Beiträge von Cimon

    Glauben war nicht Wissen...Cimon nickte leicht, während er in seine tiefen, braunen Augen sah. Das Lächeln des Bithyniers spiegelte sich immer mehr im Gesicht des Nubiers. Vertrauen war der Lohn, auch das bestätigte der Nubier mit einem Nicken. Ja...der Lohn. Seine Augen mochten zeigen, das es bereits der Lohn war, doch er sagte es nicht. Phaeneas würde es schon bemerken... irgendwann. Und Cimon wollte nicht gegen seine Worte reden, dazu hatte der Andere doch viel zu sehr recht.


    Dann zuckte Cimon etwas, als Phaeneas so wehemend gegen seine Worte sprach. Aber der Andere hatte recht, das wusste der Nubier ganz genau..das spürte er im Herzen. Seine Hand ging über den Stoff der Tunika, die seine Narben verbarg. Anderen hatte er diese gezeigt. Aber der, dem er am meisten zu vertrauen schien, mit dem er so vieles gemeinsam hatte, ihm hatte er es nicht gezeigt...nicht so, wie er es wollte. Seine Augen setzten sich fest auf die seines Gegenübers.


    "Ja, du hast recht, Phaeneas. Vieleicht ...vieleicht habe ich zu oft die Schuld bei mir gesucht."


    Aber hatte sein Herr nicht das Recht und hatte er nicht all die Fehler gemacht, wegen denen er bestraft worden war? Diese Gedanken aber behielt Cimon vorerst für sich.
    Zum Glück hatten sie die Schrift als Thema und auch ihrer beider im Grunde recht gute Laune vertrieb jede Art von schlechten Gedanken. Genauso würde er es auch sehen? Cimon grinste erfreut und sah beinahe so aus, als hätte er ein Spiel, eine Wette gewonnen. Phaeneas bedankte sich sogar bei Cimon, das dieser die Schrift mit ihm teilte. Leicht verlegen winkte Cimon ab, wusste er doch nicht wirklich gute Worte zu erwiedern.


    Diese ehrlichen Worte und die Aufforderung veranlaßte Cimon dazu aufzusehen und Phaeneas tief in die Augen zu schauen. Er verstand und nickte. Sein Kopf legte sich leicht zur Seite, während der Nubier seine gelöste Stimmung wiederfand und sicher nicht mehr verlieren mochte. Dann nahm der Bithynier die Schrift entgegen und sah Cimon nocheinmal an. Dieser erwiederte den Blick aufmunternd.
    Bevor Phaeneas aber anfangen konnte sprach er ...etwas leiser diesmal.


    "Du hast recht, ...keinen großen Aufwand...versprochen."


    Dann aber begab er sich erneut in die entspannte, nach hinten gelehnte Haltung ein. Die Augen schloss Cimon wieder und hörte dieser recht angenehmen...außerordentlich angenehmen Stimme zu.
    Ab und zu zuckten seine Augenbrauen, dann bei der letzten Aussage schließlich, verzog sich auch sein Mundwinkel. Doch ansonsten veränderte er weder Haltung noch sah er auf. Selbst nicht als er lächelnd, ruhig zu sprechen begann.


    "Also bis auf den letzten Satz hört es sich sehr einleuchtend und...gut an. Aber DAS als Geschenk anzusehen...ich weiß nicht. Ich mag einen solchen Gedanken nicht."


    Erst nach einiger Zeit des Verharrens bemerkte Cimon, das Phaeneas doch fertig war, das eigendlich er jetzt würde weiterlesen müssen. Aber er bewegte sich in keinster Weise. Noch ein wenig spielte er mit Gedanken und hing dem Text nach. Nicht nur diesem Teil, sondern allem, was bisher gelesen wurde. Tief atmete er durch und streckte sich etwas in der sich immer weiter ausbreitenden Entspannung. Ganz langsam würde er nun die Augen öffnen. Aber nach dem Text fragte er noch nicht. Er mochte es zwischendurch einfach ein wenig mit Phaeneas zu sprechen.

