Beiträge von Aulus Tiberius Ahala Tiberianus

    "Ach, im Ernst? Oha!" jetzt war Celsus wirklich beeindruckt. Für ihn persönlich war es ja schon unbegreiflich, warum irgendjemand überhaupt freiwillig heiraten wollte. Aber darüber hinaus auch noch etwas anderes dafür aufzugeben, an dem einem wirklich etwas lag? Das ging eindeutig über seinen Horizont.


    "Ehrlich gesagt, kann ich mir im Moment nicht vorstellen, überhaupt jemals zu heiraten." erklärte er im Brustton der Überzeugung. "Mein Gastgeber, Senator Durus hat ja auch erst mit über vierzig geheiratet, das hört sich für mich eigentlich ganz nachahmenswert an."


    Da er bislang noch keine Ahnung von den beidseitigen Animositäten zwischen Germanicern und Tiberiern hatte, erntete Sedulus für seine Bemerkung einen leicht irritierten Blick. "Ist das so? Warum sollte er denn was dagegen haben?" Und den besten Klopper bewahrte sich der Germanicus dann für den Schluss auf...


    "Dein Patron ist der Bruder des Kaisers? Meine Herren, dann kann dir hier in Rom ja nicht allzuviel passieren, oder?"

    Ahala hatte bereits damit gerechnet, dass Senator Furianus ein paar Informationen über seinen Hintergrund würde haben wollen, daher begann er ganz entspannt zu erzählen. Und die reine Rahmengeschichte hörte sich ja auch eigentlich gar nicht mal so übel an, so lange man die kleinen Eskapaden hier und da dezent unter den sizilianischen Tisch fallen ließ.


    "Nun, mein Vater war Tiberius Celus, er verstarb kurz nach Beendigung seines Quästoren-Amtes hier in Rom. Meine Mutter ist eine Servilia vom sizilianischen Zweig und nach dem Tod meines Vater sind wir zu ihrer Familie nach Syracusae gezogen, wo ich aufgewachsen bin. Mein Onkel Corbulo ist Advocatus, bei ihm konnte ich das eine oder andere lernen, bis mir die Familie Studien in Pergamon und Athen ermöglicht hat." Ein kurzes Räuspern, dann ging es weiter. "Ich wollte eigentlich immer schon in die politischen Fußstapfen meines Vaters treten "(schlichtweg gelogen, aber es hörte sich gut an),"aber in Sicilia waren meine Möglichkeiten natürlich ein wenig begrenzt. Und Senator Durus, war so großzügig, mich im Schoß seiner Familie aufzunehmen, nachdem meine Mutter ihn darum gebeten hat. Und da bin ich nun, und hoffe natürlich, mich seines Vertrauens in Zukunft würdig zu erweisen." Und das war noch nicht mal gelogen, auch wenn der junge Tiberius arge Zweifel hegte, ob er Durus' Ansprüchen an seinen Adoptiv-Sohn auch nur ansatzweise gewachsen war.


    Sim-Off:

    sorry, übersehen

    "Sie heisst Prisca, kennst du sie vielleicht?" fragte Ahala hoffnunsvoll und sein Blick ging zwischen Durus und der benachbarten Kurve hin und her. Hätte er die Gedanken seines Vaters lesen können, dann wäre ihm vermutlich einiges von seiner unbeschwerten guten Laune vergangen. Heiraten waren sicher eine nützliche Sache, solange er sich nicht persönlich daran beteiligen musste!

    "Kein Problem, dann mach mal." entgegnete Ahala unbekümmert, schließlich hatte er vor dem Praetorianer ja nichts zu verbergen. Naja, sein Mitbringsel für Archias war zugegebenermaßen ein wenig pikant, aber zum einen ging er nicht davon aus, dass der Wachposten auch weitere Schritrollen lesen würde und selbst wenn, war der schließlich auch ein Mann und würde sich darüber wohl nicht aufregen...

    "Ach, du warst bei den Cohortes Urbanae? Warum hast du denn dort aufgehört?" fragte Celsus interessiert und machte es sich wieder am Beckenrand gemütlich. Nicht, dass es ihn persönlich besonders zum Militär zog, aber den Werdegang anderer Leute fand er doch ganz spannend, zumal sein eigener vermutlich bestenfalls für eine Jobbewerbung in der Subura geeignet war.
    Und um einen Patron hatte er sich selbstredend auch noch nicht gekümmert, darüber musste er wohl wirklich mal dringend mit Durus reden.


