Ganz undamenhaft mußte Septima nun schniefen, denn die Tränen brachten ebenfalls ihre Nase zum laufen. Unwillig wischte sie die Tränen fort. Sie hatte schon so vieles alleine geschafft, da würde sie doch auch ein Kind zur Welt bringen können. Und wie könnte ihr Ursus überhaupt dabei helfen? Wenn es so weit war, dürfte eh kein Mann anwesend sein. Die Kinder wurden nur in Anwesenheit von Frauen und Hebammen geboren, womit genau das zusammen hing, wußte Septima auch nicht mehr. Sie löste sich vollständig von Ursus und schaute die anderen an. „Dann lasst uns aufbrechen.“
Ein letzter Blick zu Titus, ein kurzer Kuss und sie verließ, wieder leicht watschelnd, den Raum. Frija hatte derweil das Packen ihrer Sachen beaufsichtigt. Viele ihrer Kleider konnten hier bleiben, denn öffentliche Anlässe oder gar eine Cena würden wohl kaum in ihrer Villa Rustica stattfinden.
Kurz darauf verließ sie zusammen mit Sedulus' Familie das Praetorium. Die Frauen reisten jeweils in einer eigenen Sänfte, während sich Sedulus seine mit der kleinen Sabina teilen musste. Die Kleidung würde wenig später in einem separaten Wagen folgen.
Beiträge von Tiberia Septima
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Kurz lies sich sich von Ursus drücken, doch dann wurde ihr die Rüstung einfach zu unbequem. Er sah zwar schick aus in dem Ding, aber zum kuscheln war die Rüstung nun wirklich nicht geeignet. Mit seinen nächsten Worten erfasste auch Septima den Ernst der Lage. Sie nickte und ließ sich schweren Herzens davon überzeugen, dass sie wirklich gleich abreisen sollten. Sie würde ihr erstes gemeinsames Kind also alleine bekommen und es würde erst Tage, wenn nicht sogar Wochen später dem Vater vor die Füsse gelegt werden. Wenn die Seuche unglücklich verlief, dann würde ihr Kind noch nicht einmal einen Namen haben, wenn es neun Tage alt wurde. Bei diesen Gedanken kamen ihr die Tränen. „Aber... aber...“ Septima wußte nicht was sie sagen sollte. Traurig schaute sie ihren Mann an. „Kannst du nicht wenigstens zu uns kommen, wenn das Kind da ist?“
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Sie waren angekommen, endlich angekommen! Erleichtert griff Septima nach der kräftigen Hand ihres custos corporis und lies sich, mit der zweiten Hand von Baldemar unter den Arm gestützt, aus der Sänfte helfen. „Danke Bal... ahhhhh!“ Hatte da jemand ihre innere Sanduhr auf Ankunft und Kind kriegen gemeinsam gestellt? Der Schmerz, welcher Septima in diesem Moment überkam, zog sich vom unteren Bereich ihres Rückens, über beide Seiten, nach vorne in ihren Bauch, oder war es ein Stückchen tiefer? Sie klammerte sich förmlich an Baldemars Hand und zerquetschte – zumindest glaubte sie dies – seine Hand. Stossweise kam ihr Atem und Alba stürzte sofort herbei. Ein wissender Blick in die Augen der Schwangeren und sie forderte Baldemar auf: „Bring sie sofort in ihr Cubiculum und erkundige dich, ob alles gemäß meinen Anweisungen vorbereitete ist!“
Frija trat ebenfalls hinzu und nickte ihrem Mann kurz zu. Sie würde voraus gehen und den Weg frei machen.Dann wand sie sich an Serrana, die völlig perplex vor der Sänfte stehen geblieben war, wo sich soeben ein dunkler, nasser Fleck auf dem Boden ausbreitet. „Auch das noch!“ schimpfte die Hebamme leise vor sich her und eilte an die Seite der zweiten Schwangeren. Sanft fasste sie nach deren Arm, um ihr Beistand und Halt zu geben. „Es ist wohl auch bei dir so weit, Iunias. Komm!“ Auffordernd blickte sie zum Ehemann von Serrana, damit dieser seine Frau auf der anderen Seite stützten, und sie sie gemeinsam ins Haus bringen konnten. 'Zwei Schwangere und beide scheinen gleichzeitig ihre Kinder zu bekommen! Iuno Sospita steh uns bei!'
