Beiträge von Tiberia Septima

    Als die Lupa ihrer Aufforderung nach kam, wand sich Septima nicht von dem Geschehen ab, ganz im Gegenteil. Als da plötzlich ein halbnackter Tiberier auf dem Schreibtisch lag, wurde ihr Blick fast magisch von seiner Mitte angezogen, wo sich noch seine ursprüngliche Größe erahnen ließ. Schnell schaute Septima wieder zu der Lupa, deren Kaltschnäuzigkeit ihr Blut genauso in Wallung brachte, wie der Anblick ihres entblößten Cousins.


    „Das einzige was dir heute noch gezeigt wird, ist der Seiteneingang.“ presste Septima zwischen den Zähnen hervor. Sie war richtig wütend auf diese Frau, die es wagte das Officium ihres geliebten Onkels dermaßen zu beschmutzen. Zu Ahala's Glück, wiegelte dieser alle weiteren Versuche der Lupa ab und dann ging es um die Bezahlung. Wieviel nahm eine Frau wie diese für das, was Septima so eben zu sehen bekommen hatte? Septima selbst hatte immer nur wenige Sesterzen bei sich, wenn sie das Haus verließ. Das meiste Geld trug Baldemar bei sich, denn er konnte sich viel besser wehren, wenn ein Beutelschneider sich bei ihm versuchen würde. „Wieviel?“ fragte Septima aus der Neugier heraus und zog ein kleines Beutelchen aus den Falten ihrer Palla.


    Ihr Cousin würde sein Donnerwetter noch zu hören kriegen, sobald dieses Individuum aus dieser Villa entfernt worden war.

    Die erschrocken aufgerissenen Augen, der Finger als Siegel der Verschwiegenheit vor den Lippen und ihr hecktisches heranwinken waren deutliche Zeichen, die Septima nicht falsch verstehen konnte. Ein kurzer, unauffälliger Wink mit ihrer Hand in Richtung der Sklavin und schon setzte Frija ihren Weg Richtung Tablinum weiter fort, so als wäre gar nichts gewesen.


    Derweil drängte sich Septima zusammen mit Prisca hinter die breite Säule des Atriums und noch immer hatte die Tiberia ein deutliches Fragezeichen im Gesicht geschrieben. Sie hielt allerdings ihren Mund, sowie den Atem an – nur für den Fall, dass dieser zu laut sein könnte – und lauschte dem Gespräch zwischen Ursus, dem anderen Unbekannten und Marei, vielleicht konnte sie aus den folgenden Worten Schlussfolgerungen auf Priscas Verhalten ziehen. Ob es sich bei dem Unbekannten vielleicht um einen Verehrer von Prisca handelte? Das wäre doch eine Frage, die sie der Aurelier auch ohne Worte stellen konnte. Septima deutete auf ihr eigenes Herz und dann mit dem Finger in Richtung der Männer, dabei grinste sie frech und deutete dann auf Prisca.

    Obwohl Septima von der Tatsache überrascht war, dass der Germanicer einen Friseursalon sein eigen nannte, stand sie nicht mit offenem Mund da, allerdings mußte sie einen Moment länger überlegen, wo sie von der Schola aus hingehen könnten, ohne zu viel zu Fuß laufen zu müssen. „Du meinst, die Schola besitzt eigene Gärten? Nein, das halte ich für keine gute Idee."


    „Wie wäre es, wenn wir uns dem westlichen Teil vom Capitol widmen? Dort befinden sich die Tempel des Iupiters und diverser anderer Götter. Außerdem sind wir nicht weit vom Tiber entfernt, so dass du dich jeder Zeit auf den Rückweg Richtung Ostia machen kannst.“ unterbreitete Septima ihren Gegenvorschlag und wartete ab. Sie war bereit und ihre draußen wartende Sänfte würde einfach hinter ihnen her getragen werden. Baldemar war so wie so immer bei ihr, so das ihr gar nichts geschehen konnte.


    Sim-Off:

    Bitte entschuldige die späte Antwort. :)

    „In zwei Wochen also. Wunderbar!“ bestätigte Septima mit dezenter Begeisterung – in Wirklichkeit war sie hell auf begeistert – die Einladung ihres Gegenüber.


