Beiträge von Cimon

    Cimon hielt Marei sicher im Arm, während er die Decke über sie beide Legte um beim zuhören die Augen zu schließen. Er spürte Müdigkeit und hoffte das auch sie bald die Augen schließen mochte. Natüelich würde er nur kurze Zeit später versuchen müssen sich unbemerkt zu entfernen, um den Tag gewohnt früh zu beginnen...doch darum machte er sich noch keine Sorgen.


    Er lachte auf. Ja, die Kanten würden am nächsten Tag sicher netter sein. Der Nubier nickte und lcähelte in seiner offenen Art, die er inzwischen immer heufiger in Mareis Nähe bemerkte. Auch wenn sie es nicht sehen würde...an seiner Stimme mochte man es sicher erahnen.


    "Wenn es dir gefolgt ist...dann sollten wir dafür sorgen, das Nina dich im Schlaf beschützt. ... Meine Mutter erzählte mir einmal eine Geschichte...von mächtigen Puppen, die die Kraft desjenigen in sich hatten, der sie gefertigt hatte...
    Und ich hab bei Nina ein sehr gutes Gefühl."


    Die Schatten konnten einem Kind wirklich Angst machen, aber sie würde es schon schaffen.... jeder konnte seine Ängste besiegen...es fehlte nur Kraft und Selbstsicherheit...aber die würde noch kommen...da war Cimon sich sehr sicher.


    "Ja, Brix ist nicht hier... aber ich. Ich verspreche dir, das ich mir mehr Gedanken über deine Aufgaben mache...versprich du mir nur, das du sie ohne zu meckern ausführen wirst ...
    Am besten wir fangen morgen an... Die Katzen müssen versorgt werden. Du hast es nie alleine gemacht...aber meinst du, du könntest es schaffen? Wenn nicht...helfe ich dir ...und ab übermorgen machst du es dann am Morgen...
    Und du wirst dich um Blumen und Obst kümmern..das immer frische Sachen in den Räumen der Herrschaften sind. Aber mach es nicht alleine... ich werde mich morgen um jemanden bemühen, der dir alles zeigen kann."


    Cimon hoffte sehr etwas gefunden zu haben, was ihr gefällt...und dabei fiel ihm noch etwas ein.


    "Aber wir werden uns regelmäßig treffen, damit ich dir zeigen kann, wie man liest und schreibt und rechnet. Es ist ganz leicht...und wir werden es im hortus machen, solange das Wetter schön ist und wir niemanden stören.


    Findest du das sie so ernst sind? Ich bin mir nicht sicher...aber wenn...dann lass dich besser nicht anstecken...da hast du recht wirbelwind....schließ jetzt besser die Augen und denk ...an das schönste was du dir vorstellen kannst... und erzähl mir ruhig davon, wenn du magst."


    Cimon hoffte, das sie diese Gedanken zum einschlafen bringen würden.

    Es tut mir sehr leid das es dir nicht so gut geht. Ich wünsche dir nur das Beste und das sich alles wieder einrenken wird. Gerne warte ich auf die eventuelle Rückker von Cassim. Es hat viel Freude gemacht, mit dir zu schreiben. Und vielen dank, das du dir die Mühe machst und dich verabschiedest.
    Mögen deine Götter dir gewogen sein ;)

    Er war ein guter Freund? Der Nubier sah nun etwas verlegen aus, doch rasch kam der Stolz hinzu. Stolz, einen so guten Freund zu haben, wie es Bashir einer war. Er freute sich bereits darauf die Sprache seines guten Freundes zu lernen und ihm so die Möglichkeit zu geben diese selber wieder sprechen zu können.


    "Es.... es ist wirklich schön, wenn es dir solche Freude bereitet. ... Ich werde mit meinem Herren darüber sprechen...bestimmt bekommen wir Zeit zum Lernen, wenn ich dir dabei etwas lehren könnte... gibt es etwas, was wir unseren Herren anbieten können? Ich meine... dein Herr muss doch auch etwas davon haben. ... "


    Cimon zeigte offen seine Freude über diese zukünftige Möglichkeit. Er sah das Glänzen in Bashirs Augen und erwiderte es unbewusst. Den Ernst wollte er vergessen, doch das wollte er nicht... Cimon legte eine Hand auf Bashirs Schulter und lächelte ihn freundschaftlich an.


    "Ja, er ist sehr stolz auf mich...und ich habe meinen Stolz zugelassen... Du solltest auch mal deinen Stolz zulassen, guter Freund. Denn du kannst besser reiten als alle Menschen die ich kenne. .... Ich werde sie dir zeigen...aber nur wenn du mir etwas versprichst... Sei Stolz auf das was du kannst."


    In Cimon entstand ein Plan und er nahm sich vor mit Ursus darüber zu sprechen. Er hoffte das es eine gute Idee war. Aber er brauchte seinen Herren, denn durch die Geschenke an seine Freunde hatte er keinerlei Münzen mehr. Und obwohl er jederzeit an das Geld seines Herren gehen konnte, würde er sich niemals ohne Erlaubnis etwas nehmen.
    Er senkte den Blick. Die freie Frau.... Flora...Ja, er war verrückt. Sie beide würden großes Unglück erleben. Schlimmer als zu fliehen? Der Nubier schluckte schwer. Er sollte lügen? Er schüttelte leicht den Kopf und seine Stimme war leise.


    "Nein... ich glaube aber sie hat es...ich weiß es nicht...aber ich weiß das ich es muss... ich... ich glaube auch das jemand anders.... ich sollte damit nicht ... angeben... "

    Als Marei sagte sie würde zu ihm kommen bestätigte er mit einem sehr herzlichen 'Ja' und wartete, wann sie bei ihm sein würde. Und sie stieß sich wiedereinmal. Cimon verzog leicht sein Gesicht und fühlte mit ihr. Dann musste er lächeln, ob ihrer Reaktion. Sie war nicht nur ein Wirbelwind sondern auch ein echter Sonnenschein.


    Er glaubte zu hören, das sie Wasser aus dem Krug verlor. Aber das war nich so schlimm, darum konnte er sich auch morgen noch kümmern. Als sie bei ihm war, nahm er sie einfach mal brüderlich in die Arme, um die blöde Kante vergessen zu machen. Mit einer Hand nahm er den Krug an und trank den letzten kleinen Rest daraus. Dann stellte er ihn zur seite.