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Leider war der Stuhl, auf welchem Septima nun saß, mehr als unbequem, so dass sie verzweifelt versuchte möglichst unauffällig in eine angenehmere Sitzposition zu kommen und ein wenig hin und her rutschte. Dabei blieben ihre Augen auf den Duccier geheftet, denn sie wollte sich keine seiner Reaktionen entgehen lassen. Die Cena in seinem Haus fand also tatsächlich mit voller Absicht ohne den Legatus der Legio statt, weil sein Stellvertreter Angst hatte, die 'Meute', wie er sich ausdrückte, würde sonst von ihrem Mann in Stücke gerissen werden. „Eine sehr anschauliche Darstellung, doch taktisch nicht besonders klug.“ kommentierte sie diese Aussage und rutschte dabei auf die Kante des Stuhles. 'Ahhh, besser!' Nun war ihr Lächeln entspannter, denn mit nichts wirkten die Worte einer Frau harmloser, als wenn sie einen Mann charmant anlächelte. „Es wäre auch durchaus im Bereich des möglichen, dir eine Verschwörung gegen den Legatus an zu dichten, denn ein Essen mit allen Offizieren, nur nicht mit dem Höchsten, dass ist mehr als verdächtig. Nun, vielleicht überlege ich mir noch, euer 'Miteinander' zu fördern.“ Sie erhob sich, längst nicht so elegant wie es sich für eine Patrizierin gehörte, von ihrem Stuhl. „Du wirst von mir hören, Duccius.“ Damit war das Gespräch für sie beendet und Septima wand sich zum gehen. Die wenige Zeit im Büro des Tribunus Laticlavius hatte ihr gereicht, um einen ersten Eindruck des 'Neuen' zu bekommen. Ob und wann eine Einladung zur Cena ins Praetorium folgen würde, blieb abzuwarten.
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Es dauerte zwei Tage, bis das sie endlich das Landgut der Tiberia, nahe Roma, erreicht hatten. Für Septima war es eine Qual, denn immer mal wieder verspürte sie ein Ziehen im Unterleib, welches am letzten Tag ihrer Reise von Stunde zu Stunde heftiger wurde. Die Hebamme wurde bei einem kurzen Aufenthalt zur Sänfte gebeten, während die Tragesklaven ausgetauscht wurden und es bald darauf weiter ging.
So gut es beim Ruckeln der Sänfte ging, untersuchte Alba die Schwangere Frau und legte ihr prüfend eine Hand auf den gewölbten Bauch. „Nun Septima, ich denke es wird nicht mehr lange bis zu deiner Niederkunft dauern. Das Kind macht sich bereit das Licht der Welt zu erblicken. Solltest du plötzlich merken, dass es unter dir ganz nass wird, so sag mir bitte sofort Bescheid. Dann kann es nur noch Stunden dauern, bis das dein Kind da ist.“ Lächelnd blickte die älntere Frau die Schwangere an. Zur Not würde sie es sogar schaffen, dass Kind in einer Sänfte sicher auf diese Welt zu bringen, da war sich Pacaria Alba absolut sicher. Hauptsache sie waren weit genug weg von den bösen Winden in Mantua.Septima schaute die ältere Frau verunsichert an. „Aber... das kann doch noch gar nicht sein! Ich will mein Kind nicht ohne meinen Mann bekommen!“ Schützend hielt sie mit beiden Händen ihren Bauch, so als ob sie alleine durch ihren Willen das Baby im Bauch halten könnte. Titus sollte dabei sein, oder zumindest vor der Tür ihres cubiculums warten, während sie sein erstes Kind gebar. Doch das war ein Wunschtraum, der zumindest bei dieser Geburt nicht in Erfüllung gehen würde, denn der Legat musste bei seiner Legio bleiben, ganz egal ob seine Frau ein, zwei, oder fünf Kinder bekommen würde. Seufzend lies sich die junge Mutter wieder in die Kissen fallen. „Hauptsache ich bekomme unser Kind nicht hier.“ teilte sie im Brustton der Überzeugung ihre Entscheidung mit.