    Das Ursus nun still bei den beiden Frauen saß, registrierte Septima nicht weiter. Sie verfolgte interessiert die Ausführungen von Seiana, wie es kam, dass sie Klientin von Corvinus geworden war und das sie ganze zwei Betriebe ihr eigen nannte. „Das kingt, als seist du eine sehr geschäftstüchtige Frau.“ bemerkte Septima lobend und warf einen kurzen Blick auf Ursus. Sie kannte ihren Mann bisher kaum und versuchte nun zu erkennen, was er von einer so strebsamen und selbstbewußten wie Seiana hielt. Ob er ihr, Septima, auch erlauben würde Betriebe zu haben und diese womöglich sogar zu leiten? Die Decima war der lebende Beweis, dass eine Frau zu einer solchen Unternehmung durchaus fähig war. „Darf ich noch erfahren, um welche Art von Betrieben es sich bei deinen handelt?“


    Sim-Off:

    Das ist fein. Ich werde mir auch eine passende Entschuldigung einfallen lassen, weshalb sie nicht genau zwei wochen nach dem jetzigen Gespräch das ist. ;)

    Erfreut stellte Septima fest, dass Ursus die Idee einer Cena mit ein paar ausgewählten Ehrengästen sehr gut gefiel. Er machte auch sogleich Vorschläge, wer unbedingt dabei sein müsste und fragte sie nach ihren Vorstellungen. „Nun, ich würde sagen die Senatoren aus dem Hause Flavia dürften nicht fehlen und selbstverständlich mein Onkel und vielleicht auch Aulus, mein Cousin?“ Begeisterung klang aus Septimas Stimme, zumal sie fast ausschließlich nette Leute um sich versammelten. Bis auf Gracchus, den hatte sie noch nicht näher kennen lernen dürfen. „Allerdings bekommen wir so schon ein Problem mit dem Platz. Das wären inklusive der Frauen und uns beiden elf Personen, somit zu viele für eine Cena. Was machen wir denn da?“


    Lächelnd beobachtete Septima, wie Ursus sich mit dem filigranen Verschluss des Armbandes abmühte und betrachtete anschließend das schöne Stück an ihrem Handgelenk. „Ja, es gefällt mir sehr. Nochmals vielen Dank.“ erwiderte Septima geschmeichelt über so viel Großzügigkeit ihres Mannes und spielte kurz mit dem Armband ehe sie wieder zu Ursus schaute.


    „Wirst du Quarto aufsuchen, um ihm vom Verhalten Archias' zu berichten, oder ihn einfach nach einer Senatssitzung sprechen wollen?“ Septima versuchte die Vorgehensweise ihres Mannes zu ergründen, damit sie ihn besser verstehen lernte.

    Aha, ganz offensichtlich gab es da ein paar Geschichten aus der Tribunatszeit ihres Gatten, die Septima neugierig machten. Allerdings würde eine Nachfrage im Moment nicht viel bringen, denn wie es schien, würde sein Freund Reatinus zur Zeit nichts verraten. Aber vielleicht zu fortgeschrittener Stunde, wenn der Wein schon reichlich geflossen war und die Zunge gelöst. Der Atorier wollte lieber die ritterliche Laufbahn verfolgen, was Septima mit einem zustimmenden Nicken quittierte.


    Langsam wurde es ihr zu unbequem, auf der äußersten Kante der Kline zu sitzen, somit entschied sich Septima für einen eigenen Liegeplatz auf der Kline gegenüber der drei Männern. Wenn sie mindestens einen Platz frei halten könnte, dann würde sich gewiss Calliphana zu ihr gesellen. „Ich überlasse euch dann mal den tiefgreifenden, politischen Themen und suche mir neue Gesprächspartner.“ verabschiedete sie sich scherzend und warf noch einen letzten, sehnsüchtigen Blick auf den Octavier, dem sie so nah gewesen war, der aber überhaupt nicht Notiz von ihr genommen hatte. Dabei war sein Brief voller warmer Worte gewesen, dass konnte doch unmöglich alles in den letzten Tagen verflogen sein? Oder nahm ihn die Aussicht auf ein weiteres Amt im cursus honorum so gefangen, dass er darüber sie vergaß?