    "Nein, bislang hab ich noch keinen." erzählte er frei heraus, da Sedulus auf ihn keinen allzu pingeligen Eindruck machte. "Ich nehme an, dass mein Onkel Durus da bereits bestimmte Vorstellungen hat, ich werde das mal in den nächsten Tagen mit ihm besprechen. Wer ist denn dein Patron?"

    Heissa, der gute Archias lebte aber wahrlich vornehm! Natürlich war das bei einem Mitglied der kaiserlichen Familie nicht weiter verwunderlich, aber das ganze mal live und in Farbe und mit echten Praetorianern vor der Tür zu sehen, beeindruckte sogar Ahala ein wenig.
    Hoffentlich hatte er die Einladung nicht daheim vergessen... Der Tiberier grinste den einen Wachmann fröhlich an und wühlte dann ein wenig hektisch nach der Einladung, bis er diese schließlich arg lädiert hervorzog und doch ein wenig erleichtert vorzeigte.


    "Salve, mein Name ist Tiberius Ahala, ich bin zu einer Cena bei Aelius Archias eingeladen."


    Ein würdevoller Auftritt sah vermutlich anders aus, aber egal: Hauptsache, man ließ ihn rein!

    "Ach, so einfach ist das? Na, dann werde ich das doch gleich morgen angehen." reagierte Ahala aufrichtig erfreut auf Durus Erklärungen zum Beitritt bei den Blauen. So dickfellig und faul wie er sich normalerweise bei Dingen zeigte, die ihm unangenehm oder auch nur langweilig waren, so viel Motivation brachte er auf, wenn es um etwas ging, dass ihm Spaß machte. Schon deutlich besser gelaunt als noch eine Minute zuvor richtete Ahala den Blick wieder auf die benachbarte Kurve und schüttelte dann auf die Frage seines Vaters den Kopf.


    "Wie? Öhm, nein...eigentlich nicht. Ich dachte nur, ich hätte dort drüben eine Aurelia entdeckt, die ich auf deiner Hochzeit kennengelernt habe. Aber wahrscheinlich hab ich mich geirrt."


    Ja, so musste es sein. Anders war es doch kaum erklärbar, warum Prisca immer noch nicht auf ihn aufmerksam geworden war. Was ein gesundes Selbstbewusstsein doch nicht alles zum allgemeinen Seelenfrieden beitragen konnte...

    "Ach, machst du das dann?" fragte Parysatis, ohne ihren schnurrenden Tonfall abzulegen und musterte die junge Frau vor ihr erneut in aller Seelenruhe, während sie ihr Haar ein wenig mit den Fingern in Ordnung brachte und ihr Kleid in Form zupfte. Dann fiel ihr Blick auf das kleine Beutelchen, und ihr Lächeln verbreitete sich noch.


    "Nun, normalerweise bin ich nicht so großzügig, aber da ich eine Menge Freude mit deinem Ehemann hatte, bin ich bereit, mich mit 50 Sesterzen zufrieden zu geben. Hast du denn soviel dabei?"


    Bei dieser Zahl musste auch der mittlerweile nicht mehr ganz so standhafte Tiberier schlucken und er warf einen leicht hilflosen Blick durch Durus' Officium, als bestünde die Hoffnung, dass besagte Summe plötzlich und wie bestellt an irgendeiner Stelle auftauchen würde. Dummerweise tat sie das natürlich nicht, aber immerhin bot sich dadurch die Gelegenheit, sich ein bisschen aus dem Geschehen zu ziehen.


    "Ähm,..lass mal Septima, ich hol das Geld aus meinem Zimmer. Dauert nur einen Augenblick, ich bin gleich wieder da." stoßen. Sprach's und eilte aus dem Tablinum in der Hoffnung, in seinem Cubiculum tatsächlich auf die entsprechende Summe zu stoßen. 50 Sesterzen waren ja nicht die Welt, aber irgendwie war Ahala dieser Tage ständig pleite. Nicht auszudenken, wenn er dafür auch noch die ganze Villa durchwühlen musste...

    Ahalas nur unzureichend getarnte Erleichterung, dass Durus in Sachen Klientenbetreuung nicht weiter nachhakte, konnte man mit gutem Willen vermutlich auch als hoffnungsvolle Zuversicht interpretieren.