    "Ich danke dir, Marei. ... Ich brauche keines mehr. Solltest du noch etwas brauchen, so werde ich gehen. Denn vor mir hat die Kante angst. Sie traut sich nicht mich zu stoßen.


    Wegen deiner Angst... nun... Angst ist ein Gefühl. Verstehst du? Es hat keine Gesichter. Kinder geben diesem Gefühl Gesichter...ich glaub die Erwachsenen verlieren diese Gabe irgendwann und...sehen dann nicht, was die Kinder sehen.
    Also ist das Monster dir gefolgt? Wir werden das schon noch besigen... zuerst müssen wir deine Angst finden und dann wird dieses Monster ganz schnell gehen...
    Gibt es etwas, wovor du viel Angst hast...ich meine außer das Monster? Gab es etwas schlimmes, was geschehen ist?..."


    Fragend sah er im Halbdunkel Marei an. Er ließ sie nicht los. Er wollte ihr Halt geben, falls sie ihn nun brauchen würde...falls sie sich an das Monster oder eine Angst erinnern würde... er selbst kämpfte so manche Nacht gegen seine Monster und wusste, wie schwer das sein konnte.

    Auch als Freund...Cimon strahlte ein wenig. Zufriedenheit ergriff ihn und er wurde sehr ruhig in seinem Wesen. Ihre Leben hingen jeweils wohl am anderen. Der Nubier nickte und neigte leicht den Kopf. Alles an ihm zeigte die innere Zufriedenheit und Ruhe.


    "Ich danke dir, Ursus. Wir...wir werden sicher gut aufeinander acht geben."


    Seine Stimme klang zunehmend sicherer. Es war ungewohnt, aber es fühlte sich lange nicht mehr so falsch an wie zuvor. Es schien richtig und gut zu sein. An seinen eigenen Fehler wollte er nun nicht mehr denken. Nein, dann würde er sich sicher selbst verletzen wollen... nein, lieber dachte er an das Gute und dran, wie sehr sie einander vertrauten. Flora verdrängte er in seinen Gedanken und glaubte, sie hinter sich gebracht zu haben. Doch ein Herz kann man nicht so schnell verschließen...


    Ein Sklave konnte alles sein und haben? Sein Grinsen verfestigte sich in seinem Gesicht. Es gab nur wenige Dinge die unmöglcih waren...auch dafür war er Ursus dankbar, denn er glaubte zu wissen, das sein Herr ihm alles erfüllen würde, wenn es nur angemessen und möglich sein würde...Cimon hatte nicht vor nach etwas anderem zu fragen. Lächelnd nickte er bestätigend. Seine Augen zeigten, dass er verstanden hatte.
    Erleichtert athmete der Nubier durch, als Ursus ihm sagte, das er ihn nicht weggeben wollte. Was hätte seine Einstellung auch ändern sollen? Cimon neigte erneut sehr ergeben den Kopf.


    "Es ist gut, das ich bei dir bleiben darf. ... Wenn ich ehrlich sein soll... etwas anderes habe ich auch nicht geglaubt...befürchtet, ja...aber nicht wirklich geglaubt, Herr."


    Er, er Cimon war ihm sehr viel wert? Ja, das war er. Der dunkle Sklave nickte und spürte Dankbarkeit in sich. Aber jeder Mensch war ersetzbar? Nicht für ihn. Ursus, Septima, die kleine Marei... Bashir, Phaeneas...niemand von ihnen und vor allem nicht Flora...sie waren nicht ersetzbar. Aber er sagte es nicht. Auch wenn seine Mimik etwas in der Art erahnen ließ. Cimon schwieg dazu lieber und merkte doch wie gut ihm die letzten Worte alle getan hatten.


    "Ich...ich danke dir, Herr. Ich...vertraue niemandem so sehr wie dir. Auch wenn ich sagen muss, das mir Domina Septima ähnlich wichtig geworden ist. Ich würde euer beider Leben mit dem meinen schützen, Ursus."


    Er sah seinem Herren fest in die Augen um die selbstsicher ausgesprochenen Worte zu unterstreichen. Er hatte es nicht sagen müssen...aber wollen. Sie waren zufrieden miteinander? Cimon nickte zustimmend und wurde leicht dunkler im Gesicht.... er sollte seinen wohlverdienten Ruhm genießen?


    "Ja...danke Herr. Das werde ich."


    Cimon würde sich nun zurück ziehen und viel...viel nachdenken. Sicher auch einiges genießen und sich einen Platz für die Tafel überlegen. Diese trug er sehr erfürchtig in seinen Händen und wusste, das er sie sicher in wenigen Momenten polieren würde.

    "Ja, nur... nur schlechte Träume."


    Cimon war froh, das Marei nicht weiter nachfragte und wartete ab, ob sie sich weh getan hatte. Als sie sagte, das sie sich nur leicht gestoßen hätte, atmete er erleichtert durch. Er verzog das Gesicht und atmete scharf ein, als sie sichr erneut weh tat. Aber auch diesmal schien noch alles gut zu sein. Wie er im Dunkeln schlafen konnte? Er konnte nichts erwiedern. Nur schwer schlucken und versuchen alle Erinnerungen nieder zu ringen.
    Dann schien sie zu versuchen es ebenso vorsichtig zu machen, wie er es für gewöhnlich tat. Er hörte das es funktioniert haben müsste und lächelte in die Dunkelheit. Sie hatte das Wasser also gefunden. Gut. Ansonsten hätte er wohl versucht ihr zu helfen.


    "Das hast du gut gemacht, Marei."


    Lobte Cimon sie. Denn es war wirklich nicht leicht, mit Ungedult im Körper den Weg zu finden. Aber sie sagte nichts mehr. Alamiert horchte der Nubier auf. Er vermutete das das Thema ihr nicht gefiehl. Aber er blieb ruhig und hörte erst einmal zu. Erschrocken musste Cimon sich zusammenreißen keinen Laut von sich zu geben, doch er erkannte, was es hatte sein müssen.


