Beiträge von Cimon

    Áedán wiederholte die Worte und schien zu verstehen. Cimon nickte zufrieden und lächelte erneut. Sie hatten also keine großen Schmieden, bei sich. Der Nubier konnte sich das Leben eines Galliers kaum vorstellen, aber es musste doch recht einfach sein. Die Augen von Cimon beobachteten die Bewegung von Áedán, als dieser sein Haar zu bändigen versuchte. Kurz grinste er. Der Ernst kam aber umgehend zurück, als er sich an die mahnenden Worte von Phaeneas erinnerte. Nicht zu schnell vertrauen. Was ihm momentan sehr schwer fiel.


    Cimon beobachtete genauestens den blauen Schimmer und bmerkte durchaus, das sein Gegenüber wohl an etwas anderes dachte. Wohl an etwas gutes, wie der Nubier vermutete.


    "Du hast in einer Siedlung gelebt? In einer gallischen Siedlung? Hast du viel von deinem Vater lrnen können?"


    Dann folgte eine verständliche Frage, die aber nicht so leicht zu beantworten war. Wer war zur Zeit alles anwesend und wer weilte woanders? Cimon überlegte angestrengt, wollte er doch nichts falsches erzählen. Dabei beobachtete er wie Áedán das Schwert entgegen nahm und damit kurz aber gekonnt hantierte. Cimon erkannte mit seinem aufmerksamn Auge, das aus dem Gallier viel würde werden können. Wenn er sich entsprechend zeigen und verhalten mochte.


    "Ja, hier wohnen viele Herrschaften. Ich will dir nichts falsches sagen. Aber du wirst sie an Kleidung und Verhalten erkennen. Einige hast du bereits auf dem Markt gesehen."


    Der Gallier sprach über die Klinge und machte deutlich wieviel er davon verstand. Cimon winkte mit einer leichten Bewegung ab, als Áedán begann sich zu entschuldigen. Es war passiert und an sich war der Nubier ein wenig dankbar, denn sonst hätten sie sich niemals getroffen. Und wieder erinnerte er sich an Phaeneas. Wenn dieser ihn jetzt sehen würde... sicher hätte er einige mahnende Worte für Cimon ... aber noch ignorierte der Nubier alle leisen Warnungen in seinem Unterbewustsein.
    Während er sprach legte Cimon kurz beruhigend eine Hand auf den Unterarm des Galliers.


    "Ja, Áedán. Es ist eine sehr gute Klinge. Soetwas passiert... ich danke den Göttern, das du hier her gefunden hast und dir nichts schlimmres wiederfahren ist."


    Denn irgendwie konnte der Nubier nicht verhindern, das er ihm vertraute und ihm helfen wollte. Warum sah er so schnell einen guten Mann in Áedán? Allerdings wurde der dunkle Sklave wieder sehr ernst. Lupar... nein, keine tolle Herkunft. Cimon senkte den Blick. Er musste schwer schlucken bevor er antworten konnte. Dabei strich seine Hand leicht über dem Stoff der Tunika am Arm, unter dem sich einige Narben verbargen.


    "Nein, es war nicht leicht. Ja, er vertraut mir so wie ich ihm vertraue. Schon über ein Jahr hier in Rom. Davor war ich kurze Zeit in Mantua, wo Dominus Ursus mich erstanden hatte."


    Cimon folgte den Bewegungen der Klinge und beobachtete dann genau Áedáns Gesicht. Dan aber weiteten sich Cimons Augen. Ohn auf Abdrücke zu achten nahm er die Klinge entgegen, legte sie neben sich und zog den Anderen unsanft an der Klidung zu sich heran. Die grauen Augen des Nubiers durchbohrten durchdringend die des Anderen.


    "Niemals, hörst du? Niemals wirst du versuchen zu fliehen! Es wäre dein Tot am Kreuz oder nur eine Auspeitschung die dich an den Rand des Todes bringen würde. Nein, wenn du frei sein willst, dann zeig deiner Herrin wie ergeben du bist, sei ein guter Sklave und vieleicht wird sie dich eines Tages frei lasen. Niemals darfst du fliehen!"


    Cimon sprach eindringlich, er mochte den Anderen und wollte nicht das dieser einen solchen Fehler begehen würde. Langsam ließ er ihn los und glättete mit geschickten Fingern den zusammengerafften Stoff, vor der Brust des Galliers. Ja, es hätte ihn schlimmer treffen können, das musste er auch einsehen. Cimon wusste nicht einzuschätzen, ob es ein Scherz gewesen war oder nicht. Damit hatte er eh seine Probleme. Also beruhigten ihn diese letzten Worte nur so weit, das er sich nun wieder ruhig an die Reinigung des Schwertes machen würde. Schließlich waren nun neue Abdrücke darauf.

