Beiträge von Cimon

    Erleichtert atmete Cimon durch, nur eine gewöhnliche Rasur im Gesicht... das würde er gut hinbekommen können. Die Aufforderung beantwortete der Sklave mit einem Nicken. Doch noch einmal schaute er fragend zu Xenon der nur aufmunternd nickte.


    "Ja, Herr."


    Dann nahm er alles wichtige zur Hand prüfte die Schärfe des Messers, verbesserte diese noch mit hilfe des Leders und suchte dann nach der Seife. Doch diese lag nicht direkt bei den Rasierutensilien. Cimon griff kurzerhand danach und schäumte sie mit Hilfe des Wassers in den Händen auf. So wäre es dann auch wärmer. Der Nubier trat hinter seinen Herren und seifte die Bereiche die es zu rasieren galt gut ein. Dabei massierte er sogar leicht und versuchte es seinem Herren so angenehm wie nur möglich zu machen. Wenn dieser schon gut entspannt war, bevor er die Klinge zur Hand nehmen würde, wäre es viel einfacher.
    So waren Hals-, Kinn- und Gesichtsbereiche gut von Seife bedeckt und Cimon achtete auch darauf das die Stoppel wenigstens ein wenig weicher wurden.
    Das Leder hatte er sich an den eigenen Gürtel befestigt um auch zwischendurch die Klinge gut schärfen zu können. Nichts war unangenehmer als ein Raues Messer, das mehr die Haut beschädigte als wirklich zu rasieren.


    Vorsichtig und mit sehr ruhiger Hand setzte Cimon an. Seine Bewegungen waren bedacht und sehr sorgfältig. Sein Herr sollte es besonders angenehm empfinden. Es war sein einziges Ziel, es so perfekt wie möglich zu machen. Sanft strich er dabei nachdem die Klinge über die Haut gegangen war mit einem Tuch nach und ölte zunächst nur leicht ein.
    Als er fertig war nahm Cimon das Ölgemisch in die Hände, verrieb es und fing nun an die sicher einwenig gereizte Haut zu behandeln. Dabei achtete er auch darauf, ob irgendwo noch etwas störte. So rasierte er zwei Stellen nocheinmal bedacht nach und massierte dann sachte das Öl ein, damit es gut einzog.


    Als er fertig war rieb er seine öligen Hände an einem Tuch so gut es ging sauber und trocken. Dann wartete er ob er nun seinen Herren anziehen sollte, sein Herr zufrieden war oder ob es von nun an andere Aufgaben für ihn geben würde. Allerdings wusste er auch das sein Herr absolute Stille nicht mochte und so gab es doch etwas zu sagen...nur was?


    "Verzeih, wenn meine Fähigkeiten nicht ausreichen sollten, Herr. Aber ich lerne gerne hinzu, Dominus."


    Sein Lächeln, das kurz sein Gesicht ziehrte mochte zeigen, wie glücklich er über seine Arbeit war. Es fing wirklich an spaß zu machen, seinem Herren zu dienen. Und dieses Gefühl kannte er nun wirklich nicht von irgendeinem seiner Vorherren.

    Es war gut... nicht ganz richtig, aber gut. Cimon lächelte verlegen als er hörte wie er eigendlich hätte reagieren müssen. Er nickte und sah nur kurz zu Boden um seinen Respekt auszugleichen.


    "Ja, Herr. Ich werde es in Zunkunf so machen wie du es wünschst, Dominus."


    Er konnte es nicht wissen und es folgten keine Schläge. Cimon war sehr erfreut und seine Augen zeigten dies über deutlich. Er merkte es sich..ins Tablinum führen, einen weiteren Becher sowie einen Krug Wein. Der Sklave nickte.


    "Ja, Herr."


    Als er ging achtete er auf eine etwas ergebenere Körperhaltung, denn Cimon wollte alles richtig und gut machen.
    Schnellen Fußes rannte er zur Tür und atmete einige male durch, damit der Gast nicht merken mochte, wie sehr er sich beeilt hatte. Langsam öffnete er die Tür und ließ Mamercus Artorius Rusticus eintreten. Dabei sagte er sich selbst den Namen und versuchte sich auch das Gesicht einzuprägen. Trotz der erhabenen und eher stolz wirkenden Gestalt des großen Nubiers wirkte sein Blick ergeben.


    "Mein Dominus empfängt dich im Tablinum, Herr. Bitte folge mir."


    Der Sklave schloß die Tür hinter dem Gast und würde dann den Mann zu Cimons Herren führen. Dabei beobachteten seine aufmerksamen Augen die Bewaffnung des Gastes. Cimon versuchte ihn einzuordnen und nahm sich vor seinen Herren gut zu bewirten, um so immer einen Grund zu haben dabei zu bleiben.

    Cimon führte den Gast zu seinem Herren, der im Tablinum saß und sicher schon wartete. Der Sklave senkte den Kopf als er eintrat.


    "Herr? Mamercus Artorius Rusticus, ... wie angemeldet."


