Beiträge von Cimon

    "Ja, Herr. Danke."


    Was sonst konnte er sagen? Unsicher sah er immer wieder seinen Herren an. Es würde sich alles einrenken. Oh wie sehr wünschte er sich dies. Wo er doch wusste das es etwas gab, was Ursus schwer auf die Probe stellen würde. Irgendwann...ja, irgendwann würde es aus ihm heraus platzen. Aber nicht jetzt. Nicht zu einem so schwierigen Zeitpunkt.


    Cimon bemerkte das seine Unruhe Ursus auffiel und offenbar gefiel es seinem Herren nicht so sehr. Der Nubier senkte den Blick. Langsam sah er wieder auf. Es dauerte einige Momente bis er verstand...es war ein Scherz. Sein Lächeln kam daher etwas verspätet und unsicher. Er erkannte die Gelegenheit zur Flucht und war mehr als nur dankbar.


    "Ich...ja das werde ich tun. Ich...ich werde dann gehen... wenn ich darf... ich muss noch.... darf ich.... mich zurück ziehen. Ich meine... in meine...verzeih ...die Kammer?"


    Er glaubte eh nicht, das er jetzt noch von Nutzen sein konnte. Er winkte unauffällig dem Jungen, der die Erforderlichkeit seiner Anwesenheit bereits erkannt hatte. Cimon hatte gesehen, das der Junge vor wenigen Augenblicken am Rande eingetreten war, um nach dem Rechten zu sehen und nun unsicher da stand. Er wusste wohl nicht, ob er gehen sollte oder doch gebraucht wurde. Dies einzuschätzen viel ihm noch immer sehr schwer.
    Telecles kam rasch aber nicht hektisch. Etwas was er erst noch lernte. Denn das Stoppen war noch ein wenig ungelenk.
    Er neigte seinen Kopf in ergebenheit, wie er es bei Cimon abgeschaut hatte und lächelte in seiner frischen Art, die niemand ihm hatte nehmen können. Geduldig wartete der junge Sklave auf die weiteren Anweisungen, während Cimon Ursus fragend ansah. Er machte in allem deutlich, das er den Jungen durchaus für fähig und lernwillig ansah. Sicher hatte er nicht solche Erfahrung im direkten Umgang mit Herren. Aber er war gewillt es zu lernen.

    Cimons Hände zitterten als er schrieb. So nahm sein Schriftbild leichten Schaden. Er musste vorsichtig sein. Niemand durfte es ahnen. Er durfte den Wachs nicht nutzen. Wenn er später einfach das Zeichen von Ursus?... Nein... sein Zittern ließ ihn kurz unterbrechen. Es musste ein ganz unverfänglicher Brief sein, den auch andere würden lesen können. Der Nubier befeuchtete seine Lippen und kämpfte mit seinen Tränen. Wie leicht war es mit Phaeneas zu schreiben? ... um wieviel schwerer war dies bei Flora?





    Ad
    Aurelia Flora
    Villa Aurelia
    Roma



    Salve Domina Flora,


    Ich hoffe Dich nicht mit diesen Zeilen zu belästigen, wollte ich doch nur nach dem Befinden der Katzen fragen und Dir gleichermaßen von den Katern berichten. Ich denke oft an den Tag, als Du sie gefunden hattest. Sie haben viel Freude gebracht.
    Marei kümmert sich ebenso gerne um die beiden wie ich. Sie haben hier eine Box, die ich ihnen gebaut hatte.
    Sie sind gesund und lernen gut. Seltsam ist nur das sie mir oft nachlaufen wollen.


    Wenn ich fragen darf, Domina Flora, wie es den Katzen geht? Es schien mir, als würde eine Nachfrage Dich nicht all zu sehr stören.
    Wenn ich untertänigst Dich um einen Gefallen bitten dürfte, Herrin? Denn Áedán beherrscht weder Lesen noch Schreiben. So würdest du ihn bitte von mir grüßen? Er ist ein Freund. Aber jemand anders ist mir wichtiger, wie du weißt. Auch hier fürchte ich den direkten, unverblümten Briefkontakt. Domina Flora, wenn ich dich bitten dürfte sie um verzeihung zu bitten und sie zu fragen, ob es ihr nahe liegen könnte einmal Mantua zu besuchen?
    Bitte vergib mir die Frechheit dir geschrieben zu haben. Sollte es gar zu unangebracht gewesen sein, erwarte ich die gerechte Strafe meines Herren.


    Vale
    Cimon
    Custos Corporis
    Titus Aurelius Ursus
    Lagatus Legionis
    Legio I
    Mantua


    Nervös verschloss er den Brief und legte ihn ersteinmal beiseite. Dieser müsste auf offiziellem Wege versendet werden. Und doch hatte er Angst. War es neutral genug? Waren genügend Anspielungen darin, das sie ihn verstehen würde? Er zitterte noch einige Minuten nach.

    Tatsächlich hatte Cimon es gewagt, den Brief an seinen Freund auf den Weg zu schicken. Da er Angst hatte, das dieser nicht mehr rechtzeitig ankommen würde, brachten nun Sklaven diesen Brief an die Porta, denen er den Brief aus Mantua mitgegeben hatte. Auch diese mal war an der Schriftrolle ein Schild angepracht, das Phaeneas als Empfänger auszeichnete. Es fehlte ebensowenig das einfache C, das in Wachs stumm den Brief verschloss und bereits erahnen ließ, wer der Urheber der Schrift war.


    Ad Phaeneas
    Servius Vinicius Lucianus
    Curator Rei Publicae
    Villa Vinicia
    Roma



    Bester Phaeneas,


    Von Dir zu lesen hat mir sehr viel Freude bereitet. Ich danke Dir für deine Antwort und die Zeilen die ich habe lesen dürfen.


