Beiträge von Cimon

    Wie sie den Kuss erwiederte, wie sie sich an ihn schmiegte. Cimon gab leise Geräusche des Wohlbefindens von sich, von denen er nicht wusste, das es sie gab. Ihre Hand strich über seine Haut und ließ ihn angenehm schauern.


    Dann lößten sie sich von einander. Als Cimon sah, was er mit seinen Worten ausgelöst hatte, zitterte er nur um so mehr. Das hatte er nicht gewollt. Nicht das sie niederschaute, nicht das sie weinte. Langsam strich seine rechte Hand über ihren Körper hinauf zu ihrem Gesicht. Angenehm spürte der Nubier den Stoff unter den Fingern und wünschte er wäre nicht da.
    Sachte legte er die Hand an ihr Kinn und hob so ihren Kopf an. Er wollte nicht das dies geschieht aber er konnte doch auch nicht zulassen, das sie weinte. Er erinnerte sich daran was seine Mutter immer getan hatte...


    Langsam kamen seine Lippen näher und er küsste ihre Augen. Doch jeweils nur einmal. Dann sah er in ihr Gesicht und spürte....Verlangen. Rasch, ohne Zögern, ohne ein weiteres Wort tat er etwas, was er nie...niemals tat. Er folgte einem Impuls, einem unlogischen, unangebrachten Impuls.


    Seine Arme umgriffen wieder ihre Körpermitte, vieleicht ein wenig zu tief. Leicht zog er sie an sich und küsste sie. Leidenschaftlich und forsch. Langsam fing das Spiel der Zunge mit den Lippen an weiter zu gehen. Der Nubier wusste das es falsch war. Er hörte etwas in ihm schreien, hörte die Stimme seines Herren...doch alles verging im Rausch der Gefühle.
    Der Atem wurd ihm schwerer während er einen Kampf zu bestehen hatte, der sich durchaus in seinen Handbewegungen zeigte. Mal wollte er sich von Flora lösen, dann wollte er wieder mehr...alles. Auch wenn er sich bislang nur vorstellen konnte, was dieses 'mehr' sein sollte.

    Sein hilfesuchender Blick fand antworten und entspannte sich leicht, als Ursus sprach. Noch war Cimon der festen Überzeugung, das er es schaffen würde. Ja, er würde ihr aus dem Weg gehen. Ansonsten nicht direkt anschauen und Distanz wahren...
    Langsam nickte der Nubier als Bestätigung und wurde alles in allem etwas ruhiger. Sein inneres Chaos schien zumindest für den Augenblick unter kontrolle zu sein.


    "Ja, Herr. Darauf werde ich achten. Ich...ich danke dir ... Ursus."


    Die Dankbarkeit des Sklaven zeigte sich in seinem Blick ebenso wie in der Betonung der Worte, die er von sich gegeben hatte. Keine Freude zu erfahren, damit kannte Cimon sich aus. So dass er fest daran glaubte, es gut durchstehen zu können. Vor allem da er sich nicht einmal sicher sein konnte, wie Flora darüber dachte. Erneut musste er Bilder aus seinem Kopf entfernen, als er über sie nachdachte.


    Nun achtete Cimon auf eine angemessene Haltung und wartete ruhig ab, was sein Herr vieleicht noch von seinem Sklaven erwarten mochte. Für den Nubier war es zumindest oberflächlich erledigt. Natürlich blieb die Entscheidung, ob dies so war, bei Dominus Ursus.

    Floras Augen hielten Cimon im Augenblick gefangn. Er wagte kaum zu atmen. Dann zuckte es leicht in seinen Kiefer und Brustmuskeln, als sie ihn an der Wange berührte. Alleine die Bewegung hatte den Nubier seine Augen leicht weiten lassen. Alles in ihm schrie, das es falsch war, das es mehr als nur unangemessen war. Doch die Wärme ihrer Hand und diese angenehme Nähe wischte alles beiseite. Seine innere Leere füllte sich mit Emotionen und dem Gefühl, gemocht zu werden.


