Beiträge von Cimon

    Es reichte nur wenig, um Cimon zu verstehen zu geben was er zu tun hatte. Also füllte er zunächst geschickt die Becher, nach den Geschmäckern der beiden Männer und eilte dann zwar zügig aber ohne Hast hinaus. Dabei zeigte er durch seine Körperhaltung die Ergebenheit gegenüber seinem Herren.


    Es dauerte nur einen Moment, da alles bereits vorbereitet war, bis er wieder kam. Was geredet wurde, hatte ihn nicht zu interessieren doch er hörte unauffällig so genau zu wie es ihm möglich war. Falls sein Herr später Fragen haben würde und um rechtzeitig zu erkennen, falls die Stimmung doch noch umschlagen würde.


    Mit gekonnten Bewegungen und gesenktem Kopf richtete Cimon die Vorspeise, in Form von eingelegten Eiern, gefüllten Pilzen sowie das unglaublich frische und wohlduftende Brot. Allerlei verschiedene Soßen standen ebenso bereit, würden aber auch zu den weiteren Speisen stehenbleiben.
    Seinem Herren reichte Cimon einen Teller auf dem er bereits alles so hergerichtet und zusammengestellt hatte, wie es seinem Dominus am liebsten war. Dem Gast reichte er eine ausgewogene Auswahl, da er nicht wusste, was dieser gerne mochte. Sicher hätte er es auch beim Hinstellen belassen können, doch Cimon wollte das sein Herr besonders perfekt dastand. Und ein gut erzogener Sklave war doch meist der besste Beweis für die Größe des Herren... zumindest nach Cimons Meinung, die sicher zu großen Teilen durch Atonis in ihn hineingeprügelt worden war.
    Aber für Ursus tat er es gerne und mit sehr ergebener Kopfhaltung. Seine Augen waren zwar recht regungslos und der Körper öfters stolz erhoben. Doch es wirkte als sei es der Stolz den er für seinen Herren empfand.


    Aufmerksame Augen betrachteten die ganze Zeit die Männer. Nicht nur um Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Nein, inzwischen vielmehr um zu erkennen wann Getränke oder Essen nachzureichen waren. Die Herren sollten sich nicht mehr bewegen müssen als nötig. Cimon hoffte in seinem Herzen seinem Herren zu gefallen.

    Zuerst machte Cimon eine abwehrende Geste, als Bashir fragte ob es ihm gut ging, doch es tat sehr gut zu hören, dass sich jemand um ihn sorgte. Als er dann meinte zu erkennen, was Arbo gerade dachte sah Cimon den Wallach lachend an und stand ganz langsam auf. Dabei stellte er fest das es nur hier und da ein wenig unangenehm war, er aber nicht verletzt schien.


    "Ja, ich glaube du hast recht. Arbo sieht wirklich... verwirrt aus."


    Bei dem Pferd blieb er stehen und ging ihm sacht über Hals und Mähne. Dann sah er zu Bashir auf und schwang sich auf den Rücken des Tieres. Das kurze ziehen im unteren Rückenbereich konnte er dank der guten Laune gut ignorieren.
    Begeistert fing er nun wieder an zu versuchen den Wallach ohne Zügel zu führen. Es gelang mit ähnlichen Erfolgen wie zuvor, doch nun war Cimon vorsichtiger und so gab es keinen erneuten Unfall.


    Bestens gelaunt ließ er sich weiter von Bashir unterrichten und fragte sehr viel dabei...wie was warum zusammenhing. Der Nubier saugte alle Informationen von seinem guten Freund, wie er hoffte, in sich ein.

    Sorgsam kümmerte Cimon sich um die Muskeln seines Herren und hörte ihm begeistert dabei zu. Ab und an bestätigte er, das er verstand mit einem knappen 'Ja, Herr'. Sie redeten und der Sklave fing an sich immer wohler in seiner Rolle zu fühlen. Als er bemerkte das sein Herr eingeschlafen war, beendete er noch die Massage so vorsichtig es ging um ihn nicht zu wecken. Denn er wollte das Ursus am folgenden Tag wirklich gut entspannt sein würde.


    Dann räumte er mit sehr leisen Bewegungen alles auf, nahm die Steine, die am Rand des Bettes nun lagen und legte sie unter seine Felle. Dann würde es schön warm sein, wenn er schlafen gehen konnte. Sorgsam deckte er seinen Herren zu und achtete darauf ihn nicht zu wecken.


    Schnell aß er ein wenig und räumte anschließend alles weitere auf, machte das benutzte Geschirr sauber und kümmerte sich um die Ausrüstung, die sein Herr am nächsten Tag brauchen würde. Als er die Sachen abwaschen ging, machte er einen schnellen abstecher um Arbo einen Apfel zu bringen. Dort verbrachte er noch einige Minuten mit dem Wallach um dann zum Zelt zurück zu gehen.


