Beiträge von Tiberia Septima

    Tatsächlich! Links von ihr und ein gutes Stück weit weg, erhaschte Septima einen Blick auf ihr sehr wohl bekanntes Gesicht. Es war Octavius Macer, der umgeben von anderen Schaulustigen irgendeiner anderen Factio zubrüllte. Septima hob ihre Hand, um dem jungen Mann zuwinken zu können, aber in dem Moment begann der ganze blaue Block sich zu bewegen. Die Menschen um sie herum feuerten ihre Fahrer an und hüpften dabei aufgeregt auf und ab, so das die Tiberia den jungen Macer mal sehen, und dann wieder nicht sehen konnte.


    Und ausgerechnet jetzt wurde sich Celsus dessen wieder bewusst, dass sie gemeinsam hier her gekommen waren und sprach sie an. Septima versuchte also durch ständiges Auf- und Abhüpfen den Octavier nicht aus dem Auge zu verlieren und gleichzeitig ihrem Vetter zu zuhören. „Manius ist Venetaanhänger? Woher weißt du das?“ fragte sie Celsus und schaute noch immer nach links, statt auf die Wagen mit ihren Pferdegespannen und dem Fortgang des Rennens.


    Celsus fing sich einen leichten Schlag ihrer Hand gegen seinen Oberarm ein, als danach fragte, ob Purgitius Macer ein Verehrer von ihr sei. Lachend erwiderte sie: „Nein, kein Verehrer, dass würde mir Tiberia Albina bestimmt übel nehmen.“ klärte sie Celsus über die Familienzugehörigkeit des Purgitia auf. „Ich…*hüpf* kann… *hüpf* ihn… *hüpf* aber… *hüpf* nirgends… *hüpf* entdecken.“ erwiderte Septima und schaute sich hüpfender weise weiter um. So viele Menschen waren hier und alle schienen völlig aus dem Häuschen zu sein. Diese Aufregung war gerade zu ansteckend. Da kam Septima eine Idee. „Halt doch mal still, Celsus!“ forderte sie ihren Vetter auf und stützte sich anschließend mit einer Hand an seiner Schulter ab, damit sie höher springen konnte. Sie war nun mal nicht besonders groß und die meisten Männer die sie beide umgaben, waren größer, so dass Septima höher hüpfen musste wie der Rest. Wild winkend versuchte sie den Octavier auf sich aufmerksam zu machen, was bestimmt in dem Geschrei der Menge nicht weiter auffiel.

    Septima wurde heiß und kalt bei dem, was Durus ihr nun erzählte. Sie stellte sich vor, welch Aufruhr auf dem Forum Romanun entstanden sein mochte, als Germanicus Avarus das äußerte, was Durus nun widergab. „Der Kaiser hat ihm dieses Verhalten durch gehen lassen? Unvorstellbar!“ Angewidert schüttelte die junge Frau den Kopf über ein solch unmögliches Verhalten.


    „Nun kann ich deinen Widerwillen gegen das Gen verstehen. Wenn ich dabei gewesen wäre, würde es mir wohl kaum anders ergehen. Jedoch...“ betreten senkte Septima ihren Blick, schaute aber kurz darauf wieder zu ihrem Onkel auf. „Ist es sehr schlimm, wenn ich mich mit Calvena von den Germanicern gut verstehen? Sie ist eine so nette Frau und kann einfach wundervoll singen.“ fragte Septima zögerlich, aber auch zum Ende hin begeistert nach. Wenn Durus ihr den Umgang mit Germanicern verbieten wollte, dann hätte er ihr gewiss nicht den Besuch der Fontinalia gestattet. Also war sie guter Hoffnung.


    „Gibt es sonst noch Personen, in deren Nähe ich aufpassen sollte was ich sage?“ fragte Septima weiter und hoffte so das Gespräch ein wenig von dem unliebsamen Auftritt Avarus in eine andere Richtung zu lenken. Je mehr sie von Durus über die anderen Senatoren erfahren konnte, um so besser wußte sie sich in der Gesellschaft jener zu benehmen.