    Er wusste nicht ob es gut war, oder ob er jetzt seinen Herren enttäuscht hatte. Doch er wartete auf die Reaktion des Herren. Dabei schritt er zur Seite und machte Platz. Mit gesenktem Blick sah er sich um und beobachtete noch kurz die Körperhaltung des Gastes, um eine eventuelle Gefahr rechtzeitig zu erkennen. Auch wenn der Mann wirklich nett wirkte.


    Erst wenn der Mann eintreten würde, würde Cimon gehen um dann im Gang Xenon zu begegnen, der ihm lächelnd einen Becher und Wein reichte. Wieder nickten die beiden sich stumm zu und Cimon trat so leise ins Tablinum ein, wie er nur konnte. Er reichte mit niedergeschlagenen Augen dem Gast den Becher und schenkte dann so viel Wein ein, bis es dem Herrn wohl reichen würde. Dazu achtete er auf jede noch so kleine Regung. Danach würde er das Wasser hinzugießen und seinen Herren fragend anschauen, um zu erkennen ob dieser auch Wein wollte oder Cimon lieber nur Wasser nachgeben sollte. Auch hier achtete der Nubier auf die kleinste Regung wobei er seinen Herren in der kurzen Zeit besser kannte als den Gast... aber auch Xenons Ratschläge halfen ihm nun dabei seinen Herren einschätzen zu können.


    Cimon würde sich nun zwar im Raum zurückziehen doch bereit sein um nachzugeben oder etwas zu holen, falls es weitere Wünsche geben würde aber vor allem um auf die Sicherheit seines Herren zu achten. Zumindest soweit es nach ihm ging.

    Der Sklave war damit beschäftigt sich Gedanken zu machen, alles richtig, nach den Wünschen seines Herren, auszuführen und war desswegen kurz sehr verwirrt über die Frage. Die Frage nach seinen Fähigkeiten bei der Rasur kam ihm sehr früh vor und erhellte seine Augen. Voller Stolz richtete er sich auf und grinste in Erinnerung. Diese war zwar nicht so angenehm wie es aussehen mochte, doch seine Erziehung schien ihm erneut bei seinem Herren zu helfen.


    "Ich habe bei meinem letzten Herren, Atonis den Körper rasieren müssen, Dominus. Doch es ist ein Jahr vergangen in dem ich viel ...erlebt habe. Ich würde lieber ein wenig üben, bevor ... ich möchte nicht versagen, Herr."


    An die Rasuer hatte er gar nicht gedacht. Und nun zitterten seine Hände leicht. Wieder machte er den Fehler sich zu unterschätzen. Dabei war Atonis meist zufrieden gewesen und hatte Cimon immer erst am Ende ein wenig bestraft.
    Dann ging ein Ruck durch seinen Körper, nachdem er kurz nachgedacht hatte und er schaute seinem Herren in die Augen.


    "Verzeih, Herr. Ich bin mir nur nicht sicher ob meine Fähigkeiten dir reichen werden. Es wäre mir eine Ehre, dies für dich zu tun, Dominus."


    Nun wurde Cimon zunehmend ruhiger. Wobei er merkte das sein Körper die gerade Haltung einhielt, die sein Herr wohl gerne an ihm sehen würde. Sein Kopf senkte sich dann doch, um seinem Herren die Ergebenheit zu zeigen, die der Nubier verspürte.

    Der Mann schien recht freundlich und Cimon war sich nun sicher es richtig gemacht zu haben. Kurz nur zeigte sich ein Lächeln und er sprach in gewohnt gutem Latain mit dem nunmehr nicht ganz so unbekannten.


    "ja, Herr. Das werde ich. Warte bitte einen Moment."


    Sein erster Impuls war es die Tür zu öffnen um den Mann hereinzulassen, aber wäre das nicht falsch? Was wenn der Mann nicht willkommen war? Cimon wollte den freundlichen Mann aber nicht zu lange warten lassen. Also schloss er leise und vorsichtig, um nicht unhöflich zu wirken die Klappe und rannte mit flinken, leisen Füßen los, seinen Herren suchen. Xenon rannte er dabei fast um und fragte im drehen wo der Herr sei. Die Antwort kam zwar etwas verwirrt doch prombt.


    Vorsichtig, aber nicht langsam trat Cimon ins Tablinum ein und schaute zu seinem Herren. Doch erst als dieser ihm zu verstehen gab, reden zu können, wagte der Sklave zu sprechen.


    "Dominus? An der Tür wartet ein Mann. Sein Name ist Mamercus Artorius Rusticus. Er möchte dich in privater Angelegenheit sprechen, Herr."


    Cimon stand dabei so gerade wie es ging um seinen Stolz uns seine Stärke zu zeigen, eben wie er glaubte das sein Herr ihn sehen wollte. Und es tat ihm gut. Sein Kopf aber war gesenkt als er redete. Langsam hob er dann den Kopf und sah seinen Herren direkt an um zu sehen ob er richtig gehandelt hatte. Schließlich gehörte das Türen öffnen nicht zu den Aufgaben, die sein Herr ihm aufgetragen hatte.

    Es war Abends und Cimon war zufällig in der Nähe der Tür als es klopfte. Er war gerade auf dem Weg gewesen um ein wenig zu lesen, da sein Herr ihn gerade nicht brauchte. Kurz blieb er stehen und überlegte ob er gehen sollte, oder durfte.


