Der Tag der Abreise aus Rom war gekommen und ganz im Gegensatz zu ihren Erwartungen vor der Ankunft in Rom, konnte es Septima kaum erwarten, wieder nach Mantua zurück zu kehren. Vieles war in der kurzen Zeit seit ihrer Rückkehr nach Rom geschehen, so dass die Tiberia diesen Ausflug, der ihr Ablenkung vom trostlosen Militärleben in Mantua bringen sollte, in keiner guten Erinnerung behalten würde. Das einzig positive war, dass ihre Freundin Serrana, gemeinsam mit ihrem Ehemann Germanicus Sedulus, sie zurück nach Mantua begleiten würden und Serrana auch ihr Kind außerhalb von Rom zur Welt bringen würde. Dies würde also kein kurzer Besuch des Ehepaares sein, sondern ein etwas längerer Aufenthalt in Mantua werden.
Ihre letzte Nacht im eigenen Haus hatten Ursus und Septima in glücklicher Umarmung miteinander verbracht, obwohl ihr Bäuchlein langsam hinderlich wurde. Doch Septima war nicht bereit auf die ehelichen Pflichten zwischen Mann und Frau zu verzichten.
Ausgeruht und freudig strahlend gesellte sich die werdende Mutter zu Sedulus und Ursus hinzu. „Salve, Sedulus.“ Septima benutzte absichtlich das Cognomen des Germanicer, denn er war ein guter Freund von Ursus und somit kein Unbekannter für sie. Sollte er mit der persönlicheren Anrede nicht einverstanden sein, so konnte er es ihr ja noch sagen. „Also von mir aus können wir los.“ Die Sachen der Tiberia waren schon gestern vollständig verpackt und verstaut worden, so das sie gleich aufbrechen konnten. Ein kurzer, liebevoller Blick folgte in Ursus' Richtung.
Als sie vor die Porta traten, war auch soeben Flora eingetroffen, die sie ebenfalls nach Mantua begleiten würde. Herzlich begrüsste Septima das eine der beiden Blümchen mit einer Umarmung. „Salve Flora. Schön das du uns begleiten wirst. Ich freue mich über jede Ablenkung in Form von standesgemäßen Frauen, die ich kriegen kann.“ Kichernd stiegen die jungen Frau der Kutsche zu. Drinnen saß Serrana und Septimas Lächeln wurde breiter. Bevor sie sich setzten konnte, umarmte sie ihre junge Freundin. Die Ereignisse der letzten Tage hatten es verhindert, dass sie sich sehen konnten, doch Septima war ihrem Mann sehr dankbar, dass dieser es geschafft hatte, Sedulus und Serrana zu dieser Reise zu motivieren.
„Serrana! Ich freu mich so dich... nein, euch...“ Septima nahm etwas Abstand von Serrana und beäugte kurz deren stattlichen Bauch. „... zu sehen. Bei den Göttern, du bist doch eindeutig nach mir schwanger geworden, oder irre ich mich da?“ Lachend ließ sie die Freundin los und setzte sich neben sie. Noch konnte sich Septima völlig ungehindert bewegen und bis auf den Abend des Familienrates klagte sie auch nicht über irgendwelche Beschwerden anderer Art. Serrana dagegen schien förmlich augedunsen zu sein, was Septima ein wenig merkwürdig vorkam, doch vielleicht hatte sie einfach nur Glück mit ihrer Schwangerschaft.
Die Männer stiegen ebenfalls hinzu und die Reise begann.