    Hand in Hand gingen sie in die Casa zurück und Macer führte sie in die Bibliotheca. Nur ungern ließ sie die warme Hand los, damit der Octavier eine Schriftrolle aus den vielen Regalen im gemütlich eingerichteten Raum suchen konnte. Sie folgte dem Mann mit den Augen und lehnte sich dabei mit der Hüfte an den Schreibtisch, die Hände vor der Brust verschränkt und ein Lächeln auf den Lippen.


    „Eine Kurzschrift wäre gut, denn all zu lange kann ich gewiss nicht mehr bleiben.“ Da wollte Septima die Zeit nicht zu sehr mit lesen verschwenden. Sie stieß sich mit der Hüfte vom Tisch ab um sich zusammen mit Macer zu setzen und die von ihm ausgewählte Schrift zu lesen.

    Kaum waren sie durch die blauen Stoffe ins Triclinium getreten, freute sich Septima sichtlich. Sie waren tatsächlich alleine. Na gut, Dentatus wartete auf neue Gäste, die er bespaßen konnte. Da kamen im die beiden Damen gerade recht.


    „Herzlich willkommen, edle Damen.“ begrüßte er sie erneut. „Was darf ich zu eurer Unterhaltung vortragen?“ fragte er freundlich nach und verneigte sich leicht.

    „Mhm, ja, gegessen hab ich auch noch nichts.“ Septima legte eine Hand auf ihren Bauch und überlegte dabei, ob sie wirklich etwas essen sollte. Sie bekam direkt wieder ein flaues Gefühl, wenn sie an den plötzlichen Kuss von Ocatavius Macer dachte. Hoffentlich hatte sie außer Germanicus Sedulus sonst niemand dabei gesehen. Aber vielleicht kam das flaue Gefühl auch vom leeren Magen!


    „Na gut, dann lass uns schauen, was von den Leckereien noch da ist.“ Septima hoffte sehr darauf, dass außer ihnen beiden niemand weiteres im Triclinium weilte. Na gut, der Schauspieler würde wohl noch dort sein, aber da war die junge Tiberia eh gespannt, was er für Gedichte oder Geschichten vortragen konnte.

    Es kam Septima tatsächlich so vor, dass Durus Stimme eisiger geworden war. Bei dem was ihr Onkel dann sprach, fielen Septima bald die Augen aus dem Kopf. Mit offenem Mund hörte sie zu, was Durus über Avarus berichtete. „Er hat es gewagt, den göttlichen Romulus zu beleidigen?“ Jetzt war es so weit. Septima war sichtlich geschockt. Gerade eben hatte sie noch eine gute Meinung von den Germaniciern gehabt, doch jetzt mußte sie diese, zumindest in Bezug auf den ihr nicht bekannten Avarus, revidieren. „Ich kann es nicht glauben!“ Inzwischen hatte sie den Mund zugeklappt, aber ihre Augen schauten Durus noch immer groß an.


    „Wo hat er dies geäußert? Doch nicht etwa direkt in der Curia Iunia, oder?“ Nein, dass konnte sich Septima nicht vorstellen, ansonsten hätten die übrigen Senatoren diesen Germanicus Avarus direkt aus dem Senat befördert. Das war alles äußerst spannend und Septima war ihrem Onkel äußerst dankbar dafür, dass er sich die Zeit für dieses Gespräch mit ihr nahm.

    Mit großen Augen und leichter Unruhe, verfolgte Septima nicht nur das Rennen – das war gerade zur Nebensache geworden – nein, sie beobachtete die Männer um sich herum und auch die Schlägerei auf der gegenüberliegenden Tribüne. Den Göttern sei Dank endete diese gerade, ansonsten hätte Septima schon einen Fluchtweg gehabt und gehofft, dass Celsus ihr den Rücken frei halten würde.