    "Na...komm her, Wirbelwind.... Das Monster war in deinen Träumen und es...es ist deine Angst...die besiegen wir schon...du wirst dieses Monster selber besiegen, Marei. Das hast du sogar schon...und sollte es sich jemals wieder einfallen lassen, in deine Träume zu kommen, dann hol mich und ich werde dir helfen."

    Bashir beschrieb seine Freude über das Geschenk und wo er es angebracht hatte. Nun wurde Cimon doch ein wenig verlegen. Ein so gutes Geschenk war es doch auch nicht gewesen. Er war viel zu ungeübt gewesen und... er lächelte.


    "Es ist ein schöner Gedanke, das es dir so viel bedeutet...ich danke dir. Ich habe es Dir von Herzen geschenkt. ...Aber...nein, du musst mir doch nichts schenken..bitte...es war mir eine Freude, wirklich. .... ja... eine Freude könntest du mir machen. .... Irgendwann.
    Wenn ich etwas äußern dürfte...."


    Kurz holte er Luft und redete rasch weiter, damit Bashir ja nicht nein sagen konnte. Dazu lächelte er entschuldigend, denn er ahnte das niemals ein Nein von seinem guten Freudn gekommen wäre.


    "... Ich würde gerne mehr über diene Heimat lernen. Und über die Sprache. ...Irgendwann...meinst du wir könnten es schaffen, das du mir etwas beibringen könntest?"


    Ja, er lernte für sein Leben gerne. Vor allem Sprachen und alles was mit der Ferne zu tun hatte. Irgendwie interessierten ihn fremde Völker und deren Leben. An sich interessierte den Nubier alles ... es gab kaum etwas was keine Neugier in ihm weckte. Doch etwas über seinen Freund Bashir zu erfahren, war etwas anderes. Es war etwas besonderes, wie er fand.
    Bashir hatte versprochen Met und Bier zu besorgen? Cimon sah ihn kurz überrascht an. Dann grinste er in der Ahnung, das er bereits wusste, wie so ein Abend enden mochte.


    "Das wird Baldemar sicher gefallen. Aber sei vorsichtig...ich glaube er verträgt sehr viel. ... Ich...ich habe nicht viel...also kaum mehr was...aber wenn mein Herr mir noch einmal etwas überläßt bis dahin, würde ich mich gerne beteiligen, wenn ich darf."


    Er konnte inzwischen jederzeit an das Geld seines Herren, doch er würde es niemals nehmen. Er hatte Ursus' Vertrauen nicht ohne Grund und würde es niemals ausnutzen. Nicht für ein einziges As.
    Bashir hatte es gemerkt. Er hatte nachgefragt, doch Cimon antwortete nicht sofort. Auch wenn der Pather ernster wurde und seine Stimme senkte. Das andere Thema war besser. Die Diploma. Er grinste breit und strahlte kurz vor Stolz über die eigene Leistung. Doch er beruhigte sein eigenes Ich recht schnell wieder, da es ja unangebracht war es zu sehr zu zeigen. Bashir klopfte ihm auf die Schulter und Cimon wurde nun doch ein wenig verlegen und nickte zunächst nur unsicher.


    "Ich weiß nicht wie ich es geschafft habe. ... Doch...Dominus Ursus hat mich immer gefördert und mich lernen lassen. ... Es ...es ist schwer ja...aber nicht unmöglich, mein guter Freund."


    Leicht legte er seine Hand bei diesen Worten auf die Schulter von Bashir. Dann sank diese wieder und Cimon nickte leicht. Dabei überlegte er, wie er Zeit haben würde. Der Nubier hatte alles im Kopf und wusste wann es auf keinen Fall ging. Aber sicher sein, konnte er nicht.


    "Ja, gerne kannst du sie sehen. Sie ist in meiner Kammer. Vieleicht schaffen wir es einmal einen gemeinsamen Tag zu...orgenisieren... ich meine...ich könnte Ursus fragen...Dominus Ursus meinte ich. Ich könnte ihn fragen, ob er uns einen Tag verschaffen könnte. Vielleicht besser nur ein paar Stunden. ... Schließlich ist er der Vorgesetzte deines Herren und sie sehen sich heufiger....und Fragen kostet doch nichts."


    Das er nicht überheblich war und unglaublich sein sollte, überging Cimon, denn es machte ihn nur noch ein wenig mehr verlegen. So dachte er noch über etwas anderes nach und sah sich um. Noch bevor Bashir würde etwas sagen können, sprach er einfach weiter. Es musste raus. Und er sprach leise.


    "Ich.... ich habe mit... ich habe eine freie Frau... ich glaube wir lieben uns...Bashir! Das darf niemand erfahren, hörst du? Niemand! Und...es ist auch so...es ist so, das ich sie vergessen muss.... denn da gibt es noch jemanden.... und das ist noch viel...viel schwieriger."


    Schwer atmete der Nubier durch. Es war aus ihm heraus gesprudelt aber mehr konnte er unmöglich sagen. Seine Lippen fühlten sich unglaublich trocken an, ebenso wie sein Hals... er räusperte sich und sah seinen Freund Hilfesuchend an. Dieser war doch viel erfahrener als er. Der Parther war frei geboren. Er musste wissen, wie das Leben war. Da war Cimon sich sicher.

    Als Ursus seine Hand sanft auf die Schulter von Cimon legte, sah dieser fragend auf. Aufmerksam hörte er nun zu, was sein Herr ihm sagte. Seine Augen verengten sich kurz. Er hatte in der Tat kein großes Glück gehabt, aber jetzt...jetzt ging es ihm dafür um so besser. Auch wenn seine Mutter vermutlich sehr lit. Vermutlich sogar gerade jetzt...und ihm ging es gut.... wenn sie überhaupt lebte. Er senkte kurz seinen Blick um seine Tränen zu bekämpfen und sah dann wieder direkt zu Ursus. Etwas was früher undenkbar gewesen wäre aber nun von Vertrauen zeugte.
    Stolz wurde sein Herz als er hörte das er der Vertraute von Ursus war...ein freund. Langsam nickte er sprachlos.
    Er diente dem Kaiser, weil er Ursus diente? So hatte er es noch gar nicht gesehen. Ein Lächeln formte sich auf seinen Lippen, das davon zeugte, wie sehr ihm dieser Gedanke gefiel.