    "Áedán"


    Wiederholte Cimon brav und merkt es sich umgehend. Dabei ahmte er die Betonungen sehr genau nach. Für Sprachen und Namen hatte Cimon einfach etwas übrig. Die Frage kam nicht überraschend. War es ihm doch damals nicht anders ergangen, nicht viel anders, als Ursus ihn erstanden hatte. Nun zeigte sich langsam ein Lächeln auf seinen Lippen, doch es blieb nicht so lange, das es sich festigen konnte. Allerdings zeigte es sich weiterhin in Cimons grauen Augen.


    "Ja, es heißt richtig 'Custos Corporis'. Ich bin der 'Custos Corporis' des Senators Aurelius Ursus. Er ist mein Herr."


    Cimon sprach den Titel extra deutlich und zweimal aus, ohne dabei lehrerhaft zu wirken. Denn er wollte Áedán die Möglichkeit geben, sich dies richtig einzuprägen. Dabei zeigte sein grader Rücken und das Leuchten in den Augn durchaus den Stolz des Nubiers über das Vertrauen, das sein Herr ihm gegenüber hatte.


    Dann hörte er überraschende aber durchaus gute Worte. Es zeigte, das der Gallier gutes Wissen um Waffen haben mochte. Das war ein guter Anfang. Allerdings dachte er bereits, das Domina Celerina ihn eher nicht als Leibwächter nehmen würde...oder? Prüfend besah er sich den Körper des Anderen. Cimon konnte die Herrin von Áedán nicht gut einschätzen und gab deswegen seine Gedanken auch wieder auf.


    "Also haben Gallier weniger gute Waffen? Das erklärt doch auch wieso du nicht gesiegt hattest. Das und die exellente Ausbildung der römischen Soldaten."


    Der Nubier sah erneut zwischen dem Anderen und der Klinge hin und her ... dann entchied er, das er es wagen konnte. Langsam reichte er dem Gallier die Klinge achtete aber darauf das dieser ebenfalls die Tücher nutzen würde. Dabei machte er sich innerlich bereits darauf gefasst, einen Angriff abzuwehren. Warum wusste er nicht, aber er wollte für alle Möglichkeiten vorbereitet sein.


    "Du kannst sie kurz nehmen, wenn du möchtest, Áedán. Aber sei gut und ergeben zu dieser erhabenen Klinge."


    Warum sprach er so? Weil er so dachte. Weil er sich selbst oftmals in solcher Art verhielt. Noch während er die Klinge herüberreichte folgten weitere Worte die das Lächeln kurz wiederkommen ließen. Die Veränderungen in den mehr grünen Augen vom Gallier nahm Cimon durchaus wahr, sah es aber als gut an.


    "Weißt du, Áedán. Auch ich stand einmal...nein zweimal...dort oben und ich weiß nicht wie oft ich begutachtet worden bin. Ich hatte vor dir zu helfen und ich bin sehr froh, wenn es seine Wirkung nicht verfehlt hat."


    Dieser Mann kannte also keine Schwarzen? Cimon grinste nun etwas breiter, bevor sein ruhiger Ernst das Gesicht des dunklen Sklaven wieder vollkommen unter Kontrolle hatte. Cimon neigte leicht den Kopf und dachte nach.


    "Ich selber bin im römischen Reich, als Sohn einer....Lupar geboren. Sie aber war eine Freie Nubierin gewesen, bevor ihr schreckliches wiederfahren war. Ihre Heimat liegt sehr weit im Süden. Mann muss ein weites Wasser überquären und karges, weites Land bereisen."


    Cimon erinnerte sich an einfache Worte, mit denen seine Mutter ihm einst die Heimat beschrieben hatte. Nun versuchte er es mit eben diesen, Áedáns Fragen zu beantworten. Es störte ihn nur wenig, wie ehrlich er dabei war und er gewann immer mehr das Gefühl, das es richtig war, so zu reden.
    Kurz sah er sich schließlich um und nickte langsam.