    Das Zelt war schnell geschlossen, die Lichter gelöscht und er schlief recht gut. Auch wenn seine Muskeln noch ziemlich schmerzten, so halfen doch die Gedanken daran was er in den kommenden Tagen machen würde und wie gut es ihm ergehen mochte.


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    Am Morgen erwachte er sehr früh, denn die innere Unruhe, die Atonis in ihn hineingeprügelt hatte, hielt ihn noch immer gefangen. Rasch war alles vorbereitet, das Essen stand bereit und er hatte alles zurecht gelegt. Dabei war er sehr leise und gründlich gewesen. Sogar heißes Wasser hatte er besorgen können. Denn einer der Soldaten, der am gestrigen Tag das Einsehen mit ihm hatte, gab ihm die Möglichkeit dies an dem Feuer seines Contuberniums zu erhitzen. Der Nubier fühlte sich wirklich wohl, denn er merkte das er nicht von allen wie Dreck behandelt wurde. Von den meisten sogar recht gut...


    Freundlich lächelnd, was recht ungewöhnlich für ihn war, trat er an das Schlaflager seines Herren, kniete sich davor und berührte ihn nur sanft.


    "Herr? Der Morgen hat für dass Lager noch nicht begonnen. Aber gestern bist du um diese Zeit erwacht. Dominus?"


    Cimon nahm an das Ursus sicher wieder um die gleiche Zeit aufstehen wollte, auch wenn dieses seltsame Horn noch nicht erklungen war. Vieleicht sah er es wie andere im Lager und wollte lieber fertig sein, bevor man unsanft geweckt werden würde...aber wer sollte ihn schon wecken wollen? Nun, Cimon machte sich keine Gedanken darüber. Ging er doch davon aus, nicht bestraft zu werden, nur weil er mitgedacht hatte. Selbstsicher stellte er das Wasser zu seinem Herren, der nun hoffendlich langsam erwachen würde. Dann kniete er so vor dem Lager, das sein Dominus aufstehen und er ihm behilflich sein konnte, sobalt dies erwünscht sein würde.


    Zwar schmerzten die Muskeln noch leicht, aber das würde Cimon seinem Herren nicht zeigen. Es war nur ein Ziehen...nichts im Vergleich mit anderen Schmerzen...wieso fiel ihm jetzt wieder dieses schreckliche Ding in seinem Nacken ein? Er versuchte die Bilder zu verbannen, die dafür gesorgt hatten das sich ein Schatten über seinen Augen gebildet hatte. Auch sein Lächeln war nun verschwunden und er wirkte so neutral und ergeben wie die meiste Zeit.

    Wie Bashir über Tiere redete hörte Cimon ihm sehr begeistert zu und nickte immer wieder. Zwar konnte er sich nicht vorstellen von irgendeinem Wesen als Gott angesehen zu werden...das war doch...anmaßend...aber es gefiel ihm, einfach mit Arbo umzugehen und dabei gemeinsam mit Bashir den Tag zu verbringen...dabei vergaß er sogar das Zeichen, das an diesem Tag noch folgen würde.
    Das sein Lachen ansteckend wirkte, ...auch das kannte der Nubier nicht. Sicher weil er sehr selten nur lachte. Überhaupt schien er sich hier zu vergessen und sich einfach nur wohl zu fühlen. Da machte es nichts aus, das er nicht alles gleich konnte... es drohte ja keinerlei Strafe. Arbo war wirklich gnädig mit ihm und hatte ab und an wohl ein Einsehen mit dem armen Reiter der sich nicht immer so sicher war.


    Bashirs Lob ließ Cimon grinsend etwas grader sitzen und sich noch mehr bemühen. Auch wenn es nicht wirklich besser wurde, so hatte er doch ziemlichen Spaß bei der Arbeit... so konnte es ruhig öffter sein.


    "Ich versuch mein bestes...danke, Bashir... OH..Ah...nicht so schnell guter Freund..."


    Mal wieder das falsche Zeichen, mal wieder wollte Arbo losgallopieren. Doch diesmal reichte Cimon ein fester Sitz im Sattel und die richtige Bewegung der Schenkel. Begeistert sah er vom Wallach auf und winkte hektisch zu Bashir rüber...


    "Hast du das gesehen? Ich kanns ich...ahhhh"


    Seine all zu hektischen Bewegungen hatten den Wallach wohl leicht verunsichert und er stieg kurz nur um dann loszurennen. Er blieb aber stehen kurz nachdem er gemerkt hatte das er seltsam schnell an Gewicht verloren hatte.
    Cimon fiel...und landete. Langsam richtete er sich auf, prüfte ob alles in Ordnung war und lachte dann.


    "Ich glaub Arbo weiß genau wer der stärkere ist, was?"