    "Du kannst mir Dinge geben um die ich dich beneide, Ursus? Wie? Was?...Ich verstehe nicht ganz. Du gibst mir schon so vieles. Mehr wäre doch unangebracht viel...
    Ich..ich danke dir, Herr. Gerne bin ich dein Vertrauter..... F...Freund?"


    Er hatte nie gewagt es zu denken oder gar auszusprechen. Auch wenn es ganz anders war zwischen ihm und Ursus als zwischen ihm und Bashir... Freunde... langsam nickte er wieder. Es kam dem nahe, was er fühlte. Aber es war.... er durfte nicht sagen an was er dachte... das er sich trotz seines Alters als eine Art Sohn sehen wollte. Es war zu vermessen soetwas zu denken schon gar auszusprechen.
    Egal wie es war...ja, er konnte sehr fest auf ihn bauen.


    "Es tut gut, das alles von die zu hören, Ursus. Ein wirklich schöner Gedanke, das ich Rom und dem Kaiser diene, indem ich dir diene. ... Ich...ich glaube zum ersten mal in meinem Leben diene ich mit...mit meinem Herzen, Herr."


    Er hatte es nicht nur den Göttern versprochen, nein auch sich selbst und seiner Seele, das er Ursus immer gut dienen würde. Er hatte so viel Glück, das dieser ihn auf dem Markt gesehen hatte. So viel gutes war ihm seitdem Widerfahren, das er gar nicht anders konnte.
    Ja, dadurch hatte der Nubier sich auch verändert. Nicht immer zum Besten, wie er fand. Aber er versuchte alle schlechten Seiten so schnell wie möglich zu verdrängen. Denn niemals durfte seine Ergebenheit und sein Eifer darunter leiden.
    Ursus' Worte überraschten Cimon derartig das er seinen Herren einen Moment mit leicht geöffnetem Mund ansah. Dann gingen seine Augen in raschen Bewegungen umher, auf der Suche nach den richtigen Worten. Bis sie schließlich auf denen von Ursus zur Ruhe kamen und er wusste, was er würde sagen können.


    "Ja, vieles hat sich verändert...jedenfalls für mich. Aber Frei? Ich habe nicht wieder darüber nachgedacht...nicht einen Augenblick, Herr. Ich...es geht mir gut bei dir und..was...was soll ich mit der Freiheit, Ursus?...Bitte...bitte geb mich nicht fort. Ich...wüsste nicht wohin."


    Er dachte kurz nach. Cimon wollte ehrlich sein. Es gab Momente wo er sein Leben hasste...aber er war in Sicherheit. Keine Strafen die drohten. Auch wenn die Tätowierung nicht vergessen war, so war sie doch ein wenig in den Hintergrund geraten. Vor allem, da er inzwischen immer ein Halstuch tragen konnte. Der Nubier leidete keinen Hunger. Aber....


    "Ja..manchmal...Manchmal stelle ich es mir vor...vor allem wenn ich an...an diese Frau denke. Aber die Freiheit würde nichts Ändern. Sie wäre mir dadurch nicht näher. Und ... ich ... ich ... weiß eh nicht, wie mein... Liebesleben auszusehen hat.
    Aber davon abgesehen bin ich glücklich mit...nein, ich bin stolz auf das was du mir als Arbeit anvertraust. Ich...es ist als wäre ich etwas wert..nicht nur ein ersetzbarer Sklave und Gegenstand. Ein Mensch... jemand der einem anderen als Mensch und Vertrauter wichtig ist.... deswegen bist auch du mir wichtig, Ursus.
    Dein Leben zu schützen würde nicht nur zu meiner Aufgabe. Ich sehe es zu jeder Zeit als meine von den Göttern aufgetragene Pflicht an. Sie...es hört sich sicher dumm an...ich kenne meine Götter nicht einmal...
    Aber ich glaube, das sie mir dich als Herren geschenkt haben. Und dafür ...dafür habe ich ihnen etwas geschworen. Niemals.... Ursus.... Niemals werde ich die Freiheit wollen! Immer werde ich dir zu diensten sein. Wenn ich nicht mehr dein Leben schützen kann, kümmere ich mich darum, das jemand anderer es kann."


    Er wurde während des Redens immer selbstsicherer. Cimons Stimme wurde zunehmend fester und er duldete am ende keinen Widerspruch. Zumindest klang er so. Er senkte nicht den Blick. Zum ersten mal entschuldigte er sich nicht für seinen Redeschwall oder seine deutlichen Worte oder seine Art mit seinem Herren zu sprechen. Der Sklave sah Ursus fest in die Augen, um alle seine Worte zu unterstreichen. Doch es war keinerlei Konfrontation darin. An seiner Ergebenheit und seinem Respekt hatte sich nichts geändert. Nur gab es eines in ihm, was er damit zeigte...
    Cimon würde nicht gehen. Niemals. Für ihn stand es nun fest. Alles was er gesagt hatte war die Wahrheit. Und wenn dies alles eine Strafe bedeuten würde, so wäre das so. Aber er senkte nicht den Blick. Er glaubte zu wissen, das Ursus ihn verstand und nichts schlimmes auf den Sklaven wartete.


    Zu Septima sagte der Nubier nun nichts mehr. Er hatte nur bestätigend genickt. Denn er fand die Entscheidung seines Herren sehr gut und weise. Das seine Idee mit dem geselligen Abend eine gute Idee war ließ Cimon lächelnd den Kopf leicht schräg legen.

    Cimon hatte die Diploma direkt gegenüber seiner Schlafstätte aufgehängt. Jeden Morgen wollte er kurz darauf schauen. Trotz seines Ergebnisses war er neugierig, was seine Fehler gewesen sein mochten. Nachdem er dies herausgefunden hatte schwieg er den restlichen Tag.
    Es änderte nichts am Ergebnis. Aber es fühlte sich unangenehm an. Durfte ein Sklave nicht ohne Fehler durch kommen? Wahrscheinlich war das so. Er überlegte die ganze folgende Nacht. Aber er kam am Morgen zu dem Schluss, das die angeblichen Fehler nicht abgefragt waren. Er hatte keinen Fehler gemacht. Er hatte jede Frage in ihrem Wesen und vollkommen ohne Ausnahme beantwortet gehabt. Was an sich schon sehr beachtlich war.... aber der schlechte beigeschmack blieb in seinem Gaumen stecken. Was wenn jemand nur minimal besser sein würde? Dieser würde ihn in seiner Leistung übersteigen ... Sicher würde es ein Römer sein.