    Dann kam sie näher...immer näher. Ihre Lippen suchten die seinen. Aus einem Antrieb heraus, den er später als ungehörig bezeichnen würde, kam er ihr leicht entgegen. Das Herz des Nubiers schlug ihm bis zum Hals. Alles um ihn herum war unwichtig geworden. Nur noch Flora war teil seiner Welt.


    Es schloss sich die Angst an, das sie diese Nähe unterbrechen würde. So legte er sanft, eher wie eine Bitte denn wirklich bestimmend, seine Hände haltend auf ihren Rücken. Nur leicht zog er sie zu sich und berührte erneut mit seinen Lippen die ihren. Sachte und sehr vorsichtig versuchte er diese Nähe auszukosten.


    Seine Muskeln zuckten. Sein innerstes rebellierte schreiend gegen sein Verbrechen. Doch er liebte diese weichen Lippen, diese zarte, helle Haut. Dennoch musste Cimon sie los lassen. Langsam entfernten sich seine Lippen von den ihren. Doch kurz haschte er noch einmal nach ihnen, bevor er seinen Kopf von ihr löste. Nur so weit, dass er ihr in ihre wundervollen Augen sehen konnte. Er erforschte sie und bewunderte jedes Detail, das er sah.
    Flüsternd hauchte er ihr Worte zu, die ihm wichtig erschienen. Währenddessen bewegte sich leicht sein Kopf, als wenn er die Trennung von ihren Lippen kaum aushalten konnte.


    "Flora.... Flora.... das... das ist nicht richtig. Es .... es gefährdet dich und dein Leben als Patrizierin. ... Ich..."


    Nein, er konnte es nicht sagen. Cimon wusste nicht einmal sicher was er fühlte. Aber er fühlte, das alles anders war. Noch nie in seinem Leben hatte er einen solchen Kuss bekommen. Noch nie war ihm eine Frau auf diese Weise derart nahe gekommen. Der Nubier sah nicht, wie gefährlich dies alles für ihn war und wie sehr er drohte sich in diesen Gefühlen zu verliehren.

    Bei der Wärme ihrer Stimme öffnete Cimon seine Augen und sah nun erneut in die ihren, hielt sie fest und verschwand für einen Augenblick in diesen. Dann sah er ihre Handbewegung und folgte ihr mit einem fragenden Blick. Dann war da diese Leere und er überbrückte mit einem mutigen oder dummen Schritt, die Distanz. Wie gerne würde er sie einfach an sich ziehen. Er wusste nun ganz sicher was er wollte. Ebenso sicher war er sich bei den Folgen. Also musste er sich zurückhalten, sich zusammenreißen.


    Schwer durchatmend neigte er leicht den Kopf zur Seite. Sie war so wunderschön und hatte ein solch warmes Wesen, das man sie doch nur lieben musste... aber nein, das durfte er nicht. Es war verboten und würde am Ende beiden, vor allem aber ihr, Schaden zufügen, den er sich niemals würde verzeihen können.
    Seine trockenen Lippen befeuchtend erforschte er ihr Augen, ihren Körper... alles war von seltsamer Leere gefüllt und gab ihm das Gefühl zu fallen. Dennoch bewegte er sich nicht.
    Seine Stimme bestand nunmehr aus einem leisen Flüstern.


    "Nein, Flora...Domina Flora... wie...wie kann ich helfen?"


    Ja, das war gut. Helfen, arbeiten, etwas tun...dies alles vergessen und ein guter Sklave sein. Der Nubier hielt sich noch mit letzter Kraft an den Worten seines Herren fest und konnte somit dem Drang wiederstehen ihr ....noch näher zu kommen. Dabei stellte er für sich fest, das diese Nähe auch ein Test sein konnte. Ein Test, der ihm zeigen konnte, was sie dachte, was sie fühlte.

    "Ja, Herrin."