    "Ja, Dominus Ursus gehört alles in diesem Raum, in anderen Räumen und... du bist in eine gute Familie gekommen. Sie strafen nur wenig und nicht hart. Zumindest ...naja... meist. Sie sind Patrizier. Sie sind etwas besonderes. Nicht nur Geld, sie haben auch einen gewissen Stand. Und ihre Sklaven sind auch ein Zeichen dafür."


    Fragend sah er dem Gallier in die Augen, dessen Blau ihm mehr gefiel als das Grün... warum auch immer ihm dies nun einfiel. Hatte er es richtig erklärt? War es wohl ausreichend? Langsam zeigte sich wieder ein Zucken in den Mundwinkeln, während seine Augen die seines Gegenübers untrsuchten, um eine Regung rechtzeitig erkennen zu können.

    Das allzu Schreckhafte hatte Cimon inzwischen gut abgelegt, sodass er sich zur Ruhe zwang und langsam seinen Kopf der Tür zuwandt. Er hatte die Stimmer erkannt und doch zuckte seine Augenbraue vor Überraschung. Der Gallier trug bessere, wenn auch einfache Kleidung und war gewaschen. Und dennoch mochte man die Kraft erahnen, die unter dem Stoff schlummerte.
    Kurz überlegte Cimon, ob er dem Neuen vertrauen konnte. Wäre es nicht bereits Tage her, das dieser hier her gebracht worden war, so hätte Cimon sicher etwas eindrucksvolles gesagt, um ihm zu zeigen woran er war. So aber zuckten seine Mundwinkel minimal.
    Die Augen begutachteten Áedán für einen Augenblick. Cimon sah dann vom Schwert auf den Sklaven und zurück. Dann nickte er, sah dem Anderen direkt in die Augen, bevor er mit der ihm eigenen tiefen und durchaus ruhigen Stimme sprach.


    "Salve, *Edahrn*? Bitte korrigiere meine fehlerhafte Aussprache. Mein Name ist Cimon. Und...Ja, das ist sie. Sie soll meinen Herren schützen, wenn ich es gerade nicht vermag."


    Zur Begrüßung winkte er Áedán herein. Besser sie unterhielten sich bei geschlossener Tür, um ja niemanden zu stören. Dann nahm er die Klinge prüfend in die Hand und besah sie sich...sie war perfekt. Dabei nutzte er ein Tuch für jede Hand um ja keine Spuren zu hinterlassen.
    Betont neigte er den Kopf auf eine Stelle zeigend, die vor ihm war. Sie würden so seitlich zum Bett sitzen. Viel mehr Platz war eh nicht in dieser Kammer.


    "Bitte komm herein und setz dich. Du verstehst etwas von Waffen?"


    Während Cimon sprach sah er den Gallier durchdringend, erforschend aber nicht angriffslustig an. Er wollte den anderen verstehen, wollte ihn einschätzen, wollte herausfinden, ob sein Vertrauen begründet gewesen war. Der Nubier wollte diesem Sklaven einfach helfen. Aber würde der andere es sehen, würde er es ebenso wollen?

    Es war nun einige Tage her, das Domina Celerina Áedán erstanden hatte. Cimon hatte zu ihm gehen wollen, doch es ergab sich bisher keine Gelegenheit dafür. Nun also hatte der Nubier mal etwas Zeit von Ursus erhalten. Wie gewohnt befand sich der Sklave in seinem Raum. Hier befand sich nur ein einfaches Bett, unter dem eine Kiste mit seinen persönlichen Sachen stand und an dessen Kopfende eine kleine True für seine Klidung abgestellt war. Ansonsten hatte dieser raum wenig Persönlichkeit. Aber er war gut gefüllt. Die Rüstung seines Herren war hier aufgestellt und alle militärischen Ausrüstungsgegenstände. Cimon pflegte diese und hielt sie sehr gut in schuß.


    Am Ende des kleinen Raumes war nur die Idee eines Fensters, was dem Nubier aber vollkommen reichte. Alles war von Ordnung und Sauberkeit geprägt. Er selber trug einfache Klidung, denn heute war ein eher arbeitsreicher Tag gewesen, an dem er nicht für seinen Herren irgendwo hin gehen musste. Denn er war nicht nur der Leibwächter, er war Vertrauter, Melder und Leibsklave in einem. Darauf war Cimon sehr stolz. Gerne tat er was er tat für Ursus, der ihn auf dem Markt errettet und das Leben des Nubiers zum Guten verändert hatte.
    Auf dem Boden hockend, die Beine verschränkt, pflegte er erneut die Klinge seines Herren. Cimon trug eine einfache Hose, eine langärmlige Tunika in eher gedeckter Farbe und ein weißes Tuch. Dieses war sehr einfach. Aber es war besonders. Denn Cimon hatte es von Bashir erhalten. Ein Freund aus Mantua, der dem Nubier das Tuch, was aus den Resten eines Turbans gefertigt war, zum Geschenk gemacht hatte. Der Turban wiederrum hatte einst Phraates gehört. Ein guter Mann, den er viel zu wenig hatte kennen lernen dürfen.