    Langsam und mit Tränen in den Augen nahm der Nubier die Bronzetafel wieder ab und verstaute sie auf dem Boden seiner Kiste.
    Noch einmal strich er darüber, bevor er langsam Kleidung darüber legte. Er verlor für den Augenblick die Lust an jedem Cursus, denn was wenn es einmal Punkte wären, die um das Bestehen entschieden? Schwer schluckte er und sah ein, was er war. Es kam schon einem Wunder nahe, das er diese Diploma bekommen hatte. Ob es nur an Ursus lag? Hätte ein anderer Sklave mit einem weniger einflussreichen Herren keine Diploma bekommen? Eben weil er ein Sklave wäre?
    Die folgenden Tage war er sehr zurückgezogen und ein wenig stiller. Er dachte viel nach. Für ihn war es klar, wie er abgeschlossen hatte. Er schluckte seinen unangebrachten Stolz hinunter und nahm alles so hin. Eine andere Wahl hatte er nicht. Auch wenn es schmerzte. Aber er musste einsehen, das man nicht bekam, was einem Zustand...nicht in voller Höhe... warum auch immer. Sein Perfektionismus war nicht zu beruhigen.

    Cimon hörte aufmerksam zu und nickte immer wieder. Dabei sah er auf seinen Herren auf und strich dabei gedankenverloren langsam über das Metall der Auszeichnung. Ursus hatte so viel geschafft und war seinen Weg dabei unbeirrt gegangen. Der Nubier sah ihn fragend und unsicher an. Es gab keine Worte, die ihm jetzt richtig erschienen. Erst nach einer kurzen Pause glaubte er etwas sagen zu können.


    "Eine sehr schöne Familientradition, Herr... Ich...ich beneide dich um dein Leben, Ursus. Ich meine... es ist sicher sehr schwer, aber alleine dies hier...der Dienst... es muss ein schönes Gefühl sein, derartig dem Reich und dem Kaiser zu dienen."


    Seine Augen zeigten seine Begeisterung sehr deutlich. Er schwärmte tatsächlich für die Legio und alles wofür sie stand. Cimon versuchte jeden Tag mehr darüber zu lernen. Jeden Tag sah er die Soldaten mit neuer Begeisterung an.
    Die Aussicht einer Diskussion gefiel dem Sklaven, vor allem, da es zwanglos werden würde...keine Strafen... er würde so noch mehr lernen können.


    "Ja, sehr gerne, Herr. Domina Septima? Ich ...ich hätte zwar meine Probleme, aber würde sie gerne überwinden ... nur ich habe das Gefühl, das das keine so gute Idee ist... also...ich glaube sie würde nicht mit...Sklaven diskutieren wollen... Herr.
    Ja...das ist sie, Ursus. Du...du hast eine wunderbare Frau...wenn ich das sagen darf, Herr. Vieleicht wären einige gepflegte Abende, vieleicht ein kleines Fest mit deinen Offizieren etwas für sie."


    Er sprach so offen wie er glaubte das Ursus es erwünschte.

    Auf Streit hatte auch Cimon kein Verlangen, eher eine Versöhnung war es an die er dachte. Der Gallier bracuhte also Zeit, um nachzudenken. Cimons Mund wurde trocken und er konnte nur bestätigend nicken, denn seine Stimme wollte ihm nicht gehorchen. Der Nubier sah ihm nach, als er aufstand und verstand nicht so recht was er da hörte. Sprach der Gallier gerade von Flucht? Leicht schüttelte er seinen Kopf.
    Seine Lippen bewegten sich, doch bevor er etas sagen konnte bemerkte er etwas... War Áedán gerade kühler zu ihm als zuvor? War er sauer auf Cimon? Die leise Stimme klang auch irgendwie anklagend für den Nubier. Diese Kälte stach förmlich in sein Herz.
    Sofort machte er abwehrende Handbewegungen und musste seine Furcht, das er etwas falsches sagen könnte, herunterschlucken. Dieser Ernst schmerzte ein wenig.


    "So...so meinte ich es nicht, Áedán. ..."


    Besseres viel ihm wirklich nicht ein. Hatte er ihm zuvor wirklich vorgeworfen, der Nubier könnte sich jemanden gegen dessen Willen nehmen? Der Nubier verstand sich selbst nicht mehr. Sie würden schreiben können.... Cimon lächelte leicht. Ihm fiel nicht ein, was er würde schreiben können...es müsste absolut unverfänglich sein... irgendwie würde er es hin bekommen...musste er es schaffen, Áedán einige Zeilen zu schreiben. Er nickte langsam und schluckte den bitteren Geschmack herunter.


    "Ja...ich werd auf mich acht geben...so wie du auf dich. ... Es...es wäre schön, könnten wir uns schreiben."


    Was sollte oder konnte er sagen? Sein Hals wurde immer trockener. Als der Gallier ihm auf die Schulter schlug, sah Cimon ihn von unten her an. Stumm blickte er ihm nach. Er konnte sich nicht bewegen. Alles schien irgendwie über ihn zusammen zu brechen. Verzweifelt sah er sich in die Handflächen und blieb noch einige Zeit bewegungslos sitzen, bevor er sich daran machte noch einige Arbeiten im Balneum zu suchen. So lenkte er sich etwas ab und ging erst später in seine Kammer.


    Der Abschied würde schwer fallen aber er würde auch allen helfen. Vor allem wohl Áedán. Dass wollte Cimon unter allen Umständen respektieren. Auch er würde durch den Abstand gewinnen. Denn er hoffte so sich selber wieder zu finden.

    Das Bashir derartig zusammenzuckte tat Cimon sehr leid... er hatte ihn nicht erschrecken wollen. Aber sofort entspannte er sich wieder, als der Pather so erfreut den Namen des Nubiers ausrief. Die Erwiederung der spontanen Umarmung tat Cimon gut und er drückte ihn kurz fester, bevor er sich von ihm getrennt hatte. Einen so guten Freund zu haben tat ihm sehr gut. Vor Bashir schwand seine Maske recht schnell, so dass er sein Lächeln durchaus offen zeigte.


