Beiträge von Vinicia Petronilla

    Warum um sollte irgendwer auf der Welt diese Frau nicht empfangen wollen?, fragte sich der Sklave daraufhin selbst. Er kannte natürlich die weniger charmanten Seiten der Vinicierin, aber die konnte man von außen nicht einmal erahnen. Innerlich seufzte er, während er fiberhaft nacht einer guten Begründung suchte, weswegen sie Einlass erhalten sollte.


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    Doch während er noch fieberhaft überlegte, schaltete sich Petronilla selbst ein, der das Ganze irgendwie zu lange dauerte.
    "Salve, Soldat! Ich bin mir sicher, dass Alexandros mich bereits vorgestellt hat. Ich bin die Schwägerin des Senators Vinicius Lucianus und des derzeitigen LAPP von Germaniens Vinicius Hungaricus und ich wünsche in einer dringlichen Angelegenheit mit dem Praefekten zu sprechen." meinte sie dann in einem freundlichen aber bestimmten Ton.


    "Ich verstehe deine Anweisungen und dass du nicht einfach einen jeden hier ohne Termin vorlassen kannst, aber ich gebe dir mein Wort, dass du keinerlei Nachteil erfahren wirst, wenn du mich jetzt durchlässt. Im Gegenteil werde ich ein gutes Wort für dich einlegen."
    Und wenn sie das sagte, dann würde sie sich auch daran halten. Nicht umsonst war sie Mitglied einer so einflussreichen Familie. Sie würde einfach ihren Schwager darauf ansprechen.

    Und es war Petronilla, die zuerst eintraf - etwas früher als besprochen. Ihr Tag bestand im Wesentlichen ohnehin aus Kurzweil, weswegen sie es auch in aller Ruhe geschafft hatte, rechtzeitig dem Anlass entsprechend hergerichtet zu sein.


    Sie hatte ihre Lippen gerötet, ihre Wimpern geschwärzt und trug eine feine, beinahe goldige Tunika, die mit roten Samtbändern gebunden war - eine der neuesten Kreationen, die auf Kosten ihres Schwagers entstanden war. Ja, Petronillas Leben war zur Zeit alles andere als unangenehm. Verbesserungswürdig war es immer, wenn man ihre Gier bedachte, aber in jedem Falle schon einmal angenehm.


    Sie hatte durchaus auch Glück mit Lucianus. Er war ihr verfallen und seine Frau trug mit ihrer permanenten Unpässlichkeit noch dazu bei, dass Petronillas Einfluss auf ihn wuchs. Kamen dann Gelegenheiten wie diese hinzu, wo sie ihn völlig für sich allein hatte, konnte es besser kaum laufen.


    Nachdem sie nun den Raum kurz gemustert hatte, der schön wie eh und je eingerichtet war, ließ sie sich auf der Kline nieder, die der Tür gegenüber stand. Sie legte sich so hin, dass jede ihrer weiblichen Rundungen richtig betont wurde und wartete dann auf ihren Schwager.


    Während sie das tat ließ sie sich schon einmal einen Becher Wein bringen.

    Der Sklave hatte mit dieser Frage durchaus gerechnet, im Gegensatz zu seiner Herrin, die sich häufig über die Grenzen hinwegsetzte, die anderen gegeben waren. Und zwar mit einer Selbstverständlichkeit, das man sie üblicherweise gewähren ließ. Innerlich seufzte der Sklave also, ließ sich aber nichts anmerken und meinte.
    "Nein, sie hat keinen Termin." Was schonmal nicht gut war, aber er fügte auch sogleich an. "Aber sie hätte gewiss einen Termin gemacht, wäre der Anlass für den Besuch nicht so kurzfristig und dringlich entstanden." entschuldigte er den Überfall, was Petronilla vermutlich eher nicht getan hätte.
    "Man kann doch sicherlich eine Ausnahme machen, oder? Sie wird es dir gewiss danken."
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    Sie stand etwas abseits und beobachtete die Szene abwartend. Irgendwie ging es nicht so einfach voran, wie sie gehofft hatte. Aber ungefragt in eine Castra zu marschieren wäre wohl auch wirklich zu viel erwartet gewesen. Da sie jedoch hoffte, dennoch ohne Schwierigkeiten eingelassen zu werden, schenkte sie dem Urbaner einen charmanten Blick. Dessen Blicke hatten nur allzu schnell verraten, dass er für ihren Charme wie die meisten Männer empfänglich zu sein schien.