    Überhaupt erschien es Septima, dass Celsus völlig von den ständig im Kreis fahrenden Wagen gebannt war. Dies war nun schon das zweite Mal, dass ein Mann sie einfach links liegen lies, oder einfach nicht mehr wahr nahm. Also orientierte sie sich anderweitig. Immer mal wieder einen Blick auf die Wagen werfend, musterte sie näher umgebenden Menschen. Irgendwo mußte es doch ein bekanntes Gesicht geben.

    „Ich werde nichts unversucht lassen, Albina von der Notwendigkeit eines Besuches der nächsten Naumachie zu überzeugen.“ erwiderte Septima breit lächelnd. Bestimmt wäre es noch unterhaltsamer, wenn ihre Verwandte ebenfalls hier wäre. Innerlich freute sich die junge Frau schon sehr auf das nächste passende Ereignis, wo sie alle gemeinsam hingehen könnten.


    Es wollte der jungen Tiberia nicht in den Kopf, dass Männer einfach so, ohne ein Fünkchen verliebt zu sein, eine Frau heiraten konnten um anschließend ihr ganzes Leben mit dieser Frau zu verbringen. War der körperliche Akt des Ehevollzugs denn nicht viel schöner, wenn sich beide Ehepartner liebten, oder zumindest mochten? Die Gedanken von Septima gingen schnell hin und her. Sie stellte sich unterschiedliche Konstellationen vor, wie die Frau und wie der Mann in die Ehe gingen, aber immer war mindestens einer von ihnen in den anderen verliebt und kümmerte sich besonders liebevoll um den anderen, so dass dessen Liebe ebenfalls erblühte. Das war eine absolut romantisierte Vorstellung, aber genau so stellte es sich Septima vor.


    „Dann werde ich bei Iuno darum bitten, dass sie euch die Liebe senden wird, denn erst dann führt ihr eine richtig gute Ehe.“ sprach Septima leise und mehr zu sich selbst. Macer konnte diesen Kommentar im Rammlärm der Flumen auch gut überhört haben.


    Gebannt schaute Septima wieder zur Seeschlacht. Wie es schien, näherten sie sich dem Ende dieses beeindruckenden Schauspiels, denn nach und nach wurden die Wimpel der Augustiener gesetzt. Und Baldemar war noch nicht von dem Auftrag seiner Herrin zurück gekehrt.

    Fragend blickte Septima ihren Onkel an. Was hatte der Sklave ihm gerade für eine Nachricht überbracht? Aber es schien etwas nur für Durus gewesen zu sein, denn er stillte ihre Neugier nicht, indem er herausposaunte, was der Sklaven von ihm gewollt hatte.


    Aha, Aulus kam also von Sicilia. Wie es dort wohl war? Schnell konzentrierte sie sich wieder auf das, was das neue Familienmitglied berichtete. Ihre Fragen konnte sie später noch stellen. Wo diese Ausbildung des Onkels wohl stattgefunden hatte? Auch auf Sicilia?


    „Welches Amt hat denn dein Onkel bekleidet? Oder war er im Cultus Deorum aktiv?“ Aber mußte es nicht ein politisches Amt sein, welches Aulus Onkel inne gehabt hatte, während dieser sein triocinium fori absolvierte? Her je, ihr fehlte definitiv einiges an Bildung, was ihrem lieben Bruder zu Gute gekommen ist, da er ja der Junge und sie nur das Mädchen gewesen war. Wie gern würde Septima ebenfalls für Studien nach Griechenland gehen. Sie seufzte leise und wand ihre Aufmerksamkeit wieder dem Gespräch und dem Essen zu.


    Ihr fiel auf, dass ihre Großtante noch immer nicht erschienen war. „Wo bleibt den Arvinia?“ wand sich Septima wiederum fragend an ihren Onkel.