    Während Septima zu der anderen Kline ging, suchte sie mit den Augen nach Calliphana und Centho, damit sie die Furia per Augenkontakt dazu auffordern konnte, bei ihr Platz zu nehmen. Es war nicht gerade besonders viele Frauen anwesend, so dass sie froh über das vertraute Gesicht von Calli war.

    „Ahhh... Guter Dünger also. Schön für die Bauern, aber lästig hier mitten auf dem Hof. Du kannst mir nicht erzählen, dass ständig alle einen Bogen um diese... diese... Pferdeäpfel da machen.“ erwiderte Septima sichtlich verstimmt und hielt Ausschau nach ein paar Arbeitssklaven oder aber Factio-Anhängern. „Ist überhaupt jemand hier, oder machen alle zugleich Pause?!“


    „Könnte es von Vorteil für deinen Fahrer sein, wenn weniger Teilnehmer beim Rennen dabei sind? Wie wird überhaupt trainiert? Ihr könnt unmöglich den Circus Flaminius zum trainieren benutzen, oder?“ Sie war begierig darauf, mehr zu lernen über diese Art von Sport, genauso wie sie sich dafür interessiert hatte, welcher Art der körperlichen Ertüchtigung Ursus morgens nach ging.

    Das Selbstvertrauen, welches Ursus in seine Frau und ihre kunstvollen Hände setzte, wurde nicht enttäuscht und mit ein wenig Hilfe und Anleitung durch ihren Mann, fand Septima eine Möglichkeit, sich entsprechend bei Ursus für seine Mühen zu revanchieren. Wie so häufig, wenn die beiden gemeinsam ihre Zeit im Bett verbrachten, war die Nacht schon recht fortgeschritten und endlich schliefen die Eheleute körperlich ermattet ein.

    Calliphana erwiderte ihre Begrüßung ebenso freundlich und fragte sie sogleich, ob sie etwas trinken wollte. „Ja gerne. Wasser mit ein wenig Wein.“ gab sie dem Sklaven Auskunft und musterte ihre Freundin kurz. „Es freut mich dein erster Gast in diesem schönen Haus zu sein. Und dann ist es auch noch so nah bei der Villa Aurelia, dass ich gar nicht weit gehen mußte. Wirklich schade. Nun hast du dein eigenes Haus und wirst es in Kürze wieder verlassen müssen, um zu den Iuliern zu ziehen.“ bedauerte Septima die durchaus glücklichen Umstände, denn immerhin war die Verbindung zwischen Centho und Calliphana auch auf Liebe zurück zu führen.


    Gemeinsam nahmen sie auf je einer Kline Platz und Septima genoss es, sich ausstrecken zu können. „Ich bin schon sehr gespannt was du zu berichten hast.“ kommentierte Septima noch kurz mit einem Lächeln und hörte sich anschließend an, was Calli auf dem Herzen lag. „Die Sache?“ hakte Septima noch einmal kurz nach. Sie ahnte bereits, auf welche 'Sache' die Furia ansprach – hatte sie der Tage kaum etwas anderes zu tun, als ihre Freundinnen über den endgültigen Vollzug der Ehe aufzuklären – stellte sich aber zu nächst etwas ratlos. „Meinst du den Ablauf der Hochzeit? Nun, da kann ich dir selbstverständlich weiter helfen.“ An der Verlegenheit von Calliphana und ihrem umherwandernden Blick hatte Septima schon längst erraten dass es mehr um das Ende der Hochzeitsfeierlichkeiten ging, aber sie wollte Calli noch ein wenig zappeln lassen.


    „Sag mal, Calliphana, kann es sein, dass auch du deine Mutter bereits verloren hast?“ erkundigte sie sich mitfühlend und nahm den Becher mit ihrem gewünschten Getränk vom Sklaven entgegen. Sie kostete einen Schluck und stellte zu frieden fest, dass sie im Grunde Wasser mit leichtem Weingeschmack hatte. Sehr gut.