    Am frühen Mittag hielt eine Sänfte vor der Castra Praetoria, deren Seiten mit kupferfarbenen Vorhängen gänzlich die Außenwelt ausschlossen. Und in dieser Sänfte saß eine wütende Petronilla. Nicht, als wäre es ihr ohnehin zu lästig, sich mit so etwas wie Zöllen rumzuschlagen, war sie auch noch an ein überaus verständnisresistentes Exemplar gelangt. Fast eine geschlagene Stunde hatte sie mit allen ihr möglichen Mitteln (von Koketteri bis Wut) versucht klar zu machen, dass die kleine marmorne Venusstatuette, der vergoldete Scherenstuhl und zwei Kristallkaraffen _nicht_ in Aquileia oder sonstwo gekauft worden und nach Rom geliefert worden waren, sondern schon vorher in ihrem Besitz gewesen waren...


    Lange Rede, kurzer Sinn. Sie würde nicht im Traum dran denken, den von diesem Maulesel geforderten Zoll zu zahlen. Und genau deswegen stieg sie nun in all ihrer Pracht aus der Sänfte und schritt auf das Tor zu, wo ein vorausgegangener Sklave sie bereits ankündigte.


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    "Meine Herrin, Vinicia Petronilla, wünscht mit dem Praefectus Urbi zu sprechen." erklärte dieser der Wache.


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    Und diesen Wunsch unterstrich Petronilla mit einem Blick der deutlich machte, dass sie es nicht gewohnt war, lange warten gelassen zu werden.

    Und genau in diesem Moment, wenn auch nichtsahnend was hier vor sich ging, betrat Petronilla den Raum. Beziehungsweise hatte sie es vorgehabt, blieb aber prompt in der Tür stehen, als sie sah, was hier passiert war und versuchte dahinter irgendeinen Sinn zu erkennen.


    "Ich... äh... alles in Ordnung?" Eigentlich hatte sie Lucianus nur bitten wollen, die Rechnung für eine Stoffbestellung für eine neue Tunika zu begleichen und war von dem Unerwarteten etwas überrascht. "Ich komme dann wohl besser einfach etwas später wieder, oder?" meinte sie mit aufgrund der Sauerei leicht gerümpfter Nase.

    Als die beiden Germanici aufgebrochen waren, ließ sich Petronilla wieder auf einer der Klinen wieder und streckte sich genüßlich. Wie so häufig in letzter Zeit, waren sie nun, wie es schien, den Abend über allein. Petronilla fragte sich schon garnicht mehr, was Lucianus Frau eigentlich trieb, sondern nahm es umso zufriedener hin, dass sie ihr schlichtweg nicht über den Weg lief.
    Sie lächelte ihren Schwager charmant an. "Schade, dass die Germanici nun doch so früh aufbrechen mussten. Ich hoffe, es liegt nicht an mir. Ich wollte euch wirklich nicht stören, Marcus."


    Unbewusst hob sie ihre Hand ein Stück an und betrachtete ihre Fingernägel, die, wie das meiste an ihr zu jeder Zeit, gepflegt wirkten. Schönheit war, neben einem scharfen Verstand, die wichtigste Waffe der Frau und Petronilla kümmerte sich mit äußerster Hingabe darum.
    "Die Männer der Gens Germanica scheinen mir sehr angenehme Gesellschaft zu sein... im Gegenteil zu den weiblichen Familienmitgliedern." meinte sie dann lächelnd.