    Es dauerte einige Momente, bis Septima halbwegs klar denken konnte. Zu sehr waren ihren Gedanken noch mit dem Kuss und ihren eigenen Gefühlen beschäftigt. „Bibliotheca klingt gut.“ stimmte sie dann endlich mit leiser Stimme zu. Bücher, Schriften, all das geschriebene Wissen würde ihr bestimmt helfen wieder auf den Boden der Tatsachen zurück zu kommen. „Ja, gehen wir in die Bibliotheca und du erzählst mir mehr über diese Stoicer.“ wiederholte Septima noch einmal mit festerer Stimme und drückte Macer mit ihren Händen auf seiner Brust sanft von sich weg, damit sie hinein gehen konnte. Aber das Lächeln, welches seid dem Ende des Kusses auf ihrem Gesicht lag, blieb die ganze Zeit und ebenso das Leuchten in ihren Augen.


    Sim-Off:

    Gern heute Abend ICQ :)

    Septima war gerade mal zwei Schritte gegangen als sie inne hielt um zu sehen ob Serrana ihr nun folgte. Mit einem feinen Lächeln beobachtete sie, wie Sedulus die junge Iunia für einen Moment am Arm zurück hielt, um ihr etwas zu sagen. Irrte sie sich, oder färbten sich die Wangen der jungen Frau rosig? ‚Na sieh mal einer an.’ dachte Septima bei sich. ‚Bewahrst du stillschweigen, tu ich es auch.’ nahm sie sich vor und streckte ihren Arm nach Serrana aus.


    „Komm Serrana, nicht das wir uns hier draußen noch verkühlen.“ Damit legte sie ihren Arm um die halb nackten Schultern der Jüngeren und ging mit ihr ins Atrium.


    Dort umfing sie sofort angenehme Wärme. Wohlig seufzte Septima auf und nahm ihren Arm von Serrana’s Schultern. „Das ist viel angenehmer als draußen, oder nicht Serrana? Wollen wir uns ins Triclinium begeben? Dort könnten wir es uns gemütlich machen. Bestimmt sind die meisten noch im Hortus und wir haben die Klinen für uns.“ grinste sie die junge Iunia frech an.

    Wie sie Macers Worten entnehmen konnte, empfand er ihren überraschenden Kuss als nicht schlimm. Kaum gesprochen, fand sie sich in seinen Armen wieder und ihre Lippen trafen sich erneut zu einem Kuss, aber dieser Kuss war anders wie die vorhergehenden und er entfachte ein ungeahntes Feuer in ihr. Als sie den Vorstoß seiner Zunge spürte, flutete Wärme durch ihren Körper, die sich in ihrer Mitte zu sammeln schien und Septima schmolz regelrecht in den Armen des Mannes dahin. Zunächst zögernd folgte sie seinen Bewegungen und ergab sich völlig dieser intimen Berührung. Vergessen war, worüber sie gerade eben noch geredet hatten. Verwirrt schaute sie zu Macer auf, als dieser den wundervollsten Kuss in ihrem Leben beendete. Sie blieb weiterhin in seinen Armen, hatte Septima doch Angst davor, ihre Knie würden unter ihrem Körpergewicht nachgeben, sobald er sie los ließe.


    „Pneuma?“ fragte sie irritiert. Irgendwo und in irgendeinem Zusammenhang hatte sie dieses Wort schon mal gehört, aber die tiefere Bedeutung erschloss sich ihr gerade nicht, was nicht zuletzt an dem berauschenden Gefühl lag, welches noch immer durch ihren Körper strömte.


    Edit: Ein paar kleine Details ;)

    Septima mußte grinsen als Macer ihr zustimmen mußte, dass das Schicksal einen vor die Wahl stellen kann. „Und was lenkt dann unseren Verstand?“ hakte sie amüsiert nach. „Was ist wenn der Verstand vernebelt ist, so wie... gerade jetzt?“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Macer. Ganz sanft und vorsichtig, denn dies war das erste mal, dass SIE einen Mann küsste. Oh, am liebsten würde sie gar nicht mehr aufhören, aber das gehörte sich nicht und Septima fuhr erschrocken über ihre eigenen Courage zurück. Sie schlug sich die Hand vor den Mund und schaute Macer aus großen Augen an. „Das... das... tut mir leid.“ entschuldigte sie sich, spürte aber noch immer das Brennen seiner Lippen auf den ihren.