    Es beruhigt mich in äußerster Form, das ich um mein Ansehen nicht zu fürchten habe. Denn Du, lieber Phaeneas, bist mir in kurzer Zeit sehr wichtig geworden. Als Mensch und Freund. Mehr wage ich ob unserer Abmachung nicht zu schreiben und respektiere Deinen Wunsch nach Distanz.
    Wobei ich offen zugeben möchte das auch ich Befürchtungen ob unserer ersten Wiederbegegnung hege, diese aber gerne ertrage, da meine Hoffnung überwiegt, das wir einander Freunde werden können. Freunde deren Herz ... verzeih bitte, das meine Hand schneller war als meine Gedanken. Ich möchte alles weitere gerne auf mich zu kommen lassen und Dich neu kennenlernen.
    Alles worum ich nun, mit diesem Brief, Dich bitten möchte, ist das Du meine Dummheiten der Vergangenheit vergeben magst und mir eine Gelegenheit gibst Dir den Cimon zu zeigen, der ich bin.
    Eine physiche Präsenz brauchst Du, bester Phaeneas, nicht zu fürchten. Wie auch im Park, werde ich deine Wünsche immer respektieren. Dir ein Leid zu zufürgen, gleich welcher Art, wäre mir unmöglich. Das ich unbedacht gehandelt habe ist mir nun bewusst geworden. Auch das ich dadurch Dich verletzt habe ahne ich. Bitte verzeih mein Unvermögen mit einer solchen Situation angemessen umzugehen. Niemals lag es in meiner Absicht Dir vor den Kopf zu stoßen. Ehrlichkeit war immer sehr wichtig für mich. Dabei vergaß ich offenbar, das Ehrlichkeit auch unangebracht sein kann.


    Es freut mich im hösten Maße, zu lesen, das Du deinen Herren nach Mantua begleiten wirst. Ich danke Dir, mein guter Phaeneas, das Du dem Lesen und Kennenlernen zugestimmt hast und begegne diesem Moment mit Vorfreude. Auch wenn ich, um ehrlich zu sein, Angst verspüre, ob deinem Wunsch nach Fragen, so werde ich sie Dir doch so gut beantworten, wie es mir möglich sein wird.


    Ich sehe dem Tag deiner Ankunft mit Begeisterung entgegen und suche am heutigen Tage einige Schriften heraus, die ich als lesenswert erachte. So wirst Du eine Auswahl, die Dir hoffendlich zusagen mag, in Deinen Händen halten können.


    Dein Cimon


    Am Ende des Briefes sah man erneut das C, welches sich in Wachs neben der Unterschrift befand.

    Cimon war bereits einige Zeit in Mantua, doch seinen guten Freund Bashir hatte er noch nicht treffen können. So vieles war geschehen. So vieles lastete auf ihm. Und über so einiges wollte er sprechen. Er hatte sich die Zeit so eingeteilt, das er nun, zu einer Zeit da er Bashir in den Ställen vermutete, dort eintrat. Rasch führte sein Weg ihn zu der Box, an der er ihn hoffte zu treffen. Sie lag ja auch zufällig auf dem Weg zu Burrus. Seine ruhige Maske brökelte bereits auf dem Weg dorthin. Ob er da war? Oder würde er alleine sein? Man war nie allein...doch Cimon spürte immer wieder die Einsamkeit, die ihn umfing, wenn er von Menschen umgeben war und doch für sich stand.

    Am folgenden Tag machte Cimon alle Arbeiten mit besonderer Leichtigkeit. Der Nubier freute sich bereits auf den Abend, an dem er sich vornahm etwas zu schreiben. Als er an dem Abend in seine Kammer trat stand er zunächst einige Minuten vor seiner Diploma. Ob er es Phaeneas schreiben sollte? Wäre das nicht unangebrachter Stolz? Und wenn er es ganz Wertfrei schrieb? Langsam setzte er sich auf sein Schlaflager und holte alle Utensilien herfor. Es war nicht leicht so zu schreiben, doch er nahm die Rückseite einer Tafel als Untergrund und achtete sehr darauf ordentlich zu schreiben.



    Ad Phaeneas
    Servius Vinicius Lucianus
    Curator Rei Publicae
    Villa Vinicia
    Roma



    Bester Phaeneas,


    Von Dir zu lesen hat mir sehr viel Freude bereitet. Ich danke Dir für deine Antwort und die Zeilen die ich habe lesen dürfen.


    Es beruhigt mich in äußerster Form, das ich um mein Ansehen nicht zu fürchten habe. Denn Du, lieber Phaeneas, bist mir in kurzer Zeit sehr wichtig geworden. Als Mensch und Freund. Mehr wage ich ob unserer Abmachung nicht zu schreiben und respektiere Deinen Wunsch nach Distanz.
    Wobei ich offen zugeben möchte das auch ich Befürchtungen ob unserer ersten Wiederbegegnung hege, diese aber gerne ertrage, da meine Hoffnung überwiegt, das wir einander Freunde werden können. Freunde deren Herz ... verzeih bitte, das meine Hand schneller war als meine Gedanken. Ich möchte alles weitere gerne auf mich zu kommen lassen und Dich neu kennenlernen.
    Alles worum ich nun, mit diesem Brief, Dich bitten möchte, ist das Du meine Dummheiten der Vergangenheit vergeben magst und mir eine Gelegenheit gibst Dir den Cimon zu zeigen, der ich bin.
    Eine physiche Präsenz brauchst Du, bester Phaeneas, nicht zu fürchten. Wie auch im Park, werde ich deine Wünsche immer respektieren. Dir ein Leid zu zufürgen, gleich welcher Art, wäre mir unmöglich. Das ich unbedacht gehandelt habe ist mir nun bewusst geworden. Auch das ich dadurch Dich verletzt habe ahne ich. Bitte verzeih mein Unvermögen mit einer solchen Situation angemessen umzugehen. Niemals lag es in meiner Absicht Dir vor den Kopf zu stoßen. Ehrlichkeit war immer sehr wichtig für mich. Dabei vergaß ich offenbar, das Ehrlichkeit auch unangebracht sein kann.