    Die Tür war geöffnet, das Fenster zum Lüften nicht verschlossen. So ging die Tür langsam weiter auf. Und diesmal knarrte sie auch nicht, denn Cimon hatte diesen Fehler bereits behoben. Leider bemerkte er es also nicht. Ansonsten hätte er sie sofort geschlossen, um ja nicht ainem Herren negativ aufzufallen, sollte jemand vorrüber gehen. Leise pfiff der Sklave dabei die unbekannte Melodie, die seine Mutter ihm immer wieder vorgesungen hatte... etwas aus der unbekannten Heimat.


    Sim-Off:

    Reserviert für Áedán und Cimon!!

    Ich werde in der nächsten Zeit leider etwas weniger lange und gute Posts schaffen. Bis ich mich entschieden habe, wie ich weiter mache, werde ich auch weniger heufig zum Schreiben kommen. Aber ich bemühe mich darum das niemand zu lange wird warten müssen.

    Offensichtlich war er nicht von Nöten gewesen. So war er erst gar nicht zu Aedan gegangen und ließ Brix seine Arbeit machen.

    Sim-Off:

    X( Erster Post gelöscht, da unlogisch geworden. *Dies ist nicht der Sklave den ihr sucht*

    Da Cimon die ganze Zeit schon darauf achteten niemandem im Wege zu sein und somit auch am Rande stand, ging er davon aus sich entsprechend seinem Stand zu benehmen und schwieg auch wärend der besonders stillen Momente, die eine gewisse Andacht verlangten!


    Er beobachtete immer weniger die Menge, nahm aber dennoch den einen oder anderen wahr. Mehr als ein Augenbrauenzucken, zeigte der Sklave allerdings nicht. Natürlich neigte er immer wieder ergeben den Kopf, wenn es von nöten war, achtete aber ansonsten darauf, das die beiden Kinder nicht fallen würden und auch nicht zu laut waren.


    Der Junge schien sehr aufgeweckt, ebenso wie die Kleine. Ihrer beider Neugier war sicher nicht zu bremsen. Und Neugier würde beide zu sehr wissende Menschen machen.
    Woher er es wusste? Nun, jetzt wusste er es sicher. Sein Grinsen zeigte eben diese Gedanken offen nach außen.


    "Nun, junger Herr, die Praetorianer sind, soweit ich weiß doch das was man Elite nennen würde. Und ich ging davon aus, das nur das Beste dein Ziel sein konnte, junger Herr."


    Die genauen Blicke von Pius verstand Cimon richtig. Zumindest glaubte er dies, als er meinte darin kindliche Faszination zu erkennen. Das anschließende Lob nahm der Nubier mit einem kurzen ergebenen Nicken entgegen. Allerdings zeigte Cimon nun auch leichte Verwirrung.


    "Ich danke dir für deine Worte, Herr. ... Vilja? Ja, ich kenne sie. Vom Sehen. Allerdings kenne ich sie nicht besonders gut, was sich sicher ändern wird, junger Herr. Doch, wenn es mir gestattet ist zu fragen... woher kennst du Vilja?"


    Bias Schmunzeln war recht angenehm anzusehen und Cimon erwiederte es nur zu gerne. Ihre Worte verstand er nicht ganz, versuchte es aber nicht so recht zu zeigen. Welche Vorzüge meinte sie wohl ...oh .. plötzlich wurde Cimon verlegen und sah nieder. Wie gut das man seine Röte nicht erkennen mochte.
    Als die Sklavin nach dem Jungen griff, kam Cimon ihr halb entgegen und würde ihr Pius überreichen. Allerdings nicht ohne die nötige Ergebenheit dem jungen Herren gegenüber vermissen zu lassen. Leicht neikte er also wie gewohnt den Kopf.


    Cimon sah es ebenso wie Bia und unterstützte ihre Worte mit einem kräftigen nickten und sehr bedeutsamen Blicken. Sie durften nicht laut sein. Sabinas Worte sorgten dafür das der Sklave sie direkt ansah und sein Lächeln nicht verbergen konnte.