    War alles was Cimon sagen konnte. Dabei merkte er gar nicht wie seine Augen die ihren gesucht und gefunden hatten. Das sie den anderen Sklaven fort schickte, nahm der Nubier nur am Rande wahr. Dann ging er wieder einen Schritt und nun trennte nur noch ein einziger kleiner Schritt die beiden. Seine Lippen zitterten nur minimal.
    Ihre Worte, die so erbost klangen, störten ihn nicht. Er spürte sogar etwas Wärme in sich. Vor allem aber, als Flora sich ihm wieder zuwenden würde. In seinen Augen stand soetwas wie...ein Wunsch, ein unbändiger Wunsch.


    Langsam nickte Cimon und bewegte sich doch nicht von der Stelle. Er war der Sklave und blieb somit in diesem Augenblick in der Defensieve. Seine Finger bewegten sich leicht. Er wollte sie berühren, ihr nahe sein und .... Cimon musste seine Augen schließen um sich zu beruhigen und diese unangebrachten Gedanken zu verbannen.

    Als Cimon gehört hatte, das Brix alle Sklaven im Atrium um diese Zeit erwarten würde, stand es für den Nubier außer frage nun hier zu erscheinen. Aus Andenken an seinen guten Freund Bashir trug er an diesem Tag das weiße Halstuch. Die Kleidung war wie gewohnt langärmlig und da er keine offiziellen Arbeiten für seinen Herren zu erledigen hatte war sie recht einfach. Zusätzlich trug er wie gewohnt eine Hose.


    Kurz nachdem er eingetraten war, sah er sich um und nickte jedem kurz zu. Seine Haltung war gewohnt ruhig und grade. In letzter Zeit genoß er immer mehr sich in, seiner meinung nach, stolzen Haltung zu üben. Natürlich nur für seinen Herren. Dennoch mochte seine Grundhaltung für manche ergeben wirken. Denn allein sein Nicken zeigte diese in seine Seele eingeprügelte Verhaltensweise.
    Die Stimme des großen und sehr kräftigen Nubiers war ruhig und von fester Natur. Seine grauen Augen schienen den Raum zu durchstechen.


    "Salvete, alle zusammen."


    Dann sah er kurz lächelnd zu Niki, der er gerne in der Küche zur Hand ging. Doch rasch gewann er seine distanzierte Maske wieder. Auch er hatte Marei gehört und war sich sicher, das sie hier erscheinen würde, hatte er sie doch am Tage darum gebeten. Ein Prüfender Blick, eine Veränderung in der Haltung und Cimon stellte sich in Brix Nähe, um seinen sicher bald folgenden Worten folgen zu können. Dabei verschränkte er locker die Arme vor der Brust und zeigte seine ihm eigene ruhige Geduld.

    Sie war so wunderbar fröhlich und erhellte sein Herz allein durch ihre Stimme. Cimon lächelte leicht. Als sie sagte das sie nichts brauchte, verlor er seinen Plan, hinfort laufen zu wollen. Aber noch immer blieb er wie angewurzelt stehen und vermied den direkten Augenkontakt. Dabei erinnerte er sich an die mahnenden Worte von Ursus. Allein seine Gedanken stellten eine Gefahr für sie dar. Denn aus Gedanken würden Taten folgen. Das spürte er deutlich. Denn jeden Tag wünschte er sich sie erneut in die Arme heben zu dürfen, erneut ihre Hand auf seinen Narben zu spüren.


    Mit leicht zuckenden Muskeln schaute er sich schon fast verlegen um. Der Gärtner würde sie nicht direkt sehen können, aber sicher hören. Sollte er mit ihr über seine Gedanken sprechen? Nein, er hatte es seinem Herren versprochen. Unsicher nickte er ergeben.
    Erst jetzt bewegte er sich. Ohne sich selbst bewust zu sein, trat er einen Schritt näher. Nur ein Schritt. Und verharrte wieder.