    Erstmal blieb Cimon aber sitzen und überlegte sich ob nicht doch irgendwas weh tat. Aber mehr als einige blaue Flecken würden wohl nicht bleiben...das und das angekratzte Ego, was nicht wirklich schlimm für den Nubier war. Schließlich war er ja selber schuld gewesen.

    "Ja, Herr"


    War die erste Antwort, die zweite waren vorsichtige und starke Hände die ihm seiner Rüstung entledigten und diese vorsichtig beiseite legten. Dann reichte er seinem Herren Essen und Trinken, eben so wie er meinte das Ursus es am liebsten sein würde. Dann eilte er zu seinen Sachen und war recht schnell umgezogen. Den Dreck klopfte er zunächst aus. Besser er würde den Rest morgen bei Tageslicht auswaschen.
    Dann räumte er ein wenig auf und lockerte weiterhin seine Muskeln um bereit zu sein. Als sein herr mit dem Essen wohl fertig war, räumte er auch diese Sachen auf. Kurz darauf brachte er eine Schale mit frischem Wasser und Seife. Ein Tuch hatte er sich über die Schulter gelegt. Mit Öl in den Händen kam er erneut wieder und bedeutete seinem Herren mit einem fragenden Blick an sich auf der Liege bequäm zu machen.
    Natürlich würde er seinen Herren vom Stoff befreien, um ihn dann gründlich vom Staub zu befreien. dafür das Wasser mit der Seife. Die Massage würde sich dann anschließen. Wobei er sich mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit auch um die geschundenen Beine seines Herren kümmerte. Immer bevor er merkte das die Arme zu krampfen drohten, lockerte er diese.
    Dabei ging er im Gedanken bereits durch was heute noch zu tun war, und was bis morgen warten konnte. Erst wenn alles erledigt sein würde, so würde er sich etwas von dem bis dahin abgekühlten Essen nehmen. Aber es störte ihn nicht. Es war schon sehr angenehm das gleiche essen zu dürfen wie sein Herr.... ohne der Vorkoster zu sein.
    Da Cimon glaubte zu wissen, das sein Herr die Stille nicht mögen wird, fragte er einfach ein paar belanglose Dinge wie....


    "War der heutige Tag nach deinem Wunsch, Herr? Ich habe selten solche Massen an Soldaten gesehen..noch nie um ehrlich zu sein. Es muss sehr schwer sein sie alle anzuführen, Dominus."


    Desweiteren würde er versuchen über das heutige Wetter und jenes was morgen erwartet wurde zu reden. hauptsache war doch sein Herr würde sich entspannen und irgendwann einschlafen können.

    Ruhig und nun sehr beruhigt hörte Cimon seinem Herren zu. Er wollte doch gar keine Schonung... er wollte es seinem Herren gut machen... DDoch er nickte um nicht zu widersprechen. Dann setzte er sich zurück auf seine Beine und hockte nur so da während er überlegte.


    "Ja, Herr. Ich werde es lernen. Dominus?... Ich kann mich rasch um das Aufräumen und meine Kleidung kümmern, während du ißt. Deine Ausrüstung kann ich zur Nachtruhe hin reinigen.
    Ich sage das um dir vorzuschlagen dich später weiter zu massieren, Herr. Die Ruhe die du mir läßt, Herr ist mehr als ich gewohnt bin.
    Meine Kraft wird ausreichen, Dominus."


    Seinen letzten Satz sprach er mit einer wirklich festen Stimme aus, die man von ihm so nicht gewohnt war. Dabei schaute er seinen Herren ehrlich und offen an. Auch jetzt achtete er auf die Grenzen, wollte er sie doch niemals überschreiten. Würde sein Herr nichts dagegen sagen, so würde Cimon nun so handeln wie er es vorgeschlagen hatte. So würde er durchaus seine Muskeln noch ein wenig lockern können und dennoch später seinem Herren die Verspannungen nehmen. Vorallem der Rücken war sicher sehr betroffen.


    Während er auf die ANtwort wartete machte sich Selbstsicherheit in ihm breit, so dass er schneller aufstehen würde als dies zu erwarten gewesen wäre. Denn er rechnete nicht mit einer negativen Antwort. Und gleich was sein Herr bestimmen würde, die Massage würde er bekommen, da würde Cimon nicht mit sich diskutieren lassen...hatte er das wirklich grade gedacht? Und dieser Gedanke pflanzte sich fort, setzte sich fest und verankerte sich im Tiefsten Sein seines Herzens.