    Zwar schaute sich Cimon immer mal unauffällig um, ob er gebraucht wurde, doch dies wurde immer weniger. Denn Phaeneas' Augen hielten ihn fest und Cimon empfand dies als äußerst angenehm. Das der Bithynier das Heben des Bechers zwar erwiederte, dann aber nicht trank, konnte Cimon nicht wahrnehmen, da er seine Augen leicht schloss. Irgendwie genoß er den Moment. Immer mehr geriet Phaeneas in den Mittelpunkt seiner Wahrnehmung auch wenn er es nur deswegen zuließ, da er davon ausgehen konnte, das man ihn nicht brauchte.
    Die Musik hörte er wie aus der Ferne, waren sie doch bei den Getränken geblieben. Die Tänzerinnen waren zwar vor dem Tanz an ihnen vorüber gegangen, doch Cimon war zu sehr im Gespräch vertieft.


    Dann erhellte sich das Gesicht des Nubiers, als Phaeneas zu reden begann. Zufriedxen, etwas gutes getan zu haben, nickte er lächelnd, wenn auch ein wenig ergeben. Kurz schwieg er, trank noch einen Schluck und sah dann den Bithynier offen begeistert an.


    "Gerne kannst du mich aufsuchen...ich erwarte es sogar von dir, Phaeneas. Du musst mir nicht danken, ich habe es ja mit einem gewissen Egoismus getan."


    Nun erwiederte Cimon das besondere Lächeln des Anderen und hörte weiter zu. Nur die Menschen waren es? Ja...nur die Menschen. Wissend und ein kleinwenig mit dem Schalk im Nacken sitzend, setzte der Nubier zu einer Antwort an, wobei er Phaeneas verschwörerisch näher kam.


    "Ja, nur die Menschen sind es, Phaeneas...nur die Menschen. Aber genau das kann sehr interessant sein. Nimm uns beide... wie unterschiedlich wir aufgrund unserer Herkunft sind und doch...so gleich."


    Cimons Grinsen durchstieß die ruhige, sehr beherrschte Maske des Nubiers derart, das er sich außerstande sah, sie erneut aufzusetzen.

    Cimon stieg leicht in Mareis Lachen ein, bevor er wieder etwas ruhiger wurde. Sein Lächeln wurde immer freundlicher und er hörte den Worten des Mädchens mit einem Strahlen in den AUgen zu. Langsam nickte der Nubier dann.


    "Ihr beide seit doch die Damen des Löwenhauses, oder? *kurzes Lachen begleitete diese Worte*
    Danke Marei, auch mir gefällt es. Ich kann mich zurückziehen und mich dennoch um die Ausrüstung meines Herren kümmern. Unter diesen decken kann man sich wirklich gut verstecken, was? Mehr Ecken? Was meinst du damit?"


    Leicht verwirrt schaute Cimon sich schließlich um. Es war ein normaler Raum mit 'normalen'...Ecken. Aber er ahnte bereits, das die Gedankengänge des Mädchens etwas anderes meinen würden, als er es verstand.
    Während er sprach strahlte der Nubier immer mehr Ruhe und Gelassenheit aus. Nicht nur, weil er es gerne tat sondern auch und vorallem, weil er Marei ein Vorbild sein wollte.

    Der tag war sehr ereignisreich gewesen und er würde an diesem Abend dass erste mal in seinem...seinem raum schlafen. Cimon kam grade aus der Küche und hatte Marei doch nicht gefunden, wollte er ihr doch davon erzählen. Als er eintrat, schloß er umgehend die Tür hinter sich und sah sich entspannt und glücklich um. Da er sehr auf Ordnung und Sauberkeit bedacht war, viel ihm umgehend das Bett ins Auge.
    Langsam kam er näher und begann bereits zu grinsen, ahnte er doch von der Größe der 'Wulst' das es ein kind würde sein Müssen. Fast schlich er an die Bettkante heran um sich dann vorsichtig zu setzen. Dabei ging er sehr geschmeidig und erinnerte sich an den Namen, den sie ihm gegeben hatte. Sicher hatte sie ihn längst gesehen und gehört. Aber es machte ihm spaß mit Marei ein wenig zu spielen. Ernst und Spiel mussten sich schließlich gut abwechseln.