    Über ihren Ideenreichtum selbst erstaunt, ging das Erklären des Ablaufes einer Hochzeitsnacht mit den Möhren sehr gut und Serrana bestätigte, dass sie nun verstanden hätte, wie der Ablauf sein könnte. Lächelnd schaute Septima ihre Freundin an, legte die große Möhre bei Seite und biss mit einem lauten 'Knack' in das kleinere der beiden Anschauungsobjekte. Na ja, gekocht schmeckte ihr das Gemüse besser, aber Septima hatte Appetit bekommen und aß die Möhre zur Gänze auf. „Magst du auch eine?“ erkundigte sie sich bei ihrer Freundin, ohne zu ahnen, dass diese nun längere Zeit merkwürdige Bilder im Kopf mit dem Gemüse verbinden würde.


    „Du bist auch eine schöne Frau, Serrana. Jeder Mensch hat seine eigene Schönheit und gewiss ergötzt sich Sedulus auch an deiner äußeren Erscheinung, so dass du ihm gefallen mußt, egal wie hübsch seine erste Frau gewesen war.“ versuchte sie auch in dieser Hinsicht ihrer Freundin ein wenig mehr Selbstvertrauen zu geben. Gab es so ein Glück tatsächlich zweimal? Das sich zwei ihrer Freundinnen richtig verliebten und diese Männer auch noch heiraten durften? Doch... es war so und Septima betete von Herzen, dass die Gefühlslage bei den zukünftigen Ehemännern auch wirklich so war und immer so bleiben würde. Inzwischen hatte auch sie Geschichten gehört, dass zu beginn einer Ehe die große Liebe geherrscht hatte und mit den Jahren gifteten sich Mann und Frau nur noch an und der Mann holte sich anschließend im Lupanar, was seine Frau nicht mehr bereit war ihm zu geben. Eine Ehe sollte ein miteinander und kein gegeneinander sein.


    „So, für tiefergehende Erklärungen einer Ehe und deren weiteren Ablauf fehlen mit die Jahre der Erfahrung.“ scherzte sie anschließend, um die Stimmung wieder ein wenig lockern zu können. Septima wußte, dass es keine Liebe war die sie mit Ursus verband, allerdings fühlte sie sich in dieser Ehe nicht so sehr eingesperrt, wie sie es zu nächst befürchtet hatte und sie hatte den Eindruck, dass sie bisher eine gute Ehe führten, was nicht zuletzt an ihrem harmonischen Zusammenspiel in Ursus' Cubiculum lag. Ob das ein Rat wäre, den sie ihrer Freundin mit auf den Weg geben sollte? Ein gutes Liebesleben sorgte für eine gute Ehe? Nein, besser nicht. Hinterher war das nicht richtig und Septima machte mit ihrer Behauptung die Ehe und Liebe ihrer Freundin kaputt. Nein, auf keinen Fall!

    Es ging zu wie im Taubenschlag. Es trafen immer mehr Gäste ein und es war selbstverständlich, dass sich zunächst Valerian aus der Runde abwand und anschließend auch Sedulus. Zuvor antwortete Septima dem Germanicer jedoch auf seine Frage nach ihrem Gemahl.


    „Ich nehme an das Ursus jeden Moment hier erscheinen wird. Ich habe die Nacht in der Casa Iunia verbracht, um den Bräuten die nötige Unterstützung in dieser, ihrer letzten Nacht zu gewähren, so dass ich bereits in der Casa anwesend war.“ Sie entließ Sedulus mit einem kurzen Nicken, als Zeichen, dass er sich ruhig den weiteren Gästen zuwenden konnte und schaute sich nun weiter um.


    Romanas Lächeln hatte sie ebenso herzlich erwidert, wie diese sie angeschaut hatte, überließ es allerdings der Vestalin, ihr gewünschtes Gespräch mit Valerian unter vier Augen führen zu können. Somit wand sich Septima an einen anderen Gast auf dieser Hochzeit, der offensichtlich keine Kosten und Mühen gescheut hatte, heute hier zu sein. „Salve Germanicus Aculeo. Wie schön dich hier wieder zu sehen“ begrüßte sie ihn mit einem charmanten Lächeln und nickte dem neben ihm stehenden, hageren Mann (Iunius Merula) zu. „Salve.“ Sich selbst vorzustellen wäre zu unhöflich, also wartete Septima darauf, dass dies Aculeo übernehmen würde, insofern er den neben sich stehenden Mann überhaupt kannte.