    "Ja, ich habe auch dich vermisst, guter Freund. Ich hoffe mein Geschenk zu den Saturnalien war noch rechtzeitig angekommen. Baldemar? Ja, wenn er mal redet ist er ganz nett...er hat mich eingeladen...mal etwas zu trinken...Met und Bier meinte er."


    Unsicher lächelte der Nubier, denn er befürchtete, das der Germane es ernst gemeint hatte und den dunklen Sklaven unter alle Tische trinken würde. Allerdings grinste er auch umgehend wieder. Die Ruhe, die den Germanen umgab war manchmal wirklich gar nicht so unangenehm. Auch wenn es nichts für Cimon war.


    "Es freut mich zu hören, das es dir gut ergangen ist. Mir? Naja.... Das ist wohl ein Problem.... ich habe ...viele Fehler begangen...und... naja.... sagen wir einfach...meine Erfahrungen sind nun...vielseitig."


    Errötet senkte er den Blick. So offen konnte er es Bashir doch unmöglich sagen. Nachher dachte er noch etwas falsches. Das wollte Cimon nicht riskieren. Er wollte alles hören? Damit hätte Cimon rechnen müssen, als er gesagt hatte, es sei vieles passiert. Aber er wusste nicht wie er es sagen sollte. Seine Hände gingen zu Hektor und er strich dem Tier über das Fell.
    Lächelnd sah er zur Seite und fing einfach ungefragt an, dem Pather zu helfen. Ob es nun die Pflege des Tieres oder das Reinigen der Box war, er wollte ihm jetzt einfach zur Hand gehen. Burrus konnte er immer noch versorgen. genug Zeit hatte er dafür, das wusste er genau. Dabei musste er lachen, als er hörte das Bashir bereits Pläne ausgearbeitet hatte.


    "Schade, es wäre sicher interessant gewesen, einen solchen Plan zu sehen. Ich...danke...ich habe viel mit Ursus...Dominus Ursus üben können...und... das wichtigste habe ich noch gar nicht erzählt...er hat mir gestattet am cursus res vulgares teilzunehmen...ich ..ich habe bestanden...mit Auszeichnung...kannst du dir das vorstellen?..."


    Begeistert unterbrach er jede Bewegung, sogar seine Traurigkeit verschwand für einen Augenblick. Der leichte Schlag von Bashir war nicht unangenehm, ganz im Gegenteil, Cimon nahm es als freundschaftliche Geste, die ihm sehr angenehm war. Dann veränderte sich seine Mimik und er hinterfragte sein eigenes Verhalten.


    "Oh...bitte verzeih, Bashir...ich wollte nicht überheblich klingen."

    Bestätigend nickte Cimon zu den Worten seines Herren. Ja, für alle Lebenslagen war es wichtig seine Grenzen zu kennen. Je mehr Ursus sagte um so stolzer wurde der Nubier, denn er glaubte, das sein Wunsch nach Wissen, Ursus entgegenkam und ihn vielleicht sogar ein wenig stolz auf den Sklaven sein ließ.


    "Ich finde es klug, Herr, das du nicht darauf bestanden hast. Wenn ich offen sprechen darf, Ursus... Ich glaube sogar das dieser Dienst dir liegt, Herr."


    Was noch reichlich untertrieben war, denn Cimon war nicht nur von seinem Herren begeistert sondern auch besonders von der Legio. Alles was mit dem millitärischem Dienst zu tun hatte, war von besonderem Interesse für den Sklaven.
    Nun strahlten seine Augen ein wenig mehr, als Ursus von Diskussionen in Griechenland sprach. Schmunzelnd nickte er, dachte noch ein klein wenig über alles nach und wusste nicht so recht, was er erwiedern konnte. So dauerte es einige Augenblicke, bis er in einem immer lockerer werdenden Ton mit seinem Herren nun fast schon plauschte.


    "Ein Volkssport, Herr, der mir durchaus gefallen könnte...mit dir, Ursus würde ich es wagen...natürlich niemals in der Gegenwart anderer, Herr...ich kenne auch meine Grenzen. ... Ergebnisse sind auch nicht so wichtig wie der Weg zur eigenen Erkenntniss...."


    Cimon pausierte, denn er dachte daran, wie er eben einen solchen Satz gelesen hatte...in den Schriften die Atonis mit sich geführt hatte. Es war verboten gewesen. Unter Strafe verbotn, doch er wusste, das er seinen ehemaligen Herren nicht mehr zu fürchten hatte. Weder ihn, noch die Strafen.... allerdings konnte er nicht verhindern, das er daran denken musste.


    "Verzeih, Herr. Ich bin wohl etwas in Gedanken gewesen.
    Ich...ich wollte auch nur ausdrücken, wie sehr ich mich auf eine solche Gelegenheit freue, Ursus."


    Er umfasste etwas stärker die Platte auf der ihm sein Können bestätigt wurde, allerdings sah er dabei fest zu Ursus. Natürlich freute er sich bereits darauf, diese wunderbar Bestätigung seines Könnens und Ursus' Großzügigkeit, in seiner Kammer an der Wand anzubringen. Was sein Lächeln durchaus zeigte. Doch seine ungeduld verdrängte er rasch. Dies war eine unangemessene Reaktion und er durfte ihr nicht nachkommen.

    Sim-Off:

    Das ist wahr *G*...das sollten wir


    Den grimmigen Blick verstand Cimon durchaus. Er hatte ihn offenbar verletzt. Dennoch schmerzte es ein wenig. Mit seiner ihm eigenen Ruhe hörte er Áedán zu. Ernst blickte der dunkle Sklave zu dem Gallier und brauchte einen Moment um zu antworten.


    "Du hast recht, Áedán. Es ist eine Gelegenheit, die wir wahrnehmen sollten. Am besten wir reden beide nicht mehr über diese...Strafarbeit. Ich verstehe, das du keinen Ärger möchtest. An mir soll es...nicht mehr liegen.... Ich... ich wollte dich niemals .... verletzen oder gar in Schwierigkeiten bringen.
    Vergiss den Schlag einfach wieder. Das ganze... wir beide sollten das ganze...für uns behalten."