    "Meinst du wirklich? Das wäre natürlich toll. Ein Grund mehr, gemeinsam zu diesem Wagenrennen zu gehen, meinst du nicht auch?"


    "Mach dir nichts draus, in dieser Stadt verläuft sich jeder irgendwann mal." sagte er dann an Alba gewandt. "Ich war auch elf Jahre lang nicht in Rom und musste mich erst wieder zurechtfinden." Was zugegebenermaßen auch recht schnell ging, wenn man sich so gern bei Tag und Nacht auf den Straßen herumtrieb wie Ahala. Ob das natürlich eine geeignete Taktik für eine junge Frau aus gutem Haus war, stand auf einem ganz anderen Blatt.

    Celsus schaffte es gerade noch, Livianus zum Abschied hinterher zu nicken, dann war dieser auch schon aus dem Becken und kurz darauf aus dem Caldarium verschwunden.
    Ein Grund mehr, es mit der Karriere nicht zu übereilen, wenn man dann noch nicht mal mehr Zeit für ein ausgedehntes Bad hatte...


    Nachdem er sich zurück ins Wasser hatte sinken lassen paddelte er wenig in der Rückenlage herum, während er dem Germanicer zuhörte.


    "Ist das so? Naja, so schnell wird das bei mir wohl nicht der Fall sein, ich hab ja noch nicht mal richtig angefangen.
    Aber wenn ich schon mal die Gelegenheit habe, mit einem Senator im selben Becken zu planschen...Kannst du mir vielleicht einen Tipp geben, wie und wo ich am besten anfangen sollte?"
    Die selbe Frage konnte er natürlich genauso gut Durus stellen, aber der war schließlich deutlich voreingenommener, was die geplante Karriere seines zukünftigen Sprösslings anging. Da war eine neutrale Meinun vielleicht gar nicht so schlecht.

    Ahala steckte mit den Zähnen gerade mitten in einem Granatapfel, als plötzlich der von ihm gesuchte Senator den Raum betrat. Schnell legte er den Rest der Frucht auf die kleine Schale für die Abfälle, zerkaute das, was er im Mund hatte, so schnell und elegant wie möglich und erwiderte den Gruß des Flaviers, bevor er sich hinsetzte.


    "Salve, Flavius Furianus, und vielen Dank, dass du mich so schnell empfängst. Ich bin auf Empfehlung meines Adoptiv-Vaters Tiberius Durus hier, weil ich gern den Arvales Fratres beitreten möchte." Naja, "möchte" traf es nicht so ganz, aber drum herum würde er als männlicher Patrizier ohnehin nicht kommen, da konnte er genauso gut ein wenig Interesse an besagter Sodalität an den Tag legen.

    Ahala grinste auf Albas Antwort hin gleich noch einmal, musste dann jedoch all seine Konzentrationsfähigkeit aktivieren, um Durus' Frage nach den Klienten halbwegs glaubwürdig zu beantworten.


    "Oh, es war relativ ruhig in den letzten Wochen, nachdem sich die Nachricht von deinem Unfall herumgesprochen hatte. Ich befürchte, die meisten Klienten wollten lieber auf die Rückkehr des Consuls warten, als ihre Probleme mit einem politisch und auch sonst so unbedeutenden Menschen wie mir zu besprechen." Natürlich war Ahala heilfroh, dass man ihn weitgehend mit irgendwelchen Querelen verschont hatte, aber er schaffte es trotzdem ein bedauerndes Seufzen auszustoßen und einen geknickten Gesichtsausdruck aufzusetzen.

    Ahala stellte wieder einmal fest, dass er Frauen ganz offensichtlich nach anderen Kategorien einordnete als sein Senior. Eine attraktive Frau war in seinen Augen automatisch bedeutend, wen interessierte es schon, was sie für einen Knacker zuhause auf der Kline liegen hatte? Nach einem freundlichen Grinsen in Richtung der so nett anzusehenden Decima wandte er sich dann wieder nach vorn und dem Renngeschehen zu, wo Tolimedes gerade mit Ach und Krach den vorletzten Platz erkämpfte.