    Langsam ging er zur Tür, dort sah er eine Öffnung. Die konnte man sicher öffenen um mit demjenigen der hinter dem Eingang stand zu reden. Er versuchte sich am Riegel und bekam ihn doch recht schnell auf.


    Er kannte den Mann der draußen stand nicht und es war sehr schwer durch die Öffnung hindurch zu zeigen, dass man zu Boden schaute. Seine Stimme klang ein wenig unsicher, doch er gab sich Mühe sie so fest klingen zu lassen, wie es nur ging.


    "Salve, Herr. Wie kann ich helfen?"


    Das war doch gut...ja, so war es sicher erwünscht.

    Also würden sie es auf der Weide machen. Cimon strahlte förmlich bei dieser Vorstellung. Und das alles bei diesem guten Wetter. Dann ging es um seinen Herren und Rom... Sein Blick glitt wieder in die Ferne...


    "Erst nach Wochen? War das bei dir so? Ich weiß nicht, ich war noch nie so...so frei. Aber es war sehr ...schön. Ich weiß nicht wie es Rom wird. Aber das Haus ist größer und viele Menschen leben da und .... oich glaube ich habe Angst vor den anderen Herren... "


    Das letzte sprach er leise aus und machte sich schnell daran die Box fertig zu machen, Heu nachzulegen und sein Geständniss zu vergessen. Hatte er wirklich grade zugegeben Angst zu haben? Cimon hoffte das Bashir ihm zumindest da nicht richtig zugehört hatte.
    Als bashir dann sagte das sein Herr nichts dagegen hatte leuchteten Cimons Augen. Also würden sie nur noch das Gespräch der beiden Herren miteinander abwarten müssen.


    "Das ist wirklich gut. Ich freue mich schon auf unsere ersten Übungen."


    Dann als er alles fertig hatte sah er das Bashir die Karre bereits gefüllt hatte und machte sich rasch daran sie weg zu bringen und zu lehren. Kaum war er zurück machte er die letzten Handgriffe um dann Arbo zu Satteln und den Gang zu reinigen, damit sie bald los konnten.
    Seine Augen wichen denen von Bashir aus, denn er hatte Angst... und er wusste wovor er wirklich Angst hatte ...
    So stand er neben Arbo sah zu dem anderen Sklaven und kraulte dabei abwesend das Tier.


    "Sag mal, Bashir? Hast du ein Zeichen? Eine Tätowierung? Oder irgendetwas anderes?"


    Es war eine sehr persönliche Frage, das wusste Cimon, doch mit wem sollte er sonst reden? Besser doch mit jemandem aus einem anderen Haus. Der Nubier wollte einfach mehr hören, mehr wissen, mehr verstehen. Seine Augen wurden leicht furcht bei dem Gedanken an diesen Nachmittag und er wand sich Arbo zu um ihm einen der beiden Äpfel zu geben. Hektor schien dies zu sehen und ein wenig beschwerend zu schnauben. Es brachte Cimon zumindest ein Lächeln wieder auch wenn er schwer schlucken musste. Langsam ging er zu Hektors Kopf strich ihm sanft über den Kopf und gab ihm mit der anderen Hand den zweiten und letzten Apfel. Dabei sah er dann Bashir stumm flehend an.

    Den Rest des Tages nach seinen Wünschen? Was waren seine Wünsche? Cimon sah zuerst seinen Herren hilfesuchend an und dann kurz in die Ferne. Es viel dem Nubier schwer sich über all dies klar zu werden. Sicher würde es in den folgenden Tagen besser werden. Vorallem von Gesprächen mit Xenon und Bashir versprach er sich sehr viel.


    "Danke, Herr. Das werde ich tun, Dominus. Ja, morgen früh. ... Deinen Wünschen entsprechend, Herr."


    Cimon wartete noch kurz ob er wirklich gehen durfte, bevor er sich so ergeben wie nur möglich, doch mit gestrecktem Rücken, entfernte.


    Er war allein. Cimon brauchte einen Moment um sich darüber klar zu werden was er wollte. Also suchte er sich Arbeit. Irgendwo würde er doch noch etwas helfen können. Doch Xenon, der nur einer Ahnung folgte fragte ihm nach seinem Auftrag und schickte ihn dann nach Cimons ehrlicher ANtwort mit einem Lächeln weg. Er solle etwas machen, was ihm spaß macht.
    Sport... Cimon ging sich umziehen, damit er seine einfachste Kleidung vollschwitzte. Um sich dann einen Ort zu suchen, wo der Herr nicht war und er Kraftübungen machen konnte. Dazu Dehnungen und am Ende kampfübungen. Es machte ihm Spaß und machte seinen Kopf frei.
    Ihm fiel erst jetzt die Rüstung des Herren ein. Der Sklave schaute nach dieser, reinigte sie und sah zu das sie ja ordentlich glänzte. Auch die Riemen testete er um rechtzeitig zu erkennen, wenn einer ausgetauscht werden musste. Als alles glänzte und gepflegt war stellte Cimon fest wie spät es wohl war.
    So wusch er sich, zog sich wieder um und ging mit der Tafel auf der die Aufgaben standen zu seinem Schlafplatz. Dort legte er sich hin und knobelte bis er einschlief.


