"Danke, mir geht es gut." antwortete Vitale auf Calvenas Frage.
"Hat man dich freundlich aufgenommen? Fühlst du dich im Hause wohl? Es scheint ja alles frisch hergerichtet zu sein. Sie geben sich wohl Mühe. Wer lebt denn alles hier?" überhäufte er sie mit Fragen. Er kannte niemanden dieses Hauses, auch wenn er natürlich auf der Hochzeit einige Quintilianer gesehen haben musste.
Beiträge von Volubilis Vitale
-
-
"Ja," antwortete Vitale, "Mauretania liegt auf der anderen Seite des Meeres. Man muss mit dem Schiff fahren, um dorthin zu gelangen. Naja, Heimweh habe ich schon manchmal, aber hast du denn kein Heimweh? Du bist ja auch noch nicht so lange in Rom."
Vitale räumte schnell einige Sachen beiseite und rückte einen Stuhl herbei, auf den er ein Schafsfell legte. "Setz dich doch!" forderte er sie auf. "Leider kann ich dir noch nichts zu trinken anbieten, denn ich bin gerade erst beim Einrichten dieses kleinen Raumes. Sehr geschickt stelle ich mich wohl nicht an."
Als sie sagte, dass sie sich schon wie daheim fühlte, dachte Vitale daran, dass sie sich ja nun wieder neu eingewöhnen muss. Also fragte er sie: "Hast du dich schon ein wenig im Hause umgesehen? Kennst du denn alle Bewohner bereits?"
Er freute sich, wieder eine freundliche junge Dame im Hause zu haben, jetzt wo Calvena weg war. "Hast du Neuigkeiten von Calvena?" fügte er noch an.
-
Vitale war erfreut Sedulus zu sehen und bot ihm an, sich zu setzen. Leider konnte er ihm noch nichts zu trinken anbieten.
Als Sedulus das Wort Attentat benutzte, wurde Vitale gespannt, was da kommen würde.
Hauslehrer also. Er ließ es sich kurz durch den Kopf gehen, denn er war sich nicht sicher, ob er der richtige dafür war.
"Wenn du meinst, können wir es einmal versuchen." antwortete er dann zögerlich. Mit den Kindern komme ich jedenfalls ganz gut aus.
-
Simplex führte Vitale durch das ihm unbekannte Haus zu einem Officum. Der Sklave musste erschöft sein von den vielen Arbeiten, die bei Hochzeit und Umzug angefallen waren. Trotzdem machte er einen frischen, freundlichen und fröhlichen Eindruck. "Danke, Simplex!" verabschiedete sich Vitale von ihm.
Er trat ein und fand Calvena alleine vor. Es duftete nach Lavendel und frischen Blumen. Das konnte nur ihr Werk gewesen sein. Er kannte sie als sinnlich.
"Salve Calvena!" begrüßte er sie erfreut, sie angetroffen zu haben.
"Leider kam ich bei der Hochzeit nicht zu den Eheleuten durch. Deswegen möchte ich dir jetzt noch einmal nachträglich gratulieren: Ich wünsche dir alles, alles Gute für deine Zukunft, dass du dich hier wohl fühlen und mit deinem Anvertrauten eine harmonische Ehe führen mögest!"
Das Glück dieser sympathischen Germanicerin lag ihm wirklich am Herzen.
"Wie hast du dich eingelebt? Kommst du mit allen Familienmitgliedern gut aus?" erkundigte er sich dann. -
Als sie die Taverne betraten, schlug ihnen der Dunst von Wein, sowie die Ausdünstungen von vielen Menschen entgegen...
Vitale fand es auch ziemlich voll, allerdings war das mal eine Abwechslung."Oh, so sehr viel habe ich auch nicht zu tun, wenn, dann kommt aber immer alles auf einmal. Das Gute, in einem Haus mit zwei Senatoren zu arbeiten, ist, dass man vielleicht etwas mehr mitbekommt, als sonst. Aber natürlich reden sie mit mir auch nicht viel über ihre Arbeit, außer wenn ich einen Brief schreiben soll. Wie ist es denn sonst so in Ostia?" fragte er, denn er hatte keinen Schimmer von diesem fernen Ort. Er war ja gerade erst aus der entgegengesetzten Richtung angereist.
