Beiträge von Volubilis Vitale

    Caius schien richtig aufzugehen, wenn das Gespräch auf die Rennen kam. Also knüpfte Vitale weiter daran an:
    "Und wer ist noch alles bei den Blauen? Und welche Namen verbergen sich hinter den Roten und Weißen? Erzähl doch mal, wie das beim Rennen so abgeht." forderte ihn auf.


    Als das Gespräch auf die Hochzeit kam, verzog Caius sein Gesicht zu einem seltsamen Lächeln. Was hatte das wohl zu bedeuten? Der Sklave schien mehr zu wissen, hielt sich aber voll und ganz zurück. Um mehr aus Caius herauszulocken, sagte Vitale: "Du hast es wohl nicht so mit Hochzeiten?"

    Zitat

    Paullus musste nun lachen als Vitale meinte er sei ein Onkel von Marcus.
    Entschuldige bitte, Paullus Germanicus Aculeo. Der grosse Bruder von Marcus. Es dauerte einen kleinen Moment bis er wieder ernst werden konnte und fuhr dann fort.
    Du bist Schreiber im Hause Germanica? Das ist aber wirklich nett. Solche Ereignisse sind ja wirklich ein optimaler Platz einiges zu erfahren.


    Vitale wurde durch das Lachen des Bruders von Marcus angesteckt. "Oh, du bist also sein Bruder!" sagte er. "Und du lebst in Ostia? Was machst du denn da? Und wieso ist Marcus nicht bei dir?" fragte er einfach drauf los, denn er war ihm sehr sympathisch. "Ja, wirklich eine gute Gelegenheit, Menschen kennenzulernen und Neuigkeiten zu erfahren." stimmte er zu.


    Zitat


    Vitale hatte nicht gewusst, dass Merula Avarus beimn Cursus Publicus unterstellt war. Erst jetzt war ihm klar, dass dieser ihn deswegen sprechen wollte. "Nein, er hat keinen Grund erwähnt." sagte er an Merula gewandt. "Bist du extra für die Hochzeit angereist oder aus beruflichen Gründen?" fragte er zurück und hoffte, ihm nicht zu nahe zu treten. Schließlich hatten sie sich ja gerade erst kennengelernt.
    "Ägypten muss einige Ähnlichkeiten mit Mauretanien aufweisen." sagte er auf ihre "gemeinsame" Herkunft anspielend. "Bist du dort geboren oder erst dort hingezogen?" setzte er noch hinzu.

    "Ja, eine Auftragsarbeit wäre vielleicht das Beste. Hat auch was Besonderes." antwortete Vitale hinsichtlich des Ringes.


    "Ich war jedenfalls noch nie bei einem Wagenrennen. Was eine Factio ist, weiß ich selbstverständlich, aber welche Aufstellungen es hier in Rom gibt, darüber bin ich noch nicht im Bilde." entgegnete dem sichtlich erschütterten Caius. Er konnte es anscheinend nicht glauben, dass sich jemand nicht sonderlich für Wagenrennen interessierte oder sich dabei nicht auskannte.


    Der Sklave schien voll und ganz unter dem Einfluss seines Gegenübers zu stehen, denn er konnte offenbar nicht einmal hinsichtlich den factio seine eigenen Meinung vertreten.


    "Ach so, na dann ist sie aber ziemlich fern mit dir verwandt. Wirst du auf ihrer Hochzeit sein?" fragte er dann noch.

    "Oh, dann ist deine Schwippschwägerin Iunia Serrana? Ich verstehe mich mit Sedulus sehr gut. Er hat mir auch mit dem Olivenhain geholfen." ging er gleich auf Caius Antwort ein. "Schwippschwägerin - wie genau bist du mit ihr verwandt?" Schwippschwägerin kann ja mehrere Bedeutungen haben und da er anscheinend noch nicht verheiratet war, musste es sich wohl um die angeheiratete Verwandschaft eines seiner Geschwister handeln.


    "Die Blauen also? Und wer sind sie?" fragte er, da er sich dachte, dass Caius bei diesem Thema sicherlich noch mehr auszuführen wusste.


    Der Sklave schien nicht der Meinung seines Herrn zu sein, denn er rollte mit den Augen. "Wer sind denn deine Favoriten?" fragte er ihn deswegen.