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    Am folgenden Morgen stand er wiederum sehr früh auf. Mit Freude stellte er fest das er wiedereinmal Zeit für Übungen am Morgen haben würde. Die Talen packte er zu seinen privaten Sachen...er hatte noch nie private Sachen... Es war nur Kleidung, Gürtel...Kleinigkeiten. Aber es war seins. Nein, es gehörte seinem Herren, wie auch er. Aber das machte nichts, es gab ihm Sicherheit.
    Nachdem er sich gewaschen und sich fertig gemacht hatte kam Xenon schon zu ihm und schmierte ohne ein Wort zu sagen die Wunde im Nacken ein. Dazu senkte Cimon Körper und Kopf. Ihre Augen trafen sich und sie nickten einander zu.
    Dann ging jeder seiner Wege um seine Arbeiten zu erledigen.


    Cimon stellte alles bereit und wartete geduldig dass er seinen Herren ankleiden konnte. Es gab Zeichen auf die er achtete. Ein Rumoren, Bewegung...der Herr schien aufzustehen. Cimon sah, das Xenon mit einer Schale warmen Wassers eilig angelaufen kam und hielt eben diese fest, bevor der Inhalt hinausschwappen konnte. Sie sahen sich an und Cimon nahm ihm die schwere Schale ab. Etwas was besser der stärkere Nubier machte...


    Still und ohne seinen Herren anzuschauen brachte er das Wasser herein. Das Tuch hatte Xenon ihm über die Schulter gelegt. Der Nubier stand aufrecht und sicher ein wenig stolzer als am Vortag da, der Kopf leicht gesenkt und der Blick gen Boden. Erst wenn der Herr sich waschen würde, konnte er die Ausrüstung mit respektvoller Haltung holen um ihm dann beim Ankleiden zu helfen.
    Cimon fragete sich ob er alles richtig machte, ob er wohl zu viel selbst entschied. Musste er nicht warten, bis sein Herr ihm alles befahl? Er würde einfach versuchen nun auszuloten, was gewünscht war um sich dann entsprechend zu verhalten.

    Es geschah schneller als gedacht, das Cimon seinen Rücken gerade hielt, doch der Kopf blieb gesenkt. Trotz der Aufforderung des Herren. Nur ganz langsam erhob auch dieser sich und er sah seinen Herren voller Ehrfurcht an. Aber sein Körper, seine Haltung zeigte wie stark sein Innerstes sein mochte. Kurz flackerte diese Stärke auch in seinen Augen, die den Dominus zwar direkt ansahen, jedoch nicht provozierend oder gar im Versuch ihn zu fixieren. Nein, reine und ehrliche Ergebenheit war darin zu sehen, viel mehr als dies jemals der Fall gewesen war.


    Cimons Lächeln verstärkte den Eindruck der Freude des Sklaven über die Aufforderung ds Herren, die Cimon nicht nur mit Taten sondern natürlich auch mit einem 'Ja, Herr' beantwortet hatte.
    Die letzten Fragen des Herren verwirrten ihn erneut und der Sklave legte den Kopf leicht schräg während er nachdachte. Aber sein Kopf war so unglaublich leer und doch gefüllt von Dingen. Es gab keine Antwort die er geben konnte. Aber er musste doch...


    "Ich bin mir nicht sicher, Dominus. Ich...es ist so viel geschehen... so vieles..."


    Er wollte weitersprechen, nach der Notwendigkeit des Zeichens fragen, doch was würde es ändern? Er hatte es bereits. Seine Unterlippe zitterte leicht und er wusste nicht wieso. Dieser Tag war so voller Ereignisse gewesen von denen eines alles überschattete und ihm die Gedanken raubte. Ob er unsicher war? Momentan bei allem, sogar bei dem was er denken durfte oder sollte. Seine Augen zeigten eine aufkeimende Hilflosigkeit.


    "Momentan, Herr...weiß ich nichts zu fragen."


    Das war die reinste Wahrheit und zum ersten mal in seinem Leben hatte er keine Angst, sofort geschlagen zu werden, weil er unvollkommene Sätze sprach. Allein dieses Wissen machte es leichter, seinem Herren nicht gut geantwortet zu haben.

    Cimons Kopf ruckte nieder und er zog scharf die Luft ein als es leicht im Nacken schmerzte. Er hörte mit gesenktem Kopf und Körper seinem Herren zu und bemerkte erneut das auch jetzt keine Schläge drohten. Aber er sah dennoch seinen Fehler. Es war kein Fehler dem Dominus dies zu beichten, wohl aber es damals getan zu haben.


    "Ich..ich werde niemals wieder lesen, was ich nicht darf, Dominus. Ja, Herr. Ich werde lernen, wie du es wünschst."


    Seine Augen beobachteten dabei die Handbewegung und folgten dieser. Das Regalfach würde er sicher mal genauer betrachten, wenn er hier alleine sein konnte. Er nahm sich vor zur Nacht immer etwas zu lesen mitzunehmen, was er vor seinen morgendlichen Übungen wieder zurück bringen würde.
    In seinem Kopf erschien bereits ein Plan, wie Cimon seinem Herren am bessten gefallen konnte und wie der Sklave die Wünsche des Dominus erfüllen würde.