    „Womöglich lässt meine Erziehung ein wenig zu wünschen übrig.“ gab sie zerknirscht zu, denn der Kuss war ihr noch immer peinlich. „Das, was ich gelernt habe, stammt von meinem Magister in Hispania. Er stammt aus dem Land, also kann es durchaus sein, dass er mir manches anders beigebracht hat, als es die griechische Bildung lehrt."

    Cimon kam ihrer Aufforderung nach und beschrieb mit wenigen Worten seinen Herrn. Septima folgte mit ihren Augen und sie erblickte einen Mann mit dunkelbraunen Haaren und einer Senatorentoga von hinten. Er ging gerade... Oh nein! auf Celsus zu, der bei einem anderen jungen Mann in normaler Toga stand. Septima verdrehte kurz die Augen und wartete, ob der Gezeigte sich umdrehen würde, damit sie ihn besser sehen konnte. Doch diesen Gefallen tat ihr der Zukünftige nicht. „Danke für deine schnelle Hilfe.“ bedankte sich Septima freundlich bei Cimon und mischte sich nun wieder unter die Anwesenden im Atrium.


    Langsam ging sie auf den aufgebauten Tisch zu, an dem Durus mit seiner verschleierten Frau stand und beide den Ehevertrag untschrieben. Erstaunt fragte sich Septima, wie lange sie schon fort gewesen war, dass bereits der Vertrag unterschrieben wurde. Zwei Schritte vom Brautpaar entfernt blieb Septima stehen und schaute dem Treiben weiter zu. Immer mal wieder ging ihr Blick zu Ursus, der noch immer mit dem Rücken zu ihr stand. 'Gut so, je später er mich sieht, um so besser.' freute sie sich still.

    Mit einem kurzen Augenkontakt verabschiedete sich Septima von Calvena und schaute dieser kurz hinter her, um zu sehen, zu welchen Gästen sie nun wollte.


    „Serrana und ich gehen jetzt hinein. Wenn einer, oder mehrere von euch uns begleiten mögen, so seid ihr hiermit herzlich eingeladen.“ wand sich Septima an die sie umstehenden Personen. Vielleicht würden sie sogar alle wieder hinein gehen? „Komm Serrana, hier draußen ist es nun wirklich zu frisch geworden, so ohne Mantel.“ Freundlich schaute sie die Iunia an und ging lansam Richtung des hinteren Einganges zum Atrium.

    Cimons Antwort fiel sparsamer aus als Septima gehofft hatte. Sein 'Nein Domina' konnte sie sowohl auf ihre erste, als auch auf die zweite Frage beziehen, womit Septima nicht genau wußte, ob der Nubier nun zum ersten Mal in Rom war. Dann wohl eher nicht.


    Septima beschloss, dass sie aus dem Sklaven nicht mehr an Informationen bekommen würde und das es nun Zeit war, zum Geschehen im Atrium zurück zu kehren. Sie erhob sich und ließ sich von der Ornatrix einen Spiegel reichen, damit sie deren Arbeit für gut heißen konnte. Die Patrizierin nickte und schaute dann zu Cimon. „Du begleitest mich zurück und wirst mir dann deinen Herrn zeigen.“ wiß sie Cimon an und wartete, dass er ihr die Tür öffnete, was dieser auch sofort tat. Gemeinsam gingen sie durch den Gang der hinteren Räumlichkeiten wieder zum Atrium


    Als sie gerade am Atrium ankamen, hielt Septima inne und befahl Cimon nur mit ihren Augen zu sich. „Welcher ist nun Aurelius Ursus?“ Gespannt ließ sie ihren Blick über die Gäste wandern und hoffte, dass der Aurelier nicht in mitten des Getümmels um das Hochzeitspaar herum stand.