"Du meintest, du und Marcus seid von außerhalb gekommen. Wo habt ihr denn vorher gelebt? Und habt ihr noch Eltern?" erkundigte sich Vitale weiter und hoffte, Paullus nicht zu nahe zu treten. Aus eigener Erfahrung wusste er, dass Fremde mit ihren Fragen oft einen wunden Punkt trafen, ohne sich dessen bewusst zu sein.
Sim-Off: Im Gedränge ist nur noch an unserem Tisch ein vereinzelter Platz frei. Wer also will, setzt sich einfach zu uns...
-
Vitale und Paullus schlenderten gemütlich durch die Gassen, sie hatten es nicht eilig.
"Du sagtest auf der Hochzeit, du und Marcus seid von außerhalb gekommen. Wo habt ihr denn vorher gelebt? Habt ihr keine Eltern mehr?" wollte Vitale wissen und hoffte, Paullus nicht zu nahe zu treten.
Sie durchquerten die Märkte um von weitem die Taverna zu erblicken. -
Die Entscheidung war schnelle getroffen, denn momentan war es recht ruhig. Also nutzten sie besser den Moment, als auf neue Arbeit zu warten. Paullus wusste anscheinend nur allzu gut, wie das war.
"Dann lass uns gehen!" antwortete Vitale.Sim-Off: Wir sehen uns in der Taverna, ich weiß leider nicht, wie man hinverlinkt...
-
"Ja, dein Mann ist ein freundlicher und hilfsbereiter Mensch ohne Vorurteile. Im Gegensatz zu vielen alteingesessenen Römern, die ihre Stellung nur allzu hochnäsig halten..."
Zum Glück hatte Vitale mit solchen noch nicht viel Kontakt gehabt."Ich komme aus Mauretania." antwortete Vitale. "Ich bin erst vor kurzen hier angekommen." Er wollte sie nicht weiter mit seinen Familiengeschichten langweilen. Er hatte nämlich schon öfter den Eindruck gehabt, dass die Menschen sich nicht viel für die Geschichten hinter anderen Menschen interessieren.
"Möchtest du mir auch etwas von dir erzählen?" fragte er weiter, denn mehr als dass sie von nun an Sedulus Frau und ursprünglich eine Iunia war, wusste er nicht über sie. Ach ja, und dass sie mit Calvena befreundet war.
Er bemerkte ihre Blicke, die durch den Raum schweiften und schämte sich etwas für seine unbeholfenen Versuche, den Raum gemütlich einzurichten.
-
"Salve Simplex!" antwortete Vitale, als der Sklave ihm die Tür öffnete. Eigentlich hatte er mit einem Sklaven des Hauses gerechnet, aber dazu durfte sich Simplex inzwischen ebenfalls zählen. "Wie geht es dir? Habt ihr die Hochzeit und den Umzug gut verkraftet?" knüpfte er mit ihm ein Gespräch an.
"Ist Calvena da? Ich möchte ihr noch gratulieren." fuhr er fort. -
Vitale klopfte an die Tür der Casa Quintilia.
Die Casa Germanica war seit dem Weggehen von Calvena eigentümlich leer. Das würde sich aber hoffentlich bald geben, wenn sich Serrana eingelebt hatte.
Trotzdem wollte Vitale Calvena noch einmal persönlich gratulieren, denn bei der Hochzeit war kein Durchkommen zu den frisch vermählten Eheleuten zu finden.
Also wartete er nun geduldig. -
Vitale klopfte an die Tür von Avarus Officum und trat nach einem "Mmh!", dass er als ja deutete, ein.
Sim-Off: Habe das Eintreten mal etwas abgekürzt, ich hoffe, das ist ok?
"Salve." grüßte er zurückhaltend. "Hier ist eine Schriftrolle für dich eingetroffen." Beim Nähertreten hielt er sie dem Senator entgegen. Dabei versuchte er dessen Laune an seinen Gesichtszügen abzulesen.
Medicus Germanicus Avarus
Casa Germanica
Rom, ItaliaMein liebster Medicus,
es scheint mir als könnte ich deine Stimme hören wie sie mir die dichterischen Worten ins Ohr flüstert! Ich fühle ich jung wenn ich deine Zeilen lese (auch wenn du sie nur geliehen hast), wie eine junge, verrückte Henne in einer Taberna in Tarraco, der ihr Herz bis zum Hals pocht weil ihr Vorgesetzter sie zum Essen eingeladen hat. Ach Medicus, mit dir bin und bleibe ich ein junges Mädchen, das sich jeden Tag aufs neue verliebt! Und ich vermisse dich, ich vermisse dich so sehr!