    Es freut mich im hösten Maße, zu lesen, das Du deinen Herren nach Mantua begleiten wirst. Ich danke Dir, mein guter Phaeneas, das Du dem Lesen und Kennenlernen zugestimmt hast und begegne diesem Moment mit Vorfreude. Auch wenn ich, um ehrlich zu sein, Angst verspüre, ob deinem Wunsch nach Fragen, so werde ich sie Dir doch so gut beantworten, wie es mir möglich sein wird.


    Ich sehe dem Tag deiner Ankunft mit Begeisterung entgegen und suche am heutigen Tage einige Schriften heraus, die ich als lesenswert erachte. So wirst Du eine Auswahl, die Dir hoffendlich zusagen mag, in Deinen Händen halten können.


    Dein Cimon


    Nachdem er den Brief fertig gestellt hatte, sah er ihn noch einmal an und las ihn noch zweimal durch. Es war nicht gut. Es war zu .... unneutral... zu... nein...den konnte er unmöglich abschicken...
    Im Gedanken beschäftigte er sich mit Phaeneas und seinen Gefühlen, während er den Brief 'versandfertig' machte. Auch diesesmal benutzte er sein einfaches Siegel. Doch ob er ihn abschicken würde wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

    Bei den Worten von Ursus erhellte sich Cimons Gesicht zunehmend. Seine sklavische Maske aus Ruhe, Zurückhaltung und Ergebenheit war fast nicht mehr existent. Sie war nun auch nicht nötig. Er erwiederte das Lächeln seines Herren offen und ehrlich. Selbst die Gebühren ...er sollte sich keine Sorgen machen?..:Keine Sorgen machen... das war ein wundervoller Gedanke...sich keine Sorgen machen... sein Lächeln verfestigte sich und seine Augen wurden leicht feucht.


    "Aber...aber ich werde immer mein bestes geben, Herr. Nicht nur für mich, sondern vor allem da meine Leistung auch auf dich zurück fällt, Ursus. ... Mein Bemühen...ist mein Dank, Herr. ... Ich...ich hatte immer schon viel Freude am Lernen...aber...aber erst du gabst mir die Gelegenheit, es... zu nutzen. Danke, Ursus.
    Herr...Ursus..aber wenn du es immer zahlst... das werde ich nicht ... zurück geben können. Ursus... ich bin dir zu sehr viel Dank verpflichtete..."


    Er sprach nicht weiter, denn er wusste nicht welche Worte ausreichend sein würden. Sein Kopf senkte sich leicht in Ergebenheit und Dankbarkeit. Sein Gesicht zeigte durchaus offen seine Freude.
    Stolz zu sein war erlaubt? Unsicher und leicht verlegen nickte Cimon. Er würde sie aufhängen und angemessen stolz sein. Etwas was er noch zu lernen hatte, aber gerne versuchte herauszufinden. Welche Wissensgebiete waren noch von Interesse für den Nubier? Er brauchte einige Momente um ernsthaft darüber nachzudenken. Er musste dabei auch über Phaeneas nachdenken, mit dem er eine solch interessante Schrift gelesen hatte und derartige Gespräche hatte führen dürfen, das es nur ein gab, was er antworten konnte...oder gab es mehr?


    "Philosophie, Herr. Ich denke Philosophie würde mich sehr interessieren. Und auch... alles was mit Recht oder der Legio zu tun hat. Ich würde gerne mehr von dem Verstehen, mit dem du jeden Tag arbeiten musst, Ursus."


    Seine Worte waren ehrlich. Denn er stellte oftmals fest, das er den Inhald der Schriften seines Herren nicht immer verstand. Um Ursus besser zur Hand gehen zu können, wollte er verstehen, was zu tun war, mit was sein Herr zu kämpfen hatte und vor allem wie die Zusammenhänge sich darstellten.
    Das Ursus nicht mehr auf das Lob einging bemerkte Cimon durchaus, doch es war nicht an ihm dies zu hinterfragen. Schließlich war sein Herr nicht verpflichtet darauf zu reagieren. Auch dachte der Nubier darüber nach, das es gar keine Antwort geben mochte ... er empfand es durchaus als angenehm, das Ursus es annahm, ohne etwas zu sagen. Es war ausgesprochen und ohne Einwandt angenommen. Das reichte dem Nubier vollkommen.

    Sein fragender Blick blieb unbeantwortet aber seine Worte nicht. Cimon wurde zunehmend unsicherer und fing an leicht an seiner Unterlippe zu knabbern. Sein Gesicht ähnelte immer mehr einem geschlagenen Hund und der Nubier suchte nach einem Ausweg. Doch er würde nicht eifach gehen dürfen. Nervös wich er immer heufiger dem Blick von seinem Herren aus, dachte er doch immer mehr auch an Flora. ... Nein, das durfte er nicht verraten...niemals!


    "Ich...ich werde nicht lügen, Ursus...du hast mein Wort. ... Aber...nur so ehrlich sein, wie es gut ist.... ja, ich denke ich verstehe was du meinst, Herr."


    Warum nur konnte er Flora jetzt nicht aus seinen Gedanken verbannen? Er durfte es nicht sagen..es würde alles verändern...zum Negativen ... nur so ehrlich sein, wie es gut war...auch auf Flora musste er dies nun beziehen. Und je mehr er nachdachte um so mehr bildete er sich ein, das er gerade die Anweisung von seinem Herren bekommen hatte mit ihm nicht über Flora zu sprechen. Er nickte noch einmal ergeben. Nicht nur zu den Worten von Ursus sondern auch und vor allem zu seinen eigenen Gedanken.


