Seite der Mann in schwarz - auch wenn er momentan nicht schwarz gekleidet war wie sonst, da er ja in Zivil (!) gekommen war (sonst hätte er auch nur sein schwarzgefärbtes Friedenskleid tragen drüfen, da der Kaiser keine Rüstungen innerhalb des Pomeriums für seine Garde wünschte.) -, der Mann fürs Grobe, wenn es denn zu solchen Fällen kam, der als Praetorianer zwar ein gewisses Prestige genoss aber ebenso Verachtung unter der Bevölkerung kannte. Weitergedacht konnte man das Bild auch stellvertretend als ein Aufeindertreffen von Lenkenden bzw. Denkenden und Ausführenden betrachten.


    Trotz der langen Zeit, die sich beide nicht gesehen bzw. beide voneinander gehört hatten, fiel Vespas Begrüßung dennoch gewohnt knapp aus.


    "Patron." Immerhin ein respektvolles Nicken schenkte er dem Mann, dem er sein Bürgerrecht und somit letztendlich seine jetzige Stellung verdankte.


    Sim-Off:

    Edit: Schönes Motiv in der Überrschrift, hab ich mal aufgegriffen ;)

    Als der alte Ianitor, der ebenfalls griechischer Abstammung zu sein schien, die Tür der Porta öffnete, stellte Vespa sich vor.


    "Decurio Titus Vibius Vespa, Equites Singulares." Auch wenn er in Zivil unterwegs war, konnte er sich hier im Heim seines Patrons ruhig als Praetorianer ausweisen. "Klient des Annaeus Modestus." mehr brauchte es nicht, um dem Alten zu vermitteln, weshalb er hier war.

    Es dauerte nicht lange, da kam auch schon er erste potentielle Gast der Kaisiern. "Consistite!" wies der Decurio also die Männer an, damit das Quadrat zum stehen kam. Einer der Milites wollte gerade die Frau nach ihrem Namen fragen, da wies Vespa ihn zurück. "Nicht nötig, Miles. Es ist die Beraterin der Kaiserin. Durchsuchen und passieren lassen." "Jawohl, Decurio." entgegnte er seinem Vorgesetzten und durchsuchte die Frau, das musste nämlich dennoch sein. Als sich die Beraterin der Kaiserin innerhalb des Quadrats befand, nickte der Vibier der Augusta zu und deutete ihr, dass es an ihr lag, wann es weiterging. Vermutlich wollte sie die Frau erstmal begrüßen.

    Schließlich kamen sie den Märkten der Stadt immer näher und je näher sie diesen kamen, desto mehr stieg die potentielle Gefahrenrate. Als man nun die Stände sehen konnte, richtete die Kaiserin das Wort an den Decurio, der immer noch neben ihrem mittlerweile nicht mehr durch einen Vorhang verdeckten Fenster entlang ritt. Ohne seinen Blick von der Straße abzuwenden, lauschte er der Veturia. Ihr Wunsch irritierte ihn kein bisschen, wurde ihm doch mitgeteilt, dass die Kaiserin eigentlich nur mit drei bis vier Mann hier aufschlagen wollte, weshalb ihn diese Bitte nicht überraschte, nein, er war sogar darauf vorbereitet. "Jawohl, Augusta." beantwortete er also ihr Anliegen und stimmte zu. Zu ihrem zweiten Wunsch musste er ihr allerdings etwas Kontra geben, sofern man einer Kaiserin überhaupt Kontra geben konnte. "Wir tun das, was nötig ist, um dich zu beschützen, Augusta." formulierte er erst etwas diplomatischer, um dann bestimmender zu sagen "Ich bleibe auf dem Pferd." Erklären wollte er nicht wieso, immerhin oblag ihm hier die volle Verantwortung. Auf dem Pferd würde er den Überblick behalten können.


    An den Ständen angekommen, gab er den Männern den Befehl zum Stehen zu kommen, um sich neu formieren zu können. "Consistite! Convenite! In duos ordines!" Wie bereits vorher instruiert, wussten die Männer genau, was jetzt zu tun war. Alle Fußsoldaten bildeten ein Quadrat, welches zu allen Seiten doppelreihig zu jeweils vier Mann aufgebaut war. Der Decurio deutete der Augusta, sich in dieses Rechteck zu begeben, welches sie, ohne die Form zu verändern, über die Märkte geleiten würde. Demnach stand die Quadrat-Formation zu einer Seite noch etwas lockerer, damit die Augusta genug Platz hatte, um hineinzugelangen. Als die zu beschützende Person im sicheren Inneren weilte, gab der Decurio erneut Befehl, die Rotten zu schließen. "Scuta premite!" Nachdem das Quadrat geschlossen war, gab er seinen Reitern die nötigen Anweisungen. Die Hälfte der Reiter würde bei der Sänfte bleiben, um diese sowie den Teil des Gefolges zu beschützen, der nicht mit der Kaiserin ging. Außerdem war es auf den Märkten viel zu eng, um mit der gesamten Turma aufzulaufen. Sollte etwas passieren, könnten sie als Reserve aufschließen. Die übrigen 15 Reiter, Vespa ausgeschlossen, der neben dem Quadrat herritt, um als Ansprechpartner für die Kaiserin und als Adlerauge und Koordinator zu fungieren, verstärkten alle Seiten des Quadrats. Ein bis zwei Reiter würde der Decurio in regelmäßigen Abständen vorausschicken, um die Lage z.b. bei Kreuzungen auszukundschaften, damit sie nicht plötzlich vor einem wütenden Mob stehen würden, was aber mehr als unwahrscheinlich war.