    "Ich danke dir, junge Herrin. Ich habe hart dafür arbeiten müssen."


    Wieso dies so war, und was es für den Nubier bedeutet hatte, verschwieg der Sklave lieber. Dann sah er auch sie etwas überraschter an. Seinen Wirbelwind? Ein schmunzeln zeigte sich immer deutlicher in seinem Gesicht.


    "Ja, junge Herrin. Ich kenne Marei recht gut, möchte ich meinen. Du kennst bereits den Weg? Ich hoffe doch, du würdest ihn niemals alleine gehen."


    Es war doch viel zu gefährlich für Kinder einfach so durch die Stadt zu rennen. Jedenfalls sah Cimon dies so.

    Cimon blib wie erwartet im Hintergrund und wartete auf Anweisungen. Dabei suchten seine Augen immer wieder nach einem Anzeichen... warum war sein Herr so anders? Der Nubier machte sich viele Gedanken, doch er zeigte es nicht. Ruhe und Gelassenheit war in ihm zu erkennen. Mehr nicht ... allerdings sah es in ihm ganz anders aus.
    Durch seine Gedanken abgelenkt hörte er kaum die Worte und verstand auch nicht im geringsten, was dahinter stand. Oder was es gar bedeuten könnte.

    Trotz das Cimon gerne Marei bigestanden hätte, wusste er um seinen Platz und blieb lieber im Hintergrund. Später würde er mit ihr sprechen müssen. Seine Augen streiften kurz die des Sklaven und hielten ihn fest, gaben ihm die Kraft, bis er außer Sicht war. Lysandra nickte er nur geistesabwesend zu. Dabei wusste er nicht, was sie gesagt hatte. In diesem Augenblick war es doch verblüffend durcheinander für den Nubier. Was er natürlich nicht zeigte.


    Er würde warten, bis es mit den Zwillingen weiter gehen mochte, denn er war zu ihrem Schutz da. Dabei nahm er sich vor, sich so bald wie möglich mit Aedan zu unterhalten. Allerdings sah er zu diesem Zeitpunkt die Möglichkeit dazu noch al zu gering an.

    Als sich die Tür öffnete sah Cimon übberrascht in das Gesicht seines Herren. Irgendetwas schien nicht zu stimmen...irgendetwas, was über Septimas Zustand hinaus ging. Natürlich machte er Platz, damit der Tribun hinein gehen konnte. Dann aber stellte er sich in den Hintergrund und wartete, ob er sonst irgendwie behilflich würde sein können. Der Blick seines Herren verriet ihm, das noch etwas ausstand. Fragend sah er nur kurz in die Augen von Ursus, bevor er, wie es sich gehörte den Blick etwas senkte. Schließlich waren sie nicht allein. Und auch sonst war es dem Nubier als müsste er grade jetzt sehr vorsichtig sein. Nur ahnte er den Grund dafür nicht.

    Natürlich hätte Cimon es niemals Bia direkt gesagt, wie er sie sah, doch er lächelte, was für ihn schon ein deutliches Zeichen war. Ihre Antwort zusammen mit diesem frischen Lachen, ließ es nur noch breiter werden und er nickte ihr zu.


    "Es beruhigt mich, das mein Mangel an Armen dir nichts ausmacht."


    Scherzte er da grade? Schon wieder? Als Sabina sich etwas mehr bewegte, hielt er sie nur sicher fest und grinste kurz. Das machte ihm nun wirklich nichts aus. Kinder schienen nun einmal Bewegungsdrang zu besitzen. Gleich auf welcher Art von Baum sie herumturnten.
    Sabinas Erklärung, woher sie all das wuste, sorgte bei Cimon für ein Zucken der Augenbraue.


    "Das hast du dir wirklich gut gemerkt, junge Herrin. Vielen Dank für die Erleuterungen."


    Leicht ergeben nickte er und achtete doch darauf seinen Griff nicht zu lockern, damit keiner der beiden fallen würde. Das konnte sicher recht schmerzhaft sein und später dann für ihn selber werden.
    Und der Junge wollte also Soldat werden? Anerkennend sah er diesen an. Ein wirklich hohes und lobenswertes Ziel, wie Cimon fand.


    "Ein Soldat? Ich nehme doch an das Endziel sind dann die Praetorianer?"


    Bias Anweisung ließ auch Cimon etwas zucken und er überlegte ob er trotz der leisen Stimme, zu laut gesprochen hatte. Der Nubier nickte und versuchte Bia einen, um Entschuldigung bittenden Blick zu zuwerfen.


