Nero Laetilius Blasio
Ein ehemaliger Peregrinus also. Eine gezupfte Braue wölbte sich bei dieser Information. Zu Vicetia nickte der Tribun schwach. Der Decurio würde aufgrund dieser Geschichte gewiss noch auf so manche Feindseligkeit stoßen. So wie es ihm selbst, Laetilius, der mit dem Heer aus Syrien gekommen war, auch immer mal wieder erging. Manche wollten eben einfach nicht verstehen dass der Krieg eine wirklich gute Sache gewesen war. Unverbesserliche, die einen blutigen Militärputsch sahen, wo es doch ganz eindeutig eine heroische Befreiung gewesen war, und die kleingeistig und larmoyant die tausenden toter Soldaten zählten, die im Dienste der guten Sache süß und ehrenvoll gestorben waren. Ewiggestrige, die tatsächlich noch immer behaupteten, dass Vescularius ein rechtmäßiger Kaiser gewesen sein, und Cornelius selbst die Ulpier habe ermorden lassen! Die sogar von gründlichen Ermittlungen der Garde sprachen, die das eindeutig belegen sollten. Propaganda, alles Propaganda, da war sich Laetilius ganz gewiss, nein, ein so nobler Mann wie Cornelius, hätte sowas doch niemals getan.
"Nun, Decurio Vibius, eine ungewöhnliche Laufbahn."
Die von Entschlossenheit zeugte.
"Wie ist es dir gelungen, das Bürgerrecht so früh bereits zu erhalten?"
Denn für fünfundzwanzig Jahre Dienst bei der Ala sah der Mann noch deutlich zu frisch aus.
"Du wirst die Turma XVIII übernehmen. Eine," - der Tribun hüstelte - "ähem, markige Truppe, sie waren überaus treu ihrem Decurio ergeben, doch der ist vor kurzem leider verstorben. Eine Trainingsverletzung, Wundstarrkrampf, schon war er hinüber. - Eine gute Truppe."