    "Nein, alleine werde ich wohl nicht gehen. Ich wünsche dir aber einen schönen Tag mit deiner Verabredung. Es ist wohl die Angebetete, für die auch der Ring ist?" mutmaßte er. "Wie wäre es mit deinem Ring mit Pferd?"

    "Ich war im Colosseum, wo die Venationes abgehalten werden. Scheint aber im Moment nicht viel los zu sein. Und die wilden Tiere in den Käfigen des Circus habe ich mir mit ein paar Schützlingen angesehen." antwortete Vitale.
    "Mal sehen, ob ich jemanden finde, der mit mir zum Wagenrennen geht." fügte er noch an. "So viele Leute kenne ich noch nicht."
    Auf die Frage nach seiner Tätigkeit antwortete er dann noch: "Ich habe eine Anstellung bei den Germanica als Scriba gefunden, so für den Einstieg und um Fuss zu fassen."

    "Salve!" begrüßte Vitale den Sklaven. "Ich bin Volubilis Vitale, Sriba in der Casa Germanica und möchte mit Lucius Iunius Merula sprechen, sofern er schon eingetroffen ist." trug er sein Begehren vor.


    Sim-Off:

    habe ihn schon bei der Feier gefunden.

    Tiberia Septima also. Sie schien freundlich zu sein, es erschien ihm aber unpassend als einfacher Sriba, sich weiter mit ihr zu unterhalten. Außerdem hatte sie auch schon andere Gesprächspartner gefunden.


    Fast wäre Vitale in lautes Lachen über Marcus Bemerkungen ausbebrochen. Er mochte den Jungen und seinen noch unbeabsichtigten Humor gerne. Er freute sich schon auf den Unterricht mit Sabina und Marcus, der für einige Tage nach der Hochzeit geplant war.
    Die große Vertrautheit zwischen ihm und dem jungen Mann neben ihm ließ ihn auf ein enges Verwandtschaftsverhältnis schließen. Wegen dem Altersunterschied ahnte er jedoch nicht, dass es sein Bruder war. Deswegen fragte er einfach ins Blaue hinein: "Willst du mich nicht deinem Onkel vorstellen?"


    Eine junge Dame trat dazu. Er meinte sie schon einmal in der Casa Sergia gesehen zu haben, war sich aber nicht mehr ganz sicher. "Salve, Volubilis Vitale." stellte er sich ihr deswegen nur kurz auf ihre eigene Begrüßung hin vor.


    Der Ägypter wandte sich nun an ihn, was ihm sehr recht war. Vorhin hatte er bei seinem Namen aufgemerkt. Er war es, nach dem er sich für seinen Arbeitgeber erkundigen sollte.
    "Ja, ich bin vor kurzer Zeit aus Mauretanien hier eingetroffen." antwortete er auf dessen Frage.
    "Dann bist du wohl nicht im Dienste der Armee?" fragte Vitale ihn und hoffte, die Antwort nicht im Gespräch von vorher überhört zu haben. Es war einfach so viel los, auf das man hören musste.
    "Ich bin Scriba im Hause Germanica." erklärte er noch. "Medicus Germanicus Avarus beauftragte mich vor kurzem, dich aufzusuchen sofern du schon eingetroffen bist und dich um ein Gespräch bei ihm zur nachmittäglichen Stunde zu bitten. Es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen."

    "Oh, ich habe recht schnell Arbeit gefunden und einen Olivenhain erstanden." antwortete Vitale auf Caius´Frage.
    "Ja, Eheringe zu kaufen ist gar nicht leicht. Wann ist es denn so weit?" fragte er und hoffte, dem immernoch Zurückhaltenden nicht zu nahe getreten zu sein.
    "Wann ist denn das nächste Wagenrennen?" entschloss er sich noch zu fragen, denn dieses Thema schien den anderen mehr als alles andere zu interessieren.

    "Vale!" sagte Vitale beim Eintreten.
    "Hier ist ein Brief nach Gallien. Die Rechnung bitte auf die Casa Germanica."