    Den Blick vom jungen Herren nahm Cimon als Kompliment an. Er war es gewohnt beobachtet und begutachtet zu werden. Doch Kinderaugen waren ehrlich und offen. Hätte er geahnt das die Opferung dem Jungen zu ruhig waren, hätte er sich sicher ein kleinwenig erschrocken, da er selber diese eher als grausam empfand. Auch der bevorstehende Plan war nichts was der Nubier nur ansatzweise erahnte.
    Die Frage aber sorgte kurz für Verwirrung in Cimon. Etwas kämpfte in ihm. Er war einerseits geehrt, als Gladiator verwechselt zu werden doch andererseits zeigte ihm das seinen eigenen nicht ganz so glorreichen Stand. Doch rasch kam der Stolz zurück, der Stolz, der Leibwächter eines Senators zu sein.
    Auch Cimons Stimme war weitaus gesenkter als noch zuvor, doch er sorgte dafür das wenigstens die beiden Herrschaften und Bia ihn würden hören können.


    "Nein, es tut mir leid, doch ich bin kein Gladiator, Herr. Einst durfte ich von einem solchen lernen. Ich bin der custos corporis des Senator Aurelius Ursus, junger Herr."


    Dies sprach er mit deutlichem Stolz aus und neigte auch, aus Ergebenheit, dem nicht anwesenden Herren gegenüber, leicht den Kopf.

    Und wieder bist du ein Jahr älter und wieder hast du schön hinein gefeiert und wieder habe ich einen Kater :D


    Herzlichen Glückwunsch liebe Tiberia Septima und lass es heute etwas ruhiger angehen ;)

    Domina Septima sah nicht so aus, als wollte sie stehen bleiben und Cimon fand sich bereits damit ab. Er wagte es nicht sie aufhalten zu wollen. Dann aber blieb sie auf seiner Höhe stehen und besah sich die Decke. Offensichtlich war sie zumindest interessiert und der Sklave sah seine Möglichkeit.
    Langsam fasste er in das Kneul und hob eine der Katzen heraus. Es war recht winzig in seiner großen Hand und kuschelte sich dort auch gleich ein wenig an.


    "Salve Domina Septima. Es sind Fundstücke, die Domina Flora im Stall gefunden hat. Sie sterben, ohne Hilfe. Dominus Ursus sagte ich soll dich fragen, ob sie einen Platz in meinem Raum haben.... Dominus Ursus ist nicht unbedingt dafür, Herrin."


    Es kam aus ihm heraus. Cimon redete und redete... einfach drauf los. Er war überaus nervös, denn er kannte Septima noch nicht so gut. Der Sklave wusste sie nicht einzuschätzen und fand deswegen auch nicht so recht die besten Worte. Doch er hoffte, das sie zumindest darüber nachdenken mochte. Fragend sah er sie an und bemerkte den direkten Blickkontakt etwas zu spät. Sein Kopf senkte sich und er wartete, ob sie die Katze würde nehmen wollen.

    Das Gespräch, ihr .... freundschaftlicher Umgang miteinander, alles zeigte Cimon wie gut er daran tat, Phaeneas zu vertrauen. Der Nubier sah in dem Anderen einen guten Menschen und das zeigte er auch gerne nach außen, indem ihm seine Maske nicht mehr so wichtig war wie sonst. Phaeneas hob mit Cimon zusammen die Becher und wieder bemerkte er nicht, wie der Bithynier ihn anschaute. Und wieder würde es ihn nicht stören, wäre es anders.
    Kaum sank sein Becher sah Cimon kurz aber recht intensiev in die fast schwarzen Augen von Phaeneas. Es war ein angenehmer Augenblick und der Nubier legte den Kopf etwas schräg, während er seine Gedanken untersuchte. Lächelnd kam er zu dem Schluss, das sie beide sich einfach sehr gut verstanden und dies keine weiteren gedanklichen Überprüfungen benötigte.


    Cimon bemerkte nicht, was in dem Bithynier vor ging. Ansonsten würde er nun sicher versuchen ihm die Bedenken auszureden. Er selbst hatte sich damals nicht verstanden, doch er nahm es als gegeben hin. Denn es war etwas angenehmes und davon kannte er nicht vieles in seinem Leben.