    Sein Blick ging höher, vermiet aber dennoch den direkten Augenkontakt. Cimon kannte kaum soetwas wie menschliche Nähe. Warum er grade jetzt danach strebte verstand er kaum, hinterfragte es aber auch in keinster Weise. Er erinnerte sich grade jetzt an den Tag, wo er das Armband von Narcissa gfunden hatte. Das Bild von Floras ... aufreizender Haltung brannte sich in ihm ein. Was seine Hände leicht zittern ließ. Der Nubier schaffte es nicht diese Gedanken zu unterbinden, blieb aber so gut es ging ansonsten ruhig. Um das leichte Zittern und die kleinen Anzeichen der Verlegenheit an ihm zu erkennen, musste man ihn schon recht gut kennen.

    Es dauerte nicht so lange wie er befürchtet hatte. Denn in der Nähe der Sitzgelegenheiten fand er etwas. Eher durch zufall konnte Cimon etwas blitzen sehen. Und da war es. Lächelnd nahm er das Armband auf und eilte sogleich zu den Schwestern.


    Die Tür war nicht verschlossen und der Nubier hörte die beiden Reden. Also suchten sie wohl grade. Leise trat er ein. Und blieb umgehend hinter der Tür stehen. Langsam schloss er diese während seine Augen fest auf Flora gerichtet waren. Wie sie mit dem Oberkörper unter dem Bett verschwunden war und ihr ... Seine Gedanken rasten und gaben ihm Bilder, was er alles hätte tun können. Doch er tat nichts...zu seinem Glück. Als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte und normal atmen konnte sah er wie Flora hinter ihrer Schwester stand und die beiden etwas betrachteten. Blut? Langsam und diesesmal etwas geräuschvoller trat er näher. Was hatten sie nur gefunden? In etwas Entfernung blieb er stehen und hielt ihnen das Armband, in der offenen Hand, entgegen.


    "Herrin? Ich habe gefunden wonach du gesucht hast."


    Seine Stimme verriet das etwas in ihm vorging. Denn noch immer sah er Floras Rücken und erinnerte sich an den herrlichen Anblick ihrer Rückansicht als sie auf dem Boden geniet hatte. Nur leicht zitterten seine Hände.

    Anstatt es auf sich beruhen zu lassen, fragte Ursus weiter. Sie würde es auf keinen Fall erwiedern? Cimon zeigte für einen Moment offene Verwirrung. Dann musste er seine trocknen Lippen befeuchten bevor der Nubier anfangen konnte zu antorten. Dabei dachte er an den Ausritt, daran wie er sie in Armen hatte halten dürfen, an das Bad ... Sich selbst tadelnt musste Cimon sich ein wenig beruhigen. Was ihm nicht ganz gelang. Sicher konnte man es leicht in seiner Stimme hören.


    "Nein, Herr ..ich denke nicht das ich es gezeigt habe...hoffe ich. Auch angesprochen habe ich sie nicht. Ich werde ihr einfach erst einmal aus dem Weg gehen, Ursus."


    Ja, das war gut. Aus dem Weg gehen und nicht ansprechen und ... Cimon atmete tief durch und merkte wie sich alles in ihm drehte. Hilflos sah der Sklave seinen Herren an und hoffte dabei, das dieser ein Einsehen haben würde. Vileicht würde er ja mit seiner Arbeit fortfahren, die auf seinem Tisch lag.

    Das sie sich nun sozusagen einig waren, sich zum Lesen öfters zu treffen, ließ Cimon von innen her ehrlich lächeln. Auch das eher negative Thema...Tot konnte den Nubier nicht betrüben. Er dachte einfach ruhig über die Frage von Phaeneas nach. Leicht nickte er dabei.


    "Doch, schon oft hat man mich damit bedroht. Aber ... ich habe kein Gefühl dazu. Angst ...ja, natürlich. Aber was ich ansonsten darüber denke...das kann ich nicht sagen. Verzeih meine ungenügende Antwort bitte, Phaeneas."