    Der ernste Blick seines Herren war nur zu verständlich gewesen aber Cimon hatte Angst nun das Vertrauen seines Herren zu verliehren. Aber was würde er sagen können? Durfte er etwas sagen? Aurelius Ursus hatte ihn nicht aufgefordert. So entschied sich der Sklave dazu lieber still zu bleiben und abzuwarten, ob weitere Fragen folgen würden. Dabei blieb sein Körper in einer eher gebeugten Haltung, die ihm zwar unangenehm war, doch er wollte seinem Herren die Ergebenheit zeigen, die er fühlte. Und dies tat er ohne das man ihm den Rücken mit einer Peitsche zerfurchte. Allerdings wusste Cimon nicht wie lange er so bleiben konnte. Sicher würde er bald wieder seinen Rücken strecken und den Stolz seines Herzens so offen zeigen wie es für Cimon vertretbar war.

    Der Nubier merkte das er seinem Herren in dieser Umgebung im Zwiegespräch in die Augen schauen durfte. Etwas was er nicht gewohnt war, doch er nahm es gerne und mit Freuden an. Niemals würde Cimon dies übertreiben oder gar versuchen wenn andere anwesend sein würden, niemals.
    Es würden keine Strafen folgen aber weitere Aufgaben. Und ja, wie Atonis mal gesagt hatte... der Weg ist das Ziel. Jetzt verstand er es auch bis in die kleinen Details hinter den Worten.
    Dann aber sah er seinen Herren eher verwirrt an. Buchführung? Der Sklave dachte offensichtlich über diese Frage ein wenig nach.


    "Nur was ein Weinhändler sich notiert um den eigenen Gewinn zu errechnen, Herr. Auch wenn ich es nie erklärt bekommen habe...ich ...Verzeih Dominus doch ich habe damals heimlich gelesen. ... Nie...niemals würde ich soetwas hier tun, Dominus...Niemals."


    Er hatte sich verraten, doch er wollte ehrlich sein. Und nun befürchtete er dadurch das Vertrauen beschädigt zu haben das sein Herr in ihm haben mochte. Aber seine Augen sagten das er nicht log. Wenn man denn glaubte, das ein Sklave jemals die Wahrheit sagen konnte.
    Cimon war unzulänglich, das fühlte er . Aber er würde lernen und sich verbessern. Der Nubier wollte bei diesem Herren bleiben. Umsonst hatte er nicht so sehr wegen diesem Zeichen in seinem Nacken leiden müssen.

    Die ihn beobachtenden Augen hatte Cimon kaum wahrgenommen. Als sein Herr dann einen Fehler fand und ihn hierfür nicht schlug, nickte der Nubier und hörte bereit zu lernen weiter zu. Auf anhieb sah er seinen Fehler nicht, wohl wegen der hohen Nervösität. Respektvoll und mit geneigtem Kopf nahm er die Tafel wieder zurück und lauschte weiter der belehrenden Stimme.
    Leichte Röte zeigte seine Verlegenheit. Er sollte viel mehr wert sein? Von ihm aus konnte der Händler in den Ruin stürzen, es würde ihn nicht stören. Umgehend strafte er sich im Geiste für diese Gedanken, da der Händler auch ein Herr gewesen war.


    "Ja, Dominus. Ich werde sie lösen. Ich danke dir Herr."


    Es war nicht nur ein Versprechen, es war ein Schwur. Cimon würde nicht aufgeben, nicht nachfragen... er würde es alleine schaffen. Der Nubier wollte seinen Herren stolz machen.
    Sollte er wegen dem Knobeln etwas sagen? War dies so erwünscht? Cimon sah seinen Herren hilfesuchend an. Dabei spürte er erneut das Ziehen im Nacken das ihn leicht zusammenzucken ließ. Das musste er überspielen. Also gab es wohl keine andere wahl als darauf zu antworten... besser von sich ablenken.


    "Ja, Dominus. Ich löse sehr gerne Aufgaben. .... Ich glaube das jedenfalls. Atonis hat mir oft Aufgaben gestellt...aber die die ich nicht lösen konnte, wurden bestraft Herr. Ich will gerne alles machen was du von mir verlangst Herr."


    Ja, er würde alles tun um ihn zufrieden zustellen. Seine Augen sahen seinen Herren voller Respekt an. Dabei sah er auch erneut in die Augen seines Gegenübers, damit dieser die Ehrlichkeit der Worte sehen konnte. Cimon dachte nicht über Folgen nach oder dass sein Rücken erneut sehr gerade wurde. Es war als würde er in diesem Moment anwachsen. Auch sein Innerstes schien sich in gerader Haltung zu verfestigen. Etwas was er lange nicht...noch nie so sehr gespürt hatte. So viel Göttergnade hatte der Sklave doch gar nicht verdient.