    Das sein Scherz so gut war, wusste Cimon nicht. Allerdings wirkte das Lachen von Phaeneas ansteckend. Es war so herrlich ehrlich und intensiev, das der Nubier gar nicht anders konnte, als es ihm gleich zu tun. Auch er wischte eine kleine Lachträne fort, als er sich wieder beruhigt hatte. Wie konnte er nur so aus der Rolle fallen? Ein Glück standen sie gut genug am Rande, das sie nicht auffallen mochten.
    Schließlich nickte Cimon bestätigend, denn er konnte sich gut vorstellen, das manche Klienten oder auch andere Besucher, in ihren Erklärungen zum.... Schwafeln neigten. Wie gut das er sich dies nur dachte, denn es waren wirklich im hösten maße unangebrachte Gedanken.


    Das Zwinkern, was Cimons fragendem Blick folgte nahm der Nubier mit einem warmen Grinsen an. Nun beobachtete er seinerseits seinen Gegenüber und musste feststellen, das es recht angenehm war. Die anschließende Stille war sogar ungewohnt angenehm. Die Verlegenheit von Phaeneas bemerkte Cimon nur als eine Art Stimmungswandel, der ihm aber nicht negatiev vorkam. Der Nubier genoß die Ruhe und die recht angenehme Harmonie zwischen ihnen.


    Die Tänzerinnen vergaß er wieder etwas schneller und konzentrierte sich mehr auf den Bithynier. So bemerkte Cimon nicht, das seine Anspielung unverstanden blieb. Es störte auch in keinster Weise. Der Themenwechsel, zurück zur Reise kam für den aurelischen Sklaven nicht besonders überraschend. Er nickte und begleitete seine Worte mit einem warmen Blick.


    "Ich danke dir, Phaeneas. Sicher wird es interessant sein, dir zu zuhören. Selbst wenn es nur um Amtsgebäude geht."


    Nun folgte schon fast soetwas wie ein verschwörerisches Grinsen. Phaeneas' Schmunzeln erhellte die Worte ein wenig und Cimon war dann doch kurz verwirrt ob dem was folgte. Fragend sah er sich um und nickte rasch. Auch er spürte als erstes soetwas wie hektisches Pflichtbewusstsein. Dann aber legte er kurz die Hand beruhigend auf den Arm von Phaeneas.


    "Er wird hier vorüberkommen und du kannst ihm ganz in ruhe folgen, Phaeneas. ... Danke, für die gute Unterhaltung ...Freund."


    Es war mutig, oder war es dumm? Aber der Nubier sah es so... wenn es in Rom jemanden gab, den er seinen Freund nennen konnte, dann war es ganz sicher Phaeneas. Nocheinmal lächelte Cimon, bevor er seine Maske wiederfand und gewohnt ruhig dreinschaute. Sie waren schließlich nur zwei Sklaven, die am Rande standen und darauf warteten, gebraucht zu werden, beziehungsweise der Herr gehen mochte.

    Gespannt und leicht enttäuscht hörte Cimon den ernsten Worten von Ursus zu. Er nickte ergeben. Seine Augen suchten abermals den Tisch ab und stellten fest, das er wirklich nicht benötigt wurde.


    "Ja, Herr. Ich...ich danke dir Herr."


    Zumindest hatte Ursus ihm zugehört und nicht sofort alles verboten... es gab Hoffnung, noch gab es die. Ansonsten würde er die Kätzchen zu Flora bringen müssen, damit ihre Augen doch noch seinen Herren überzeugen mochten. Cimon ahnte das Ursus den Zwillingen nichts abschlagen konnte.
    Mit gesenktem Kopf ging der Nubier langsam hinaus, um Septima zu suchen.

    Die Katzen waren noch immer mittels einer Decke vor Cimons Brust gebunden und erwachten langsam. Doch sie kuschelten sich noch immer aneinander und schnurrten eifrig um die Wette. Der Sklave wusste nicht wohin er gehen sollte, um Domina Septima zu finden. So kam er grade von den Wohnbereichen und fand sie im Atrium. Langsam kam er auf sie zu und wartete etwas von ihr entfernt, ob sie ihn sehen mochte. Erst dann würde er sie ansprechen. Dabei neigte er ergeben seinen Kopf, wobei sein Äußeres ruhig und ernst blieb.

    Sein Blick ging zu Lysandra als diese ihn erneut ansprach. Cimon sah nach außen hin noch immer sehr ruhig aus und musste dann zustimmend nicken. Irgendwie hatte sie schon recht. Und er wollte ihre Bedenken wie auch seine Eigenen zerstreuen.