Ein Soldat war voraus geschickt worden, um die Ankunft der Herrin, so wie die sder ie begleitenden Besucher anzukündigen. Alba hatte zuvor den Leibwächter von Septima herbei gewunken und ihm Anweisungen erteilt, dass alles für eine bevorstehende Geburt vorbereitet sein sollte. Sie verließ sich darauf, dass der Germane die Information an den Reiter der Soldaten weiter geben würde.
Über Baldemar wurde Septima auf dem Laufenden gehalten, wann sie endlich bei ihrer Villa Rustica eintreffen würden. Erleichtert atmete die Tiberia auf, als Baldemar verkündete, dass sie gleich da seien und er bereits die Umfriedung ihres Landes sehen könne. Vorsichtig zog Septima den Vorhang ihrer Sänfte ein Stück zurück und tatsächlich, da lag es. Ihr Land. Doch schon im nächsten Moment zog wieder eine dieser leichten Wehen – so hatte es Alba bezeichnet, wußte Septima doch noch nicht wie heftig es werden würde, wenn das Kind wirklich hinaus wollte – durch ihren Körper und Septima stöhnte leise auf. 'Bei Iuno, wie lange soll das denn noch gehen!' schimpfte sie in Gedanken und entschuldigte sich sogleich wieder bei der Göttin, war sie doch froh um jeden Digitus, den sie ihrem Landgut näher kamen.
Dann endlich spürte Septima, wie die Sänfte abgesetzt wurde und Alba zog bereits den Vorhang der Sänfte ein Stück bei Seite. Sie standen direkt vor dem Eingang des Gutsgebäudes und ein Strahlen ging über das Gesicht der Tiberia. Zwar war das Wetter längst nicht so schön wie wenn sie hier im Sommer war, aber der vertraute Anblick gab ihr ein Gefühl von zu Hause sein. Immerhin regnete es nicht.
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Bereits kurz nach der Nachricht durch Ursus, dass in Mantua eine Krankheit, wenn nicht sogar eine Seuche, ausgebrochen sein soll, verließen die Frau des Legaten, zusammen mit Sedulus' Familie, in drei Sänften das Castellum. Begleitet wurden sie von ihren Sklaven, so wie einer Vielzahl von Soldaten, die für den Schutz der Reisenden verantwortlich waren. Es ging in Richtung des Landgutes ihrer Pferdezucht, die Septima seit einiger Zeit betrieb. Pacaria Alba, die Hebamme der beiden Schwangeren, begleitete die Frauen, ohne zu wissen, ob ihr Mann und die Kinder der Seuche zum Opfer fallen würden, oder nicht. Sie hatte noch nicht einmal Zeit gehabt, sich von ihnen zu verabschieden.
Am Tor meldeten sie sich vorschriftsmässig ab und Septima lies ankündigen, dass zwei Wagen etwas später folgen würden. In einem Wagen würde Flora auf dem Weg nach Rom sitzen und im zweiten wären ihre und Serranas, so wie Sedulus Sachen.
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Es interessierte die Tiberia nicht, ob ihr Sklave ihr gern oder nicht so gern aufhalf, solange er tat, worum sie ihn bat. Das Baldemar noch immer wegen dieses Testkampfes mit dem Optio beleidigt war, interessierte die Römerin auch nicht. Ihr germanischer custos corporis war schon immer schweigsam gewesen, was die junge Frau sehr begrüsste.
Septima lies sich von Ursus in eine sichere Umarmung ziehen, die ihr erst recht das Gefühl gab, dass ihr hier, in seiner Nähe, rein gar nichts geschehen konnte. Um so weniger verstand sie, warum er sie fort schicken wollte. Schmollend schob sich ihre Unterlippe vor und sie hörte sich die Meinungen von allen Seiten her an. Serrana wollte unbedingt und sofort weg von hier, Sedulus, ihr Mann, stimmte ihr darin sogleich zu und Ursus wollte sie, seine Ehefrau und hoffentlich seinen bald erstgeborenen Sohn, auch fort schicken. Es war zum verrückt werden.