    Kaum hatte sie ihre Freundinnen begrüßt und bewundert, betrat hinter Septima eine ältere, sehr burschikose Frau den Raum, steuerte sofort auf Serrana zu und
    band ihr den wollenen Gürtel um die Taille, als ob sie dies schön öfters getan hatte. Über den Auftritt sehr verwundert, hatte sogar die selbstbewußte Septima einen Schritt rückwärts gemacht, als Laevina in das Zimmer gestürmt worden war, als sie die Augusta höchst persönlich und sie alle nur schäbige Untergebene, die ihr gefälligst Platz zu machen hatten. Ein kurzes „Salve“ diente zur Begrüßung der Alten, welche sie jedoch gar nicht wahr zu nehmen schien.


    Mit wenigen Worten wand sich die alte Dame an jede von Ihnen und schaffte es, jede auf ihre Art zu verärgern. Septima ließ sich jedoch nichts über die unhöfliche Art der Germanica anmerken und entgegnete lediglich höflich, „Das würde mich sehr freuen.“ auf die Vermutung hin, dass sie morgen mehr Zeit hätten sich ausführlicher zu unterhalten. Eine Unterhaltung mit dieser Frau, wäre bestimmt eine Herausforderung, welcher sich Septima morgen gerne stellen wollte. So lächelte sie Laevina sogar noch hinterher, als diese bereits wieder davon eilte.


    Nur zur Sicherheit wartete Septima noch einen Moment länger, ehe sie zum sprechen ansetzte. „So, das ist also deine Großmutter.“ wiederholte sie leise und schaute noch immer auf die offene Tür, durch welche Laevina entschwunden war. „Wahrlich, eine beeindruckende Person.“ merkte sie amüsiert an. „Sowas... eine Braut schon fertig angezogen und die andere noch nicht?“ Kurzer Hand schloss Septima selbst die Tür zum Cubiculum und forderte Calvena mit einer Handbewegung auf, ihr den Gürtel zu ihrer tunica recta zu reichen. „Dann will ich es dem lieben Valerian mal richtig schwer machen, nicht wahr?“ neckte sie ihre Freundin und zog sich einen Hocken heran, auf den sie sich setzte, damit sie besser den nodus Herculis binden konnte.


    Septima hatte sich schon seit Tagen mit besagtem Knoten beschäftigt, so dass sie nun die bereits häufig geübten Handgriffe sicher und präzise ausführte. An sich stellte dieser Knoten keine besonders große Herausforderung für den Ehemann dar - außer er war noch nervöser wie die Braut – allerdings sprach Septima im Geiste ein kleines Gebet zu Iuno und bat sie um ihren Seegen für die morgige Verbindung von Calvena und Valerian, auf dass ihre Ehe möglichst für immer mit Liebe und vielen gesunden Kindern gesegnet sei.


    Als der Knoten fertig war, blickte Septima aufatmend zu Calvena hoch. „Fertig! Das sollte für Valerian ein Klacks sein, diesen Knoten aufzubekommen.“ grinste sie wieder ihre Freundin an und schaute abwechselnd zwischen den Bräuten hin und her. Der Knoten sah bei beiden gleich aus, was Septima sehr beruhigte. „Gibt es hier auch etwas zu trinken?“ erkundigte sie sich nun bestens gelaunt und freute sich auf ein wenig Geselligkeit mit ihren Freundinnen, ehe sie alle zu Bett gehen würden.

    Da Septima nicht weiter auf die Sänften Frage einging, vernahm sie ein leises 'Pfff...' neben sich und schaute zu Prisca. Schaute diese sie böse an? Was hatte Septima getan oder gesagt, was ihre quasi Schwägerin verstimmt hatte. „Was ist, Prisca? Bist du irgendwie beleidigt? Hab ich was falsches gesagt?“ erkundigte sie sich in freundlichem Ton. Prisca war ihr sehr sympathisch und auf keinen Fall wollte es sich Septima mit dieser verscherzen.