    Germanica Lucilla
    Cluvia Jocasta und Roscius Blosius
    Narbo Martius
    Gallia



    Liebe Lucilla,


    Ich danke Dir für Deine wunderbaren Glückwünsche und deine aufmunternden und auch beruhigenden Zeilen. Es ist jetzt nur noch zwei Tage und ich bin furchtbar aufgeregt und habe ständig das Gefühl irgendetwas Wichtiges vergessen zu haben.
    Es ist meine erste Ehe und ich schließe sie aus Liebe. Ich bin unglaublich glücklich.


    Deine Grüße und Glückwünsche werde ich natürlich ausrichten und auch die Geschenke weiter reichen. Vielen Dank. Die Gürtel sind wirklich bezaubernd und ich vertraue Deinem Geschmack und Deiner Erfahrung was zur neuen Mode in Rom wird. Wir werden wohl die Ersten sein die sie tragen.


    Avarus geht es soweit ganz gut. Er hat einen fähigen Scriba an seiner Seite, der ihm die Arbeit abnimmt. Auch wenn ich es wohl nicht laut aussprechen würde, er ist eben nicht mehr der Jüngste. Aber noch eine ganze Spur jünger wie Laevina. Seit einigen Monaten wohnt diese entfernte Großtante auch in Rom. Sie ist etwas anstrengend aber man kann durchaus mit ihr umgehen.
    Auch wenn Avarus es nicht wirklich zu gibt, ich glaube er vermisst Dich und würde Dich gern wieder sehen. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, Dich kennen zu lernen. Bis dahin werden wir wohl uns noch öfter schreiben.
    Den nächsten Brief kannst Du mir dann direkt in die Casa Quintilia senden.


    Viele Grüße, auch von der Familie!
    Germanica Calvena


    Und schon verließ er den Raum wieder mit einem freundlichen "Vale!"

    "Gut, dann bringe ich jetzt mal zuerst den Brief zum Cursus Publicus. Die Rechnung geht noch auf das Haus Germanica, oder?" sagte Vitale. Dem Brief hatte er noch die Adresse hinzugefügt:


    Germanica Lucilla
    Cluvia Jocasta und Roscius Blosius
    Narbo Martius
    Gallia



    Liebe Lucilla,


    Ich danke Dir für Deine wunderbaren Glückwünsche und deine aufmunternden und auch beruhigenden Zeilen. Es ist jetzt nur noch zwei Tage und ich bin furchtbar aufgeregt und habe ständig das Gefühl irgendetwas Wichtiges vergessen zu haben.
    Es ist meine erste Ehe und ich schließe sie aus Liebe. Ich bin unglaublich glücklich.


    Deine Grüße und Glückwünsche werde ich natürlich ausrichten und auch die Geschenke weiter reichen. Vielen Dank. Die Gürtel sind wirklich bezaubernd und ich vertraue Deinem Geschmack und Deiner Erfahrung was zur neuen Mode in Rom wird. Wir werden wohl die Ersten sein die sie tragen.


    Avarus geht es soweit ganz gut. Er hat einen fähigen Scriba an seiner Seite, der ihm die Arbeit abnimmt. Auch wenn ich es wohl nicht laut aussprechen würde, er ist eben nicht mehr der Jüngste. Aber noch eine ganze Spur jünger wie Laevina. Seit einigen Monaten wohnt diese entfernte Großtante auch in Rom. Sie ist etwas anstrengend aber man kann durchaus mit ihr umgehen.
    Auch wenn Avarus es nicht wirklich zu gibt, ich glaube er vermisst Dich und würde Dich gern wieder sehen. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, Dich kennen zu lernen. Bis dahin werden wir wohl uns noch öfter schreiben.
    Den nächsten Brief kannst Du mir dann direkt in die Casa Quintilia senden.


    Viele Grüße, auch von der Familie!
    Germanica Calvena


    Beim Herausgehen merkte er noch an:
    "Ach, übrigens: Du brauchst dir keinen Stress zu machen wegen mir auf der Hochzeit. Du hast sicherlich anderes zu tun, als mich den Leuten vorzustellen. Genieße es einfach!"