    Er wollte gehen...fort...aber er konnte und durfte nicht. Er musste ein wenig so wirken, wie eine ungeduldige Großkatze, kurz bevor sie los rannte. Doch er blieb wo er war. Der Körper des Nubiers spannte sich zunehmend an und Cimon merkte, wie ihm der Hals trocken wurde. Zu sprechen wagte er nicht, denn er befürchtete das seine Stimme kippen würde.

    Cimon hatte sich mit Frija um die Kleidung der Herrschaften gekümmert, die nun sauber zusammengelegt beideite lag. Kaum waren die Herrschfaten in das Wasser gestiegen, wollte er behilflich sein. Doch eine sachte Berührung von Frijas Hand auf seinem Arm hielt ihn zurück. Der Nubier sah sie fragend an und sah dann was sie meinte. Die beiden wollten für sich sein. Verlegen nickte er. Die Frau hatte einfach ein besseres Gespür was ...dies anging. Cimon zog sich mit ihr ein, zwei Schritte zurück und blieb neben ihr stehen. Sollten sie etwas reichen? Sollten sie die beiden Massieren oder Öle reichen? Oder...oder.... offenbar waren sie zur Zeit nicht von Nöten. Im Gegenteil würden sie auffallen, so störte ihre Anwesenheit sicher...


    Der Nubier versuchte zu beobachten, wann die Herrschaften etwas wünschen würden, ohne dabei genauer hin zu sehen. Er erinnerte sich an den einen Tag...an den Moment da er gesehen hatte, wie die beiden sich liebten. Nichts was er wiederholen wollte...aber er musste, wenn sie es nun tun würden... sie hatten Luft zu sein, solange sie nicht gebraucht wurden. Seine Lippe zitterte. Sein Blick suchte den von Frija. Offenbar konnte die Frau viel besser mit alledem umgehen. Ihr Lächeln gab ihm die Kraft, den Körper zu strecken und mit gerader Haltung an den beiden vorbei zu schauen. Kurz erwiederte er das Lächeln, wobei er dann wieder seine ruhige Sklavenmaske aufsetzte um ganz der brave Sklave zu sein, der er zu sein hatte.

    Der Nubier zitterte noch etwas, ob diesen Traumes nach. Als Marei zu ihm kam und ihn fragte was sei, musste er sich erst einmal beruhigen, um ihr nicht zu zeigen, wie schlecht er geschlafen hatte...wie sehr die Vergangenheit ihm noch immer Schmerzen bereitete... zumindest in der Nacht. Nur der Wind.... er lächelte unsicher in die Dunkelheit. Cimons Stimme klang rauh und schwer.


    "Ja...ich...ich habe nur schlecht geträumt..nichts...nichts weiter....nur schlechte Träume."


    Er schluckte schwer und kämpfte gegen die Angst an, die er noch immer zu spüren glaubte. Als es rummste erschrack der dunkle Sklave recht heftig und horchte auf, ob Marei sich weh getan hatten. Sie weinte nicht, das war zumindest ein gutes Zeichen. Dann musste er tatsächlich überlegen....die Dunkelheit gefiel ihm. Es bedeutete nicht gesehen zu werden. Versteckt und sicher zu sein. Es war ihm selber nie unangenehm, nur die Helligkeit der Natur zu haben, die manchmal auch des Nachts in den Raum kam.


    "Hast...hast du dir weh getan, Marei?.... Sei bitte vorsichtig...
    Ich...nein, ich habe nie ein Licht.... ich mag es so. Ich stoße mich nicht, weil ich den Raum gut kenne und langsam gehe. ...
    Monster? ...Was meinst du damit?....Ähm...Soll ich sie mal ...vertreiben? Oder meinst du sie sind zu groß für mich?"


    Er ging davon aus, das es nur Schatten waren, die Marei mal auf der Latrine erschreckt haben mussten. Aber er wollte ihrer kindlichen Fantasie entgegenkommen, damit sie merkte das er sie durchaus ernst nahm. Wenn er dann die Schatten entlarven konnte, um so besser.

    "Ja...ich...ich denke ich kann wirklcih über alles mit Phaeneas sprechen, Herr."


    DAbei lächelte Cimon und erinnerte sich an die wenige Zeit, die sie verbracht und die er durchaus sehr genossen hatte. Dabei wusste der Nubier inzwischen aber, das er vorsichtiger sein musste, mit dem wie er was sagte. Denn er wurde das Gefühl nicht los, das der Bithynier bereits schwer enttäuscht worden war. Und Cimon wollte ihn nicht leiden lassen.
    Zwar war es noch warm im Gesicht des Sklaven, doch es nahm langsam und stetik ab. Er sollte ehrlich sein? Cimon wirkte deutlich nachdenklich. Noch mehr Ärger konnte der Sklave wirklich nicht gebrauchen. Er mochte es nicht wenn irgendjemand ihn nicht mochte. Wieso er sicher auch aufpassen musste nicht erneut in ... eine eher verfängliche Situation zu kommen. Doch er wusste auch das seine Gefühlswelt etwas durchainander war...nachdenken konnte nichts schaden. Und Ursus hatte recht.... es ging nicht anders...es gab keinen anderen Weg... nicht aus Höflichkeit...aus Liebe zu beiden gab es nur den einen Weg. Entschlossen nickte der Nubier langsam.