    Der Mann ließ ihn herein und Cimon folgte ihm. Neugierig sah er sich um, was wohl gleich oder anders zum Hause seines Herren sein mochte. Als Bashir dann kam musste der Nubier kurz stutzen und sah den Mann an, den er nun dank des Namens als Griechen erkannte. Kurz überlegte er ob er etwas in dessen Heimatsprache sagen sollte, entschied sich aber dagegen, da er es als unhöflich Bashir gegenüber ansah. Fröhlich schaute er ihm entgegen und stutzte erneut.
    Sofort machte er beschwichtigende Gesten und seine Körperhaltung hatte sich gänzlich geändert. Er stand nun wie einem freund gegenüber. Dabei gald sein freundliches Wesen ebenso Alexandros, den er nun, durch Bashirs Verhalten etwas anders einordnete.


    "Nein, nein...mach dir keine Sorgen. Nichts zu schlimmes. Also nicht mit mir..mein Herr..aber deswegen bin ich nicht hier. Bitte entschuldige...ich bin ein wenig durcheinander. Wir haben einen Besucher, der nach dir gefragt hat. Und wenn du Zeit hast...ich schätze Phraates würde sich sehr freuen dich wieder zu sehen."


    Offen lächelte Cimon Bashir nun an, da er glaubte etwas gutes getan zu haben. Das dessen Herr es vieleicht verbieten würde, das kam dem Nubier nicht in den Sinn.

    Zuerst erschrak er sich und zuckte leicht zusammen. Dann aber merkte er welche Fehler er begangen hatte, sah seinem Herren sehr tief in die Augen und nickte mit einem Ernst, den man selten bei ihm sah. Nur kurz musste er überlegen. Während er seinem Herren also doch noch die Füße waschen konnte, überlegte er sich die richtigen Worte.... noch beim reden fing er an den Herren zu massieren und ebenso wie am Vorabend zu verwöhnen.


    "Ich verstehe was du meinst, Dominus. Es wird nicht wieder vorkommen, das ich dir Schande bereite oder nicht in deinem Sinne handle. Ich danke dir, Herr, für deine Güte."


    Cimon musste über das Angebot ein wenig länger nachdenken und fand kaum Worte dafür, das er ... er würde eine Tunika seines Herren tragen dürfen? Natürlich wäre es für die Zeit die seine Kleidung brauchte um zu trocknen. Also nur heute abend im Zelt...aber es war so ...außergewöhnlich für Cimon das er kurz in allem was er tat inne hielt. Nur um sich dann sofort wieder an die Arbeit zu machen.
    Nun dachte er ernsthaft darüber nach das er leiber seine ersatzkleidung vergessen hätte...doch das hatte er nicht und lügen wollte er nicht.


    "Ich danke dir, Dominus. Aber ich habe Kleidung mit. Nur die Zeit fehlte bislang sie zu wechseln. Wenn du dich zur Ruhe begibst kann ich mich um alles andere kümmern, Dominus. Das heißt, wenn es dir recht ist."


    Heute versuchte er zwar besonders gut zu sein, doch seine ermüdeten Arme und die leicht schmerzenden Beine machten es ihm sehr schwer. Leise Flüche entrannen ihm, als er einen Krampf im Arm zu unterdrücken versuchte. dadurch fasste er leider ein wenig zu fest zu. Sofort zuckte er zurück.


    "Es...es tut mir leid, Herr."


    Rasch versuchte er die Arme zu lockern und sah Ursus dabei um verzeihung bittend an. Es lagen ihm noch so viele Fragen auf der Zunge ... aber besser er stellte diese nur, wenn sein Herr Zeit für ihn haben würde...und vorallem wenn dieser ihm verzeihen mochte. Trotz seiner Worte und der Ergebenheit die er für seinen Herren empfand, zeigte sein Körper seit der Ermanung von Ursus eine Stärke die er bis jetzt immer zu verbergen versucht hatte. Oder zumindest niemals völlig zur Schau stellte. Ebenso verhielt es sich mit dem festen Blick des Sklaven, der eine Mischung darbot...eine Mischung aus Kraft auf der einen Seite und Ergebenheit auf der anderen.

    Überrascht sah Cimon auf als sein Herr so besorgt auf ihn einredete. Sein erster Impuls war es ihm trotzdem die Schuhe auszuziehen und ihn zu waschen, doch sein Dominus schien dies nicht zu wollen. So sah er ihn nur von unten her an, blieb auf den Knien und versuchte die richtigen Worte zu finden. Wollte er doch nicht mit seinen belanglosen Problemen die kostbare Zeit seines Herren verkürzen.
    Die Lippen des Nubiers zitterten leicht als er antwortete, ansonsten aber blieb sein Körper recht regungslos.


    "Es geht mir gut, Dominus. Mein eigenes Unvermögen hat dafür gesorgt das die Kleidung die du mir zur Verfügung gestellt hast, Schaden genommen hat. Der Wagen hat sich einige Male festgefahren. Und ... ich war wohl zu schmutzig um dann weiter mitzufahren. Außerdem habe ich auf den Wagen achten müssen."