    "Na, wer hat denn da mein Schlaflager so unordentlich gemacht. Na warte, wenn ich dich in die Finger bekomme....kann doch nur ....mein ... WIRBELWIND ...sein"


    In dem Moment als er ihren 'Spitznamen' schon ein wenig rief, griff er zu und versuchte Marei ein wenig zu kitzeln. Dabei lachte er nur wenig, denn noch war die Ruhe in ihm, die er stehts zu bewahren versuchte, recht groß. Nach der ersten Attake hörte er sofort auf und sah sie freundlich, brüderlich an.


    "Ah...Marei, du bist das. Marei und Nina wie ich sehe, Salvete ihr zwei. Gefällt es euch bei mir, meine Damen?"

    Erst ihre sachte Berührung ließ Cimon aus der Vergangenheit vollkommen aufwachen. Allerdings genoß er sie noch ein wenig länger, als dies angemessen gewesen wäre. Dann aber legte er eine Hand auf die ihre und sah in ihren Augen. Floras Worte sorgten für eine angemessene Wärme. Fast traurig sah Cimon ihrer Hand nach, als sie langsam ging.
    Doch seine eigene würde sich nicht so schnell von der ihren trennen. Leicht folgte sie ihrer Bewegung sogar. Blieb dann aber doch allein zurück.


    "Ich danke dir, flora. Aber es ist geschehen und nun ...nun geht es mir ja um einiges besser."


    Langsam fand ein tiefes Lächeln seine Lippen wieder, das zeigte, wie sehr ihre Nähe sein Herz wärmte. Es war als würde alles Schlimme aus seinem Leben in den Hintergrund geraten. Er dachte nun nicht mehr an ihrer beider Leben, an ihrer beider Stellung. Nein, er war frei. Seine leuchtenden Augen erforschten die ihren.
    Die Narben auf seinem Körper erzählten Geschichten und der Sklave kannte jede einzelne davon. Allerdings waren es in diesem Moment nur Sagen aus fernen Ländern für Cimon.

    Sie wollte mehr über ihn erfahren? Cimon sah sie kurz aber sehr direkt und fragend an, bevor er leicht verlegen den Blick dann doch senkte. Was gab es schon von ihm zu berichten? Der Nubier benetzte kurz seine trockenen Lippen und musste sich einen entstehenden Klos herunterschlucken.
    Seine Hände zitterten leicht und er hatte sie auf seine Knie gelegt. Diese sah er nun auch an. Denn er fürchtete erneut Flora auf unangemessene Weise anzusehen.


    "Etwas über mich? Meine Geschichte?...Nun... ich...meine Mutter ist...oder war...eine Lupa. In keinem besonders gutem Geschäft. Ich wuchs dort auf. Ich habe gelernt Dinge zu tragen, schnell zu laufen und am Ende habe ich den Fehler begangen sie schützen zu wollen...ich wurde verkauft...und dann begann es ...schmerzhaft zu werden. sicher habe ich auch lesen, rechnen und kämpfen gelernt. Auch fremde Sprachen sollte ich können...doch Atonis bestrafte einfach alles was nicht... er fand immer einen Grund. Und dennoch beschützte ich sein Leben...bis er an einer Krankheit starb ...


    Ein Jahr bei einem ...schrecklichen Sklavenhädler, der überraschender Weise noch grausamer schien als Atonis... und dann erst waren die Götter...oder das Schicksal...oder der Zufall gut zu mir. Ursus ...Dominus Ursus fand mich und setzte sein Vertrauen in meine Fähigkeiten...dieses werde ich niemals...und wenn ich sterben muss, missbrauchen."