    "Ja.... ich denke das war...ist es.... ich... ich gebe dir mein Wort, Ursus, ehrlich zu sein. So ehrlich wie es gut ist.... denn ...naja...ich will Phaeneas... ich will ihn nicht verletzen. Besser er kennt wohl nicht alle meine Gedanken...ich glaube... er ist sehr verschlossen...ich habs schließlich erst gemerkt, als er mich geküsst hatte...es kam aus dem Nichts...Und doch... würde ich es wiederholen."


    Cimon bemerkte, das er viel zu viel aussprach, was Ursus vielleicht gar nicht interessierte. Ergeben senkte er den Kopf. Leise flüsterte er eine Entschuldigung für sein Gerede. Unsicher sah er sich um, ob es etwas zu tun gab... dann suchte er Ursus' Augen und sah ihn fragend an.

    Das Lob seines Herren ließ Cimon lächelnd noch etwas grader sitzen. Es war ungewohnt aber durchaus angenehm derart für seine Leistungen gelobt zu werden. Er wollte nicht über andere Herren sprechen...das stand ihm sicher nicht zu. Also nickte er nur zustimmend. Wobei das...


    "Ja, Herr."


    Nicht fehlte. Nach einigen Momenten konnte Cimon nicht anders als doch noch eine weitere Antwort zu geben. Allerdings ließ er es sich nocheinmal durch den Kopf gehen, was er eben gehört hatte. Er durfte stolz sein...ja, der Nubier glaubte den Unterschied zwischen Stolz und Prahlerei erkennen zu können.


    "Ich...ich danke dir Herr. Es ist sogar mein Ziel, Ursus, das du eines Tages den gebildetsten Sklaven haben wirst. Zumindest würde es mich stolz und glücklich machen...Ursus...wenn ich weitere Kurse ...also wenn es gehen sollte... absolvieren dürfte... Allerdings kann ich nicht versprechen das eine solche Leistung wiederholbar ist, Herr."


    Fast schon entschuldigend sah er nun seinen Herren an. Denn er wollte sein Bestes geben, wusste aber das mit zunehmender Schwierigkeit auch solche Ergebnisse seltener wurden...ihm ging es eh nur ums lernen bei diesen Dingen. Wenn er dabei durch seine Leistung den Namen seines Herren ehre machen würde...um so besser.


    "Ich...ich werde nicht prahlen...mein Wort dsarauf, Herr...ich...ich denke ich werde sie doch gerne aufhengen und.....stolz sein. Um den?...Ah....ja, ich verstehe.... Nein, Ursus...sicher nicht um den Hals."


    Wo der Nubier doch seine Schwierigkeiten damit hatte, einen Scherz zu erkennen...diesmal glaubte er ihn zu erkennen, bevor es auffallen mochte...hoffte Cimon zumindest. Er verstand auch den Rest und nickte nur noch sprachlos, während seine Hände noch immer die Tafel ehrfürchtig betasteten. Nur eines konnte er mit kippender Stimme und einem Räuspern aussprechen.


    "Ja...ja Herr. .... Ursus.... Du bist ein guter Herr."

    Cimon lächelte immer mehr. Seine ruhige Maske, die er so gerne trug, war nun fehl am Platze. Er hörte Ursus zu und neigte den Kopf leicht zur Seite, dabei zuckte seine Augenbraue.


    "Ich...danke, Ursus. Ich habe nur mein Bestes gegeben, Herr. Es..es ist schön zu sehen... das es so gut war."


    Er hatte nicht mehr Worte dafür, denn er war zu sehr überwältigt von diesem Ergebnis. Der Nubier meinte Stolz erkennen zu können und ließ sich gerne davon anstecken. Seine Haltung zeigte es ebenso wie seine Augen und seine Stimme. Cimon genoss es sogar, gleich wie falsch er es empfand, er fühlte sich gut dabei.
    Er durfte mit der Tafel machen was er wollte...ja, er würde einen Platz finden...wieso dachte er so? Er wollte sie doch unter das Bett in die Kiste legen, zu den anderen Sachen. Aber irgendwie.... sie fühlte sich so gut an. Sie jeden Tag zu sehen beim Aufstehen, beim schlafen gehen...es wäre etwas besonderes...


    "Danke Herr.... ich werde...
    Es ist falsch weil... darf ich so fühlen...ich meine als Sklave? Es ist doch nicht mein Recht, das ich derartig gut von mir denke und mit meiner Leistung prale...Leistung zu erbringen ist meine Pflicht, Herr.... Wenn ich ehrlich sein darf, Ursus.... in diesem Fall war es eine angenehme Pflicht...ich habe viel an dich denken müssen als ich die Fragen beantwortete...
    Ich hatte nie... derart stolz sein dürfen... Ich weiß Herr...du siehst es anders..aber es... es muss doch Grenzen und Unterschiede geben. Wie weit kann ich gehen in meinem Stolz auf meine Leistung bezogen?"


    Unsicher lächelte er seinen Herren an, während die Hände noch immer die Tafel ertasteten. Später würde er sie sicher stundenlang mit einem Tuch reinigen und weiter...bewundern. Auch wenn es doch irgendwie falscher Stolz wäre...oder?

    Eifersucht war natürlich eine Möglichkeit, die Cimon gar nicht in betracht gezogen hatte. Seine Augen begannen zu leuchten...er bedeutete ihm etwas...wieso machte ihm dieser Gedanke derart glücklich? Es war mehr als nur angenehm, das jemand so von ihm dachte...nicht jemand...Phaeneas. Sollte er es ihm wirklich sagen? Etwas in dem Nubier begann anzuwachsen... es war Vertrauen...in Ursus, in Sich selber... in Phaeneas... in das Leben. Sein Körper zeigte dies durch eine gewisse Anspannung und sein Blick wurde fester.