    Sie erinnerte sich noch an die Feier im Hause der Germanicer und auch an die Gastgeberin. Petronilla hatte nicht viel für junge, naive Frauen über - und für übertrieben freundliche ohnehin schon nicht. "Ich muss ohnehin sagen, dass ich bisher noch kaum eine wirklich interessante Frau hier in Rom getroffen hätte. Und dabei bin ich ohnehin schon so einsam, weil ich kaum jemanden kenne...". Es wäre übertrieben gewesen, zu behaupten, dass Petronilla eine "Freundin" gesucht hätte. Aber zumindest andere, ähnlich gesinnte Frauen, mit denen man sich austauschen und das ein oder andere... nunja... besprechen konnte, wären ihr durchaus willkommen gewesen.


    Sie blickte zu Lucianus hinüber und versuchte wie stets dessen Gemütszustand zu lesen, aber vermochte es nicht wirklich. Ebenso wie in ihrem Freundeskreis war es auch in ihrem Bett seit geraumer Zeit recht einsam, dachte sie dann weiter. Normalerweise hätte sie sich schon längst einen attraktiven Bettgenossen gesucht ... doch hier unter Lucianus Dach wollte sie ihn um alles in der Welt nicht vor den Kopf stoßen. Gerade, da auch zwischen ihnen eine unleugbare Spannung herrschte und ihr sowohl seine Macht als auch sein Geld von Nutzen waren. Andererseits war sie sich noch immer nicht sicher, ob er wirklich so weit gehen würde... denn, auch wenn man sie selten sah, lebte immernoch seine Frau unter demselben Dach.

    Petronilla ließ sich bei Lucianus nieder und verfolgte die Unterhaltung der Männer ohne Kommentar. Dennoch prägte sie sich alles Gesagte gut ein - es gab immerhin keine bessere Waffe als die richtige Information zur rechten Zeit. Eine Information, die ihr jedoch so garnicht schmecken wollte, war die der Abreise der Germanicers. Entsprechend schaute sie ein wenig enttäuscht, als darauf die Rede kam. Sie hatte diesbezüglich eigentlich leicht abweichende Pläne verfolgt und ihre Chancen als nicht einmal allzu schlecht eingeschätzt.
    "Ohja, grüße Hungaricus auch von mir recht herzlich, wenn du ihn siehst." fügte sie dann an. Sie hatte ihren anderen schwager auch ewig nicht gesehen. Und dann hatte sie einen Geistesblitz - ein neuer Plan reifte in ihrem hübschen Kopf, über dessen Ausführung sie sich jedoch später Gedanken machen würde.
    "Steht schon fest, wann genau du abreisen wirst?" fragte sie dann noch einmal kurz nach. Wer weiß, vielleicht würde man ja doch noch die Gelegenheit finden, sich vorher zufällig zu treffen, dachte sie dann verschmitzt als sie den Blick von Avarus traf.

    Petronilla setzte ein keckes Lächeln auf. "Nur weil wir wenig Zeit für Worte gefunden haben, heißt das ja nicht, dass du keinen Eindruck hinterlassen hättest, lieber Sedulus."
    Dass sich ihre Worte dennoch mehr auf seinen Onkel bezogen, ließ sie einfach mal so im Raum stehen. Völlig unwahr war es schließlich nicht.
    "Es ist schön, dass ihr beiden die Zeit gefunden habt, uns hier zu besuchen. Es ist bisweilen etwas einsam in der großen Villa. Ich glaube ohne die angenehme Gesellschaft von Lucianus würde ich mich schrecklich langweilen. Und umso schöner ist es, Besuch zu haben..."
    Als würde sie nachdenken, legte sie sich die Spitze ihres Zeigefingers auf ihre Unterlippe und blickte zur Seite.