Aber was soll ich zu den Vorwürfen sagen, die du mir wegen Caius Erziehung machst? Im einen Satz schreibst du von Habgier, Machtsucht, Intriganz und Neid die in Rom herrschen, und im nächsten verlangst du, dass ich Caius in dieses Nest hinein setzte? Er ist noch so jung, Medicus, viel zu jung für dieses Spiel, das Bitterernst ist! Mein Vater, meine Brüder und Cousins sind in den Krieg gezogen, und du weißt wie sehr ich mich immer um sie sorge, und wie sehr ich mir wünsche, dass unser Sohn nicht diesen Weg geht. Aber ich kenne auch Rom nur zu gut und ich kenne den Krieg der dort geführt wird. Genauso wenig wie ich zulassen werde, dass jemand Caius in seinem Alter mit in die Legion nimmt, werde ich zulassen, dass du ihn in diesen Moloch ziehst. Natürlich soll er dich eines Tages begleiten, natürlich soll er von dir das Spiel der Politik lernen. Aber dazu braucht es Grundlagen und ein festes Fundament, dass er nicht schon nach den ersten Schritten stolpert und stürzt! Wie soll er begreifen was Politik ist, wenn er gerade einmal anfängt das Leben zu begreifen? Wie soll er den Versuchungen und Irrwegen der Macht widerstehen, wenn er noch jeder Süßspeise verfällt? Nein, Medicus, schau sie dir an die Männer, die Rom erzogen hat: machthungrig, gierig, rachsüchtig und bar jeden Verständnisses für die Dinge, die wirklich wichtig sind im Leben. Schau sie dir genau an, wenn du ihnen das nächste mal im Senat gegenüber sitzt. Und dann sage mir noch einmal, dass ich unseren Jungen nach Rom schicken soll bevor er auch nur die Chance hatte seinen Charakter zu festigen!
Caius ist übrigens gut angekommen in Alexandria. Was denkst du nur von mir, ich habe natürlich Vorkehrungen getroffen! Zum Glück hat ihm die Seereise gefallen und er hasst seine Mutter jetzt nicht dafür, dass sie ihn so lange an der Küste entlang schippern lässt, statt ihn quer über das weite Meer zu schicken. Er hat sich schon sehr gut eingelebt und ist ganz begeistert von der großen Bibliothek. Ich werde ihm schreiben, dass er dir auch Briefe über seine Fortschritte und Abenteuer schicken soll. Denn auch wenn er dich nur aus Erzählungen kennt bist du kein Fremder für ihn, Medicus, du bist sein Vater und er liebt dich abgöttisch.
Es freut mich sehr, dass es der Familie gut geht und dass das Leben in der Casa blüht. Auch wenn es mich betrübt, dass dein Leben davon ausgeschlossen scheint und dass du dich selbst vielleicht davon ausschließt.
Narbo ist natürlich ein Dorf verglichen mit Rom, aber durchaus vergleichbar mit Tarraco. Ein bisschen kälter ist es, aber immer noch warm genug. Jocasta und ich vergnügen uns auf den Märkten, in den Thermen und bei Abendgesellschaften. Das Leben hier ist so einfach, genau wie in Tarraco, nur dass es mit Jocasta nicht mehr ganz so leer ist.Ich habe Einladungen bekommen aus Rom, zur Hochzeit meiner Nichte Seiana und auch die zu den Hochzeiten von Calvena und Sedulus. Ich habe lange darüber nachgedacht, meine Kisten zu packen und zumindest für einen Besuch vorbei zu kommen. Aber ich habe in der letzten Zeit viel länger über Rom und über uns nachgedacht und festgestellt, dass Rom keinen Reiz mehr auf mich ausübt. Ich fürchte mich regelrecht vor Rom, Medicus, davor dass das römische Leben mich überrollen würde. Ich lese die Berichte aus der Acta Diurna und Briefe über politische und gesellschaftliche Ereignisse, aber es ist alles so weit fort und so unbedeutend. Und so oberflächlich, so fadenscheing und irgendwie unecht. Ich war wohl zu lange fort und würde ich wiederkommen, so fehlt mir die Neugier, der Stolz und der Elan, mir meine Position in der Gesellschaft zu erkämpfen, wie ich es schon einmal tat. Natürlich bräuchte ich das nicht, ich bin eine Senatorengattin und Matrone, aber Bona Dea, noch weniger als das dumme Landei will ich ein gesellschaftliches Nichts sein, das sich auf dicken Kissen ausruht und nichts mehr zu sagen hat! Ach, das Leben in Rom ist so kompliziert und ich glaube, ich habe meinen Biss verloren, Medicus. Vielleicht ist Caius daran schuld (wie soll ich scharfzüngige Hiebe austeilen, wenn ich ständig um meinen Sohn fürchten muss?), vielleicht auch meine Herkunft. Denn viel mehr als eine scharfzüngige Schlange möchte ich eine Glucke sein.