    "Er...er bedeutet mir auch viel. Ich werde es ihm sagen. Nur mit ihm? Ich...ich denke ja. Es wird schwer..wegen ..dieser anderen Sache...also der Frau...aber... ja, wenn er ... noch bereit ist mich näher kennen zu lernen... werde ich da sein.
    Wahrscheinlich hab ich es verpasst ein ehrliches und offenes Wort an Áedán zu richten. Ich werde es beenden. Ich danke dir Ursus."


    Nun wurde der Nubier etwas dunkler im Gesicht, was von seiner Röte herkommen konnte. Cimon wurde leicht nervös. Aber er erkannte dabei das er mit seinem Herren einfach über alles sprechen konnte. Auch wenn es Dinge gab die er lieber verschwieg...wie zum Beispiel den Namen der Frau...und das sich sie beide...bereits vereinigt hatten.


    "Nein, das habe ich ganz sicher nicht...nicht nach dem was er gesagt hatte. Ich..ich werde es verschweigen. Er weiß das es falsch war...ich hatte es ihm erklärt. Sicher wird er es ihr auch nicht verraten...schätze ich."


    Cimon stand langsam auf und verneigte sich in Ergebenheit. Es war gut mit Ursus darüber zu sprechen. Nun wartete er, ob er irgendwie anders noch zur Verfügung stehen musste. Schließlich wollte er Ursus nicht zu viel seiner kostbaren Zeit stehlen. Aber es war nicht an einem Sklaven es zu entscheiden. Es war vielmehr an ihm zu warten, wie sein Herr es entscheiden mochte.

    Cimon hatte nicht schlecht geschaut, als er die Korrespondenz, für den Tag, an seinen Herren auf dem Tisch zurecht gelegt hatte. Da hatte sich eine Tafel dazu gesellt. Eine, die an dieses Haus gerichtet war. Aber sein Name stand dort. Er hatte gezittert. Natürlich hatte er sich die Tafeln erst genommen, nachdem er sienen Herren gefragt hatte. Nicht nur für die Erlaubnis sondern auch um ihm damit die Information zu geben, das jemand sich an ihn, Cimon, wandt. Auch wenn er an eine negative Antwort nicht geglaubt hatte, es oblag doch dem Herren es zu verwehren oder zu genehmigen...
    Trotz aller Neugier verschwand die Tafel zunächst in seiner Tunika, dann in seiner Kammer. Erst spät an diesem Tag, als er die Zeit sich nehmen konnte, rannte er dort hin. Mit Aufregung öffnete er die Schnüre der Tafel. Sein Gesicht erhellte sich...Phaeneas grüßt SEINEN Cimon. Warum begannen seine Hände nun zu zittern?


    Er laß die Zeilen, die an ihn..nur an ihn gerichtet waren und laß sie immer wieder. Dabei kam ihm der Wunsch sofort zu antworten. Zumindest legte er schon einmal alles zurecht. Freude überkam ihn bei jedem Wort. Es war ganz und gar kein Fehler gewesen, Phaeneas zu schreiben, das erkannte er nun.
    Bald...er würde bald hier sein...würde die Zeit reichen für einen Brief?... Er wusste es nicht...er wusste nicht einmal was er schreiben sollte. Lange starrte er auf ein leeres Blatt und laß immer wieder die Zeilen...hatte er sie mit dem Geschenk geschrieben? Er lächelte. Was für ein Herrlicher Gedanke. Damit schlief er an diesem Tag ein.... kein Alptraum folgte...nur ein wunderbarer Traum von Phaeneas und ihm... lesend und liebend... Es war ein ruhiger und fester Schlaf.

    Cimon staunte nicht schlecht, als Ursus weiterhin so ruhig blieb. Es war ein gutes Gefühl, das sein Vertrauen in seinem Herren nur verstärkte. Selbst eine harte Strafe würde dies nun nicht mehr verdrängen können. Dabei störte es ihn nicht, das Ursus über Eigentum sprach, denn nichts anderes waren sie beide. Wobei der Nubier genau wusste, das Ursus ihn durchaus als Menschen sah.


    "Ich ...ich habe nur mit dir jetzt darüber gesprochen.... naja...ich habe etwas gegenüber Phaeneas angedeutet...was für den...Ärger gesorgt hatte....denke ich... aber ich habe weder Namen noch genaue Dinge erzählt....
    Ich...ich weiß nicht, ob es sich wiederholen wird...ich meine...wenn er eine Erlaubnis erhält. ... Herr? ...Darf ich fragen, warum es gut ist, das es für ihn nicht das erste mal war?"


    Er nickte ergeben. Für ihn war es eindeutig...sie waren beide Eigentum. Ursus fragte weiter, ob es für sie beide schön gewesen war. Wo das Problem war? ... Cimon musste schlucken und wurde zunehmend unsicherer. Dennoch wollte er ehrlich bleiben.


    "J..ja...es war schön...sehr sogar .... das Problem ist nur...ich...ich fühle mich jetzt so...schlecht...nun kann ich es nicht ...naja...ich hätte es gerne mit...Phaeneas erlebt.... Und Áedán... er..obwohl er sagte das es nur für den Spaß war.... ich glaube er... fühlt mehr. So viel, was ich ihm nicht zurück geben kann, Herr."


    Und nun dachte Cimon ernsthaft darüber nach, ob einfach nur Spaß haben richtig war. Stand es ihm als Sklaven überhaupt zu? Er glaubte es eher weniger und zeigte dies durchaus in seiner unterwürfigen Haltung. Selbst sein sonst so grader Rücken sank etwas zusammen.

    Das er gegen freie Bürger bestanden hatte wurde Cimon noch nicht so recht bewusst. Was seinen Stolz in keinster Weise minderte. Die ganze Zeit hielt er ehrfürchtig die Tafel in den Händen. Als Ursus meinte das Cimon nicht zu danken hatte, sah der Sklave es noch immer anders. Die Dankbarkeit war ihm deutlich anzusehen.


