Beiträge von Answald

    Answald lief ziemlich weit vorne, laufen hatte ihm nie viel ausgemacht.
    Er war schon immer sehr ausdauernd gewesen, obwohl er nicht zu den sportlichsten in seinem Dorf gehört hatte.

    Answald erwiderte den finsteren Blick des letzten Neuamkömmlings, der wohl Offizier bei den Legionärem war und die Taverne wieder verließ, spießte dann den letzten Rest auf seinem Teller auf und spülte ihn mit dem letzten Schluck seines Bechers runter.
    Als er fertig war, ließ er seinen Blick erneut durch den Raum wandern und blieb bei der Frau hängen, welche direkt nach ihm das Lokal betreten hatte, hängen. Sie saß nun alleine an ihrem Tisch und starrte ein wenig ungehalten zu ihm rüber.
    Answald hatte seid Beginn seiner Ausbildung weniger mit Frauen zu tun gehabt und dachte bei sich dass er sein Glück versuchen sollte, seinen unglaublich Charm spielen zu lassen.
    Mit einem Grinsen stand er auf und ging gemächlich zu ihr rüber, bis vor dem freien Platz, ihr gegenüber, stand.
    "Salve. Würde es dir was ausmachen, wenn ich mich zu dir geselle? Mein Kamerad scheint wohl heute nichtmehr zu kommen" rief Answald ihr gutgelaunt zu.

    Answald sah der Frau nach, die nach ihm die Taverne betreten hatte, und überlegte sich, ob er sich nicht mit ihr die Zeit verteiben könnte, während er auf Faustus wartete.
    Doch sie erhob sich und nahm an der Seite des 2. Neuankömmling Platz.
    Answald Interesse erlosch, da er merkte, dass diese sich kannten, also ließ er seine Augen wieder noch vorne schweifen und wartete auf seine Mahlzeit und seinen Wein.

    "Salve
    kannst du mir etwas empfehlen, was einen hungrigen Mann satt macht?" , antwortete Answald mit einem freundlichen Lächeln.
    "Außerdem wäre ein Krug Wein nicht schlecht."

    Answald tart durch die Tür der Taverne und sah sich um.
    Es war früher Abend und es waren auch schon einige Gäste da.
    Answald suchte sich einen Tisch aus, der ein wenig von der Tür entfernt war und setzte sich.
    Sein neuer Freund Faustus würde später noch dazustoßen, der wollte noch was im Lager erledigen und dann sofort nachkommen.


    Die wenigen Gäste waren schon am essen und hatten Krüge vor sich stehen, vermutlich mit Bier, Met oder Wein gefüllt.
    Das wär schon was feines, dachte sich Answald und hielt nach einer Schankmaid ausschau.

    Answald nahm Haltung an, starrte geradeaus und rief:
    "Jawohl Duplicarius Brigio! Bitte entschuldigen Sie mein Verhalten, ich bin noch nicht lange in der Ala 2 Numidia und muss mir noch die üblichen Verhaltensregeln aneignen. "
    Damit drehte er sich um und tat, wie der Duplicarius ihm befohlen hatte: Er sammelte seine Sachen auf und ging mit Faustus, der sich sein Grinsen kaum verkneifen konnte, zurück zu den Unterkünften.
    "Beim nächsten Mal werde ich aufmerksamer sein. Ich dachte der Decurio wäre der einzige der unsere Ausbildung leitet...nun gut. Hast du nicht Lust noch später mit mir ein wenig Traubensaft trinken zu gehn?", sagte Answald unterwegs.

    Erst nachdem er seine Worte gesprochen hatte, erkannte er den Rang seines Gegenübers und erschrak. Er fürchtete schon, wegen Faulheit gescholten zu werden, deswegen sprach er schnell mit strenger Stimme weiter: " Doch natürlich werden wir sofort weiter üben und nicht aufhören, sollte es uns befohlen werden, bis es uns der Decurio oder ein anderer Offizier erlaubt."

    "Wir sind mit unserem Übungskampf fertig und erbeten nun vom Decurio weitere Einweisungen.", antwortete Answald ihm.
    Ein wenig leister fügte er mit einem grinsen hinzu:" Natürlich hoffen wir, das er uns für heute frei gibt"

    Sie gingen zum Decurio, doch dieser schien zu sehr mit der Ausbildung der anderen Probati beschäftigt zu sein, um sie zu bemerken.
    Answald trat noch ein wenig näher heran und hustete vernehmlich, um die Aufmerksamkeit des Decurios zu erlangen.

    Answald lachte und war froh das er keine beschämende Niederlage erlitten hatte, sonder das es ein unentschieden gab.
    Eine ganze Weile lang da er einfach nur da und schnappte wieder nach Luft, seine Gliedmaßen nach allen hin ausgestreckt.
    Noch immer brannten seine Arme, aber nun, da er nicht mehr kämpfte, ließ es sich besser aushalten.


    Irgendwann drehte er sich zu Faustus hin und rief ihm müde und mit einem Lächeln zu:
    "Gut gekämpft! Lass uns gleich unsre müden Muskel im warmen Wasser der Bäder entspannen!"
    Dann stand er auf um zum Decurio zu gehen und zu fragen ob sie noch weiterkämpfen müssten, natürlich hoffend, dass sie beide für heute genug getan hatten.

    Die kurze Pause hatte Answald gut getan, seine Muskeln hatten kurz Zeit gehabt sich zu entspannen, doch bereits wenig später schmerzten sie wieder.
    Er spürte wie Faustus Schläge schwächer wurden, er selbst würde wohl noch ein wenig länger durchhalten können.
    Deshalb setzte er Faustus weiter zu, da seine Reaktion immer langsamer wurde und seine Paraden damit träger.
    Es dauerte nicht lange und Answald fand den passenden Augenblick für einen effektiven Schlag; nach einem tiefen Hieb setzte er sogleich nach und traf Fautus, noch bevor dieser sich wehren konnte an seinem Helm.
    Doch der Schlag war nicht kräftig gewesen und so wartete Answald ab, wieweit Faustus so kampffähig war.

    Noch immer torkelnd, setzte Answald alles daran, wieder eine sichere Position einzunehmen.
    Doch wegen den dauernden Angriffen Faustus' gelang ihm das nicht, er konnte diese nur andauernd abwehren.
    Er brauchte dringend eine kurze Pause um sich wieder auf einen Angriff vorbereiten zu können.
    Doch er musste immer weiter zurückweichen.


    Bis Faustus plötzlich kurz nachließ um einen kräftigeren Schlag zu langen.
    Dabei hield er sein Schild jedoch noch immer vor sich, Answald erkannte keine Möglichkeit, effektiv zurückzuschlagen.
    Doch blitzschnhell reagierte er, stieß sich mit dem hinteren Bein ab und verlagerte sein Gewicht, so schnell es eben in der kurzen Zeit ging, auf sein vorderes Bein, riss sein Schild zu Seite und hob sein Knie, um so feste gegen Faustus Schild zu treten wie er konnte.


    Er spürte wie Faustus, von dem Tritt überrascht, nach hinten gedrückt wurde und, so wie Answald kurz vorher, nach hinten torkelte.
    Doch hatte Answald zu wenig Zeit zum Reagieren gehabt, er hatte nicht genug Schwung holen können, weswegen auch er noch weiterzurückstoplerte, was ihm jedoch gerade recht kam, denn so vergrößterte sich der Abstand zwischen ihm und Faustus.


    Es dauerte kurz, bis er sicher stand.
    Dann blickte er auf Faustus, welche sich ebenfalls schon von dem Tritt erholt hatte und grinsend zu ihm rüberschaute, von dem Angriff noch weiter angespornt.


    Answald blieb noch kurz stehen, um wieder zu Atem zu kommen, der lange Kampf machte sich bereits bemerkbar.
    Auch seine Muskeln schmerzten bereits, doch das würde ihn nicht daran hindern, weiterzukämpfen.
    Er fasste sein Schild und sein Schwert fester und schaute zu Faustus rüber, bereit für einen weiteren Angriff.

    Seinen instinkten gehorchend, wich Answald schnell zur Seite aus, um der Wucht von Faustus' Angriff zu entgehen.
    Er reagierte jedoch nicht schnell genug, aber es reichte, um das meiste abzulenken.
    So kam es, das Faustus mit seinem Schild an Answalds Schild vorbeirutschte, doch von dem schnellen Manöver mitgenommen, torkelte Answald noch ein wenig weiter, wobei er sich bemühte wieder festen Stand zu bekommen.
    Er sah noch Faustus an ihm vorbeigleiten, mit hochrotem, angespanntem Gesicht. Dieser fasste sich schnell und drehte sich um, wenige Schritte von Answald entfernt, bereit für weitere Angriffe.


    Answald würde 2 Atemzüge benötigen, um eine stabile Defensivposition einnehmen zu können - oder wieder angreifen zu können.
    Deswegen versuchte er ein wenig an Distanz zu Faustus zu gewinnen und stolperte mehr oder weniger einige Schritte zurück.
    Doch wenn dieser sofort nachsetzen würde... er könnte Answald zu Boden hauen.

    Answald blickte zum Decurio und nickte.
    Dann raffte er sich auf und ging, immer noch ein wenig verunsichert, auf eines der Übungspferde zu.
    Er stellte sich neben das Pferd, und nahm die selbe Position ein, wie vorhin.


    Dann sammelte er sich noch, blickte auf den Sattel vor ihm und ging im Kopf nocheinmal genau durch, was er gleich zu tun hatte.




    Dann holte er wieder mit einem Bein aus, sprang mit dem anderen hoch und landete im Sattel- wobei er wieder zu weit rechts landete!
    Doch diesmal beugte er sich schnell nach links, um nicht wieder vom pferd zu rutschen und versuchte sich an einigen uneben Stellen am Holzpferd festzuhalten.
    Mit einiger Mühe gelang es ihm und er richtete sich stolz im Sattel auf und schloss für einen Moment die Augen um seinen, wenn auch kleinen, Erfolg zu genießen. Zufriedenheit machte sich in ihm breit.


    Nach einigen Herzschlägen öffnete er wieder die Augen und ließ sich vom Pferd gleiten. Seiner Zufriedenheit war wieder Ehrgeiz gewichen.
    Als er wieder fest auf dem Boden stand, positionierte er sich wieder links neben dem Pferd, um das Aufsitzen weiter zu üben, bis er es sicher konnte.

    "Bin ich.",
    rief Answald ihm rüber und griff vorsichtig an.
    Hinter seinem Schild geduckt, sein Schwert zum vorstechen knapp an der rechten Seite des Schilds rausgestreckt, machte er einige Schritte auf Faustus zu.
    Er erinnerte sich seltsamerweise in diesem Augenblick an alte Geschichten, die er als Junge von seinen Eltern, Großeltern Bekannten oder Geschichtenerzählern gehört hatte.
    Geschichten der berühmten Berserker,muskelbepackte, in Felle gehüllte Krieger, die es im Kampf gegen eine große Übermacht aufnehmen konnten, die keinen Schmerz spürten, die in wilder Raserei kaum zu stoppen wahren.
    Die mit riesigen Äxten kämpften, welche mit einem Schlag ein Schwert, Rüstung, Fleisch und Knochen durchdringt.


    Damals hatte er ihnen nachzueifern versucht, ist mit einer Handaxt durch die gegend gerannt um sich heerscharen feindlicher Krieger zu stellen.
    Auch heute noch fand er sie faszinierend, doch wusste er nun, das nicht alles, was man über sie erzählte, wahr sein konnte.


    Er überlegte und fand die vorstellung interessant und belustigend, sich nun, mit wildem Geschrei und ungestühm auf Faustus zu stürtzen um zu sehen, wie weit er mit solch einem Kampfstil kommen würde.
    Also sprang er los, wenige Schritte von Faustus entfernt, sein Schild an seine Schulter gelehnt, bereit für einen heftigen zusammenprall und sein Schwert zum Schlag erhoben.
    Er veränderte seinen Griff um sein Schwert noch ein wenig, um dieses im notfall noch so zu drehen, sodas er mit der flachen seite treffen würde, würde faustus den Schlag nicht parieren können.



    Dann erfolgte der Aufprall, Answald schlug mit seinem Schwert, an seinem Schild vorbei, zu.

    Answald hielt sich erst einmal im hintergrund und schaute den anderen beim besteigen zu.
    Er wollte ein pferd reiten können, dafür würde er auch länger als die anderen üben, wenn es nötig sein sollte.
    Verbissen schaute er zu wie einer nach dem anderen es schaffte auf die übungspferde zu gelangen und auch draufzubleiben und versuchte sich einzuprägen, welche bewegungen scheinbar wichtig sind.

    Mit gemischten Gefühlen musterte Answald das Pferd und ging langsam darauf zu.
    Als er neben dem Pferd stand, versuchte er sich daran zu erinnern wie der Eques bestiegen hatte.


    Dann fasste er seinen Mut zusammen, blickte kurz hinter sich und sah die anderen Probati neugierig zu ihm rüberschauen, packte mit der linken Hand den Sattel, holte mit dem rechten Bein so viel Schwung wie erkonnte und sprang dann auf das Pferd.
    Doch leider hatte sich verrechnet und zu viel Schwung geholt, denn er saß kaum, und ziemlich schief, auf dem sattel, als er schon zur anderen seite runterrutschte und vom sattel fiel.
    Intuitiv hielt er sich noch immer mit der linken hand am sattel fest, als er von diesem fiel, sodass sein Fall nicht lange dauerte.
    Er spürte einen heftigen Ruck im linken Arm, drehte sich ein wenig nach links, dann war der Fall vorrüber.


    Benommen stellte er sich auf seine Beine, lies den Sattel los und probierte einige Bewegungen mit seinem Arm aus, um zu sehen, ob er sich ernsthaft verletzte hatte.
    Doch der Schmerz nahm mit den Bewegungen nur geringfügig zu, also schien alles in Ordnung zu sein.
    Dann erst schaute er zu seinen Kameraden, die johlten und ihm schadenfrohe Bemerkungen zuriefen. Unsicher lächelte auch Answald und gesellte sich zu den anderen rüber, um dem nächsten mutigen zuzuschauen.