    Das Cimon später offen zu seinem Herren sprechen würde, ahnte er noch nicht. Aber er glaubte, das Ursus es ein wenig...gelassener nehmen würde als Domina Celerina. Zumindest von dem her, wie er sie einschätzte. Dabei musste er sich selbst eingestehen, das er sie nicht kannte.
    Er hatte ihn zu gern? Verlegen wich der Nubier dem Blick von Áedán aus. Damit konnte er nicht besonders gut umgehen, sodass er leicht dunkler im Gesicht wurde und nervös an seiner Lippe knabberte. Charis? Nun sah er durchaus verwundert den Gallier an.


    "Bitte..... zwing es niemals jemandem auf....
    J...ja...wir hatten Spaß... ja..ich hab sie...also.... lass es bitte gut sein, Áedán."


    Cimon konnte wirklich nicht damit umgehen. Noch immer überforderten ihn all die Dinge die geschehen waren ein wenig. Er sah den Gallier von der Seite an und versuchte ihn versöhnlich anzulächeln. Nur wenig rutschte er näher. Nur auf armeslänge. Aber er wagte es dann doch nicht dem anderen freundschaftlich die Hand auf die Schulter zu legen.


    "Du wirst sicher einiges finden, was dich gut ablenken kann. ... Kann ich...kann ich irgendetwas tun?"


    Cimon blieb ruhig sitzen und wartete ab. Er wollte alles dem Anderen überlassen. Er selbst würde einfach nur geduldig abwarten. Was ihm weitaus schwerer fiel, als es den Anschein machte.

    Das Lachen von Ursus bestätigte Cimon, das er ihn richtig eingeschätzt hatte. Er befreite sich kurzerhand ebenfalls mit einem kurzen Auflachen. Ursus kannte seine Grenzen? Cimon legte daraufhin den Kopf etwas schief, was meistens bedeutete, das er es nicht ganz glauben konnte. Aber er nickte dabei nur leicht. Denn meistens war es schließlich so. Ein Examen stand also noch aus und sein Herr wollte weitere Kurse belegen?


    "Es ist gut, wenn man seine Granzen kennt, Herr. Ich lerne gerne bei dir und den Fachleuten. Ein weiter Blick kann nichts schaden.
    Du...du hast vor noch weitere...andere Kurse zu belegen? Vielleicht könnten wir einmal einen gemeinsam besuchen. Es würde mir eine Ehre sein, Ursus, mit dir über ein Thema, in der Tiefe, sprechen zu dürfen. Auch...von einem Cursus losgelöst...wenn .... wenn es in deinem Interesse liegt, Herr."


    Cimon spürte wie er sich wohler und sicherer zu fühlen begann und seine Haltung lockerte sich etwas. Nur ein wenig. Ein ungeübter Betrachter hätte es vermutlich nicht einmal gesehen. Aber er ahnte, das Ursus ihn kannte, weshalb er umgehend schmunzeln musste.

    Vielleicht hörte Bashir ihn aber er bemerkte Cimon nicht. der Nubier allerdings sah ihn deutlich vor sich. Er sah sich um. Es war sonst gerade niemand da. Er trat näher. Nicht lautlos. Legte eine Hand auf die Schulter des Pathers und wartete, ob dieser sich umdrehen würde. Dann überkam es ihn und Cimon umarmte den Freund einfach so.


    "Wie gut es tut, dich zu sehen, Bashir. Du glaubst nicht was alles passiert ist.... wie ist es dir ergangen?"


    Er drückte ihn von sich, hielt ihn aber an den Schultern fest und betrachtete den Pather ausgiebig. Er sah unverletzt aus, was den Nubier nicht überraschte aber auch gleichzeitig beruhigte. Dann erst bemerkte er, wie er sich gerade benahm und ließ ihn ganz los. Unsicher sah er Bashir in die Augen. Er hatte sich so sehr auf das Wiedersehen gefreut, das es nun über ihn gekommen war. Entlich ein guter Freund, bei dem er nicht immer nachdenken musste, was dieser nun von ihm dachte. es drohte kein Herz zu zerbrechen. Sie waren gute Freunde. Und für Cimon gab es da keinen Zweifel dran.

    Wenn Cimon nicht an den Kursen würde teilnehmen dürfen, würde Ursus es wirklich mit ihm durchgehen? Er würde ihm Fragen stellen. Die Bibliothek würde fehlen, daran dachte auch Cimon. Er hatte bereits davon gehört, wie groß und umfangreich diese war. ... das war in der Tat ein riesen Problem. Aber würde er dort nicht lesen dürfen, ohne einen Cursus zu besuchen? Sein Herr erwähnte es nicht. Also schwieg auch er über dieses Thema, das eh erst wichtig werden würde, wenn es eine Entscheidung geben mochte. Es leuchtete ein, das er keine Originalfragen* bekommen würde. Das Ursus sich diese Arbeit machen würde überraschte den Nubier, was sich deutlich in seinen Augen ablesen ließ. Er nickte als Bestätigung das er verstand.


    "Ich... ich kann dir gar nicht genug danken, Ursus. Ja, ich werde mich in Geduld üben und warten, Herr. Es ist wahr, Fachleute haben einfach das fundiertere Wissen...oh..verzeih Herr...ich wollte damit nicht sagen das du...also..."


    Cimon wurde immer leiser. Er glaubte tatsächlich seinen Herren beleidigt zu haben. Aber er erkannte dann auch, wie dumm dieser Gedanke war. Ursus war in keinster weise Atonis auch nur ähnlich. Vorsichtig lächelte er und sah auf.


    "Naja.... Ich habe kurz vergessen das auch du deine Lehrmeister hattest ... und hast?"


    Sicherheit kam zu ihm zurück und er schmunzelte sogar ein wenig. Unter sich durfte er dies. Unter sich durfte er so reden. Daran musste er sich zwar ab und zu erinnern, aber er lernte nicht aus. Die alten Verhaltensmuster waren tief in ihm verwurzelt und es glich einem täglichen Kampf, gegen diese zu bestehen. Aber er wusste auch, das Ursus es wusste und ihm verzeihen würde. Sollte er zu weit gehen, war es nicht die Peitsche die zu ihm sprechen würde...es war Ursus. Sie vertrauten einander. Der Nubier legte den Kopf leicht schräg und sah seinen Herren dankbar an.