Aber bei all dem vermisse ich dich so sehr und wenn du schreibst, wie sehr dich das Leben in Rom betrübt, dann gibt mir das nur noch mehr Anlass zu träumen. Erinnerst du dich an Mauretania, an Caesarea? An die wundervollen, weitläufigen, prachtvollen Marmorvillen und die herrlichen Gärten, in denen das ganze Jahr über die Brunnen glucksen und die schönsten und größten Blumen blühen? An die lustigen Tiere dort, deren Fleisch so leckere Gaumenfreuden bietet, an die saftigen, fetten Früchte und den vollmundigen, schweren Wein? Ach, Medicus, ich träume seit Jahren davon, dass wir uns dort eine Villa bauen, und wäre nicht jetzt der richtige Zeitpunkt? Du könntest deine Geschäftsinteressen nach Mauretania verlagern, oder vielleicht Senator Aelius bitten beim Kaiser ein gutes Wort einzulegen (immerhin ist er mit deiner Nichte verheiratet), denn Virginius Tricostus hat sich schließlich schon lange genug an der Provinz bereichert. Du könntest bei deinen Kindern sein, noch haben wir Zeit für einen ganzen Stall voll, und wenn unsere Söhne alt genug sind, dann können wir sie immer noch zur Familie nach Rom schicken, sie haben schließlich genug Onkels, die sie ebenso in die Politik einführen können wie du.Ich vermisse dich so sehr, mein Medicus!
In Liebe,
deine Lucilla -
Iunia Serrana - Vitale hatte sie natürlich auf der Hochzeit gesehen und wusste, wer sie war. Da er in der Menge der Hochzeit nicht zu den frisch gebackenen Ehepaaren durchgedrungen war, kannte sie ihn jedoch noch nicht. Und deswegen konnte sie wohl auch seinen Namen, der auf seinem neuen Türschild stand - - nicht zuordnen.
"Salve Iunia Serrana" antwortete er ihr also. "Ich bin Volubilis Vitale, seit kurzem Scriba im Hause. Sehr erfreut, dich kennenzulernen!" Und das meinte er wirklich ernst.
"Ich möchte dir noch herzlich zu eurer Heirat gratulieren. Du hast wirklich eine gute Wahl getroffen - jedenfalls, wenn du überhaupt die Wahl hattest...?"
Vitale wusste nichts über die Vorgeschichte der beiden. -
"Salve!" erwiderte Vitale erfreut den Gruß Sedulus´.
"Auf der Hochzeit bin ich leider nicht dazu gekommen, dir zu gratulieren, deswegen möchte ich das nun nachholen: Ich wünsche euch beiden alles Gute für eure Ehe! Auf dass euch das Glück begleiten möge!" Vitale drückte ihm freundschaftlich die Hand.
"Führt dich etwas Bestimmtes hierher oder versuchst du dich, nach der ersten verheirateten Nacht, neu zu orientieren?" fragte er dann etwas frech, er hoffte, nicht zu frech. -
Unter den neuen Einrichtungsgegenständen hatte sich auch ein Namensschild befunden, dass er gerade angebracht hatte, als es anscheinend auch schon Beachtung fand.
Sim-Off: Ich wusste noch gar nicht, dass ich eines habe, aber jetzt ist es jedenfalls aufgehängt...
Vitale war weder erschrocken, noch erstaunt, sondern eher erfreut über das Eintreten des sympathischen Scriba aus Ostia.
"Salve mein Freund, wenn ich dich so nennen darf?" erwiderter er freundlich die Begrüßung Aculeos und ging um den Tisch herum auf ihn zu.