    "Du hast es mir ermöglicht, Ursus. Ich...ich hätte es nie ohne deine Unterstützung geschaft, Herr. Du erlaubst mir das Lesen und Lernen.... und du hast den Kurs bezahlt."


    Ergeben neigte er seinen Kopf bei diesen Worten und es wurde immer besser. Denn nun bestätigte Ursus ihm, das die Tafel seine wäre...ganz allein seine...Der Nubier lächelte offen. Die folgende Frage aber überforderte ihn leicht. Wo sollte er es aufhängen? Cimon dachte offensichtlich angestrengt nach. Das er eine kleine Kammer zu seiner Verfügung hatte kam ihm dabei weniger in den Sinn.


    "Es gehört mir? ... Ich danke dir, Herr... Aufhängen? ..Ich..ich weiß nicht. Ich meine...das wäre doch falsch... ich würde sie zu meinen Sachen legen."


    Die kleine Kiste mit seinen Sachen darin reichte ihm, ebenso wie jene, in der seine Kleidung lag. Mehr brauchte er nicht, denn mehr war er auch nicht gewöhnt. Trotz seiner Zeit bei Ursus hatte er sich an mehr noch nicht gewöhnen können. Es klang falsch und überheblich für einen Sklaven. Obwohl er zugeben musste, das der Gedanke es in der Kammer aufzuhengen, ihn mit Stolz und Freude erfüllte.

    *singt*


    Alles erdenklich gute zu deinem Ehrentage lieber Aurelius Ursus
    Lass Dich ja reich beschenken und feier ordentlich *mit feiert*


    Singen willst Du mich lieber nicht lassen
    Die Explosion meines Kuchens kannst du nicht fassen
    Eingepackt ist ein Geschenk von mir
    Als wenn ich es ohne gebe Dir
    Also sei froh und glücklich über meinen Glückwunsch
    Den ich Dir gebe mit einem riesen Tusch
    Dieser Tag ist der Deine fein
    Soll wunderschön heute sein


    HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Cimons Lippen zitterten ebenso wie sein Herz und Angst ergriff ihn jeden Augenblick mehr, in dem Ursus nicht antwortete. Er versuchte ruhig zu bleiben und nicht zu sehr zu zeigen, wie es in ihm tobte. Er glaubte an seinem Herren zu erkennen das dieser mit mehr als nur einer Regung zu kämpfen hatte. Wie gut, das der Ärger nicht überwog.


    Wie ruhig Ursus sprach und was er sagte zeigte Cimon, wie gut sein Herr war. Er bewunderte ihn für diese Ruhe. Andere hätten nicht eine solche Gedult mit ihren Sklaven. Der Nubier musste wieder einmal sein eigenes Glück erkennen. Und er war äußerst dankbar dafür.


    "J..ja..das haben wir, Herr. Ist..ist es nicht?
    Ich weiß...es war ein Fehler.... soetwas wird auch nicht wieder geschehen. Ich werde immer fragen...in Zukunft, Herr.
    S..Sein erstes mal...N..nein, sicher nicht...er...er ist sehr erfahren. Nein....er wird nicht reden...das glaube ich nicht. Damit angeben?... Nein, ich denke nicht, Ursus."


    Nein, so schätzte er ihn wirklich nicht ein. Auch wenn er das eine mal im Garten sehr laut gesprochen hatte...und Flora es so erfahren hatte...das war sicher nur ein Ausrutscher. Nur ein Gefühlsausbruch. Der Gallier war in Cimons Augen ein guter Mensch und würde nichts unbedachtes von sich geben.

    Cimon mochte sich selbst nicht besonders wegen seins Gefühlsausbruches. Aber es war einfach über ihn gekommen. Das Lachen von Ursus zeigte dem Nubier, das es kein großer Fehler gewesen war. Es beruhigte ihn zumindest etwas. Das freundschaftliche Klopfen auf der Schulter tat ihm gut.
    Was er dann hörte ließ Cimon unglöubig und auch begeistert aufschauen. Die bste Lösung des Kurses? Die beste.... die er jemals auf dem Tisch...? Cimon konnte seine Freude nicht mehr aus em Gesicht verbannen. Gleich wie sehr er immer um Ruhe bemüht war, momentan ließ er sich gehen. Stolz? Langsam nickte er auf diese Worte hin. Ursus war stolz auf Cimon? Er neigte leicht den Kopf.


    "Ich...danke dir, Herr. Ja...ja ich bin...stolz, Ursus...sehr sogar...danke."


    Die Hand auf der Schulter ließ ihn den Körper gerade halten und seinem Herren stolz entgegen schauen. Er blickte ihn direkt an und nickte dankbar für diese Geste. Als die Hand leicht anerkennend drückte nickte Cimon ergeben.
    Sein Kopf bewegte sich langsam zu dem Sklaven, als er gerufen wurde. Telecles schien gerne und mit Freude den Anweisungen von Ursus folge zu leisten.
    Cimon folgte ihm mit den Augen und bedachte den in Stoff eingeschlagenen Gegenstand. Neugier brannte immer heißer in seinem Kopf.


    In dem Moment als Ursus sprach wurde dieser Gegenstand um so wichtiger. Mit leicht geöffneten Mund verfolgte er das Tun seines Herren. Ergeben neigte er den Kopf und nahm die Bronzetafel mit ehrerbietung entgegen. Als er sie gerade berührte, sah er auf und Ursus in die Augen.
    Kaum hielt er die Tafel in eigenen Händen sah er nieder. Sie glänzte wie seine Augen. Sie war wunderschön und zeigte was er geleistet hatte. Sie war etwas besonderes, was er ohne Ursus niemals hätte erreichen können. Denn er hatte es ihm erlaubt, an diesem Cursus teilzunehmen. Er hatte ihn bezahlt. Er hatte ihn lesen lassen.