    Während ihres Gespräches drängte sich Calliphana, auf Septimas Aufforderung hin, zwischen ihnen hindurch, um einen Platz am Tisch zu bekommen, wobei der ein oder anderer Fuss einer Dame unter der Tollpatschigkeit der Furia leiden mußte, so auch Septima linker Fuss. Sie sog kurz die Luft ein, und lächelte Calliphana leicht gequält entgegen. „Macht nichts.“ beruhigte sie ihre Freundin und war heil froh darüber, dass diese kein Schwergewicht war.


    Erstaunt vernahm Septima die Großzügigkeit des Geschenkes von Cailliphana und Chaerea an Serrana. „Ein Fohlen? Das ist wahrlich ein großartiges Geschenk, über welches sich...“ Und genau in dem Moment kam Serrana zurück in die Taverne und ihre rosigen Wangen, zusammen mit den begeisterten Worten drückten ihre Freude sichtlich aus. „Nun, Serrana freut sich offensichtlich sehr darüber.“ grinste Septima und betrachtete ihre Freundin. Ob sie selbst auch mal einen solch besonderen Tag zu Ehren ihres Wiegenfestes haben würde? Bei den ganzen Freundinnen die sie umgaben, sollte das kein Problem sein.


    Eine Gruppe junger Männer in der Taverne hatte den gackernden Haufen von Frauen schon eine Weile beobachtet und sie hatten Wetten untereinander abgeschlossen, das der Jüngste in ihren Reihen es sich nicht trauen würde, das Geburtstagskind zu einem Kuss zu überreden. Faustus Avienus Catienus, ein Mann Anfang zwanzig, mit einer etwas zu groß geratenen Nase, erhob sich soeben von seinem Platz und ging auf Serrana zu, welche gerade erst wieder in die Taverne zurück gekehrt war. „Wehrte Damen. Darf ich dir ebenfalls, im Namen unserer Runde...“ dabei deutete er auf die anderen fünf Männer, welche nun kopfnickend zu dem Damentisch starrten, „...ganz herzlich zu deinem Wiegenfeste gratulieren. Wir kamen nicht umhin, es aus eurem Gespräch zu entnehmen.“ fügte er lächelnd hinzu und trat nun einen Schritt näher an Serrana heran, legte ihr die Hände auf die Oberarme und gab ihr sehr spontan – nicht das es nicht vorher mit seinen Kumpanen so verabredet gewesen war – der hübschen jungen Frau einen flüchtigen Kuss auf den Mund.

    Zusammen mit ihre Serva Frija betrat Septima, aus Richtung der Schlafgemächer kommend, das Atrium. Frija hatte die Handarbeit ihrer Herrin in einem Korb auf dem Arm und sie hatten sich auf den Weg ins Tablinum gemacht, wo Septima mit ihrer Stickerei weiter machen wollte. Die Tage von hochgebohrenen Damen konnten ganz schön langweilig sein, so dass sich die Tiberia ihre freie Zeit häufig mit Handarbeiten verkürzte. Sie ging auch gerne über den Markt, oder besuchte ihre Freundinnen, aber das ging nicht jeden Tag, so wie heute.


    Septima schritt den Säulengang entlang, hörte Stimmen – eine sehr vertraute, welche ihr ein Lächeln auf die Lippen zauberte – und sie stockte, als sie plötzliche Prisca an eine Säule gelehnt stehen sah. Es war durch aus zu erkennen, dass die junge Aurelia sich versuchte zu verstecken. Fragend schaute Septima diese an und versuchte sich ohne Worte mit Prisca zu unterhalten? Ob ihr Versteckspiel etwas mit den Männern zu tun hatte, welche sich gerade unterhielten? Und... Marei war auch dabei? Lauschte Prisca etwa? Oder war ihr etwas peinlich?