"Schön, dass du mich gefunden hast." fuhr er fort. "Ich will hoffen, dass wir dem Brand in der Taverne zuvorkommen..." grinste er Aculeo an. "Unseren Durst sollten wir auf jeden Fall schon einmal löschen!"Da seit der Hochzeit von zwei Mitgliedern des Haushaltes noch nicht viel zu tun war, entschloss sich Vitale spontan, sofort mit Aculeo zu gehen. Er hoffte nur, dass ihn auf dem Weg hinaus nicht noch jemand erwischte und ihm eine dringende Arbeit aufhalste.
"Wir kennen uns wohl beide nicht so sehr in Rom aus. Hast du schon eine Idee, wohin wir gehen?" fragte er, während er sich etwas überwarf und zur Tür ging.
-
Vitale war gerade dabei, einige Gegenstände in seinem neuen Reich zu verteilen, die er auf dem Markt erstanden hatte: Hier ein Tintenfäßchen, hier eine Vase und ähnliches.
Eigentlich war das die Aufgabe einer Frau, zu Hause hatte sich immer seine älteste Schwester um das Wohl des Büros, seiner Inhaber, Angestellten und Kunden gekümmert. Sie hatte für Essen, Trinken und eine gemütliche Atmosphäre gesorgt, was sich durchaus auch positiv auf das Geschäft ausgewirkt hatte.
Seine Familie war weithin für ihre Gastfreundschaft bekannt gewesen.Aber nun war ja alles anders. Gerade war er dabei, eine Skizze von einem Olivenbaum an der Wand zu befestigen, als es anklopfte.
Schnell sortierte er etwas das Durcheinander auf seinem Schreibtisch und sagte gut gelaunt:"Nur herein, wer immer es auch sei!"
Sim-Off: Ihr könnte ja jeder einzeln auf die Aufforderung, einzutreten reagieren...
-
"Salve!" grüßte Vitale Iunia Axilla, die ihm als Angehörige des Hauses antwortete, dass es so etwas wie ein Gästebuch nicht gibt. Auch Archias bestätigte dies. Vitale hoffte, ihm durch das direkte Anreden seiner Frau nicht zu nahe getreten zu sein.
Aculeo schien sich etwas aus dem Geschehen zurückziehen zu wollen, deswegen sagte Vitale noch zu ihm: "Schlag einfach einen Ort und eine Zeit vor, dann können wir uns dort treffen."
Merula erging sich ganz im Gespräch mit Iunia Axilla. Da wollte Vitale nicht stören und sagte deswegen nur kurz zu ihm: "Sollte es dir langweilig werden in Rom oder du Lust auf ein Gespräch unter "Landsmännern" hast, melde dich einfach bei mir. Du findest mich entweder in dem kleinen Officum in der Casa Germanica oder in meinem Cubiculum in der Villa Segia."
Dann zog auch Vitale sich ein wenig zurück und kam neben einer Frau zu stehen, die er bei den Vestalien schon einmal gesehen zu haben meinte. Er erinnerte sich an diese Schönheit. Sie hatte ihm gleich gefallen, er war damals rot geworden und nach zwei Worten auch schon wieder gegangen. Schließlich war er nur als Bote unterwegs gewesen. "Salve, Claudia Romana, wenn ich mich recht erinnere?" Sie schien völlig in Gedanken - eher ungute Gedanken wie es aussah - und er war sich nicht sicher, ob sie ihn überhaupt gehört hatte.
-
Vitale nickte Paullus ebenfalls schmunzelnd zu. Ja, ein Scribaeinkommen brachte einen nicht weit. "Wenn du Lust hast, könnten wir vor deiner Abfahrt noch etwas zusammen trinken gehen." schlug er vor, da ihm der Angehörige des Hauses, in dem er angestellt war, sehr sympathisch zu sein schien.
Auch mit Merula kam Vitale gleich gut aus. Dieser schien sich zwar etwas zu langweilen, was aber schnell ein Ende fand, als eine junge Dame ihm um den Hals fiel. Vitale kannte sie nicht, wurde ihr aber gleich darauf von Caius vorgestellt: Es war seine Frau, sie hatten also inzwischen geheiratet. Das ging ja doch schneller als erwartet, oder? Leider nannte Caius den Namen seiner jungen Frau nicht, so dass Vitale nun immer noch nicht viel mehr wusste. Sein Blick fiel sofort auf ihre Finger, um zu sehen, für welches Hochzeitsgeschenk sich Caius entschieden hatte.