    Er hatte viel geredet...es kam einfach so aus ihm heraus. ehrlich und aus dem Herzen sprach er. Langsam hob sich sein Blick. Die Augen waren leicht glänzend von Tränen die er zu verbergen versuchte, eine Hand ging über der Tunika zu der Stelle an der diese Narbe war...jene die Flora berührt hatte. Dann sah er sie direkt und warm an. Seine Augen verloren sich in den ihren, wobei er offene Dankbarkeit für ihre Frage spürte. Sein Blick glich kurz mehr dem eines Hundes und er versuchte sich an einem Lächeln, was aber nicht sein Innerstes erreichte.

    Seine Träume und Gedanken wurden von Ihrer Stimme durchbrochen, wenn auch nicht gänzlich verdrängt. Kurz sah Cimon Flora mit schräg gelegten Kopf an. Seine Augen sahen sich um und dann wieder zu Flora. Sein Lächeln war ehrlich und schien aus dem Herzen zu stammen.


    "Aber natürlich darfst du das, Flora."


    Gespannt wartete er auf das was sie wohl fragen wollte. Cimons Augen sahen sie dabei viel zu vertraut an. Er erforschte sie und wollte selber so viel fragen, würde es aber niemals wagen, seine Gedanken in Worte zu fassen. Auch war er ziemlich durcheinander, sodass er selbst wenn er gewollt hätte nicht wirklich hätte sprechen können. Zumindest nichts was irgendwie sinnvoll gewesen wäre.
    Verstehen konnte er seine Welt in diesem Augenblick nicht wirklich, doch das war in der Gegenwart von Flora auch nicht von Belang.

    Cimon verstand und nickte ergeben als sein Herr zuende gesprochen hatte. kein weiterer Einwand würde folgen und der Nubier bestätigte sein Vorgehen mit knappen aber ernst gesprochenen Worten.


    "Ja, Ursus. Wie du wünschst. Ich werde heute noch aufbrechen."


    Sein Blick seine Mimik, alles zeigte deutlich, das er keine Zeit verschwenden würde. Auch die vertrautere Anrede machte deutlich, wie sehr die Worte seines Herren ihn beruhigt hatten. So würde er sich abwenden und die Reise vorbereiten, sollte nichts weiteres mehr anliegen.


    Cimon sah, den etwas größeren M'Bale überrascht an. Ein wenig überfordert wurde er nun schon von der Situation, wartete aber lieber gemeinsam mit seinem nubischen Bekannten auf eine Antwort oder einen Rausschmiss. Denn M'Bale war zwar ein herzensguter Mensch und sicher bekannt im Hafen, doch Cimon wusste, das es gut war, das alles offizielle jemand anderer für ihn klärte. Aber für ihn ging es um so vieles mehr. Er straffte seine Gestalt und atmete kurz tief durch. Es war viel zu wichtig, als sich nun Sorgen um unwichtiges zu machen.

    Er sollte sich keine Umstände machen? Cimon sah zum Tisch und wieder zu Flora. Umgehend lächelte er sie offen an und nickte ein wenig zu ... vertraut. Aber der Nubier konnte nicht anders. Er fühlte sich so ...frei in Floras Nähe. Ihre Berührung ließen Muskeln zucken und ihn kurz verträumt diese wunderschöne Frau ansehen. Allerdings schaffte er es wieder in einer recht angemessenen Zeit, sich zu beruhigen.


    "Aber sicher, meine Herrin."


    Auch die Betonung war so...unpassend. Cimon aber schien es weniger zu stören, als es früher mal der Fall gewesen wäre. Rasch holte er mit einer Leichtigkeit, die selbst ihn überraschte den Tisch zu Flora, damit sie bequem an alles herankommen konnte. Dabei sah er sie an. Cimon hielt ihre Augen einen Moment länger fest, als dies gut gewesen wäre und setzte sich schließlich wieder mit etwas Abstand neben Flora. Doch dieser Abstand erschien dem Sklaven nur minimal, als er sie mit seinen Augen betrachtete.