„Ich verstehe wirklich nicht wieso ihr euch alle so aufregt. Noch ist hier gar nichts geschehen, aber wenn ihr unbedingt wollt...“ entnervt schaute sie zu Ursus hoch. „Wie lange glaubst du, müssen wir dem Castellum fern bleiben?“ erkundigte sie sich bei ihrem Gemahl und hoffte, dass sie in zwei, spätestens drei Wochen schon wieder hier her zurück kehren konnten.
Mit den Augen gab sie derweil Frija zu verstehen, dass diese das Packen ihrer Sachen beaufsichtigen sollte, was Ursus wohl schon bei seiner Ankunft im Praetorum angeordnet hatte.
Dann brauchten sie auch nur noch auf die Sänften zu warten, denn das Gepäck konnte später mit dem Wagen folgen. -
Kleine Geräusche des Wohlgefallens zeigten Ursus deutlich, dass seiner Frau gefiel was seine Hände und sein Mund taten. Ein leise gemurmeltes „Mhm...“ war alles, was Septima noch von sich gab, während sie ihren Mann ihrerseits zärtlich und langsam verwöhnte. So konnte jeder Morgen beginnen. Erst eine kleine bis große Verschwörung gefolgt von einem ausgedehnten Liebesspiel
Als sie schließlich beide ihre Erlösung gefunden hatten, legte sich Septima langsam, aber schwer atmend neben ihren Mann. Als ihre Atmung wieder normal ging, wand sie sich, auf einen Arm gestützt, ihrem Gemahl zu. „Titus? Ich liebe dich. Und was immer du tust, ich werde an deiner Seite sein, egal wie sich die Dinge entwickeln werden... Entweder wir gehen gemeinsam unter, oder wir gewinnen!“ Die Worte kamen einem Schwur gleich aus ihrem Mund und Septima meinte es auch so. Es konnte noch so viele Männer in ihrem Leben geben, mit denen sie das Bett teilte, doch keiner konnte sich mit ihrem Mann messen und keinem brachte sie solche Gefühle entgegen, wie Ursus. Bis auf einen...
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Ja, ruhiger war es in Mantua, nur nicht gerade jetzt... Septima schaute mit blitzenden Augen zu ihrem Mann, der weiterhin darauf beharrte, dass sie umgehend abreisen sollten. Da nun die Hebamme bei ihr war, beruhigte sich die junge Frau ein wenig und nickte Alba kurz zu. „Lass nur, es geht schon wieder.“ sprach sie leise zu ihr und gab Baldemar ein Zeichen, dass er ihr hoch helfen sollte. Der kräftige Germane war dafür besser geeignet als seine Frau Frija und wo er schon mal da war...
Mit einer Hand in den Rücken gestemmt – diese Rückenschmerzen waren gar nicht schön – stand sie kurze Zeit später und ging langsam und ziemlich watschelig, auf ihren Mann zu. „Titus...“ sprach sie ihn mit sanfter und schmeichlerischer Stimme an. „Glaubst du wirklich das es soooo schlimm ist? Ein überhasteter Aufbruch, ausgerechnet jetzt, wo bald unser Kind geboren wird. Und du? Was ist mit dir? Willst du mich alleine fort schicken und dich selbst dieser Krankheit, oder was immer gerade in und um Mantua um geht, aussetzten?“ Sie blieb vor dem Legaten stehen und hob ihre Hand, um ihm zärtlich über die Wange zu streicheln. „Liebster, ich dachte du wolltest bei der Geburt deines Kindes in der Nähe sein?“ flüsterte sie mehr, als dass sie laut sprach. Warme, braune Augen schauten ihn bittend an. Noch hatte Septima den Ernst der Lage nicht vollständig begriffen. Während ihrer Schwangerschaft war alles so gut gelaufen, dass sie sich nicht vorstellen konnte, dass dem Kind oder ihr irgendetwas passieren konnte. Sie war eine gesunde und kräftige junge Frau, da würde eine kleine Influenca-Welle ihr doch nichts anhaben können... -
Zärtlich ging ihre Hand wieder auf Wanderschaft, während sie ihrem Mann zuhörte. "Mhm, wen kennst du denn sonst noch bei den Praetorianern?" Septima dachte nach, ob vielleicht ein anderer Senator, den sie ein wenig näher kannte, über Kontakte zu den Praetis verfügte.