    Das der Knecht ihn in den Schlamm getreten hatte wollte er lieber nicht sagen, er hatte schon genug von sich gegeben. Vor allem da er noch immer glaubte das der Knecht im Recht war. Aber was wenn nicht? Sollte er seinen Herren nicht fragen wenn etwas nicht stimmte, wenn ihn etwas störte?... bevor sein Herr antworten konnte entschied Cimon sich für eine Offensive.


    "Ich bin nicht verletzt, Dominus. Aber...ich bin unzufrieden, Herr. Der Knecht ist recht... unfreundlich Herr. Ich weiß, es steht mir nicht zu, aber... kann nicht jemand anders den Wagen lenken? ... Er ... er hat mich in den Schlamm getreten Herr.... sicher hatte er recht und ich bin nur ein Sklave, Dominus... "


    Es war raus...und er konnte plötzlich seinen Satz nicht beenden. Es kam ihm so vor als würde er wie ein Kind klingen. Sollte er nicht irgendwann seinen Herren beschützen? Jetzt würde er sich bestimmt dagegen entscheiden...dabei kannte Cimon die Unterschiede und würde jeden töten, der seinem Herren ein Leid antun wollte.


    Sein Kopf hatte sich immer mehr erhoben, so dass er nun Ursus durchaus fest in die Augen schaute. Dabei zeigte sein Blick dennoch die nötige Ergebenheit.

    Das Bashir mit seinem Vater haderte machte Cimon ein wenig traurig, doch das würde ihm sicher sein jetziges Leben erleichtern. Über seinen eigenen Vater, der nur irgendein zahlender Kunde gewesen war dachte Cimon zwar oft nach, aber er kam naturgemäß nie auf ein vernünftiges Endergebnis. Eine Geburt sollte etwas so wunderbares sein? Der Nibier nickte, denn noch nie hatte er über soetwas nachgedacht und glaubte dem Freund natürlich jedes einzelne Wort. Ja, er würde sich bemühen einmal eine Geburt sehen zu können. Lächelnd nickte er. Und seine Augen stahlten wirkliche Freude über den Tag aus. Etwas was nur sehr selten bei ihm zu sehen war.
    Die Worte über das Pferd von Bashir ließen Cimon Arbo tätscheln und nachdenklich mustern.


    "Ich werde bestimmt am ehesten bei einem Tier dabei sein können... aber dann werde ich an deine Worte denken...ich danke dir.
    Kos? Ein schöner Name, finde ich. ... Vieleicht...vieleicht habe ich auch mal so einen Freund. Ich mag...liebe Tiere einfach nur. Sie sind so ehrlich."


    Dann aber erstarrte er fast als Bashir meinte sie sollten es ohne Zügel versuchen. Abschätzend betrachtete er den Wallach unter ihm und verzog nur leicht das Gesicht. Aber langsam folgte er den Anweisungen und versuchte sich daran zu erinnern, wie die Komandos mit den Füßen denn waren... Ab und zu quikte er auf und hob erschrocken die Zügel, weil Arbo einfach mal losrennen wollte.
    Cimon lachte immer wieder wenn er seine eigenen Fehler bemerkte, besserte diese aus und grinste dann Bashir siegessicher an.

    Bis zum Abend war Cimon noch drei mal damit beschäftigt gewesen dieses dumme Rad aus dem Matsch zu befreien. Es kam ihm fast so vor als hätte der Knecht die wenigen Pfützen auf dem Weg extra angesteuert. Aber was konnte er sagen? Einmal versuchte er es, doch der Knecht peitschte, ganz ausversehen statt in Richtung der Zugtiere zu ihm. Der Nubier sah ein, das er in dem Augenblick nichts verbessern konnte.


    Das Zelt aufzubauen war um so schwerer, da ihm die Beine, dank des ungewohnten Marsches sehr schmerzten. Zum Glück hatten die Soldaten die ihm halfen ein Einsehen mit ihm und ließen ihn sich erstmal notdürftig waschen. Sonst hätte er eh die Sachen seines Herren beschmutzt. Er wagte es nicht sich noch umzuziehen, denn es gald das Zelt noch besser aufzubauen wie am vorabend. Cimon handelte ebenso wie beim ersten mal, doch nun dachte er sofort an sein Schlaflager und er bemühte sich auch besonders das Essen zu verbessern. Dabei wirkte er meist eher durcheinander... doch er schaffte es.


    Als er seinen Herren kommen sah, brachte er rasch eine Schale Essen in das Zelt, bereitete einen Becher Wein, Wassergemisch vor und kniete auf dem Boden um seinem Herren gleich die Schuhe auszuziehen und die Füße zu waschen.