    Vitale lief knallrot an. Damit hatte er natürlich nicht gerechnet: Die kleine Sabina stellte ihm eine junge Dame vor, die sich ganz selbstverständlich in der feinen Gesellschaft zu bewegen schien. Und dann auch noch mit ihrem Rufnamen! Sabina war schon wieder am Herumwuseln, so dass er sich nicht in ihre Gesellschaft flüchten konnte, sondern notgedrungen das Gespräch fortführen musste. Nicht, dass er nicht gewollt hätte, nur wie? Er war so unbedarft mit Frauen.
    "Salve Septima!" grüßte er sie also erst einmal. Mehr wusste er ja auch nocht nicht über sie. "Ich bin Volubilis Vitale, Scriba im Hause Germanica." stellte er sich dann der ganzen Runde vor. Was hätte er auch anderes sagen sollen?
    Der Dunkle kam also aus Ägypten. Seine nähere Bekanntschaft wäre sicherlich interessant.
    Da kam Marcus dazu und lockerte die peinliche Situation etwas auf. Vielleicht empfang auch nur er die Situation als peinlich und die anderen hatten es gar nicht mitbekommen. Jedenfalls schmiegte sich Marcus an den jungen Blonden, so dass sich Vitale fragte, wie er zu ihm stand: ein Onkel vielleicht?
    "Hallo Marcus." begrüßte er den Jungen. "Hast du dich schon etwas umgesehen?"

    "Nein, wüsstest du jemanden?" fragte er scherzhaft zurück.
    Er wusste zwar nicht, warum Caius "das nicht machen konnte", also den Ring als Weintraube, aber es war wohl tatsächlich schwieriger als gedacht.
    "Ach ja," sagte er dann, "die Kamelrennen! Wäre mal eine gute Idee für Rom, oder?"
    So langsam schien das Eis etwas zu brechen und er achtete nicht mehr auf jedes Wort so genau, sondern lockerte etwas auf.

    "Entschuldige, dass ich mich nicht vorgestellt habe: Ich bin Volubilis Vitale. Wir haben uns vor einiger Zeit in den Thermen kennengelernt." antwortete Vitale. "Ich hoffe, du hast es nicht als unhöflich empfunden, dass meine plötzliche Müdigkeit mich dazu zwang, fast fluchtartig die Bäder zu verlassen. Naja, so schlimm wird es nicht gewesen sein, da du dich anscheinend nicht mehr an mich erinnerst..."
    Plötzlich fiel ihm ein Ring ins Auge, der etwas verdeckt unter Armreifen lag. Er war wohl in die falsche Schachtel gerutscht. Er nahm ihn heraus und betrachtete ihn: Eine silberne Weinranke, die sich um den Finger schlängelte mit kleinen hellen Steinen, die die Trauben darstellen sollten.
    Vitale hielt ihn in die Sonne. Er fand den Ring stilvoll, ganz billig schien er aber nicht zu sein.
    "Vielleicht entspricht dieser hier dem Geschmack der Verehrten?" schlug er vor. Gleichzeitig sah er den kritischen Ausdruck in den Augen seines Gegenübers und befürchtete, dem etwas mürrisch Dreinschauenden schon wieder in ein Fettnäpfchen getreten zu sein.

    Vitale wollte nicht zu früh auf der Feier erscheinen und auch nicht zu lange bleiben. Schließlich war er nur Angestellter und kannte auch nicht viele Gäste.


    Es schien schon ein Großteil der Eingeladenen anwesend zu sein - die Gästeliste kannte er ja.


    Hier grüßte er Germanica Laevina mit einem höflichen Nicken (sie hatte einen Platz eingenommen, von dem aus sie alles gut im Blick hatte), dort grüßte er kurz und unaufdringlich Medicus Germanicus Avarus.
    Gleich viel ihm die hübsche Vestalin auf, die er bei einem seiner Botengänge bereits kennengelernt hatte. Ob sie ihn wieder erkennen würde?
    Von weitem sah er Sedulus, aber an die Brautleute war momentan kein Herankommen. Es wäre für ihn unpassend, sich zwischen die Gäste zu drängen.