    Cimon hatte Bedenken. Denn seiner Meinung nach müsste sofort jemand nach Caelyn suchen gehen. Er wegte ab und sah Ursus direkt an. Dann nikcte er ergeben und trat bereits halb zur Tür. Dabei ordnete er seine wirren Gedanken.


    "Ja, Herr. Ich werde umgehend nach Ostia aufbrechen. Aber...Ursus ... wäre es nicht klüger ....verzeih...besser wenn jemand sofort nach Caelyn suchen würde?"


    Natürlich war es nur der Einwand, um den Ursus ihn einmal gebeten hatte. Ehrlich zu sagen, was er dachte, das hielt Cimon für wichtig. Allerdings gab es keinen Zweifel daran, das er sich absolut und ohne Widerrede dem Wort seines Herren beugen würde. Der Nubier war nur darin bestrebt, Ursus eine weitere Ansicht der Dinge zu zeigen.

    Ergeben nickte Cimon auf Ursus' Worte hin, er solle das Geld dennoch mitnehmen. Aber der Nubier würde sehr genau auf jedes As acht geben. Noch bevor er etwas hätte sagen können, stellte Cimon den Stimmungswandel bei seinem Herren fest. Dabei blieb der Sklave ruhig. Keine Regung verriet sein Chaos, das in ihm zu herrschen drohte.
    Einen Moment dachte der Nubier über alles nach und rief sich die Unterhaltung mit Caelyn ins Gedächnis.
    Er glaubte zu wissen das er seine Worte nun sehr genau auswählen musste und würde auch seine Haltung, seinem Herren gegenüber bedacht ergeben lassen.


    "Sie sagte sie wolle fort, Herr. Ich rwiederte, das sie es doch nicht wirklich wollte...doch sie bestätigte es erneut. Aber .... aber ich dachte eher daran, das sie zurück nach Sardinia wollte. Sie glaubte, das sie dir egal sei. Ich konnte sie offenbar nicht vom gegenteil überzeugen. ... Verzeih, Herr... Dominus Ursus, das ich es nicht rechtzeitig erkannt habe."


    Zwar war es noch immer eine Vermutung, doch in Cimon wuchs die Sicherheit und der Glaube das er Caelyn im Nachhinein besser verstand als in jenem Moment, als sie miteinander gesprochen hatten. Durch die Erkenntnis des eigenen, schwerwiegenden Fehlers, wagte Cimon es nicht, weiterhin vertraut mit seinem Herren zu sprechen. Das war nun in seinen Augen unangemessen.

    Als er sie erschrack, zuckte Cimon leicht. Das war schließlich nicht seine Absicht gewesen. Doch ihr Lächeln gab ihm ein Hinweis, genau wie ihre Stimme. Ja, es musste Flora sein. Und sofort erhellte sich Cimons Gesicht. Wobei er sich das Glöckchen wirklich niedlich vorstellte...komisch normalerweise würde er es als Angriff auf seine Person, eine Unterstreichung seiner Stellung sehen...aber nicht bei Flora. Er wagte es nicht so offen zu lachen, doch hoffte das das Strahlen seiner Augen ein guter Ausgleich würde sein können.


    "Verzeih, Flora. Ich wollte dich nicht erschrecken. Mit Freude würde ich dieses Glöckchen tragen.
    Serwohl, Flora, Saft und Gebäck...kommt sofort."


    ergeben neigte er den Kopf und antwortete doch nicht direkt auf ihr Angebot. Nur seine Freude mochte zeigen, das er gerne bei ihr sein würde. So ging er zwar raschen Schrittes aber doch ohne übertriebene Hetze.