    Sein Blick war gesenkt und er sah, das der Dreck an seiner Kleidung getrocknet war. Er hatte den Besitz des Herren beschädigt. Wurde soetwas nicht bestraft. Er versuchte die Offensive und begann sofort zu sprechen als sein herr das Zelt betrat, das heute dezent nach einer anderen Blüte duftete.


    "Verzeih Dominus. Ich war heute sehr ungeschickt."


    Mit zitternden Händen wollte er seiner Arbeit nachkommen und erhoffte die Gnade seines Herren. Schließlich hatte dieser sicher nur wenig Zeit. Hatte er nicht einen Fehler gemacht, in dem er eine solche Sorgfalt hat walten lassen? Aber er wollte seinen Herren doch besänftigen.

    Unsicher stand Cimon da und sah wie die Tür von einem ihm unbekannten geöffnet wurde. Ob dies wohl auch ein Sklave war? Wichtig war es ja nicht. Dennoch senkte er leicht zur Vorsicht den Blick. Sein Rücken aber blieb ebenso stolz und Aufrecht wie der rest des Körpers. Doch er hatte zumindest den eher demütigen, niedergeschlagenen Blick inzwischen gut gelernt. Warum auch nicht, bei solchen Prügeln...
    Die Gedanken abschüttelt, konzentrierte er sich auf die Gegenwart und sah nur gerade genug auf, um sein Gegenüber ansprechen zu können.


    "S..salve... Ich bin Cimon, Servus des Titus Aurelius Ursus. Kann ich mit Bashir sprechen?"


    Seine anfängliche Unsicherheit wich aus ihm heraus und sein Blick ging immer höher bis er fest in die Augen des Gegenübers gerichtet war. Als er es merkte sah er langsam wieder nieder, um nicht zu auffällig und ruckartig zu reagieren. Doch sein Körper blieb aufrecht, denn so wollte sein Herr es. Er musste entsprechend wirken... er zeigte seinen Herren nach außen und... zum Glück hatte er die gelegenheit hier zu üben bevor es nach Rom ging.

    Schweigsam nahm Cimon sein Schicksal an und verbrachte die Zeit neben diesem Knecht. Dann ging es weg von der Straße und nun wurde es nur um so ungemütlicher. Hinzu kam das der Knecht ihm jedes mal fest in die Rippen stieß, wenn Cimon diesem zu nahe kam. Was bei dem leicht unwegsamen Gelände heufiger der fall war als es ihm lieb gewesen wäre.
    Dann fluchte der Knecht neben ihm und es ging nicht mehr weiter. Er schlug die Pferde und trat Cimon vom Wagen. Er solle entlich seinen wertlosen Hintern bewegen. Schnell war er neben dem Wagen und bemühte sich gemeinsam mit einigen hergeeilten das festsitzende Rad frei zu bekommen. Es dauerte sehr lange und der Knecht fluchte, vorallem aber in Cimons Richtung. Schließlich hatte der ja Schuld. Offensichtlich freute der Mann sich schon, wie der Herr des Sklaven es wohl bestrafen würde. Cimon bekam Angst. Denn er glaubte dem Knecht. Hatte er doch noch keinen Grund daran zu zweifeln.
    Nach hartem Kampf war das Rad und damit auch der Wagen befreit. Cimon aber war völlig verdreckt und wurde vom Knecht direkt wieder vom Wagen getreten als er rauf wollte. Überrascht blickte er auf und nahm es hin, das man so offensichtlich nicht mitfahren durfte. Also ging er neben dem Wagen her und hatte auch die gloreiche Aufgabe zu verhindern das der Wagen sich erneut festfahren würde.


    Er wusste das es eine unsinnige Aufgabe war, doch er wusste genausogut das Menschen wie dieser Knecht nur nach Gründen suchten um jemanden schuldig zu sprechen. Und Cimon musste nicht viel tun, um in den Augen des anderen Wertlos zu erscheinen. Ob er vieleicht doch die Zeit heute abend nutzen sollte, um mit seinem Herren zu reden?...falls das aufgrund der Übungsgegebenheiten überhaupt möglich sein würde.

    Der Nubier hörte ihm zu und war gefangen von Bildern einer Welt, die er nicht einmal kannte. Mit Hochachtung sah er Phraates an und dachte einige Momente nach. Es verging Zeit der Stille und er hatte tatsächlich aufgehört zu massieren.
    Und nun hatte er eine Entscheidung getroffen.


    "ich... ja, ich bin fertig. Ähm... du könntest dich fertig machen und ich..lauf eben rüber und sehe ob Bashir Zeit hat. Ich bring ihn dann in den Garten."


    Voller Tatendrang und fast schon wilder Entschlossenheit stand er auf und reichte noch das Tuch zum Trocknen. Sein Gesicht war von harten Zügen umramt, doch seine Augen glänzten vor Freude. Es war das erste mal das er das Haus verlassen würde, ohne einen Auftrag seines Herren zu haben.


