Original von Iulia Helena
Sie lauschte seinen Worten über die Germanen und deren Kampftaktik interessiert, runzelte dabei ein wenig gar die Stirn, während sie seinen Worten folgte. "Ich habe schon viele Geschichten über die Germanen gehört, auch von meinem Vater - sie sollen sehr starke und wilde Kämpfer sein, ohne jede Ordnung. Die Kampfordnung, sagte er einmal, hätten sie erst von uns Römern gelernt - ist das nicht widersinnig? Sie wollen von uns lernen, aber gleichzeitig sträuben sie sich gegen jedes Bisschen Kultur, das sie freiwillig bekämen, würden sie sich nicht aufführen wie wilde Tiere."
Sie schauderte unwillkürlich und dachte an die Schreckgeschichten, die immer wieder über von Germanen dahingemetzelte Römern handelten.
"Die germanischen Sklaven auf dem Markt ... nunja, die meisten sind doch eher sehr eigentümlich. Helles Haar, als hätten sie dauernd Asche darauf, und diese stumpfen Blicke - wirklich, sie erinnern einen mehr an ein Tier denn an einen Mensch. Und wenn man einmal Gefangene zu Gesicht bekommt, die sich ihr Haar sicher seit Jahren nicht geschnitten haben und aussehen, als würden sie den halben Wald darin tragen - schrecklich. Es ist doch viel sauberer, kurzes Haar zu tragen und sich regelmäßig zu reinigen, aber das scheinen sie gar nicht zu kennen," sagte sie sinnierend. "Können die Legionen denn nicht helfen, euren Besitz zu schützen?"