    Sim-Off:

    *Und wie ich es mit einem anderen Charakter tun werde *G* Da kennt mich wer *G*

    Er durfte gehen. Also neigte noch einmal in Ergebenheit den Kopf, bedankte sich bei seinem Herren und ging schließlich hinaus. Dabei sah er kurz zu Telecles. Ihre Blicke begegneten sich. Cimon bat und der Andere bestätigte stumm. Zumindest verstand der Nubier es so.
    Freundlich nickte Telecles schließlich Dominus Ursus zu und versuchte sein Bestes ihm den rest des Tages zu diensten zu sein. Natürlich konnte er nicht in seinem Herren lesen und vorherahnen, was dieser brauchte. Aber er bemühte sich und sein Verhalten war tadellos. Wenn auch hier oder dort ein wenig ungestüm in den Bewegungen und noch mit einer recht sprunghaften Jugend ausgestattet, obwohl er bereits als erwachsen gelten mochte. Seine Art war erhalten geblieben. Was Cimon des öfteren bemängelt hatte, doch nicht mehr erntete als ein entwaffnendes Lächeln.


    So klang auch dieser Tag nach einiger Zeit allmählich aus.

    Cimon war an diesem tage besonders nervös, zeigte es aber nach außen hin nicht wirklich. Ursus hätte es sicher erkannt, doch für andere mochte seine ruhige Maske eines ergebenen Sklaven ausreichend sein. Er reichte die Schriftrolle mit einem eher neutralen Lächeln und gab noch die Information, das dies auf die Familienwertkarte der Aurelier ging. Eben so wie Ursus es ihm erlaubt hatte. Allerdings ging es um Flora. Allein dies reichte, um Cimon Schuldgefühle zu bereiten. Wie gut das seine höfliche Maske noch gut zu halten schien.
    Noch ein letztes mal betrachtete er das Adressschildchen, was Aurelia Flora als eindeutige Adressatin bezeichnete. Sein Herz schlug schneller. Es war ein Fehler...ein riesengroßer Fehler. Aber er konnte nicht mehr zurück. Nicht jetzt.



    Ad
    Aurelia Flora
    Villa Aurelia
    Roma



    Salve Domina Flora,


    Ich hoffe Dich nicht mit diesen Zeilen zu belästigen, wollte ich doch nur nach dem Befinden der Katzen fragen und Dir gleichermaßen von den Katern berichten. Ich denke oft an den Tag, als Du sie gefunden hattest. Sie haben viel Freude gebracht.
    Marei kümmert sich ebenso gerne um die beiden wie ich. Sie haben hier eine Box, die ich ihnen gebaut hatte.
    Sie sind gesund und lernen gut. Seltsam ist nur das sie mir oft nachlaufen wollen.


    Wenn ich fragen darf, Domina Flora, wie es den Katzen geht? Es schien mir, als würde eine Nachfrage Dich nicht all zu sehr stören.
    Wenn ich untertänigst Dich um einen Gefallen bitten dürfte, Herrin? Denn Áedán beherrscht weder Lesen noch Schreiben. So würdest du ihn bitte von mir grüßen? Er ist ein Freund. Aber jemand anders ist mir wichtiger, wie du weißt. Auch hier fürchte ich den direkten, unverblümten Briefkontakt. Domina Flora, wenn ich dich bitten dürfte sie um verzeihung zu bitten und sie zu fragen, ob es ihr nahe liegen könnte einmal Mantua zu besuchen?
    Bitte vergib mir die Frechheit dir geschrieben zu haben. Sollte es gar zu unangebracht gewesen sein, erwarte ich die gerechte Strafe meines Herren.


    Vale
    Cimon
    Custos Corporis
    Titus Aurelius Ursus
    Lagatus Legionis
    Legio I
    Mantua

    In Cimons Gesicht war nur noch Freude zu erkennen und er sah Ursus direkt in die Augen. Es war ein Zeichen seines Vertrauens. Und er tat es so, das der junge Sklave es nicht sehen mochte. Verlegen senkten sich nur kurz seine Augen, um sofort wieder auf zu blicken.


    "Du machst es mir leicht, das Lernen zu lieben, Ursus. Ich danke dir Herr. Es ist auch mein Wunsch dir bei jeder Aufgabe zu diensten stehen zu können, Herr."


    Er würde an ihn denken, wenn der nächste Kurs in Philosophie abgehalten stattfinden würde. Dies erhöhte nur sein Vertrauen und seine Begeisterung für seinen Herren. Er wusste das Ursus sein Wort halten würde. Das tat er immer.
    Mit Freuden dachte der Nubier an die Möglichkeit etwas mehr noch über Philosophie zu lernen und zu lesen.
    Die anderen beiden Wünsche waren wohl zu außergewöhnlich. Aber auch hier gab Ursus ein Versprechen. Er würde sich erkundigen. Dankbar neigte Cimon erneut den Kopf und strahlte anschließend seinen Herren aus leuchtenden Augen an.


    "Ich danke dir, Ursus. Für die Möglichkeiten. Und das du dich erkundigen wirst, Herr. Sollte es keine Kurse geben...darf ich dann um etwas bitten?"


    Er hatte die befürchtung gleich nicht mehr den Mut zu haben. Also konnte er die Antwort nicht mehr abwarten. Er sprach einfach weiter, wobei er zuvor rasch eine leise Entschuldigung murmelte.


    "Könntest du mich dann in diesen Bereichen unterrichten? Ich brauche keinen Cursus mit Diploma um stolz zu sein, Ursus. Ein Cursus von dir ... und wenn es nur Fragen auf einer Tafel sind, die ich ausarbeiten muss... das wäre mir ebensoviel wert...wenn...wenn nicht sogar mehr, Herr."


    Natürlich war es etwas besonderes einen offiziellen Cursus zu bestehen und so auch nach außen zu zeigen, das Ursus seinen Sklaven Bildung zu kommen ließ, das er einen gebildetet Sklaven besaß. Aber wenn es diese Möglichkeit für ihn nicht geben würde, was er durchaus verstehen konnte, so wollte er nicht untätig bleiben und sich darauf ausruhen, das er es ja nicht hatte lernen können.