"Was die Vestalinnen angeht, so kann ich versuchen mit Claudia Romana in Briefkontakt zu bleiben, vielleicht kann ich etwas mehr über die Gesamteinstellung der Verstallinen zu Salinator und dem Kaiser erfahren. Ansonsten sollte es nichts schriftliches geben, über das man uns den Verrat am Kaiser und dem Praefectus Urbi nachweisen könnte. Auch vor den Sklaven sollten wir niemals offen drüber reden." merkte Septima vorsichtig an und ihre Hand wurde immer forscher.Interessiert schaute sie Ursus an, als dieser ihr von seinen Plänen mit Flora berichtete. Ein wenig tat ihr die junge Frau leid, denn Durus war nicht mehr der Jüngste und würde die Bedürfnisse einer jungen Frau sicherlich nicht vollständig erfüllen können, zumindest nicht so, wie sie es von sich selbst kannte. Selbst Ursus, der in der Blüte seines Lebens stand, konnte nicht immer den Liebeshunger seiner Frau stillen, obwohl er sich mehr als nur Mühe gab. 'Nun ja, wenn es so weit kommt, dann kann ich Flora an die Hand nehmen und ihr zeigen, wie sie möglichst unauffällig zu ihrem Vergnügen kommt und dabei auch noch Informationen besorgen und Kontakte pflegen kann.' "Aha, Flora also. Wenn du das für richtig hälst, so würde ich mit ihr sprechen, wenn es dir recht ist versteht sich." schlug sie Titus vor und schob sich langsam auf ihn. Ihre Folter bestand darin, dass sie ihn möglichst lange zappeln lassen wollte und das Tempo ihrer Vereinigung vorgab.
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Direkt nach dem Legaten betrat eine leicht füllige und etwas ältere Matrone den Raum, zusammen mit Frija. Erschrocken hörten sie den Ausführungen des Legaten zu. Eine Krankheit ging um in Mantua? Was war mit ihrem Mann und den Kindern? Pacaria Alba hatte sich die letzten Tage ausschließlich im Praetorium bei den werdenden Müttern aufgehalten, denn sie wollte lange Wege vermeiden, wenn es denn endlich so weit sei für die Niederkunft der Legats Frau. Besorgt blieb sie hinter dem Legaten stehen und schaute abwegselnd die beiden schwangeren an.
Septimas Blick ging bereits zum Eingang des Tablinum, noch bevor Ursus den Raum betrat. Die genagelten Soldatenschuhe waren nicht zu überhören, zumal Ursus sich immer an der Porta die Füsse und Hände waschen ließ, um anschließend in bequeme Hausschuhe zu schlüpfen. Wer konnte es also sein, der da zu ihnen ins Praetorium kam? Das Lächeln, welches eindeutig ihrem Gemahl galt als dieser den Raum betrat, erstarb auf Septimas Gesicht, als sie hörte, was Ursus von ihnen verlangte.
„Wir sollen abreisen? Jetzt?! Bis du denn von allen guten Geistern verlassen?“ Völliges Unverständnis zeichnete sich auf ihrem hübschen Gesicht ab und schützend legten sich beide Hände über ihren Bauch. Das Ziehen, welches sie noch vor einer Weile verspürt hatte, kehrte zurück. Um ihren Mann nicht weiter zu beunruhigen, versuchte sich Septima nichts anmerken zu lassen. Allerdings nahm Alba die leichte Veränderung in deren Gesicht wahr und trat neben die Tiberia. Vorsichtig legte sie ihr ebenfalls eine Hand auf den geschwellten Bauch. -
Durch das kurze, aber heftige ziehen in ihrem Unterleib, hatte Septima die Antwort von Serrana nicht ganz mitbekommen. Einzig die Sorge im Gesicht ihrer Freundin nahm die Tiberia wahr. Während sie über ihren gewölbten Bauch strich antwortete sie Serrana besänftigend. „Nein, nein, es ist nichts. Nur ein kurzes Ziehen. Es ist noch zu früh für die Niederkunft,... glaube ich.“ Septima war sich da gar nicht mehr so sicher. Ein kurzer Wink und Frija, die die ganze Zeit im Hintergrund auf einem Schemel gesessen hatte, erhob sich und trat zu ihrer Herrin. „Geh und hol die Hebamme.“ gab sie ihrer Sklavinen den knappen Befehl und wand sich wieder Serrana zu. „Ich glaube es ist besser wenn Pacaria Alba unser beider Nerven ein wenig beruhigt.“ Lange konnte es nicht mehr bis zur Niederkunft der Tiberia dauern und Septima fieberte diesem Termin deutlich entgegen. Langsam aber sicher wollte sie diesen unförmigen Bauch los werden und das ging am besten, in dem das Kind geboren wurde.