    Seine Worte wurden von einem unschlüssigen Grinsen begleitet. Hoffte er doch, das diese Aussage ausreichen mochte. Er wollte wirklich gerne Phaeneas gut antworten können, um so mehr störte ihn nun die eigene Unzulänglichkeit.
    Dabei konnte Cimon froh sein, das der Bithynier seine Bewegungen nicht wahr nahm und somit auch nicht falsch verstehen konnte. Damit wäre der aurelische Sklave sicher ein wenig übervordert gewesen. Dann sah er sich unschlüssig um. Er würde sich entscheiden müssen,...können? Seine Kiefermuskeln arbeiteten erneut ein wenig, entspannten sich aber rasch wieder. Besser er würde niemanden wecken. Aber wo würde wohl Phaeneas ruhen? Hatte er nicht ...dort drüben hingewiesen? Aber wieso wäre Cimon dann alleine hier? Besser er würde nicht fragen. Denn es war auch nicht wichtig. Die Anwesenheit des anderen Sklaven würde Cimon nicht stören.


    "In diesem Raum, das wäre sehr...zuvorkommend...danke vielmals, Phaeneas. ... Saturnalienluxus? Ja, andere bezahlen für diesen Luxus."


    Fast lachte Cimon auf und zeigte deutlich das er glaubte den Scherz des anderen verstanden zu haben. Dies freute den Nubier offensichtlich, denn oftmals verstand er komisch gemeinte Aussagen nicht oder nur schwer.


    Gerne hätte er nun weiter gelesen, doch langsam brannten die Augen leicht und er schloss sie immer länger. Auch jetzt, mitten im Reden. Ab und zu nickte sein Kopf leicht. Aber er blieb wach. Dann...nur ein Wimpernschlag ... nur einmal die Augen geschlossen und ihn weckte umgehend das eigene Laute einathmen. Entschuldigend sah er Phaeneas an, glaubte Cimon doch länger die Augen geschlossen zu haben, als dies der Fall war.


    "Ich denke....für mich wird es Zeit. Aber wenn du noch wach bist ...ich will deinen Tag nicht bestimmen, Phaeneas."


    Fragend suchten seine müden Augen nun die des Bithyniers. Und hielten diesen stand, während er versuchte seine plötzlich ansteigende Müdigkeit zu bekämpfen. Es war als würde es jeden Augenblick schlimmer, vorallem seitdem er wusste, das er würde bleiben können.

    Im Gedanken versunken ging Cimon in den Garten. Er hatte es den ganzen Tag geschaft Flora aus dem Weg zugehen, hatte er doch grade erst die mahnenden Worte seines Herren hören dürfen. Als er leicht verträumt einen Vogel beobachtete, von dem er nicht wusste was es war...rot war es..., hörte er die Stimme...kurz ruckte sein Kopf hoch. Aber nein, bei dieser Stimme musste es Narcissa sein. So entspannte er sich wieder und folgte mit den Augen einer davon schwebenden Feder.


    Dann traf sein Blick den von .... Flora? Er war in diesen Augen kurz gefangen und merkte das er sie erkannte und...er sah sie an. Sogar etwas länger als es gut und angemessen war. Dann ruckte sein Kopf und er starrte nieder. Wenn sie keine Hilfe brauchte würde er sicher rasch gehen können. Aber er musste ein guter Sklave sein.


    "Salve, Domina Flora. Kann ich dir etwas bringen?"


    Der Nubier versuchte so ruhig wie möglich zu sprechen und verharrte ansonsten auf der Stelle. In der Hoffnung, sich schnell wieder entfernen zu können.

    Cimons Blick ging kurz wieder zu Boden und er wusste keine Antwort. Langsam suchte er nach einiger Zeit wieder die Augen seines Herren. Dabei zuckten seine Schultern nur leicht.


    "Ich...ich weiß es nicht, Herr. Vieleicht weil sie so ganz anders ist als...verzeih, ich sollte so nicht reden. Ich ... ich kann aber deine Frage nicht beantworten Ursus."


    Er wusste nicht einmal ob das alles real war und ob es wirklich so war, wie er es sich dachte ... alles schien so seltsam vom Nebel verhüllt zu sein. Besser er suchte nicht nach einem Weg durch diesen Sichtschutz in seinen Gedanken.