    "Aber ich wollte eure Unterhaltung nicht unterbrechen, meine Herren. Tut einfach so, als wäre ich garnicht im Raum." Zwar wusste sie, dass es für die meisten Männern sehr schwer war, ihre Anwesenheit und ihre sehr weibliche Präsenz nicht wahrzunehmen, aber sie wusste nur zu gut, dass Männer eine gewisse zumindest oberflächliche Unterwürfigkeit von Frauen sehr anziehend fanden.

    Auf Lucianus Antwort hin zog Petronilla ihre Lippen zu einem erfreuten Lächeln hoch. Nicht, dass sie wirklich damit gerechnet hätte, dass ihr Schwager oder einer der anderen beiden Herren etwas gegen ihre Anwesenheit gehabt hätten - aber es war von größter Wichtigkeit stets den Schein zu wahren. Es gab wenig, was Männer weniger schätzten, als anmaßende Frauen. Geschickte Frauen kämpften mit anderen Waffen.
    "Oh, das freut mich." meinte sie daher und schlenderte zu der Kline, deren Kissen Phaeneas gerade aufgeschüttelt hatte und legte sich so zu ihrem Schwager, sich sicher, dass der ihre körperliche Nähe mehr als genoss.
    "Natürlich erinnere ich mich an die beiden Senatoren Germanici. Als könnte man solche Männer je vergessen." schmeichelte sie zugleich gekonnt und in einem unterhaltenden Ton. Sie blickte zu Senator Sedulus und anschließend zu dessen Onkel Avarus, der sie mehr als nur bemerkt zu haben schien. Sie hatte seine Blicke gespürt und wusste, dass sie auf der Feier Eindruck hinterlassen haben musste.

    Während die Kutsche zum Stehen kann und Lucianus ausstieg, nutze Petronilla die Gelegenheit sich einmal kurz zu strecken und ihre von der Kutschfahrt leicht verspannten Muskeln wieder in Bewegung zu bringen, bevor sie ihrem Schwager ins Tageslicht hinausfolgte.
    "Hmm...ich leugne nicht, dass ich momentan ein weiches Bett der Kutsche vorziehen würde, aber es ist nicht so schlimm. Deine Gesellschaft, mein Lieber, entschädigt für die kleinste Unannehmlichkeit."
    Sie zupfte hier und da an ihrer Tunika, die natürlich nach längeren Fahrten immer durch etwaige Knicke ein wenig in Mitleidenschaft gezogen wurde.
    "Wie lange werden wir hier verweilen?" fragte sie dann. Immerhin war Misenum nicht irgendein Ort... schon Cornelia, die Mutter der Gracchen hatte hier Anwesen besessen und man bedenke nur die Insel Capri, die nur einen Katzensprung entfernt war und wo Kaiser Tiberius sich einen Palast hatte bauen wollen. Ja, Misenum war nicht irgendein Kaff, sondern weckte schon viel eher Petronillas Interesse.

    Eine Reise? Mit Lucianus? Petronilla wurde derzeit das Gefühl nicht los, dass die Götter ihr mehr als wohlgesonnen waren. Nicht, dass sie sonderlich scharf darauf gewesen wäre auf staubigen Straßen zu fahren und in irgendwelchen Herbergen zu schlafen. Doch sie wusste gut Chancen zu nutzen. Wann würde sie schon so schnell wieder die Gelegenheit bekommen mit ihrem Schwager allein, so weit weg von seiner Gattin, allein zu sein?
    "Richte ihm aus, dass ich es kaum erwarten kann." trug sie daher Phaeneas an und fragte sich bereits, welche ihrer unzähligen Kleider sie auf die Reise mitnehmen würde... "Achja, und wenn du ihm dies ausrichtest, sag ihm auch, dass ich derzeit keinen passenden Reiseumhang habe." Dass sie davon ausging, dass Lucianus ihr einen kaufen würde, war in dieser Aussage bereits impliziert.