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    Es dauerte einige Minuten, bis er mit einem Tablett und einem Becher wieder kam. Er hatte sich bemüht, ihren Geschmack zu treffen. Nun wollte er es neben sie stellen. Doch es gab keinen Ort an den sie herangekommen wäre, ohne sich zu recken. So setzte er sich mit ergebener Mine neben sie und hielt es ihr so, das sie sich würde bedienen können. Dabei achtete er auf einen angemessenen Abstand, falls doch noch jemand in den Garten gehen würde. Aber seine Augen zeigten die Freude über die Nähe, die er nun erfahren durfte.


    "Ich hoffe diese Auswahl kommt dir entgegen, Flora."

    Der Tag war noch nicht richtig warm aber durch die Sonne durchaus sehr schön. Cimon wollte nur die Luft für einen Augenblick genießen. Nur kurz den tag begrüßen. So ging er und blieb dann doch stehen. Da saß sie, oder war es doch? Sie saß mit dem Rücken zu ihm, also war es reine Mutmaßung. Langsam schritt Cimon so, das er sie von der Seite würde betrachten können, dabei sah er sich immer wieder um, ob sie beobachtet wurden. Und er sah niemanden.
    Verträumt sah er sie an. Cimon überlegte sah ihr seitlich so gut es ging in das hübsche Gesicht, achtete auf Gesten und...er war sich noch immer nicht sicher. Aus irgendeinem Grund stach diese Erkenntnis in sein Herz. Der Nubier ging langsam weiter. Aber so, das sie ihn würde sehen können.


    "Salve, Herrin. Kann ich dir etwas bringen?"


    Seine Stimme war freundlich und ergeben. Der Blick senkte sich leicht und er versuchte ein Lächeln zu sehen sie zu erkennen. Doch Chaos herrschte unter seiner ruhigen Fassade.

    Für den Nubier kam die Veränderung recht plötzlich und er zog umgehend die Hand zurück, die den Pather bruhigen sollte. Er konnte nicht antworten. Sein Blick senkte sich sogar kurz, so scharf trafen ihn die Worte von Cassim. Dann hörte er den Wirt und sah Cassim beschwichtigend an. Sein Blick ging unruhig umher. Eine solche Situation war ihm fremd und doch wusste er, das er nicht wollte, nicht zulassen konnte, das Cassim ärger bekam. Nicht an einem Tag, den sie doch angenehm gestalten wollten. Langsam stand er auf und straffte seine Gestalt, dabei sah er beide Männer ernst und ungewohnt direkt an.


    "Ich bitte euch. Ich denke mein Freund hier meint es nicht so. Und wir streiten nicht. Wirt? Ich denke wir werden nach dem Wein gehen."


    Beschwichtigende Gesten sollten seine Worte unterstützen. Doch er bezweifelte, das er es gut konnte. Denn er war nun mal nicht geübt solche Situationen zu bewältigen. Dann versuchte er leise zu Cassim zu sprechen, der ihm schon ein wenig Angst machte. Nicht weil er einen Schlag fürchtete sondern vielmehr eine Dummheit, die sie beide in Schwierigkeiten befördern würde.


    "Cassim, bitte. Ich bitte dich, setz dich. Es gibt keinen Grund für deine Wut."


    Dass es den durchaus geben mochte, wollte Cimon nicht glauben. Der Nubier hoffte so sehr, das er den Pather irgendwie würde beruhigen können...und wenn es mit dem Wein gehen würde ... selbst das wäre ihm nun recht. Cimons Wesen blieb nach außen hin gewohnt ruhig und ernst. Das war seine Waffe und seine Art, seine Verwirrung zu verschleiern.