    Da fiel ihm das helle Licht auf, das von den beiden Bräuten ausging. Sie strahlten eine Freude aus, wie es nur zwei junge Bräute fertig brachten. Es war wunderschön anzusehen!
    In der Menge erkannte er ein kleines Gesicht zwischen den Gästen durchhuschen: Sabina.
    Bei ihr sah er zwei Männer, zu denen er sich gesellen könnte. So kam es ihm jedenfalls vor. Der eine jung und blond, der andere dunkel. Mal sehen, ob Sabina sie ihm vorstellen konnte.
    "Salve junge Dame! Ich hätte dich ja kaum erkannt, so hübsch bist du heute, Sabina!" Die kleine schien ganz quirlig zu sein. Nichts hielt sie still, da sie anscheinend mit jedem, den sie kannte sprechen wollte. Vitale hoffte, durch sein Kompliment ihr Aufmerksamkeit nur kurz erobern zu können.

    Vitale trat ein und suchte sich ein freies Plätzchen.
    Er wusste nicht, ob er schreiben sollte, während Calvena diktierte oder ob sie selber schreiben wollte. Also wartete er erst einmal ab.
    "Gerne komme ich dich mal besuchen." antwortete er. "Bei der Feier werde ich wohl auch mal kurz vorbei sehen, aber ich kenne ja nicht viele Leute..."
    Mit halbem Auge sah er immer noch den beiden Sklaven zu, wie sie sich neckten.
    Er musste an den Sklaven denken, den er selber vor kurzem auf dem Markt erstanden hatte und der jetzt für seinen Olivenhain zustänig war. Er war froh, jemanden aus seinem Heimatland gefunden zu haben. Hier in der Fremde fühlte man sich - auch wenn man sich weder kannte noch verwand war - trotzdem zusammengehörig. Bis jetzt hatte er noch nicht viel über dessen Hintergründe erfahren, aber das könnte bei seinem nächsten Besuch im Olivenhain der Fall sein.

    Vitale erfreute sich an der frischen Luft. Die Sonne schien, genau das richtige Wetter für diesen Spaziergang. Und das auch noch im Dienst!
    An der Porta der Casa Iuna angekommen, klopfte er und wartete geduldig auf einen Sklaven. Eigentlich hoffte er, dass ihm nicht so schnell aufgemacht würde, um den Sonnenschein noch etwas zu genießen.

    Nachdem der Sklave den Haufen Klamotten aufs Bett befördert hatte, ließ sich die Tür endlich ganz öffnen und inzwischen war auch Calvena bei ihm angekommen.
    Um den dienstlichen Teil seines Kommens hinter sich zu bringen, überreichte er Calvena erst einmal die Schreiben:
    "Es sind gleich zwei Schreiben für dich gekommen. Kein Wunder, die Hochzeit naht. Du wirst schon reichlich aufgeregt sein. Ich werde dein freundliches Gesicht in diesem Hause vermissen."


    Ad
    Germanica Calvena
    Roma, Italia




    Salve liebe Calvena,



    es ist schön zu hören, dass nach Victors Auszug endlich wieder octavischer Wind in unserer Casa weht. Ich habe übrigens gute Neuigkeiten, aufgrund meiner bevorstehenden Kandidatur werde ich schon bald nach Rom kommen, dann werde ich Catiena auch endlich kennen lernen.
    Ich kann jetzt auch nicht viel mehr schreiben, es sind noch ein paar Dinge zu klären. Kümmere dich so lang um sie und berichte er von meinem baldigen Erscheinen.


    Freu mich dich wieder zu sehen!



    Vale,



    Faustus Octavius Macer


    und:



    Germanica Calvena,
    Casa Cermanica,
    Rom, Italia



    Meine liebe Calvena!


    Du kannst gar nicht glauben, wie erfreut ich über deine Einladung war. Denn auch wenn wir uns (noch) nicht kennen, glaube ich doch, dass wir uns wunderbar verstehen - bisher habe ich noch jede Germanica als beherzte und gesellige Frau kennen gelernt.


    Leider werde ich es zu deiner Hochzeit nicht nach Rom schaffen. Die Entfernungen in dieser Welt sind einfach zu groß und die Pferde zu langsam. Insbesondere, wenn man ihnen eine Kutsche mit ein klein bisschen Reisegepäck anspannt. Trotzdem wünsche ich dir und deinem Ehemann alles Gute für eure Ehe! Ist es deine erste? Hast du sie dir selbst ausgesucht? Hach, ich kann mich noch gut an meine Hochzeit mit Medicus erinnern, ich war furchtbar aufgeregt und nervös, aber am Ende war es einfach das Beste, das mir jemals passiert ist. Und das wichtigste ist und bleibt schließlich deine Familie, denn diese wird immer hinter dir stehen und dich unterstützen (es sollte mich zumindest sehr wundern, wenn nicht), was auch immer geschieht.


