Da Cimon sich durchaus aufmerksam umsah, konnte der Nubier beobachten wie sich einige in den Armen lagen. Freuten sie sich so sehr? Für ihn war das alles sehr neu. Wäre es auch so gewesen, hätte er Phaeneas seine Liebe in Mantua gestanden? Dann trat eine bildhübsche Frau zu ihnen und gratulierte beiden. Cimon lächelte etwas unsicher und brauchte einen Moment um seine Stimme zurecht zu rücken.
"Ja..ja ich denke das bin ich... also ...Ja!"
Er war glücklich, sehr sogar, nur konnte er es nicht so recht ausdrücken, vorallem da er sich in einer ruhigen, überlegenen Pose übte.
Seine Augen hatten warm die des Bithyniers getroffen, als dieser erklärte er wäre der Sklave seines Herren...ja, das waren sie beide...die Sklaven ihrer Herren. Sie waren von bedeutung? So sehr war es ihm noch nie vor Augen geführt worden. Sicher war er wichtig für Ursus und wusste genau was sein Herr dachte, was er wollte, was zu tun war... und umgekehrt sorgte auch Ursus sich um Cimon. So schien es zumindest für den Nubier zu sein. Doch dies war anders... es war deutlicher. Nachdenklich nickte er zu Phaeneas' Worten, erkannte er doch was bislang noch ein wenig verschwommen gewirkt hatte.
Ein wenig verwirrt sah er zur Seite, als er etwas spürte...an seinem Arm... seine Augen gingen zum Arm des Mannes, den er liebte... und das obwohl sie sich nur geküsst hatten...ging soetwas? Offensichtlich...und es tat ihm gut, das es so war.
Sie standen nun eng beieinander und Cimon konnte nicht anders als Phaeneas ein Lächeln zu schenken. Der Nubier versuchte sogar, ihn so unauffällig wie möglich näher an sich zu ziehen, wenn das überhaupt ginge. Er wollte ihn nicht mehr los lassen.
So war es richtig, so gehörte es sich und niemals würde er sich etwas anderes wünschen, das wusste der dunkle Sklave in diesem Moment sicherer als alles andere. Es musste selbstverständlich sein bei Ursus? Also wäre es ein schlechtes Bild, das auf Ursus fallen würde, wenn Cimon zugeben mochte, das er es nicht kannte, nicht damit gerechnet hatte?
"Ja...das... selbstverständlich. Natürlich. Kein...Zweifel."
Plötzlich war er seiner lang ausholenden Sätze beraubt und konnte nur noch das wenige retten was noch da war. Schüchtern grinste Cimon, während er leicht mit den Schultern zuckte. Würde Phaeneas diese Unzulänglichkeit erkennen, würde er sie verzeihen? Er hatte sich ja bereits verraten ... nun konnte er nur noch auf das Verständniss seines Liebsten hoffen. Seine Welt hatte vor Ursus nur aus Schmerz und Demütigung bestanden... seit einigen Jahren erst lernte er in einer Welt zu leben, in der Phaeneas bereits lange zu gegen war. Vielleicht sah er deswegen auf ihn auf. Immer hatte der Nubier der starke Fels sein müssen...selbst als er sich vor Schmerzen kaum rühren konnte, immer hatte er diesen Anspruch an sich ... Nun konnte er auf eine Konstante bauen, die ihm diese Last nahm. Auch wenn er genau wusste, das Phaeneas' Wohl einen sehr hohen Stellenwert für ihn haben würde und Cimon wollte stark für ihn sein... jetzt sah er aber, das er es nicht musste. Seine Augen leuchteten ein wenig als er den Blick des Bithyniers einzufangen versuchte.
Syrias Worte holten ihn zurück in die Menge, auch wenn für einen Augenblick seine Welt nur aus Phaeneas und ihm bestanden hatte. Ruhig sah er sie an und nickte verhalten. Dankbarkeit schien aus seiner Mine zu sprechen... distanzierte Dankbarkeit.
"Ich danke dir aus tiefstem Herzen, Syria. Aber Glück muss doch nicht endlich sein, meine Gute."
Er lächelte zu seinen Worten, wollte er doch etwas erwiedern, das eigene Glück herunterspielen. Nicht das er es mindern wollte, oder für unbeachtenswert hielt... nein, ganz im Gegenteil. Cimon war überglücklich, jedoch war es ihm ein wenig unangenehm, wie sehr sie beide immer mehr in den Mittelpunkt gerieten. Sie hatten sich gerade erst geküsst. Der Nubier wollte viel mehr, er wollte mit Phaeneas so viel reden, besprechen und ... ihm einfach nur nahe sein. Ganz allein mit ihm und ihrer beider Wünsche.
Aber irgendwie wurden es einfach nicht weniger. Irrte er sich oder wurden es sogar mehr? Dabei spürte er wie eine unsichtbare Mauer zwischen ihm und Phaeneas entstand. Obwohl sie einander so nahe waren, war da ein Abstand, der ihm nicht gefiel. Sanft drückte er den Arm seines ... 'Mannes' und hoffte das er es unauffällig genug gemacht hatte.
Mit Neugier beobachtete er Antias und Cephalus, wie sie heran traten und Phaeneas ansprachen. Cimon begrüßte die beiden mit einem Lächeln. Die beiden waren die Rettung. Sie kamen mit einem ganz normalen Problem, welches nach Arbeit rief. Aber... dann würde Phaeneas gehen und Cimon bleiben? Das war nicht unbedingt die beste aller Lösungen.
Heizung... Ein kleines Problem das zu einem großen werden konnte und der Bithynier war schließlich verantwortlich.
Mit Bedauern in den Augen sah er Phaeneas tief in die wundervoll geheimnissvollen Augen. Erneut drückte er leicht den Arm des Liebsten.
"Das musste ja so kommen, nicht war, bester Phaeneas? Kann ich vielleicht behilflich sein bei diesem Problem?"
Natürlich hatte er ganz besondere Hintergedanken, denn er wollte Phaeneas nicht wieder los lassen oder ihn gar weg gehen sehen... nein, er wollte nicht zurück bleiben ohne zu wissen, wann sie sich wieder sehen mochten. Dank der Großzügigkeit seines Herren hatte er den Tag noch zeit. Doch gerade jetzt wusste Cimon genau wie er diese Zeit verbringen wollte...naja oder zumindest grob.