„Hab ich dir eigentlich schon dafür gedankt, dass Sedulus und du so nett ward und mit Mantua gekommen seit? Ich freue mich wirklich aus tiefstem Herzen darüber, nicht so alleine hier zu sein. Die Oberschicht der Stadt ist ziemlich... mhm, wie kann ich es am besten umschreiben... einfälltig? Ich habe das Gefühl, als würden sie hier überhaupt keinen Kontakt nach Rom pflegen und... Ach, es ist schwierig zu beschreiben.“ Mit einer Hand deutete Septima an, dass sie das Thema besser gar nicht erst angefangen hätte. Eindeutig empfand sie die Menschen hier als unter ihrer Würde. -
Sobald Septima fertig angekleidet und die Haare zu ihrer Zufriedenheit gerichtet waren – das Aussehen einer Patrizierin hatte immer tadellos zu sein – verließ sie gemeinsam mit Frija ihr Cubiculum und trat ins Atrium.
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Baldemar hatte es mit Hilfe des Maiordomus des Praetoriums geschafft, die gesamte Sklavenschaft innerhalb kürzester Zeit im Atrium zu versammeln. Trotz ihrer Schwangerschaft schritt Septima strammen Schrittes ins Atrium und ihre Augen suchten zuerst nach dem Mädchen, in dessen Angelegenheiten sie die Sklaven hatte herkommen lassen.
Sim-Off: Ich schlage vor, wir warten hier mal in Ruhe auf den Spieler von Marei, nicht das wir den Chara irgendwo versteckt halten, wenn dem gar nicht so wäre.
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Noch während die Truppen sich im Abmarsch befanden, schlug Septima ihren Gästen ebenfalls vor, zurück zum Praetorium zu gehen. „Lasst uns zurück gehen. Ich habe die Sklaven vor unserem Aufbruch gebeten, ein kleines Frühstück zu richten, so dass wir uns nun alle stärken können für den vor uns liegenden Tag.“ Sie machte eine auffordernde Geste mit der Hand, damit die Gäste sich in Bewegung setzten konnten.
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Den Wink ihrer Herrin verstand Frija sofort und nahm umgehend die Tunika zur Hand, um Septima hinein zu helfen. Dabei zitterten noch immer ihre Hände ein wenig. „Herrin, wir konnten Marei bisher noch nirgends finden.“ fügte sie den Ausführungen ihres Mannes hinzu.
Septima dachte einen Moment lang nach. Von welchem Sklaven redete Baldemar denn da. Lux... Lux... Sie konnte beim besten Willen nichts mit diesem Namen anfangen. Doch Marei war ihre Sklavin und wenn sich ein anderer Sklave an ihr vergangen haben sollte, dann würde er dafür seine gerechte Strafe bekommen. Einzig das Auftreten ihres custos corporis gefiel Septima ganz und gar nicht. Ohne auf den ausdrücklichen Wunsch ihres Sklaven weiter einzugehen gab sie Baldemar einen Befehl, in dem sie einfach nur anschaute. „Geh und lass allen Sklaven bescheid sagen, dass ich sie umgehend im Atrium zu sehen wünsche. Ausnahmslos alle!“ Das herrichten der Herrin würde ebenso lange dauern, wie das versammeln der Sklavenschlaft, so dass Frija sauber und ordentlich daran arbeitete, ihrer Herrin die Haare zu stecken und korrekt anzuziehen.