    Bitte richte auch Sedulus und seiner Braut meine herzlichen Glückwünsche und mein Bedauern darüber aus, dass ich an diesem Tag nicht bei euch sein kann. Als kleines Präsent, auch wenn es wohl für die besondere Nacht schon zu spät kommt, habe ich jedem von euch ein Säckchen Nüsse beigelegt, echte nuces gallicae sozusagen. Außerdem für Iunia Serrana und dich je einen gewebten Gürtel. Das Muster kommt direkt aus Lutetia und ich prophezeie dir, das wird der Renner in diesem Frühling in Rom!


    Abschließend habe ich noch eine kleines Gesuch an dich. Kannst du mir bitte ein paar Zeilen senden, wie es Medicus geht? Natürlich schreibt er mir selbst, doch du weißt ja wie die Männer sind. Selbst wenn sie schon halb tot auf dem Sterbebett liegen schreiben sie nur 'Es geht mir gut, macht dir keine Sorgen.' Wirklich Sorgen mache ich mich natürlich nicht, von ernsthaften Differenzen hätte ich auch hier gehört. Doch welches Bild er zuhause abgibt, davon lässt sich natürlich nichts erfahren. Immerhin hat er viele Aufgaben zu erledigen, ist nicht unumstritten als Senator, und Rom kann doch ein wahres Wespennest sein. Nunja, also wenn du mir einfach ein paar Zeilen schicken würdest, dass es ihm gut geht und er sich prächtig in Rom amüsiert, das würde mir das Herz schon leichter machen und ich wäre dir unendlich dankbar!


    Liebe Grüße an all unsere Verwandten!
    Decima Lucilla


    Lächelnd sah er Elissa zu, wie sie den Sklaven neckte und überlegte für sich, ob sie sich wohl näher standen.
    Er wartete ab, bis Calvena die Briefe überflogen hatte.

    Vitale trat ein und da wurde er auch schon mit Aufgaben überhäuft. Nein, eigentlich war es gar nicht so viel, nur Avarus sprach in seiner betreibsamen Art und Weise so schnell, dass man kaum mitkam.
    Vitale war aber auch ein Flinker und wiederholte seinen Auftrag, um sicher zu sein, nichts vergessen zu haben:
    "Ich erkundige mich, ob Lucius Iunius Merula aus Aegyptus bereits eingetroffen ist, bzw., wann er erwartet wird. Sollte er bereits eingetroffen sein, bitte ich ihn zu einem Gesräch mit dir um die nachmittägliche Stunde."
    Soche Aufträge mochte er: nicht so schwierig, aber ein Spaziergang im Dienst...

    Die beiden diskutierten weiter ohne Vitale zu bemerken. Also mischte er sich einfach ein:
    "Entschuldigt, meine Herren? Ich sehe, dass ihr euch in einem Streit um den Geschmack der Frauen befindet." Die beiden verstummten für einen Augenblick und bevor sie wieder fortfuhren in ihren endlosen Argumenten, warf Vitale seine Ansicht ein:
    "Ich denke auch, dass Frauen im Allgemeinen glitzernde Dinge mögen." Er versuchte, beiden entgegenzukommen ohne einen der beiden dumm dastehen zu lassen.
    "Wie wäre es mit etwas dezenterem: Ein silberner Ring mit farblosem Stein? Das ist neutral und glitzert doch. Da kann man nicht viel falsch machen. Was für einen Stein du wählst, liegt selbstverständlich an deiner Geldbörse." fügte er mit einem Lächeln an.
    "Diese Einkaufsbummel sind doch wirklich anstrengend. Ich frage mich, was die Frauen immer daran finden." merkte er dann noch an, um eine Verbindung zu ihrem letzten Treffen herzustellen: "Da ist doch ein Bad in den öffentlichen Bädern eine treffliche Entspannung. Nur leider werde ich dabei immer so unsäglich müde..."
    Würde sein Gegenüber die Anspielung verstehen?