    Direkt nach dem Gespräch mit seinem Herren, nachdem alles geklärt war, machte Cimon sich auf den Weg. Das Geld, das er mitnehmen sollte trug er unter der Kleidung in der Körpermitte, um es ja nicht zu verlieren oder abgenommen zu bekommen. Noch nie hatte er so viel Geld mit sich nehmen dürfen. Das Messer, was er zum Schutze bei sich trug war gut versteckt in seinem Gepäck, was das Pferd trug, das er hatte nehmen sollen um nach Ostia zu gelangen.
    Seine Ruhe die er ausstrahlte half ihm sicher ebenso sehr, wie der ergebene Blick den Soldaten gegenüber, die am Tor standen. Er sagte bereitwillig wer er war und das sein Herr, der Senator Aurelius Ursus ihn nach Ostia schickt. Geduldig wartete Cimon, bis er durchgelassen wurde. Das dabei vieleicht andere vorgezogen würde, störte ihn nicht. Er war was er war.


    Kaum das er passieren durfte, saß er auf und ritt gen Ostia. Ausserhalb der Sichtweite der Porta holte er das Messer hervor und befestigte dies angemessen verborgen an seinem Gürtel.

    Der Sklave hatte sich nicht geschont sondern nur auf das Tier geachtet. Doch dieses musste auch einiges Leisten. Er wusste wo Ostia lag und wie weit es entfernt war. So würde das Tier sich dort gut ausruhen können. Als er die Porta sah beschleunigte sich sein Herzschlag, was er allerdings nicht nach außen hin zeigte. Nun kam er seinem Auftrag immer näher und würde vieleicht balt erfahren, das es Panthea und Penelope gut ging...es musste so sein.


    Auch an dieser Porta blieb er ruhig, wartete ab und senkte ergeben den Blick, als er den Soldaten erklärte, wer er war und weshalb er nach Ostia kam. Sie schienen nicht besonders interessiert an dem Sklaven und seiner Geschichte, glaubten ihm aber wohl. So ließen sie ihn passieren und Cimon machte sich umgehend auf den Weg zum Hafen.

    Nachdem Cimon die Porta hinter sich gelassen hatte, brachte er zunächst das Tier in einem Stall, das zu einer Taverne zu gehören schien, im Hafen unter, wo es gut versorgt werden würde. Sicher war es im sinne seines Herren, wenn er bei dem Tier auf gute Pflege achtete. Er selbst fragte nur nach etwas Wasser zum Waschen und eine Kleinigkeit zu Essen. Dazu nahm er Wasser. Es war alles sehr einfach, reichte ihm aber aus. Er wusste, das er nun den Rest des Tages im Hafen verbringen würde. Allerdings fragte er nach der Möglichkeit, eine einfache Unterbringung für die Nacht zu erhalten, falls es länger dauern mochte. Dies war wohl kein großes Problem, vorallem da der Nubier nicht viel brauchen würde.


    Cimon richtete seine Kleidung...und entschied sich dazu, zu seinem Gepäck zu gehen und sich doch noch umzuziehen. Es war eine gute Idee gewesen, Wechselkeliedung mitzunehmen. Aber auch hier trug er die gewohnten langärmligen Tuniken, in eher gedeckten Farben, welche zu dem feinen Halstuch passen würden. Allerdings trug er auch Hosen zu diesen. Denn sie verdeckten Narben und Cimon fühlte sich wohl in ihnen. Wo er doch früher nur Fetzen von Kleidung hatte tragen dürfen.


    So erfrischt und umgezogen ging er zum Herzstück des Hafens und suchte zunächst einmal ein bestimmtes nubisches Schiff. Bevor er es fand spürte er eine Hand auf der Schulter die ihn umdrehte. Cimon wollte schon anfangen mit dem Unbekannten zu ringen, als dieser ihn umgehend in eine brüderliche Umarmung zog .... schwer atmete er erleichtert durch.


    "M'Bale ... erschreck mich nicht so..."


    Der etwas größere und massivere Nubier lachte herzhaft und schlug Cimon auf die Schulter. Kurz blickte er hinter sich, rief etwas in einer fremden Sprache und winkte den andren zu, die alle mit kurzen Rufen Cimon begrüßten, bevor sie mit der Arbeit weitermachten.