    Was hatte Domina Flora gesagt? Er sah zwar verständnisvoll aus, während er zuhörte, glaubte aber fest daran, das Flora ihre guten Gründe dafür hatte. Sie war eine viel zu liebe Person in seinen Augen. Dann sprach sie von ...Adoption? Und was der Mann gesagt hatte. Leicht schüttelte er den Kopf. Sicher war dies nur ein Scherz ... es war weder logisch noch rechtens... wie konnte jemand nur so mit einem unschuldigen Mädchen und ihren Träumen spielen?


    Lächelnd sah er ihr zu, wie sie zu der Rüstung ging und sie betrachtete. Er selbst blieb wo er war und legte die Hände locker auf die Beine. Seine Stimme war gewohnt ernst aber wer ihn kannte merkte, das er schon sehr gelöst sein musste.


    "Wir werden sicher eine Möglichkeit finden, Marei. Hab gedult und du wirst vom Leben belohnt. Was diesen...Herren angeht...er hatte sicher nur etwas gescherzt. Aber verspich mir etwas Marei. Sollte jemals jemand etwas tun, was du nicht möchtest...dann sag es. Bleib höflich aber bestimmt. Deine Herrin hat das Recht über dich. Hast du das verstanden, Marei?"


    Am Ende wurde er immer ernster und sah sie fragend an. Sicher waren sie Sklaven und hatten zu tun, was ihnen aufgetragen wurde. Doch zusätzlich hatte Marei den Nachteil sich nicht gegen Unrechtmäßigkeiten entsprechend wehren zu können.

    Plötzlich veränderte sich etwas und Cimon spürte eisige Kälte in sich und um sich herum. Auch Ursus war der Meinung, mann sollte es ihm herausprügeln? Cimon erschrak und wusste doch, das es die Wahrheit war. Es gab keine andere Antwort auf sein eigenes Verhalten. Es musste sein? Etwas zerbrach und doch glaubte er das richtige getan zu haben. Rasch neigte er seinen Kopf ergeben und nickte dabei.


    "Ja, ja Herr. Ich ... ich werde sie vergessen, Dominus Ursus."


    Seine Stimme war rauh und der Nubier spürte wie seine Finger zitterten. Dennoch zeigten seine Augen, als er nach einigen Momenten aufsah, wie ehrlich er es meinte. Wusste und ahnte er doch noch nicht, wie schwer es werden würde.

    Cimon nickte ergeben und tat, wie sein Herr ihm befahl. Die Nacht würde er nur wenig und schlecht schlafen können. Dabei kamen nicht nur die Bilder von Penelope und Panthea in seinen Sinn sondern auch und besonders grausam Schreckensbilder über Caelyns Schicksal.


    Am Folgetag machte er sich in den frühen Stunden mit Marei zusammen auf den Weg, die Sklavin zu suchen und hoffendlich bald gesund und munter Heim zu bringen.

    Es war früher Morgen und Cimon ging in Begleitung von Marei, die sich sicher in düsteren Ecken etwas besser auskannte durch die Gassen. Von der Villa Aurelia immer weitere kreise ziehend. Dabei hatte der Nubier das gezeichnete Bild von Caelyn unter seiner Tuniker verborgen. Ebenso trug er am Körper etwas Geld, sollten sie sich Informationen Kaufen müssen. Auch das Messer war nicht offen zu sehen.
    An diesem Tag trug er das weiße sehr einfache Halstuch und auch nur sehr einfache Kleidung. Damit sie nicht unnötig auffielen. Zuersteinmal ließ er sich von Marei ein wenig führen. Sie würden von bekannten Wegen zu den unbekannten gehen. Immer wieder fragte er an geeigneter Stelle nach, ob jemand Caelyn gesehen haben mochte.

    Nachdenklich wartete Cimon ab und hörte ruhig zu. Dann nickte er schließlich. Dabei dachte er über Caelyn nach. Er vermisste sie. Irgendwie war sie etwas Besonderes. Eine gute Freundin, die er nicht verlieren wollte.


    "Ja Herr. Ich werde sie finden. Direkt morgen Früh nach dem Aufstehen werden wir aufbrechen, wenn du erlaubst, Ursus. Denn damit fallen unsere Übungen aus."