    „Selbstverständlich kannst du das als Kompliment auffassen. Ich werde wohl nicht umhin kommen, der lieben Albina zu gestehen, dass sie einen äußerst charmanten Ehemann hat, in dessen Gesellschaft sich eine Frau nur wohl fühlen kann.“ schmeichelte sie Macer noch ein wenig weiter. Allerdings war es von ihr ehrlich gemeint, auch wenn es vielleicht ein wenig übertrieben klang. Doch das blieb der Einschätzung des Purgitiers überlassen.


    Wie es sich für ihre Kreise gehörte, war es also eine arrangierte Ehe gewesen. Tiberius Vitamalcus? Septima konnte diesen Namen nicht einordnen und war wohl etwas überrascht, sowohl über die fröhliche Art, wie Macer ihr die Art der Hochzeit eingestand, als auch über den Namen des Tiberiers. „Also stimmt es doch, dass die Liebe nach der Hochzeit erwächst?“ fragte sie hoffnungsvoll nach. Bestimmt würde es bei ihr nicht mehr lange dauern, bis Durus für sie einen Mann ausgewählt hatte, aber Septima hoffte auf später als früher.


    Auf dem Wasser entbrannten derweil die Kämpfe von Mann zu Mann um die Einnahme der feindlichen Schiffe, und dies langweilte Septima inzwischen.

    „Bestimmt hat das Schicksal für dich mehrere Wege vorgesehen. Du sagst selbst, dass es deine Entscheidung war, die dich zur Politik gebracht hat und somit hast du einen anderen Weg eingeschlagen und den des Bauern nicht beschritten. Aber trotzdem war auch diese Möglichkeit gegeben, so dass du dich mit deinem freien Willen an einer Weggabelung entscheiden mußtest, aber das Schicksal hatte dir beides offen gelassen.“ Septima's Wangen färbten sich leicht rosig, denn diese Diskussion bereitete ihr sichtlich Freude und dabei konnte sie Macer auch noch nahe sein, denn er hielt sie noch immer in seinen Armen und sie spürte die Wärme die von seinem Körper ausging.


    „Aber das Schicksal hält nicht nur Gutes für uns bereit. Wie kannst du dann nur an das Gute glauben?“ War Macer ein so positiv eingestellter Mensch?


    Macers Frage, warum sie sich den Traditionen und ihrem Onkel beugte, war berechtigt. Septima schaute auf zu ihm. „Selbst wenn ich mich meinem Onkel füge, so bestimme ich trotzdem mein Schicksal selber, weil ich mich weiterhin mit dir treffen werde und nicht bereit bin unsere Liebe aufzugeben. Und ich weiß, dass wir Durus nicht überredet bekommen würden. In dem Sinne hast du Recht, dass der Weg hier keine Gabelung für mich bereit hält, aber es gibt eine kleine Abzweigung, die ich ab und an beschreiten werde.“ Sie lächelte Macer dabei liebevoll an und strich ihm mit der Hand über die rasierte Wange. „Ich möchte einfach nur die Zeit mit dir genießen können, die uns vom Schicksal gegeben wird, beziehungsweise, die ich mir nehmen werde.“

    Cimon beantwortete ihre Frage vollkommen ausreichend, aber auch nicht mehr. „Selbstverständlich.“ erwiderte die Tiberierin zunächst und überlegte, worüber sie den Sklaven weiter ausfragen konnte.


    Die Ornatrix war fertig mit dem neu schminken von Septima und trat nun einen Schritt zurück um ihr Werk zu begutachten. Ja, die junge Herrin sah genauso aus, wie vor dem kleinen Missgeschick. Septima öffnete ihre Augen und schaute den vor ihr stehenden Cimon von unten her an, jedoch mußte es für Cimon so wirken, als würde sie auf ihn herabsehen. „Bist du zum esten mal in Rom, Cimon? Kennst du dich hier schon gut aus?“ fragte sie den Sklaven weiter aus um sein Vertrauen zu gewinnen und mehr über seinen Herrn erfragen zu können.