    "Ach was Cimon... Das dich erschreckt? Ha! ... Was du hier wollen, machen in Ostia? Du wieder zu Sardinia und holen andere mit schweren Namen?"


    Cimon erwiederte all die Herzlichkeit mit einem verlegenen Lächeln und erklärte dem Nubier mit einfachen Worten, wieso er in Ostia war. M'Bale lachte nicht mehr. Er erkannte den Ernst und nahm ihn einfach mit sich.


    "Dann du musst reden mit Mann ... wie heißt Namen hab ich vergessen. Dafür ich habe den kleinen Schiffsjungen mit schweren Namen. Der redet gut mit dem. Der aber ist ... Besorgen ... Komm ich bring dich."


    Das waren viele Worte, von denen Cimon nicht alles verstand. Doch sie gingen zu den Gebäuden am Hafen. Offensichtlich zu einem offiziellen Gebäude. Tief zog Cimon die Luft ein, als sie zu einem officium gingen. M'Bale sah ihn aufmunternd an und klopfte bereits fest an. Beide sahen einander an und wussten doch nicht, wann hier einzutreten war.

    "Ja, das ist eine sehr schöne Idee, Marei. ... Komm ich helfe dir."


    Nun begann auch er mit diesen Bewegungen und lächelte Marei dabei brüderlich an. Sie war so ...frei, das Cimon ihr dieses Gefühl trotz iherer Aufgaben und dem was sie noch zu lernen hatte, bewahren wollte. Sie hatte die Erlaubnis, das reichte Cimon um erleichtert zu nicken und das alles auf sich beruhen zu lassen. Was sie dann sagte verwirrte ihn. Was war denn anders?


    Doch bevor er antworten konnte, hörte er eine Stimme...Frija. Er hatte sie öfters gesehen und auch gehört, aber wirkliche Gespräche hatten sie bislang nicht fürhren können. Sein Lächeln verfestigte sich nun auch in seinen Augen. Leise flüsterte er zu Mareis frage.


    "Ja, sie ist die serva von Domina Septima. Ihr Name ist Frija."


    Dann etwas lauter zu Frija, um der Antwort von Marei etwas hinzuzufügen. Dabei sah und hörte man ihm allerdings an, das er es nicht zu ernst damit nahm.


    "MArei hat allerdings die liebe Nina vergessen. Ja, komm nur Frija, wir haben noch reichlich Platz."

    Schon ging ein Ruck durch Cimons Körper bevor er in jeder Bewegung verharrte und nachzudenken schien. Der Nubier dachte über das Geld nach, diese Menge und auch darüber, was er nun sagen sollte, doch das wichtigste war doch Caelyn. Seine Lippe zitterte leicht. Hatte er einen Fehler gemacht? Hatte er es sofort bemerken müssen, das es nicht so war, wie er glaubte?


    "Ja, ich kann gleich hiernach aufbrechen, Herr. Vierhundert Sesterzen, Ursus, aber ich werde es nicht brauchen."


    Seine Augen zeigten durchaus das er es nutzen würde, um etwas über Panthea und ihre Mutter herauszufinden, doch es würde die letzte aller Möglichkeiten sein. Dann aber galt es ehrlich zu sagen, was ihn am meisten verwirrte. Seine Schuldgefühle machten sich umgehend in der Ansprache bemerkbar.


    "Dominus Ursus? Caelyn.... Ich dachte sie wäre wieder.... fortgeschickt. Sie hatte sowas gesagt. Das sie fort wollte. Ich habe sie seit deiner Hochzeit nicht gesehen, Herr. .... Ich war wohl sehr dumm, bitte vergib mir Herr."


    Vieleicht war sie auch einfach nur gut im Verstecken...aber seit Marei war Cimon recht gut im Finden geworden. Er glaubte nicht das sie in der Villa war. Und grade das machte ihm Angst.