    Neben einem schweigsamen und ihn sehr verachtenden Knecht war es für Cimon sehr unangenehm zu reisen. Doch wenigstens musste er nicht laufen. Er erinnerte sich an eine Strafe, wo Atonis ihn gefesselt hinter seinen Wagen herlaufen ließ ... keine schöne Erinnerung. Da war dies doch um einiges besser.
    Cimon konnte seinen Herren nicht sehen. Doch er ahnte wo dieser sein würde. Der Nubier überlegte was der Veteran ihm damals alles erzählt hatte und versuchte sich so ein Bild im Kopf zu machen, wie es weiter vorne aussehen mochte.


    Der Knecht lenkte den Wagen sicher und Cimon hörte das poltern der anderen. Das knarren von Holz und weiter vor ihnen die maschierenden Soldaten. Die Menschen, all die Köpfe zu einer Einheit verwachsen. Und sein Herr führte diese machtvolle Gestalt an. Cimon blieb äusserlich ruhig doch seine Augen leuchteten.


    Der Tag erschien recht angenehm und der Nubier nutzte die Zeit um irgendwann nach den tafeln zu angeln und zu prüfen. Dabei überlegte er wie der Wagen später abzuladen war. Vorallem aber versuchte der Sklave den Aufbau sowie das Einrichten des Zeltes im Kopf durchzugehen. Zumindest beim Aufbau, so hatte sein Herr ihm erzählt, würde er Hilfe haben. Der Rest lag dann sicher bei ihm. Cimon nahm sich vor es so perfekt wie nur möglich zu machen. Dabei half ihm die Zeit als er Atonis auf seinen Reisen begleitet hatte. Doch es musste alles viel besser werden. Sein Herr hatte etwas besonderes verdient. So hing der Nubier diesen Gedanken nach und konnte glücklicherweise den Knecht auf diese Art recht gut ignorieren.

    Durch den Knecht an seiner Seite wurde Cimon immer wieder stumm und ab und zu anstoßend daran erinnert, ruhiger zu sitzen. Als er das leise Murmeln vernahm, was sicher nur für ihn bestimmt war erstarrte der Nubier. Der Knecht war also der Meinung, das der Sklave eine Tracht prügel verdiente, damit er sich vernünftig benehmen würde. Cimon wusste nichts gutes zu erwiedern, da er noch immer nicht einschätzen konnte, wo er stand. Hinzu kam das der Andere nicht Unrecht hatte. Und so senkte Cimon den Kopf und bemühte sich seine Begeisterung sowie die Freude zu verbergen. Es gelang dem Sklaven sehr schnell sich hinter einer Maske zu verstecken. Wobei seine Muskeln ab und zu zuckten.


    Stumm und mit wenigen Bewegungen beobachtete er das wunderbare Schauspiel, dessen Teil er nun sein durfte. Als es durch das Tor ging begegnten seine Augen die eines Soldaten. Doch Cimon senkte daraufhin die Augen. Rechtzeitig, wie er hoffte.
    Nachdem sie das Tor passiert hatten, ging es Richtung...Süden, wie Cimon vermutete.

    Auf dem Wagen, neben dem Knecht sitzend beobachtete Cimon die Aufstellung. Dabei bemühte er sich die Gesichter sowie die Zeichen der Offiziere sich einzuprägen. Sie waren weiter entfernt, als das es einfach wäre, doch er wollte sich bemühen. Die Befehle und die anschließenden Reaktionen der Soldaten ließen ihn staunen.


    Sein Herr...sein Herr befeligte diese Menschen alle. Voller Stolz und Respekt saß er um einiges gerader da und bemerkte die eigene Freude im Leibe. Allerdings holte ihn ein leichter Stoß von neben ihm wieder zurück. Sein Blick traf den tadelnden des Knechtes und er wusste nicht wo er stand, wie er reagieren sollte. Besser er machte keinen Ärger. Er würde später seinen Herren fragen müssen.


    Als auch die Karren sich bewegten und dabei noch die ganzen Gerätschaften, staunte der Nubier immer mehr. Soetwas kannte er nur von Erzählungen, die beiweitem nicht an die Realität herankamen. Es ging Richtung des Tores und Cimon musste sich zusammenreißen mehr nieder zu schauen als umher zu blicken. Doch sein Gesicht blieb ansonsten von Regung unbeeinflusst.

    "JA, Herr."


    War Cimons Antwort wegen Leone. Dann beobachtete er aus fragenden Augen wie sein Herr etwas in eine Wachstafel ritzte. Was klang vielversprechend? Und dann sah er es. Er sollte sich versuchen. Ehrfürchtig nickte er und nahm vorsichtig die Tafel entgegen.
    Dann sah er auf die Aufgaben und sah sofort die leichten heraus. Diese, die er so lösen konnte, machte er umgehend und ritzte die Antwort ein. Dann wurde es schwerer und da er keine Kugeln hatte nahm er seine Finger zur Hand. Die Fingerspitzen tippten schnell gegen die Spitze des Daumen und Cimon schloss dabei die Augen, bis er lächelnd die Augen öffnete um das Ergebniss zu notieren.