    Ein klein wenig Unwohl, ob des Umstandes das sie beim Vollzug ihrer ehelichen Pflichten beobachtet worden waren, war Septima schon, versuchte dies jedoch hinter einem freundlichen Lächeln zu verbergen. Ursus schickte sie nicht sogleich fort, sondern zog sie zu sich, womöglich als Zeichen 'Seht das ist meine Frau, ich liebe sie und was wir getan haben ist völlig normal.' So in etwa stellte sie sich die Gedanken ihres Gemahls vor und verfolgte mit den Augen, wie Ursus die Kiste von Flora/Narcissa entgegen nahm und hinein schaute. Ein Messer konnte sie erkennen, aber was waren das für Körner in dem Beutel?


    Da Ursus bereits gefragt hatte, wo die Zwillinge diesen Fund gemacht hatten, deutete Septima lediglich mit dem Finger auf die Körner in Ursus Hand. „Was ist das?“ fragte sie. Aus großen Augen schaute sie alle drei höhst interessiert, wenn nicht sogar neugierig an. Das klang richtig spannend und das letzte Aufregende was ihr passiert war, war das Liebesspiel mit ihrem Mann, dessen Folgen sie deutlich zwischen ihren Schenkeln spüren konnte.

    Nach einer eher kurzen Nacht, trat Septima, wunderschön wie immer, in einer roten Palla mit kunstvollen, goldenen Stickereien ins Atrium der Casa Iunia. Ob ihr Ehemann bereits anwesen war, wußte sie nicht, da sie die Nacht mit den Bräuten in der Casa verbracht hatte. Ein kurzer Blick und sie schritt elegant auf die zukünftigen Ehemänner und die bereits anwesenden Gäste zu. „Salvete und einen schönen guten Morgen.“ grüßte sie gut gelaunt und schaute lächelnd in die Runde. Die Haare der Tiberia waren zur Hälfte hochgesteckt worden und eine goldene Libelle zierte die Haarpracht.

    Ein Sklave brachte Septima zu dem Cubiculum von Serrana, in welchem sich die beiden Bräute zur Vorbereitung auf ihre Hochzeit aufhielten. Bei einem Besuch in der Casa Germanica hatte sie ihrer Freundin versprochen, für sie die Brautmutter als Ersatz zu sein und somit oblag ihr die Verpflichtung, den wollenen Gürtel für die tunika recta zu binden.


    Der Sklave klopfte kurz an und öffnete Septima dann die Tür, damit sie eintreten konnte. Mit einem fröhlichen „Salvete“ betrat diese den Raum. „Oh, wie ich sehe komme ich gerade rechtzeitig.“ Sie wartete kurz ab, bis Serrana ihre tunika recta übergestreift hatte und nahm anschließend beide Freundinnen kurz in den Arm und gab ihnen Begrüßungsküsschen. „Gut schaut ihr aus. Beide rosige Wangen und ihr strahlt gerade zu. Wirklich schön anzusehen, wie glücklich ihr seid.“


    Die alte Sklavin ignorierte Septima gekonnt.

    Etwas enttäuscht darüber, dass Serrana ein Anschauungsobjekt für nicht nötig hielt, ließ Septima erneut eine Olive in ihrem Mund verschwinden. Genüsslich zerkaute sie das kleine runde Ding und legte nachdenklich den Zeigefinger an die Unterlippe. „Na gut, wenn du schon kein lebendes Anschauungsobjekt willst, dann lass doch bitte ein paar carota aus der culina holen und ich erkläre es dir damit.“ Die Tiberia hatte echte Bedenken, dass Serrana völlig unvorbereitet in die Hochzeitsnacht gehen könnte und am Ende, trotz der vorhandenen Liebe, vor ihrem Gemahl zurück schreckte.


    Schnell wurde eine der weiblichen Sklavinnen – wieso gab es eigentlich nur weibliche Sklaven in dieser Casa? Kein Wunder das Serrana so völlig unbedarft war – gesschickt, um das gewünschte Gemüse zu holen. „Wenn du dir zu viele Sorgen um die Hochzeitsnacht machts, liebe Serrana, dann setzt du dich nur selber unter Druck. Ich weiß wie quälend die Ungewissheit sein kann, aber glaube mir, dein Körper wird schon wissen was er zu tun hat.“ versuchte sie ihre junge Freundin wieder zu beruhigen, während sie auf das Anschauungsgemüse warteten.