Als Merula das Thema Pferde und Rennen ansprach, wusste er bereits, zwischen wem sich nun ein längeres ergiebiges Gespräch anbahnen würde.Leider hatte er immer noch keine Auskunft wegen eines Gästebuches erhalten. Mal sehen, ob er einen herumlaufenden Sklaven erwischen konnte.
-
Caius schien einen Geistesblitz von wegen Ring gehabt zu haben, das konnte ihm Vitale am Gesicht ablesen. Deswegen verabschiedete er sich nun auch recht schnell, so dass Vitale nur noch sagen konnte:
"Ja, vielleicht sehen wir uns. Vale." -
"Aha, die Germanica sind also auch dabei. Wir haben uns über dieses Thema bis jetzt noch nicht unterhalten. Aber so weiß ich ja schon mal, woran ich bin..." antwortete Vitale hinsichtlich der Rennen. Caius konnte sich wahrscheinlich kaum vorstellen, dass man sich über dieses Thema noch nicht unterhalten hatte.
"Ja, ich werde wohl auch mal bei der Hochzeit vorbeischauen." fügte er dann noch an.
-
Inzwischen wurde es wirklich unübersichtlich. So viele Leute. Von der Zeremonie bekam man inmitten der Massen nicht sonderlich viel mit. Nicht nur, dass man nicht viel sah, auch hören konnte man nicht, denn alle unterhielten sich, wenn auch leise. Man traf einfach zu viele Leute, die man schon lange nicht mehr gesehen hatte.
Dass die Ehen unter guten Anzeichen standen, kam trotzdem bei jedem an. Das war ja das wichtigste.
An die Eheleute war ebenfalls kein Herankommen. Vitale fragte sich, ob er denn ohne Glückwünsche überhaupt einfach so wieder gehen konnte. Oder gab es ein Gästebuch? Das musste er noch herausfinden.Also fragte er gleich Merula, als Angehöriger des Hauses könnte er es wissen. Doch vorher antwortete er ihm auf seine Frage: "Nein, ich bin erst seit kurzem in Rom. Um einen Einstieg ins Geschäftsleben zu finden und vorerst ein Einkommen zu haben, habe ich mich direkt bei Avarus als Scriba beworben." Bei dem Gedanken an sein Einstellungsgespräch wurde ihm immer noch leicht rot. "Wenn ich dich richtig verstehe, hast du also auch eine zeitlang in Rom gewohnt? Und bist dann aus beruflichen Gründen nach Ägypten gegangen?" versuchte er den Lebensweg Merulas nachzuvollziehen.
"Weißt du eigentlich, ob es ein Gästebuch gibt, wo man seine Glückwünsche eintragen kann?" fragte er ihn dann gezielt.Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie die Kinder Sabina und Marcus sich im Hause und zwischen - oder sollte man besser sagen "auf" - den Gästen amüsierten. Aber da kam auch schon Bia an, um ihre Schützlinge davor zu bewahren, zu ungestüm zu werden. In Gedanken sagte sich Vitale, dass er sich notfalls auch bereithalten würde, die Kleinen etwas zu beruhigen. Auch Aculeos Aufmerksamkeit schien von den Kindern ganz in Anspruch genommen zu sein, denn er antwortete Vitale nicht mehr.
Ganz nebenbei bemerkte er Tiberia Septimas Blick, der an ihm herunterwanderte. Sein Aussehen schien ihr zu gefallen, doch konnte sie sich natürlich keinesfalls mit einem einfachen Scriba abgeben. Vor allem nicht in der Öffentlichkeit!
Sim-Off: Wie wäre es mit einem Treffen woander?
Ein weiterer Mann trat hinzu, den er schon einmal gesehen hatte: Bei seinem Müdigkeitsanfall in den Thermen. Sicherlich würde er sich nicht mehr an ihn erinnern. Zwei Damen waren bei ihm, die völlig identisch schienen, es mussten Zwillinge sein. Natürlich zogen sie gleich alle Aufmerksamkeit auf sich. Als er die Namen der beiden hörte, erinnerte sich Vitale wieder, dass es sich bei dem jungen Mann um einen Aurelier handelte.