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Als Serrana auf ihren gehörigen Bauchumfang zu sprechen kam, konnte Septima nicht anders, als diesen genauestens in Augenschein zu nehmen. Es war wirklich sehr merkwürdig, dass der Bauch ihrer Freundin dicker zu sein schien, als ihr eigener. „Nun, vielleicht wächst dein Kind wirklich schneller wie das meine. Oder du erwartest einen Jungen und ich nur ein Mädchen? Das wäre natürlich schade für Titus, denn ich würde ihm schon gerne einen Jungen als Erstgeborenen schenken, doch dem Willen der Götter müssen wir uns wohl oder übel alle fügen.“ Und Septima würde sich auch über die Geburt eines Mädchens freuen, solange das Kind gesund und kräftig wäre, so dass es die ersten Lebensjahre, in denen viele Säuglinge und Kleinkinder starben, unbeschadet überstehen würde. „Aber so schlimm ist es nicht mit deinem Bauch.“ versuchte sie sich in ein paar tröstenden Worten für ihre Freundin.
Von dem schlechten Verhältnis zwischenSerrana und ihrer Großmutter wußte Septima selbstverständlich, hatten die Freundinnen doch oft genug über die alte Schachtel gesprochen und sich über ihre bissige Art aufgeregt. „Ja, die Reise war dann wohl doch zu weit für deine Großmutter, nicht wahr?“ lächelte Septima und zwinkerte Serrana zu. Im nächsten Moment verzog sich ihr Gesicht und Septima atmete etwas heftiger ein. Wieder legte sie eine Hand auf ihren Bauch. „Uhhh...“ Dieses mal war es kein einfaches ziehen, sondern mehr ein krampfartiges drücken gewesen, welches Septima verspürte. Doch so schnell wie dieser Moment gekommen war, so schnell war er auch wieder vorbei und die Tiberia entspannte sich wieder. Ihre Handarbeit legte sie jedoch bei Seite. -
Mhm... ja... doch... Cimon hat sich durch aus etwas zu seinem Wiegenfeste verdient, weshalb sein Gabentisch auch schon bereitet ist.
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„Würde es euch denn helfen, wenn die Vestalinnen auf eurer Seite wären? Also Romana hält von Salinator überhaupt gar nichts. Und was ist mit Kontakten zu den Praetorianern oder der Cohortes Urbanae? Ebenso wüßte ich zu gerne was die anderen Patrizier Gens wie die Claudier oder die Flavier von eurem Plan halten. Also wirklich, Titus, du kommst mit reichlich spärlichen Informationen zurück aus Rom. Und gar so bald werden wir nichts mehr erfahren, denn der Winter hält bereits Einzug und die Geburt unseres Kindes wird bald sein. Da kann keiner von uns wieder nach Rom reisen, um mehr zu erfahren.“ Strafend blickte sie ihren Germahl an und in ihrem Geist heckte Septima bereits eine angemessene Bestrafung für Ursus aus. Das diese Art der Bestrafung ihm nur all zu gut gefallen würde, war abzusehen.
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Ihr Gegenüber schälte sich aus seiner Rüstung und Septima schaute Vala aus leicht zusammen gekniffenen Augen an. Seine Antwort war mehr als dreist, doch erfüllte er damit sämtliche Vorbehalte und Ansichten die sie über Germanen hatte auf's gründlichste. Septima hob eine Augenbraue. Seine Antwort gab ihr Gelegenheit, den Germanen genauer zu mustern. „Nun, weit entfernt von diesem Bild bist du zur Zeit nicht.“ stellte sie sachlich fest und setzte sich nun doch auf den bereit stehenden Stuhl. Da ihre Schwangerschaft schon recht fortgeschritten war, konnte sie sich nicht mehr so elegant hinsetzten, wie sie es sonst zu tun pflegte, doch das war ihr herzlich egal. Septima war stolz auf den Bauch, den sie nun schon eine Weile vor sich herschob.
„War es Absicht, oder einfach nur Unwissenheit, dass du vergessen hast den Legaten ebenfalls zu deiner Cena einzuladen?“ Die Hände sittsam im Schoß gefaltet, lehnte sich die junge Frau auf dem Stuhl zurück und stellte fest, wie unbequem das Ding doch war. Sie hätte lieber stehen bleiben sollen.