    Dann wurde es sehr schwer. Doch er gab nicht auf. Und wenn es die Nacht dauern würde. Er würde erst aufhören, wenn er alles hatte... ab und zu tibbte er mit den Fingern einen seltsam klingenden Rythmuss, der ihm helfen sollte sich zu konzentrieren. Er kannte dies von seiner Mutter...es war alles was er außer der Sprache noch von ihr hatte. Atonis hatte ihn dafür oft geschlagen, doch hier fühlte er sich sicher und nahm diese Möglichkeit sich zu konzentrieren gerne wahr.


    Bei allemn was er tat blieben die Zahlen sauber geritzt und sein Äußeres, bis auf das Trommeln sehr ruhig. Kein Ärger, wenn er etwas nicht sofort herausbekam. Doch bei allen bemühungen blieb eine übrig. Er sah auf... er konnte nicht auf die Lösung kommen, da er sie nicht richtig verstand, doch er wollte nicht versagen... also nutzte er das Zeichen das er von Atonis als 'ungefähr' kennengelernt hatte und schätzte die Antwort so gut wie er den Ansatz der Aufgabe verstand.


    Überall hatte er etwas stehen, doch ob es richtig war? Cimon gab die Tafel mit gesenktem Kopf wieder zurück. Er glaubte versagt zu haben.


    "Verzeih Dominus. Sicher bin ich das Geld nicht wert das du bezahlt hast."


    Er wusste nicht wie teuer oder günstig er gewesen war, doch der Händler war ein verlogener Mistkerl, der bestimmt nur den eigenen Provit im Kopf gehabt hatte. Cimon hoffte nur nun nicht wieder dorthin zurück zu müssen... er musste etwas gutes sagen...irgendetwas


    "Herr? Ich habe die letzte nicht verstanden. Ich kann sie richtig lösen, Dominus. Bestimmt...wenn ich mehr lese."


    Das war gut...das war sicher gut genug um weder geschlagen zu werden noch weg zu kommen... vorallem wo er gegen den eigenen Willen seinen Nacken hat Tätowieren lassen. Er hoffte so sehr das Xenon nicht alles erzählen würde... aber würde der Herr fragen? Würde es ihn interessieren? Cimon war sich dessen sehr unsicher.

    Also würde Cimon in Rom auf die Inizialien achten und gegebenenfalls nachfragen müssen. Das konnte er schaffen. Und er würde sie mitnehmen dürfen. Wieder sah er erfreut auf. Und dabei fiel ihm auf, dass es noch keine Strafe...bis auf das Zeichen, für ihn gegeben hatte. Nicht für die Worte, für die Fragen oder seine Augen, die er dringend besser unter Kontrolle halten musste.
    Sollte er etwas sagen? Ein 'Ja, Herr' war immer gut. So plazierte er es sorgsam nachdem sein Herr ihm vom Verhalten in Rom erzählt hatte.
    Cimon hoffte sehr, dass er in Rom auf ebenso gute Herren treffen würde. Aber er wusste auch das sein Herr ihn bestimmt vor Ungerechtigkeit schützen würde. Sein Herz wurde immer wärmer.
    Sein Herr konnte kein Ägyptisch? Cimon schaute lieber nicht auf. Er wollte nicht wirken als würde er sich als etwas besseres sehen, was er war. Germanisch? Es klang zumindest sehr interessant.


    "Ja, Herr. Gerne will ich mehr lernen. Und wenn du erlaubst und es dein Wunsch ist, werde ich mit Leone versuchen in seiner Sprache zu sprechen.
    Rechnen, Dominus? Ich kann vieles im Kopf rechnen. Was ich dort nicht kann, kann ich mit Kugeln und wo auch die nicht helfen kann ich es auf einer Wachstafel. Atonis hat mich immer mitrechnen lassen, Herr."


    In Ehrfurcht senkte er weiter den Kopf, denn er konnte sich doch unmöglich als so gut darstellen. War er doch nur ein dummer Nubier, der mit dem Stock und der Peitsche gelernt hatte. Würde er es ohne können? Cimon hatte nun wirklich Angst vor dieser relativen Freiheit, die ihm auch eine gewisse Verhaltenssicherheit nahm.

    Ja, eines Tages würde er es herausfinden, welchen Göttern er etwas versprach oder auch um etwas bat. Cimon lächelte kurz schief. Dann ruckten seine Augen zu denen seines Herren. Rasch senkte er sie wieder und nickte so langsam seine Begeisterung es zuließ. Ruhig hörte er seinem Herren zu ende zu. Seine Stimme klang leicht erfreut und er verbarg seine leuchtenden Augen durch den gesenkten Blick.


    "Ja, Dominus. Ich werde lernen und lesen so weit es meine Zeit zuläßt. In der Bibliothek, Herr...darf ich dort auch lesen und lernen? Etwas...würde ich gerne fragen. Darf ich mit etwas auf mein Lager mitnehmen und zum Schlafen Lesen, Herr?"