    "Du hast recht, Lysandra. Ich werde auf ihn achten. Ich gebe dir mein Wort."


    Nochimmer flüsterte er mit ihr und stand auch etwas hinter der Familie. Dann sah er wieder in die Ferne...auf das Podest. Die grünen Augen schienen zu zeigen, das es ihm nicht so gut ging..oder irrte Cimon sich? Natürlich versuchte er weiterhin nach außen zu zeigen, das er diesen Gallier böse fixierte. Doch dem gegenüber gab er kleine versteckte Zeichen. Hier mal ein Mundwinkelzucken, eine Bewegung der Augenbraue, ein leichtes kaum wahrzunehmendes Nicken und warme Augen. Ob der Gallier es erkennen würde wusste Cimon nicht. Aber er wusste wie es war dort zu stehen.

    Das lief nicht gut...gar nicht gut. Er zitterte leicht und verlohr den letzten Rest seiner Kraft...nein, nicht ganz, noch stand er. Doch die Knie zitterten merklich. Ebenso wie seine Stimme.


    "Ich... Ich weiß, Herr...Ursus...Flora ...Domina Flora möchte sich ebenso um die Kleinen kümmern. Sie..sie überleben nicht ohne Hilfe. Ich kann etwas bauen, damit sie nicht aus meinem Zimmer laufen, solange sie so klein sind... Und gebe ihnen immer wieder verwässerte Milch. .... Nein, Dominus Ursus...Domina Septima habe ich noch nicht gefragt..ich bin *ein leichtes Räuspern* direkt vom Stall zu dir gekommen, Herr."


    Seine Augen bettelten sein Innerstes schrie. Aber würde sein Herr dagegen sein, so würde er sie letztendlich zu Flora bringen müssen, damit sie sich ihnen annehmen müsste...er würde sie niemals...entfernen...niemals. Tiere waren unschuldig, sie waren hilflos. Diese ganz besonders. Unsicher suchten Cimons Augen den Schreibtisch ab. Das sah sogar nach wichtiger Arbeit aus... und er..der Sklave störte. Der Nubier machte einen Schritt zurück und versuchte sich bewusst zu machen, wer er war und wer er eben nicht war... aber er war doch soetwas wie ein Vertrauter...Doch Vertraute redeten über alles. Cimon fing an sich zu hassen und innerlich um Erlösung zu bitten.

    Die Augen des Nubiers weiteten sich umgehend und er machte sofort beschwichtigende Gesten, die die Kätzchen weckten. Sie gähnten, traten leicht gegen ihren 'Papa' und miauten nur leise vor sich hin. Eher ein jiffen als ein Miauen.
    Seine Hand strich wie automatisch beruhigend über den Stoff und die Katzen nahmen dies dankbar an.


    "Nein, Herr...es ..es sind nicht die von Saba... Die mUtter lag tot in einer Box. Ich habe sie entfernt... sie sah heimatlos aus... Dominus Ursus."


    Nun sah Cimon schon fast flehend aus. Irgendwie hatten diese kleinen Wesen sich bereits in sein Herz gestohlen. Dabei dachte er lieber an sie als an Flora, denn das würde ihn nur verraten. Obwohl es sich nicht gut anfühlte... gar nicht gut. Er wollte es seinem Herren sagen, doch er hatte sein Wort gegeben... Sein Chaos wurde stärker und er wurde nur noch nervöser. Cimon wollte seine Ruhe wiederfinden, verlohr sie aber bereits im Ansatz.

    Cimon war vor gegangen und führte den Tribun direkt und mit einem schnellen wenn auch nicht zu hektischem Schritt zur Villa. Dort direkt zum betreffenden Cubiculum. Er nickte ihm kurz zu um ihm anzudeuten, das er bitte einen Augenblick warten mochte.


    Cimon klopfte. Er hatte lernen müssen, das er in diese Räumlichkeiten nicht einfach so eintreten durfte. Nicht wie es im officium üblich war. Allerdings wollte er deutlich machen, das dieses Klopfen wichtiger Natur war. Seine dumpfe wenn auch noch immer ruhige Stimme drang gut durch die Tür, ohne dabei aufdringlich zu wirken.


    "Dominus Ursus? Domina Septima? Der Medicus, Tribun Decimus Mattiacus ist hier."


    Cimon würde auf die Antwort warten, dem Tribun dann aber sicher rasch die Tür öffnen um selber zu folgen und weitere Anweisungen bereitwillig zu befolgen.