    "Etwas spritziger ist gut, wenn der noch langsamer fährt, dann kann er direkt bei der Reinigungskolonne anfangen, die nach dem Rennen den Müll wegfegt." murrte er höchst unzufrieden und ließ den Blick ein wenig ziellos über die benachbarten Fanblocke schweifen, bis dieser an einem bestimmten Gesicht in der Menge hängenblieb. Konnte das wirklich die schöne Prisca sein, auf die er bereits bei der Hochzeit seines Adoptiv-Vaters aufmerksam geworden war? Unmöglich, die hätte sich doch niemals unter das gemeine Volk gemischt...Oder doch? Ahala kniff die Augen zusammen und hibbelte ein wenig auf seinem Platz hin und her, bis er sicher war, in der Ferne wirklich besagte Aurelia ausgemacht zu haben. Jetzt ergab sich nur noch das kleine aber nicht zu unterschätzende Problem, wie er sie ihrerseits auf sich aufmerksam machen konnte...Unter normalen Umständen wäre der Tiberier ja hemmungslos auf und abgesprungen und hätte mit den Armen gewedelt, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass das Durus nicht gefallen würde. Ob er es stattdessen mit Gedankenübertragung versuchen sollte? 'Na mach schon, schau schon hier herüber.' morste er zur benachbarten Kurve, und um Durus ein wenig abzulenken, schob er eine kleine Frage ein, deren Beantwortung ihn tatsächlich interessierte.


    "Sag mal, was muss ich eigentlich machen, um Mitglied bei den Blauen zu werden? Das ist doch sicher möglich, oder?

    Da er sich mittlerweile wieder von dem Schreck seiner vorzeitig abgebrochenen Hausführung für die emsige Parysatis erholt hatte, erwiderte Ahala Septimas Lächeln mit einem breiten Grinsen und wandte sich dann neugierig der neuen Verwandten zu. An irgendwen erinnerte sie ihn ungemein, aber an wen nur? Eine anderes Familienmitglied konnte es kaum sein, denn Ahala kannte, von der abwesenden Laevina einmal abgesehen, bislang keine weiteren Tiberier persönlich. Einen Augenblick grübelte er noch angestrengt vor sich hin, dann erhellten sich seine Gesichtszüge wieder. Aber natürlich....die hübsche Chaerea, die er bei der Verlobungsfeier von Centho und dessen Angebeteten kennengelernt hatte, die beiden könnten glatt Schwestern sein! Schade eigentlich, dass er mit der nicht ein bisschen besser ins Gespräch gekommen war, denn eine Verwandte war selbstredend tabu.


    "Freut mich, dich kennenzulernen, Alba. Und natürlich herzlich willkommen in Rom."

    Durus schien sich mit seinem Bein auf dem Weg zum Forum ganz schön zu quälen, und es weckte Ahalas Respekt, dass der alte Herr sich trotzdem jegliche Hilfe verbat.
    Unter normalen Umständen hätte der junge Tiberier während des Laufens seine Augen und Ohren überall gehabt, aber da ihm die düstere Stimmung des Trauerzuges langsam aber sicher auch aufs Gemüt schlug, trottete er nur schweigend und mit unbewegtem Gesicht neben Arvinia her um sich, an der Rostra angekommen, beim Rest der Familie aufzustellen.

    Auch Celsus genoss für einen Augenblick lang die Wärme des Wassers, die sich sofort mehr als angenehm auf seine angespannten Muskeln auswirkte. Dann lehnte er sich gemütlich an den Beckenrand und legte die Arme rechts und links vom Kopf ab.


    "Ja, Thermen sind schon was Feines, allerdings geht doch nichts über ein Bad im Meer, am besten direkt nach dem Sport." sinnierte er über Sedulus' Bemerkung nach. "Hier in Rom fällt das natürlich flach, in dieser Hinsicht hat mir Sicilia wirklich besser gefallen."


    "Sind eure Gentes in Rom eigentlich zahlreich vertreten?" fragte er dann an die beiden anderen Männer gewandt. Schließlich hatte Celsus derzeit noch überhaupt keinen Überblick über die gesellschaftlichen Verwicklungen in der Hauptstadt, und die Gelegenheit mit zwei Vertretern der bekannteren Familien zu sprechen, konnte er sich kaum entgehen lassen. "Die Tiberia ist ja recht überschaubar zur Zeit, wenn ich mich nicht irre, sind mein Gastgeber und ich die einzigen männlichen Familienmitglieder, zumindest hier in der Hauptstadt."

