Beiträge von Aurelia Flora

    :app: Immer wieder sehr aktuell dieses Thema :)


    Auch mir fällt es immer wieder auf und ich weise auch immer wieder (meistens per PN) darauf hin.


    Im Grunde kann man das mit dem englischen Vergleichen. Da verwendet man ja auch nur das you und siezst nicht herum. Auch das ihrzen ist im antiken Rom nicht bekannt. Kommt erst im Mittelalter.
    Das hat tatsächlich was mit dem Lateinischen zu tun: tu = du; sie = ea <- wie bei: er, sie, es und nicht auf eine Ansprache... irgendwann mal hat mir mein Lateinlehrer dazu einen laaaaangen Vortrag gehalten und mir das genau erklärt... aber Schule ist nun doch auch schon ein ganzes Weilchen bei mir her. -.^

    Ein leises Seufzen entfloh ihren Lippen, als ihr Blick langsam über die Fassade des Tempels glitt. Eigentlich hätte sie schon viel früher diesen Tempel einmal aufsuchen sollen. Doch erst hatte die Trauer verhindert, dass sie das Haus verließ und dann hatte sie ihre Hochzeit planen müssen. Dabei hatte es so viele Dinge gegeben, auf die sie hatte achten müssen. Aber nun hatte sie keine Ausrede mehr. Sie war verheiratet, der Wirbel um ihre Eheschließung hatte sich gelegt und sie hatte sich in ihrem neuen Heim eingelebt. Dennoch zögerte sie und blieb beinahe wie angewurzelt vor dem Tempeleingang stehen. Warum wusste sie nicht. Nur dass sie sich unwohl fühlte.
    Mit einer leichten Handbewegung zog sie sich ihre pala über den Kopf. Schließlich durchlief sie ein kleiner Ruck und entschlossen setzte sie einen Fuß vor den anderen. Die Schatten des Tempels fielen erst über sie, dann wurde sie von ihnen verschluckt.


    Wie auch die Menschen, so hatten auch die Götter eine helle und eine dunkle Seite. Venus, die Göttin des Verlangens, der Schönheit, der Leidenschaft und Liebe, konnte auch dunkel und düster sein. Es stand in ihrer Macht das Leben zu nehmen. Und es war genau dieser dunkle Aspekt, der ihre Schritte an diesem Tag zum Libitinischen Tor geführt hatte. Hier wollte sie ihrer verstorbenen Geschwister gedenken. Zwei Münzen würde sie hier hinterlassen und ein paar andere kleinere Opfergaben.
    Am Eingang des Tempels entledigte sie sich ihrer Sandalen, ihre Hände reinigte sie in dem kleinen marmornen Becken, erst danach wagte sie sich tiefer in das marmorne Gebäude. Nach wenigen Schritten blieb sie bereits wieder stehen. Vor dem Altar kniete jemand, ein seltsamer Anblick. Denn ein Römer blieb stehen, wenn er ein Opfer darbrachte. Die leisen Worte wurden nur undeutlich an sie heran getragen. Nur Bruchstücke von dem, was der Mann sagte drangen zu ihr vor. Verlegen wandte sie den Kopf ab, sie wollte nicht lauschen. Sie tat einige Schritte zurück und wartete im angemessenen Abstand. Es war befremdlich zu beobachten, wie der Mann sich dann auch noch vor dem Altar auf den Boden warf. Ein Ausländer vermutlich dem die römischen Traditionen nicht geläufig waren.

    Ein leises Säuseln des Windes in den Blättern, das Plätschern des Bachlaufes, nichts deutete darauf hin, das Sagengestalten sie beobachteten. Die Welt schien auf diesen träumerischen Ort zusammengeschrumpft zu sein. Es gab nur die beiden jungen Menschen.
    Ob sie nun von Nymphen und Quellgeistern, Lampengeistern und anderen verwunschenen Wesen umgeben waren, würden sie wohl nur dann erfahren, wenn ein solches Geschöpf sich aus seinem Versteck wagen würde um sich ihnen zu offenbaren.
    Doch da sie sich nicht an den unsichtbaren Gestalten fest halten wollte, wandte sie sich Flaccus zu. In seinen Augen lag ein verzückter Ausdruck und stille Freude. Zärtlich, als würde ein Liebhaber seine Geliebte umfangen, griff er nach der Lyra. En tiefes Verlangen flackerte in ihr auf. Die Sehnsucht danach, dass er sie so in eine Arme zog und ebenso begehrlich ansah. Der Wunsch nach Nähe flammte in ihr auf. Dieser Wunsch schien schon länger in ihr gewachsen zu sein, erst jetzt bemerkte sie diese Begierde. Ein heißes stetiges Flämmchen, welches stetig wuchs. Eine leichte Gänsehaut bildete sich auf ihren Armen, als seine Finger zart über den Korpus der Lyra glitten. Es war, als würde er über ihre Haut streichen. Kurz strich sie sich über die Arme um diesen Gefühl abzuschütteln. Bestimmt bildete sie sich das nur ein und übertrug ihre eigenen begehrlichen Gefühle auf ihn. Ganz leicht kniff sie sich in den Oberarm, dorthin wo der dünne Stoff ihre Haut bedeckte. Auf diese Weise versuchte sie dieses Gefühl der Leidenschaft abzuschütteln. Doch es blieb, lauerte nah an der Oberfläche und wartete wohl auf ein winziges Zeichen. Etwas das ihr bestätigte, dass sie nicht allein so empfand… Leise Töne entlockte er dem Instrument. Musikalische Tropfen, vereinzelt, klar umrissen und von solcher Schönheit, dass sie ihr beinahe die Tränen in die Augen trieb. Eilig blinzelte sie, konnte nicht verstehen, wie einzelne Klänge sie so sehr berühren konnten. