Beiträge von Lucius Artorius Graeceius

Ein Bote brachte einen Brief aus Ägypten.

"Der Legionär trägt eine Lorica Hamata, das Kettenhemd, oder stattdessen eine Lorica Squamata, einen Schuppenpanzer,
weiter eine Lorica Segmentata, einen Schienenpanzer,
dann noch einen Helm.

Soviel zum Schutz. Dazu kommt das Scutum als Schild.

Legionäre müssen, so weit ich weiß, diese Dinge selbst zahlen.

Hauptwaffe ist der gladius, zwei Wurfpfeile hat, so weit ich weiß, der Legionär auch noch bei sich.

Wie komme ich denn nach Alexandria? Oder kann ich den Brief einem Bediensteten mitgeben?

Ich habe ihn bereits fertiggestellt.

"

"Ach so, was ich einmal fragen wollte: wie kann ich eine Briefsendung aufgeben? Ich möchte mich bei meinen Verwandten in Rom melden."

"Die ägyptischen Legionen werden von Praefecti geführt, welche dem ordo equester angehören. Alle anderen hingegen von senatorischen Legati. Aber mit Tribunen hat das ja nichts zu tun, oder? "

Jetzt wird's ernst.

Graeceius überlegte, was er dazu bereits gehört und gelesen hatte.

"Eine Legion besteht aus 5.500 Mann, untergliedert in 10 Kohorten sowie eine Reiterabteilung, einschließlich bereits der Offiziere. Die 1. Kohorte umfaßt 800 Mann, die 2. - 9. jeweils 480. (jeweils ohne Führungspersonal). Die 1. ist dabei direkt in 5 gleichstarke Zenturien von also 160 Mann unterteilt, die anderen zunächst in 2 Manipel, diese jeweils in 3 Zenturien, mit jeweils 80 Mann. Die 120 Mann starke Reiterei besteht aus 4 turmae zu je 30 Mann."

Er setzte ab und überlegte weiter.

"Und die Dienstgrade... hm, also da kann ich noch nicht viel sagen. Es gibt so verschiedene Tribuni an der Spitze, die höchsten Dienstgrade sind den Senatores und Equites vorbehalten. Und die Zenturien werden von den Centuriones geführt."

Endlich waren die Runden vorüber. Graeceius befürchtete allerdings, daß er etwas zu langsam gewesen sei. Nun, die ausgedehnten Dauerläufe im heimischen Griechenland lagen doch ein wenig zurück, zudem war Graeceius das ägyptische Klima noch nicht gewohnt. Übung würde nötig sein.

"Centurio, melde mich wie befohlen!"

Nun sollte die militärische Ausbildung des Graeceius also beginnen. Nach Anmeldung, Überprüfung und Untersuchung hatte er den Fahneneid geleistet und hatte nun, wie befohlen, sein Quartier bezogen. Einerseits freute er sich, andererseits war er auch unsicher, was ihn alles erwarten würde. Aber er selbst hatte, aus gutem Grund, die Entscheidung getroffen, Soldat zu werden. Und deshalb war sich Graeceius sicher, daß er, was auch auf ihn zukommen möge, die Schwierigkeiten der Anfangszeit wie auch diejenigen kriegerischer Auseinandersetzungen bestehen würde.

Graeceius betrat das Sacellum, nahm würdige Haltung an und sprach, die Eidesformel:

"IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA"

Endlich, dachte er bei sich, war er nun Soldat geworden, wie er es sich schon als Junge vorgenommen hatte.

Graeceius klopfte.

"Ich melde mich zurück vom Lazarett. Hier ist der Tauglichkeitsbescheid:"

"Danke". Freudestrahlend nahm Graeceius den Tauglichkeitsbescheid und ging hinaus.

Graeceius las vor:

"AFOCXE
JUZED
LOQCVG
BOASDE "

"Uff. Na, ging doch ganz gut"

"Ich bin kerngesund, aus meiner Familie ist mir zumindest nichts bekannt."

"Mein Name ist Lucius Artorius Graeceius. Ich habe um Aufnahme in das Heer ersucht und wurde zur Untersuchung hierher geschickt."

Lesen und schreiben kann ich. Auch habe ich in Griechenland desöfteren der Jagd gefrönt, kann also mit Waffen umgehen.

Scheu trat L Artorius Graeceius ein.

"Ich bin ein Grieche aus Thessalonich, besitze das römische Bürgerrecht. Nach langer Zeit bin ich einmal wieder aus Griechenland herausgekommen und möchte mich nun hier in Ägypten niederlassen. Immer war es mein Wunsch, Soldat zu sein. Darum bin ich hier. Was muß ich tun, um in den exercitus Romanus aufgenommen zu werden?"

Zunächst wird Graeceius sich nach Nikopolis zur dortigen Legion begeben, um sich dort zu bewerben.

Endlich nun einmal ist Lucius Artorius Graeceius, durch Adoption der gens Artoria angehöriger römischer Bürger griechischer Herkunft, einmal wieder aus Hellas herausgekommen. Wenige Male nur hatte er seine Heimat verlassen, um nach Rom zu reisen. Eine solche Reise möchte er nun sehr bald ein weiteres Mal unternehmen, um endlich einmal wieder seine Angehörigen besuchen zu können. Vorerst aber möchte er sich Alexandria, wo er sich vermutlich niederlassen wird, ansehen.