    Und nicht nur Lucianus freute sich auf Misenum. Petronilla hatte die Reise bisher als recht spröde empfunden. Der Staub der Straßen führte ständig zu trockener Haut, der Komfort der Wagen ließ zwar nichts zu wünschen übrig, blieb aber dennoch immer nur der Komfort eines Wagens und nicht etwa einer qualitativ hochwertigen Kline... letztendlich hatte sie sich bisher damit begnügt ihren Schwager bestmöglich zu unterhalten, war während er beschäftigt war einkaufen gegangen und hatte sich genrell eher im Hintergrund gehalten.
    Sie wusste, wie gut ihre Stellung mittlerweile war, wenn Lucianus sie mit auf diese Reise nahm. Sie glaubte keinen Moment, dass er dabei keine Hintergedanken hatte und war schlichtweg neugierig, wie sich diese Zweisamkeit (mit Phaeneas stets an der Seite seines Herrn doch eher Dreisamkeit) entwickeln würde...

    Aufmerksam hörte sie dem Sklaven zu, fand aber für sich wenig hilfreiches in seinen Aussagen. Vielleicht war dies auch die falsche Gelegenheit, bzw. vielleicht sollte sie sich diese Dame einfach zu anderer Zeit selbst einmal anschauen.
    "Gut, das reicht mir erstmal an Informationen." Da ein guter Sklave einen Schlusssatz ebenso wie eine indirekte Aufforderung zu verstehen wusste, fügte sie nichts weiter hinzu, sondern wandte sich um und suchte bereits nach ihrer Bürste....

    Links, rechts, links, rechts und mit der Anmut einer griechischen Göttin schwang Petronilla ihre Hüften ins Triclinium. Wie es sich gehörte, schwebte sie als Frau, die gern volle Aufmerksamkeit genoß etwas verspätet in den Raum.
    Ihre Lippen waren zu einem spitzbübischen Lächeln geformt. "Salvete, meine Herren!", grüßte sie dann ihren Schwager und die beiden anwesenden Germanici. Sie hatte sich schon geraume Zeit, genau genommen seit der Feier im Hause der beiden, auf dieses Wiedersehen gefreut. Und hatte sich, berechnend wie sie war, bereits in der Zwischenzeit ein für den Anlass passendes neues Gewand fertigen lassen. Dunkelgrün und in weichen Wellen fiel der zarte Stoff über ihre Rundungen, von goldenen und braunen Bändern gehalten.
    Sie zog ihre rechte Augenbraue neckisch nach oben: "Ich störe euch doch nicht, oder?"

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    "Sehr schön, Avarus.... wir werden dich freudig erwarten...." kurz sah ich zu Petronilla "....nicht wahr?!"


    Und dann machte ich daran, mich zu verabschieden


    "Doch nun wird es Zeit für uns, den Heimweg anzutreten.... Avarus, bitte richte der Gastgeberin meine Dank und meine Anerkennung für diese gelungene Feier aus!"



    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    ...


    Avarus hob die Hand von Vinicia Petronilla und hauchte einen Kuss darauf.


    "Es war mir eine besondere Freude dich kennen zu lernen." Und wieder an Beide, nachdem die Hand sich gesenkt hatte. "Habt eine gute Nacht, vale."


    "Natürlich.", antwortete Petronilla kurz und charmant. Sie freute sich wirklich bereits auf den Besuch der Germanici.


    Während der Vorbereitung ihres Aufbruchs blickte Petronilla stets zwischen ihrem Schwager und dem anderen Senator hin und her. Wie oft befand man sich schon zwischen zwei so bewundernswerten, oder sagen wir besser mächtigen?, Männern?
    Als die Lippen des Hausherren ihre Hand berührten, konnte Petronilla die Spannung zwischen ihnen beinahe greifen. Ja, dieser Mann wusste beinahe so gut, was er wollte, wie sie es für gewöhnlich tat. Eine Eigenschaft bei Männern, die sie durchaus schätzte.


    "Die Freude war g a n z auf meiner Seite, lieber Senator Avarus." Es folgte noch ein recht eindeutiges Lächeln und schon schritt sie an der Seite ihres Schwagers aus dem Haus - wie immer, ohne sich noch einmal umzudrehen.