    So ging er schnell, damit Phraates es ihm nicht ausreden konnte. Und nackt wie dieser war, würde er sicher nicht hinter ihm hergerannt kommen.
    So machte Cimon sich auf den kurzen Weg zum Nachbarhaus.

    Schnellen Schrittes war Cimon zum Nachbarhaus gegangen und suchte dort den Seiteneingang auf. Er wollte den Herren nicht stören oder irgendeinen Fehler machen. Der Nubier wusste nicht einmal, ob es eine gute Entscheidung war einfach so zu gehen. Er würde es sicher seinem Herren beichten müssen...später.
    Nun klopfte er an die Seitentür des Hauses von Artorius RReatinus... hatte er sich den Namen wohl richtig gemerkt? Hoffendlich war Bashir auch da.

    Das Leiden, das Phraates beschrieb ließ Cimon innehalten und ihn etwas traurig anschauen. Der Andere hatte Familie und Freunde voin denen er getrennt leben musste. Nie wieder würde er sie sehen. Der Nubier senkte den Kopf. Es tat ihm jetzt leid, es angesprochen zu haben. Er selbst kannte solche Gefühle von Heimat nicht. Dies war doch am ehesten das was er als sicheres Heim bezeichnen würde...das erste in seinem ganzen Leben.


    "Es... es tut mir leid, ... ich...cih wollte dir keine Trauer bereiten..."


    Das es gut tat, von ihm massiert zu werden stachelte Cimon an es nun besonders gut zu machen und so viele Verspannungen wie möglich zu lösen. Das Lied interessierte ihn ebenso wie die Heimat des Fremden...kam Bashir nicht auch aus Pathien?
    Die weitere Frage überraschte Cimon und ließ ihn die Begeisterung für den Dank von Phraates eindämmen.


    "Das Lied... es ist...oh..Bashir? J..ja...er ist hier. Ich..ich kenne ihn. Wir sehen uns oft wenn wir uns um die Pferde der Herren kümmern. ...Ich..ich glaube er ist ein...Freund."


    Da Cimon noch nie Freunde hatte, wusste er nicht ob es das richtige Wort war oder ob Bashir es ebenso sah. Seine Augen gingen schnell umher und da sah er das das Trinken auch ein Stück zu weit weg stand...ganz der Sklave zuckte er zusammen...


    "Verzeih..He...Phraates..."


    Rasch holte er den Becher und die Karaffe mit dem Saft. Cimon hatte früher immer gelernt, das der Wein den Herren oblag und für die Sklaven nur Wasser oder Saft blieben. Dementsprechend handelte der Nubier auch. Obwohl er Phraates als wesentlich über ihm stehend ansah, waren und blieben sie beide Sklaven. Allerdings musste er es sich öfters selber sagen, damit er sein Gegenüber nicht mit 'Herr' ansprach.
    Bei alledem wagte er es nicht anzusprechen, woher Phraates Bashir wohl kannte. Denn er glaubte das es ihm nicht zustand. Allerdings war die Neugier in seinen Augen deutlich zu sehen.
    Die Massage würde er auf keinen Fall vernachlässigen, wobei der Sklave angestrengt darüber nachdachte, was er noch tun konnte, um es dem Gast angenehmer zu gestalten.

    Mit traurigen AUgen verfolgte Cimon die Worte von Phraates und begann nun mit langsamen Bewegungen alles für den Anderen zurecht zu legen. Als letztes das Tuch um sich nach dem Bade zu trocknen. Er selbst setzte sich zuerst sehr schweigsam an den Rand und wartete ab. Dann würde er damit beginnen die Schultermuskeln von Phraates zu lockern. er war nicht ausgebildet aber seinem Herren reichte es im Feldlager und schließlich sollte der Gast sich ausruhen und wohlfühlen. Warmes Wasser und eine Massage würden sicher helfen. Er erinnerte sich an die Melodie die er nur kurz gehört hatte als er hereingekommen war.


    "Seine Schwester? Dann wird mein Herr lange trauern... du... kommst von weit her, oder? Wenn du sagst du weißt wie es ist getrennt zu sein ... die Melodie von vorhin, was war das? Es klang sehr...traurig. Aber...auch schön."


    So viele Gedanken und alle wollten sie gleichzeitig ausgesprochen werden. Hinzu kamen das Bedürfniss dem herren die Trauer zu erleichtern sowie der Schwermuth den er in Phraates zu sehen glaubte. Cimon deutete auf das mitgebrachte Essen und Trinken, reichte es nahe genug damit der andere sich etwas nehmen konnte, wenn er wollte. Dazu unterbrach er zwar die Massage konnte somit aber auch etwas vom öl in den Händen warmreiben um dann weiter zu machen. Er selbst leidete genügend, da strebte er oft danach den Menschen in seiner Umgebung helfen zu wollen.
    Vorallem wenn sie so würdevoll wirkten wir dieser... Cimon konnte sich nicht helfen aber er dachte irgendwie an Bashir, der frei gebohren war und somit auch eine ganz andere Grundhaltung hatte als der Nubier. Ob Phraates wohl auch frei gewesen war? Noch wagte er nicht danach zu fragen.