    Langsam stand er auf, wobei seine Knie weich waren und er setzte sich wieder auf die Liege, wo er vor einigen Augenblicken noch nichtsahnend gesessen hatte. Die Tafel legte er vorsichtig auf seine Beine und fuhr nur sachte auf der Oberfläche die festgehaltene Auszeichnung nach. KKurz ärgerte er sich, wusste aber das er sie später noch mit einem Tuch würde polieren können.


    "Bitte verzeih..... meinen Ausbruch...Ursus. Dies ist.... es ...gehört es mir, Herr?"


    Er wusste, das ihm nichts wirklich gehörte, das alles was er hatte im Besitz seines Herren war, wie er selber auch. Aber er wusste auch, das das was Ursus als Cimons 'Eigentum' sah, immer ihm 'gehören' würde. Wenn er es nun immer behalten dürfte... es wäre etwas von dauer...etwas....
    Er wollte das Ursus es wusste, das er erfuhr, was Cimon dachte.


    "Es wäre etwas...von dauer. Wie...wie die ...Tätowierung...nur gut."


    Ja, es würde die Schmerzen und die Erniedrigung der Tätowierung mindern. Es wäre ein guter Anfang.

    Cimon nickte ergeben nach der Erklärung seines Herren. Ja, er selber wusste sehr gut wie es war, aß er doch selber oft weniger und meist auch erst spät. Und wenn er etwas zu sich nahm dann nur das einfachste. Mehr stand ihm nicht zu. Nicht nach seinem Ermessen.
    Ursus schien mit dem jungen Sklaven zufrieden und Cimon lächelte leicht. Er war sogar stolz auf sich und darauf wie der andere Sklave auf ihn hinauf sah. Es tat gut, angesehen zu werden, als wäe man jemand...ja, er war jemand. Auch wenn es sich nur im Kleinen zeigte.


    Der junge Sklave schien den Blick kaum so recht wahr zu nehmen, denn er versuchte es so zu machen, wie Cimon es ihm erklärt hatte. Und sah niemanden direkt an. Er musste da sein, ohne da zu sein. Bedienen, ohne wahrgenommen zu werden. Es machte ihm Freude es zu versuchen und noch mehr als er entlich wahrzunehmen schien, wie zufrieden die beiden Männer waren.


    Nach einem kurzen anerkennenden Blick sah er nun wieder zu Ursus, der etwas von einer Abschrift redete. Sie würde ihm gefalln? Cimons Augenbraue zuckte leicht in Neugier und Überraschung. Was konnte es nur sein? Langsam nahm Cimon die Schriftrolle entgegen. Von der Bronzetafel ahnte er nicht einmal im Ansatz.


    Der Nubier rollte sie langsam auf und begann zu lesen... immer erst leise, dann laut...aber zu laut kam er gar nicht mehr...Diploma? Eine...eine Diploma? Mit ungläubigen Augen sah er zu Ursus auf.


    "Ich?...Ich?..."


    Seine Augen gingen wieder runter und er konnte sein Glück kaum fassen.... so laß er es doch noch laut und immer mehr lächelnd vor. Dabei berührten seine Hände erführchtig die Abschrift.


    "DIE SCHOLA ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS
    ZEICHNET
    CIMON
    MIT EINER.....
    DIPLOMA ...
    FÜR DEN
    Cursus Res Vulgares XXXXI
    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM V KAL IUL DCCCLX A.U.C.
    AUS."


    Dann sah er erneut zu Ursus. Cimon konnte es kaum glauben das er das geschaft hatte. Das er dies in seinen Händen hielt. Niemals war er jemand gewesen. Niemals hatte er eine Auszeichnung erhalten. Nun wollte sich alles einen Weg bahnen. Vorsichtig legte er die Schrift nieder und sprang begeistert auf und zu seinem Herren. Die Umarmung war aus der Freude geboren und er spürte eine Träne auf der Wange. Es dauerte einen Moment bis er es merkte und ließ Ursus sofort wieder los, senkte den Blick und kniete sich vor ihn nieder. Denn die Beine hielten ihn nicht mehr.


    "Verzeih bitte, Herr...es...es ist nur...Ursus..ich..ich ? Eine Diploma? Ich... weiß nicht was ich sagen soll...das ist..gut ..nicht wahr? Ich habe es also gut gemacht...so gut?"


    Immer wieder sah er zu der Schriftrolle hinüber und nun wurde seine Stimme immer leiser, als er langsam versuchte aufzustehen und seine Tränen nieder kämpfte. Er war sichtbar überwältigt.


    "Darf ich ...die Abschrift behalten, Ursus?"


    Ja, er würde sie zu seinen Sachen legen können und abend immer wieder darauf schauen können. Immer wenn er zweifelte konnte er es lesen, um sich seines Könnens zu erinnern.
    Während alle dem stand der junge Sklave sprachlos und mit leicht geöffnetem Mund da. Cimon hatte an dem Cursus teilgenommen? Bestanden? Und eine Diploma erhalten? Für den jungen Sklaven war das neu, wenn auch sehr angenehm. Es zeigte doch, das Dominus Ursus seine Sklaven würdigte sie förderte...er würde sicher mit den anderen Sklaven darüber sprechen. Bedeutete es doch, das man in diesem Haushalt gefördert wurde. Auf eine sehr angenehme Art gefördert und unterstützt. Das erklärte, warum der Nubier immer derart ergeben war und sich so um Ursus bemühte. Es schien nur fair, das die Sklaven diese Behandling zurück geben würden. Er lächelte und begann damit einen Teller mit Obst für Ursus zusammenzustellen. Dann musste dieser nicht immer danach greifen und hatte eine kleine Auswahl bei sich.