    Petronilla konnte sich schwerlich erklären, warum derzeit alles so glänzend lief. Natürlich schrieb sie einiges ihren vielen Talenten zu. Aber auch darüberhinaus fügte sich das ein oder andere, für das sie sich beim besten Willen nicht selbst beweihräuchern konnte. So wie diese Bitte des Sklaven...
    Ein zufriedenes Lächeln war die erste Reaktion, die sie zeigte. Manum manus lavat*, dachte sie lächelnd. Phaeneas kam als Bittsteller zu ihr, und täte sie ihm erst einmal einen Gefallen war er ihr etwas schuldig. Der Grundstein einer ihrer Meinung nach vielversprechenden "Beziehung"...


    "In Ordnung. Morgen früh zur zehnten Stunde brechen wir auf. Ich erwarte dich an der Porta.", war alles was sie vorläufig antwortete. Mit einem Handzeig bedeutete sie ihm, dass er nun gehen könne.
    Sie brauchte Zeit, sich zu überlegen, wie sie am besten vorgehen würde, sich den aufgeweckten Sklaven ebenso gefügig zu machen wie ihren Schwager - und letztlich natürlich auch, wie die neue Garderobe aussehen sollte.


    Sim-Off:

    * dt: Eine Hand wäscht die Andere.

    "Dann weißt du auch über alle politischen und privaten Angelegenheiten Bescheid." fragte sie nicht, sondern stellte sie schlichtweg fest.


    "Die Frau von Lucianus, wie hieß sie noch gleich? Achja, diese Paulina. Wie ist sie so?" erkundigte sie sich dann. "Und ich will wissen, wie sie wirklich ist, und nicht die Schmeicheleien, die ihr Sklaven sonst Herrschaften gegenüber zu tätigen genötigt seid..."


    Sie hatte es noch nicht geschafft, Besagte kennenzulernen. Derzeit profitierte sie stark von der Abwesenheit eben jener. Aber sie wollte wissen, wie es um sie bestellt sein würde, wenn die Frau von Lucianus nicht mehr mit den Kindern ausgelastet wäre.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus


    "ich weiss, zu dieser Zeit ist es wohl nicht mehr sinnvoll, wichtige Gespräche zu führen...... doch, lass mich diesmal der Gastgeber sein und beehre uns in der Villa Vinicia..... bring Sedulus mit......


    Die Vorstellung den Senator bei sich in der Villa zu beherbergen, gefiel Petronilla ausgesprochen gut. Immerhin konnte sie so sicher sein, dass sie ihm irgendwie über den Weg laufen könnte. Wäre Lucianus in die Casa Germanica eingeladen, so würde dies keine Einladung samt weiblicher Begleitung sein, wie sie vermutete. Gespannt verfolgte sie ohne Kommentar die weitere Unterhaltung.

    Also doch schon eine ganze Weile, dachte Petronilla und fühlte sich in ihrer Vermutung bestätigt.
    "Es scheint mir so, als wüsstest du sehr gut über die Dinge hier im Hause Bescheid und damit bist du mir ein klein wenig voraus. Ein Zustand der mir kaum gefallen kann, wie du dir denken kannst."


    Sie lächelte, aber kein fröhliches, eher ein wissendes Lächeln. "Als Lucianus rechte Hand weißt du über vieles Bescheid. Du schreibst seine Briefe, oder?"

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus


    Petronilla hatte sich gerade erst wieder von Lucianus gelöst, als sie bereits wieder Avarus Stimme hinter sich hörte. Sie löste sich endgültig von Lucianus und wandte sich um. Ein Lächeln überflog ihr Gesicht.
    Sie sprach jedoch nicht, erkannte sie, dass dies nun ein Gespräch zwischen den beiden Männern werden würde. Sie stellte sich schlichtweg nah neben Lucianus, musterte Avarus und freute sich über das Lächeln, dass er ihr zuwarf. Ja, sie schien Eindruck hinterlassen zu haben.