    Als die Sklavin einen kleinen Korb voller geputzter Möhren brachte, griff sich Septima sich die kleinste und die größte aus dem Korb, um ihrer Freundin zu erläutern, wie es mit der Männlichkeit bestellt war. „... und wenn es soweit ist, dann passiert es von ganz alleine.“ endete ihr Bericht und sie schaute Serrana lächelnd an. „Und? Alles verstanden?“ neckte sie die Iunia kurz und zwinkerte ihr zu. So sehr ins Detail hätte Septima bei Calvena nicht gehen müssen.

    Decimus Mattiacus? Septima überlegte angestrengt. Hatte sie den Decimer schon einmal kennen gelernt? Wenn ja, dann war es ihr entfallen. „Ist er ein alter Tattergreiß?“ erkundigte sie sich weiter und sprach ihre Gedanken leise aus, während sie sich von Ursus ins Bett legen ließ. „Ein Römer, kein Grieche? Na gut, wenn du sagst, er ist ein guter Medicus, dann werde ich mich ihm anvertrauen. Lass nach ihm schicken. Ich hoffe er hat Zeit.“ Durch das Liegen fühlte sich Septima bereits besser, doch hatte sie zur Vorsicht noch die Hände über dem Bauch gefaltet.


    „Bitte verzeih, falls ich dir Kummer bereite. Bestimmt ist es nichts schlimmes, nur ein wenig Bauchweh.“ entschuldigte sie sich bei ihrem Mann für den Schreck, welchen sie ihm durch ihre kurze Ohnmacht versetzt hatte. Doch ob ihn die Worte beruhigen würden, wußte sie nicht. Septima selbst war sehr durcheinander, denn sie hatte absolut keine Ahnung, was diese Bauchschmerzen zu bedeuten hatten und sie fürchtete sich selbst vor dem, was der Medicus feststellen würde.

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    “Salve Septima meine besten Wünsche. Du siehst wie immer wie ein Geschenk der Götter aus.”


    Sagte Centho ohne Calli weiter zu beachten als die Braut von gestern auf hin zu kam und sie beide begrüßte. Natürlich war das Kompliment ernst gemeint aber es war auch als Spitze an Calli gedacht die sich eben noch beschert hatte das sie keines bekommen hatte. Und als er hörte das hier eigentlich eine Tischordnung herrschte fand er das so gesehen nicht mal so schlecht nicht das ihm noch etwas heraus rutschte was lieber in seinem Kopf bleiben sollte.


    “Nein nein ich will hier nicht kommen und die Tischordnung aufbrechen.”


    Zitat

    Original von Furia Calliphana
    "Danke dir für die Einladung Septima, du siehst einfach bezaubernd aus! Ich gratuliere euch nochmals, die Hochzeit war grandios, ich hoffe du bist wunschlos Glücklich!" - sprach sie und nahm die Hand ihrer Freundin.


    Centho würdigte sie nicht mal mit einem Blick.


    "Wunderbar, ich setze mich gerne zu euch." - sagte sie und warf einen strafenden Blick zu Centho rüber und folgte ihrer Freundin zu den Klinen.


    Beide neu hinzugekommenen Gäste überschütteten Septima mit Komplimenten, welche die Tiberia galant und durchaus geschmeichelt entgegen nahm. „Ich danke euch beiden. Aber bitte, kommt und esst mit uns.“ Schnell war ein Sklave herbei gewunken und die bereits abgeräumten Speißen vom Vor- und Hauptgang wurden, auf zwei Platten zusammen angerichtet, wieder herein getragen. Die Vorstellung der Säbeltänzerinnen ging zu Ende und es folgte nur noch musikalische Untermalung für den Rest des Abends.


    Sim-Off:

    Ich sehe ein, dass diese 'Massen-Threads' immer recht langwierig sind und wollte es nicht glauben, aber ich denke wir sollten hier einen Schußstrich für die Gäste ziehen. Die Sklaven und die Freundinnen dürfen selbstverständlich weiter posten, aber alle übrigen Gäste sind hiermit von einer Postverpflichtung entbunden. :D