    Jeder der mit der Kaisern sprechen wollte, musste in gebührendem Abstand vor dem Quadrat stehen bleiben, sich ausweisen und durchsuchen lassen, bevor man in das Quadrat gelassen wurde. Die Anzahl derer, die sich neben der Augusta im Quadrat aufhalten konnten, war auf einen Mann bzw. zwei Frauen beschränkt.


    "Du kannst, Augusta." Am liebsten hätte er noch Schilde für die Infanteristen gehabt, aber der Kaiser wollte es nunmal so.

    Ein paar Tage, bevor er den Leibgarde-Einsatz für die Augusta leiten sollte, nutzte er seinen Ausgang, um in Zivil die Wege zu den und das Gelände um die Märkte herum auszukundschaften. Gab es besonders enge Straßen oder unübersichtliche Ecken? Das alles musste bedacht werden. Er rechnete natürlich nicht damit, dass irgendetwas passierte. Vier Contubernien Fußsoldaten und eine Turma der Equites Singulares waren angsteinflößend genug, um all jene abzuschrecken, die einen Anschlag oder ähnliches zu planen beabsichtigten. Zumal war das Kaiserpaar noch nicht lange im Amt, was sollte es also groß für Anschläge geben? Zudem zeigte sich der Kaiser bislang recht wohlwollend, auch wenn er für den Praetorianer innerhalb des Pomeriums keine Rüstungen sowie Schutzbewaffnung wünschte. In Zivil konnte sich Vespa in Ruhe den ganzen Tag umsehen, ohne als Praetorianer erkannt zu werden, welche bei der Bevölkerung natürlich mit großem Respekt aber auch mit großer Verachtung angesehen wurden. Selbst für einen Praetorianer, der im Kampf mehr als geübt war, würde nichts gegen Zehn Mann aurichten können, die ihn in eine dunkle Ecke zerren würden. Ob es klug war, einem Praetorianer und obendrein Decurio der Equites Singulares den Garr aus zu machen? Natürlich nicht, aber es gab genug Menschen, die die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen hatten.


    Um die Mittagsstunde nutzte er die Gelegenheit seiner freien Zeit in der Stadt, um seinem Patron einen Besuch abzustatten. Dieser hatte Vespa kurz vor dessen abreise einen Brief zugesandt, in dem er erneut nach seiner langen krankheitsbedingten Auszeit seine Unterstützung kund tat.


    So stand Vespa nun vor dem Domus Annaea und klopfte an die Tür.

    Es dauerte nicht lange, bis sich die Tore öffneten und die Kaiserin samt Sänfte und Gefolge aus dem Palanstgelände hinauskam. Vespa hatte die Kaiserin bis jetzt noch nicht gesehen und wusste nicht, was ihn erwartete. Eigentlich war das aber auch egal, er schützte die Kaiserin, egal ob es nun eine Veturia, Iulia oder Aurelia war. Positiv überrascht war er allerdings doch, dass die Kaiserin pünktlich erschien, das gefiel ihm.


    Die Praetorianer nahmen Haltung an, als die Sänfte vor ihnen zum Stehen kam. Der Decurio ritt neben das verdeckte Sichtfenster der Sänfte, woraufhin die Kaiserin den Vorhang beiseite schob und ihn grüßte. "Ave, Augusta. Nein, Augusta." grüßte er mit strammster Haltung und kräftigem Ton die Frau, die eben doch wie jede andere Hochgeborene aussah, und widersprach prompt und wie gewohnt kurz und knapp ihrer Nachfrage. Ein klein wenig übertrieben? Ein weiterer Beweis dafür, dass es sich bei dieser Frau eben um eine gewöhnliche Adelige handelte. Sie war noch nicht lange Kaiserin, schien die Wichtigkeit ihrer Person noch nicht ganz begriffen zu haben. Doch so gewöhnlich schien sie doch auch wiederum nicht zu sein, jede andere Frau hätte das Amt der Kaiserin in volslter Hochnäsigkeit und Blasiertheit ausgelebt, wie die meisten von einer First Lady wohl erwarteten. Sie schien irgendwie.. menschlicher, ja genau, sie schien menschlicher. Die Kaiserin brauchte Schutz. Drei, vier Männer, so wie sie sich es gewünscht hatten, könnten einer Frau ihres Status in einer brennslichen Situation nicht einmal annähernd den Schutz bieten, den sie brauchte, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass sie keine Rüstungen sowie Schilde und ihre Waffen nur verdeckt tragen durften.. Die Truppenstärke, die hier aufmaschiert war, war absolut gerechtfertigt.


    Vespa nickte ihr zu und beantwortete ihre nächste Frage "Ja, Augusta." Dann wendete er sein Ross und gab den Männern das Zeichen, sich zu formieren. "In agmen venite!" Die Fußsoldaten verteilten sich um die Sänfte. Jeweils acht Mann vor sowie hinter der Sänfte in zwei Viererreihen und jeweils Acht Mann hintereinander links sowie rechts neben der Sänfte. So konnte die Sänfte bei Gefahr von allen Seiten abgeschirmt werden. Die Truma der Equites Singulares teilte sich in drei Gruppen auf. Mann führten die Kolonne an, vierzehn Mann bildeten das Schlusslicht. Als Einsatzleiter postierte sich Vespa direkt neben der Sänfte bzw. neben dem Fenster der Augusta, um für ihre Haltewünsche parat zu stehen. Sein Duplicarius befand sich vor ihm und die restlichen zwei Equites gleichermaßen hintereinander auf der anderen Seite der Sänfte. Als alle Männer sich in Formation befanden, gab der Decurio den Befehl zum Abmarsch. "Pergite!" Dann brach die Kolonne auf zu den Märkten der Stadt.


    Sim-Off:

    Ehrenwerte Augusta, ich überalesse es ganz dir, den Thread bei den Märkten zu erstellen. ;)