    Auch Ahala hatte den verstorbenen Familienhelden nicht mehr persönlich kennenlernen können, aber die gemeinsame Reise nach Mantua mit der völlig am Boden zerstörten Arvinia war auch ihm nahegegangen und so war er auch er am heutigen Tage ausnahmsweise mal ernst, zumal er sich automatisch wieder an die Trauerfeier für seine Mutter erinnerte, der er kurz vor seiner Abreise nach Rom noch beigewohnt hatte.
    Kurz glitt sein Blick durch den Raum, dann entdeckte er seine Cousine Septima und stellte sich schweigend neben sie.

    Eigentlich hätte Ahala sich keine Gedanken darum machen müssen, ob er in der Senatoren-Loge nun mitgröhlen durfte oder nicht, denn der bisherige Rennverlauf lud wahrlich nicht zum Gröhlen ein. Zumindest nicht, wenn man ein Anhänger der Blauen war...
    In dem ganzen Krach um ihn herum wäre Durus' Frage trotzdem fast an ihm vorbeigegangen, dann schaltete er jedoch, sah in die entprechende Richtung und nickte, als er Livianus wiedererkannte.


    "Ja genau, das ist er. Ich hab ihn und..äh..,ist ja auch egal, in den Thermen kennengelernt. War ein ganz nettes Gespräch, er ist wohl ein hohes Tier bei der Armee, zumindest hab ich es so verstanden. Ist das daneben seine Frau?" Die hübsche Dunkelhaarige in Livianus' Begleitung war zwar mit Sicherheit einige Jahrzehnte jünger als der Decimer, aber junge Ehefrauen schienen zur Zeit ja recht hoch im Kurs zu stehen, wie man auch an seiner eigenen Stiefmutter erkennen konnte.

    Hoppla, von diesem grimmigen Ianitor konnte ja sogar sein Gegenstück in der Villa Tiberia noch was lernen!


    "Salve. Ich bin Aulus Tiberius Ahala und würde gern mit Senator Furianus sprechen. Es geht um die Arvales Fratres."

    "Ach, hat er? Oh." reagierte Ahala nur mäßig schockiert auf Durus' plötzlichen Wutausbruch, schaffte es aber immerhin noch einen gebührend betroffenen Gesichtsausdruck aufzusetzen. Er selbst war in Fragen der Ehre nicht allzu pingelig und empfindlich, aber offenbar schien seine Thermen-Bekanntschaft Sedulus bei dem alten Tibierier einen wunden Punkt getroffen zu haben. Auf das doch recht deutlich ausgesprochene Kontaktverbot hin nickte Ahla sicherheitshalber erstmal, schließlich war er ja seit Jahren darin erprobt, sich gegen Vorschriften und Regeln nicht offen aufzulehnen, sondern sie schlicht und einfach geschickt zu umgehen.
    Das Thema Laevina war da schon deutlich interessanter. Wie jetzt, die Luft in Baiae war so gut für sie? Gerade wollte er, indiskret wie eh und je, nachhaken, als Durus den Kommentar mit dem Unwohlsein hinterher warf und sich ein Grinsen über Ahalas Gesicht ausbreitete. Na, sieh mal einer an, da hatte der gute Durus seinen Acker aber verdammt schnell bestellt, und das sogar mit kaputtem Bein! Das hätte der junge Tiberius dem alten Herrn eigentlich gar nicht zugetraut und so nickte er ihm mit neuem Respekt zu, um zu signalisieren, dass er die Anspielung verstanden hatte.


    "Ach, das ist ja bedauerlich." Wieder musste der betroffene Gesichtsausdruck her. "Aber Ende des Jahres dürfen wir sie dann doch sicher zurück erwarten, oder?" Gerade wollte sich Ahala auf die Suche nach einem passenden und unverfänglichen Small-Talk-Thema machen, da tauchte kurz hintereinander seine weibliche Verwandtschaft in Gestalt von Arvinia und Septima auf, was ihn fürs erste von weiteren kommunikativen Anstrengungen befreite.


    "Salve, Arvinia. Naja, ich hab gerade erst angefangen, aber du hast ja sicher auch noch eine ganze Menge Neuigkeiten für Vater". Puh, allmählich brachte er das ungewohnte Wort sogar ohne Stotterei über die Lippen, gewiss war er auf dem Weg, ein mustergültiger Sohn zu werden! Oder immerhin so zu erscheinen, es sei denn, die liebe Septima entschied sich, ihr kleines gemeinsames Geheimnis zu verraten. Aber nein, den Eindruck machte seine Cousine glücklicherweise nicht auf ihn...