    Die Reaktion seines Herren verwirrte Cimon ein wenig und er fühlte sich sogar ein wenig ... eifersüchtig dabei. Aber Phraates Worte holten ihn zurück und der Sklave nickte nur. Erst nach einem Moment viel ihm wieder ein etwas erwidern zu müssen und er sprach nur sehr leise zu seinem Herren.


    "Ja, Dominus. Ich werde mich um alles kümmern."


    Seinen Kopf neigte er dabei etwas tiefer als gewöhnlich um Ursus vieleicht noch ein wenig aufzumuntern, bis ihm in den Sinn kam, was sein Herr ihm dazu gesagt hatte. Langsam streckte sich sein Körper und sogar sein Haupt. Dann nickte er erneut und trat mit Phraates hinaus. Dabei sah er noch einmal kurz besorgt zu seinem Herren.

    Phraates hatte recht gehabt, besser sie gingen und ließen Ursus alleine. Cimon konnte es kaum erwarten mehr zu erfahren, hielt sich aber zurück und bemühte sich dies nicht nach außen hin zu zeigen. Als sie rausgetraten waren wies Cimon Phraates den Weg. Er würde ihm ein Bad bereiten und sich so schnell es ging darum bemühen dem anderen Sklaven Essen und Trinken dort hinzu bringen. Cimon hatte die Worte seines Herren so verstanden, das die Leistung des Mannes sehr besonders gewesen waren. darum wollte er Phraates auch besonders behandeln. Davon abgesehen wirkte dieser, trotz der holprigen Sprache irgendwie... besser gestellt als Cimon es war.


    Der Nubier bat den anderen sich zu entspannen und kümmerte sich derweil um den Schlafplatz des Sklaven. Dabei beeilte er sich sehr, denn er wollte unbedingt wissen worum es ging, nur zuerst musste er die Aufgaben des Herren erledigen, bevor er sich erlauben konnte ruhig mit Phraates zu sprechen.


    Nach kurzer Zeit kam er also wieder und sah Phraates fragend an.


    "Brauchst du noch etwas? Die Reise war bestimmt sehr anstrengend. Wenn ich also irgendetwas tun kann, dann sag es mir...bitte. Und.... könntest du mir ... erzählen, was meinen Herren so erschrocken hat?"


    Cimon sprach langsam und neigte seinen Kopf leicht. Dabei ging er zu den Badeutensilien und reichte Phraates was immer er brauchte. Dann hockte er sich auf seine Knie auf den Boden und sah von unten her Phraates entgegen. Die vorherige Hektik und Eile, die Cimon gezeigt hatte und die ihn zum rennen gebracht hatte, schien nun völlig aus ihm gewichen zu sein.

    Nun hielt sich Cimon immer mehr im Hintergrund und würde den beiden Männern folgen. Zwar wurde das Essen von andceren Sklaven aufgetragen doch er würde sich gerne weiterhin um die Getränke kümmern. Dabei achtete er sehr genau auf die Regungen um zu erkennen, wann sein Herr etwas wollte oder der Gast des Hauses nach etwas verlangte. Cimon wollte lernen und dies gab ihm eine gute Gelegenheit dazu. Hinzu kam das er so das Ansehen seines Herren verbessern konnte. Zumindest glaubte er dies. Denn er erinnerte sich an die Worte von Ursus, als dieser ihm erklärt hatte, wie Cimon auszusehen hatte und das er in allem auch seinen Herren nach außen hin zeigte... so hatte es der Nubier verstanden. Da Ursus um einiges besser war als Atonis wollte er ihm aus freien Stücken so gut dienen, das er stolz auf seinen Sklaven sein konnte. Noch nie hatte er solch gute Gedanken in einem Anderen über sich gesehen. Nur seine Mutter...aber das war lange her.


    Der Sklave neigte bei allem den Kopf nieder, sah sich dabei aber aufmerksam so gut es ging um. Wie gut es tat seinen Stolz im Rücken und der Haltung ansonsten anzuzeigen... Sein Herr gab ihm immer mehr das Gefühl, doch jemand zu sein. Zwar ein Sklave, aber dennoch ein Mensch. Nach außen hin versuchte er neutral zu wirken und lieber nicht besonders aufzufallen, außer durch seine besondere Aufmerksamkeit, den Wünschen der beiden Männern gegenüber.