    Seine Frage ob er in Rom lesen und lernen dürfte war sicher überflüssig, doch er konnte sein Glück kaum glauben. Es würde sicher viel Spaß machen zu lesen, egal was es war. Seine körperlichen Übungen würden immer vorgehen, zumindest in Cimons Augen, doch er würde so gerne mehr von alle dem erfahren was Atonis ihm nur erzählt oder selber aufgeschrieben hatte. Aber er wüsste nicht ob er etwas besonderes suchen würde... er wüsste nicht was. Einfach alles was man lesen konnte. Wenn etwas langweilig werden würde, konnte er ja aufhören zu lesen... und bei alledem befürchtete er keine Strafe. Er sah auf und lächelte. Es kam aus seinem Herzen. Nur wenig zog es im Nacken und er schloß kurz die Augen. Als Cimon sie wieder öffnete sah er in das Gesicht seines Herren, an den Augen kurz vorbei und dann wieder nach unten.
    Dann viel ihm etwas ein. Schließlich ging es um Wissen und er hatte seinem Herren alles erzählt was er konnte bis auf... aber würde dies überhaupt interessieren? Cimon entschied sich dazu dies seinem Herren zu überlassen. Gehorsam und Treue...


    "Herr? Etwas habe ich vergessen zu sagen, Dominus. Meine Mutter brachte mir ihre Sprache bei sowie Teile der Sprache die sie für eine der wichtigsten hielt. Aber mein Ägyptisch ist sehr schlecht, Herr."


    Nun senkte er stärker den Kopf und zog scharf die Luft ein als es im Nacken spannte. Es wurde trocken und unangenehm. Cimon würde bald Xenon aufsuchen müssen, um nach der wohltuhenden Salbe zu fragen.

    Sie unterhielten sich weiter auf Griechisch und Cimon gefiel es sogar so zu sprechen ohne für die wenigen Fehler, die sicher nur Atonis aufgefallen wären, geprügelt zu werden. Er nickte zu den Worten seines Herren und machte mit keiner Mine deutlich ob er es verstand oder nicht. Aber er bemerkte das seine Haltung nicht unerwünscht war, also behielt er sie bei.


    Die Frage überraschte Cimon ein wenig und er dachte einige Momente darüber nach. Als er dann aufsah, lächelte er und nur ein kurzes Zucken zeugte von einem unangenehmen Gefühl im Nacken.
    Aber auch diese Erinnerung verblasste als er über die Geschichte nachdachte...


    "Es war wirklich sehr interessant, Dominus. Ich vergaß über das Lesen alles andere. Was nicht sehr gesund war, Herr. Ich habe es verschlungen. ..Ich? Herr, ich kenne die Götter die über mich wachen nicht, aber ich glaube das sie da sind und mich nicht vergessen haben. Ich habe ihnen geschworen immer ein guter Sklave zu dir zu sein, Herr."


    Cimon sprach ehrlich und dachte dabei nur für einen Moment nicht mehr an das Zeichen...wie lange es wohl dauern mochte, bis er es vergessen konnte? Sein Blick senkte sich nur langsam wieder doch der Körper blieb angespannt.

    Sein Herr hoffte also das er ihm nie wieder das ertragen von Schmerzen abverlangen müsste...Cimon würde einiges für seinen Dominus ertragen doch dieses Zeichen... es war so viel mehr. Fast hätte er sich in den Nacken gefasst. Doch es würde eh nur wieder ziehen wenn er es berühren würde. Sein Kahler Kopf half wenigstens bei der Abheilung, da so keine Haare in den Nacken fielen. Doch so würde mann es auch immer gut sehen können. Vorallem jetzt wo es noch so frisch und wund war.
    Cimon senkte nur den Kopf. Was sein Herr dann sagte ließ den Nubier wieder ein wenig strahlen. Man konnte sich auf ihn verlassen... ja, das konnte man. Als sein Herr in die griechische Sprache wechselte machte ihm das keinerlei Schwierigkeiten. Atonis hatte noch ganz andere Prüfungen in der Heimatsprache des Händler parat gehabt. So antwortete der Sklave in einem sehr guten und deutlichen Griechisch, da er dachte, das dies von ihm nun verlangt wurde. Dabei zeigte sich sein Körper vom Stolz angespannt.


    "Atonis hat es mich sprechen und schreiben gelehrt. Dabei achtete mein früherer Herr immer sehr auf eine schöne Schrift, Herr. Ich habe nie selber handeln dürfen aber die philosophischen Schrifften waren mir verboten.
    Einmal... einmal habe ich von der EEntstehung der griechischen Götterwelt gelesen. Verzeih, mein geringes Wissen, Herr."


    In Cimons Augen war es nicht viel, was er gelernt hatte. Und die Schriften hatte er auch noch verbotenerweise gelesen. Aber die Strafe dafür hatte er längst erhalten und sie zeigte sich noch immer auf seinem Rücken.


    Der Sklave sah langsam auf, dem Herren kurz ins Gesicht aber nicht in die Augen. dann blickte er leicht nieder, senkte aber nicht den Kopf. Cimon versuchte Stärke zunehmend zu zeigen und wollte dabei austesten, wie viel davon erwünscht und was verboten war. Der Nubier wollte seinem Herren gefallen, wollte es richtig machen und nie wieder...irgendein Zeichen verabreicht bekommen. Noch immer verstand er die Notwendigkeit nicht. Noch immer schmerzte nicht nur die Stelle, an der es leicht zu krusten beginnen würde, sondern auch etwas tief in ihm. Cimon bat die Götter im Stillen um Verständniss und bat um Gnade für sein weiteres Leben.