    Alles andere war bereits besprochen und Cimon wollte nur noch das eine wissen, um dann so gut es ging zu handeln. Der Nubier wüde auf die Worte seines Herren hören und ihn niemals enttäuschen, denn damit würde er auch sich selbst enttäuschen.

    Langsam öffneten sich die Augen, dann sah Cimon den Pfüfenden, unangenehmen Blick seines Herren und er schloss sie wieder leicht. Der Sklave atmete erleichtert durch. Denn noch immer gab es diese Angst vor der Freiheit.


    "Ich danke dir sehr dafür, Herr."


    Was immer es war...er konnte es sagen? Aber sicher nicht den Namen. Nein nichts genaues. Cimon wollte seinem Herren das sagen, was das Herz des Nubiers erschwerte. Allerdings musste er es tun, ohne zu sagen um wen es ging. Es dauerte einen Moment, bis Cimon diesen inneren Kampf ausgefochten hatte. Dabei ruhte seine Hand noch immer über der Narbe.


    "Wenn du das glaubst Herr... will ich dir glauben...ich vertraue dir ...Ursus? ich... ich sehe eine Frau..anders an als andere. Ich wünsche mir ihre Nähe und ersehne ihre Berührung. Aber... wir kennen uns kaum. Noch nicht... sie...sie ist ... eine Herrin. Sie.... ist Patrizierin. Ich... fast wünsche ich mir, du würdest mir diese Gedanken aus dem Leibe schlagen, Herr."


    Cimon sprach die volle Wahrheit. Und sah nun Ursus direkt an. Dabei senkte er allerdings leicht den Blick. Cimon sah sich selbst in diesem Augenblick als ein Nichts an, als Dreck... und er wusste keinen Ausweg. Obwohl es gut tat darüber zu sprechen.

    Kurz trafen sich ihre Augen und Cimon nickte nur. Er wusste nicht einmal wieso. Der Nubier glaubt einfach das diese eine einfache Geste helfen mochte. Nur eines nach dem Anderen. Wieder nickte er, stand auf und legte eine Hand sachte auf die Schulter seines Herren.


    "Ja, Herr. Eines nach dem Anderen. Wir sollten schlafen gehen...Dominus Ursus."


    Und dabei ließ er die Hand sinken. Cimon blieb einfach stehen und sah seinen Herren an. Dann merkte er das die zeit war, ein guter Sklave zu sein und neigte leicht ergeben den Kopf.


    "Ursus? Du solltest dich auch etwas ausruhen."


    Er riet dies weniger als Sklave denn als ...Freund? Nein....oder? Cimon wollte einfach das sein Herr sich ebenfalls ausruhen würde. dabei wusste er das Ursus seine Frau haben würde und Cimon ... der Nubier hatte ... seinen Raum.

    Erst als er es hörte erkannte Cimon die Gefahr die für Flora entstanden war. Nun hoffte er das es ihr nicht ähnlich ging wie ihm. Sicher war es so, das Flora ihn.....anders ansah. Cimon atmete tief durch und schloss die Augen. Er öffnete sie nicht, als er begann zu sprechen. Seine Muskeln schienen kurz vor einem Krampf zu stehen und er fürchtete nun sehr tief zu fallen.


    "Ich...bitte lass mich nicht frei. Ich ... ich habe Grund um mir Sorgen zu machen, Herr."


    Cimon wollte doch nicht, das Flora ihren Status verlieren würde. Aber war es so, das ...würde es so weit kommen? Fühlte sie wie er? Wie fühlte er? War es nicht einfach nur Freundschaft? Wieso träumte er dann so ...seltsam von ihr? Wieso genoß er noch immer ihre Berührung auf seiner Haut, seiner Narbe wenn er sich daran erinnerte? Ohne das er es merkte, strich seine Hand sachte über den Stoff der Tunika, wo eben jene Narbe seine Brust zeichnete. Sicher war es nur Mitleid von ihr gewesen. Aber wieso hoffte er das es nicht so war? Cimon traute sich nicht seine Augen zu öffnen.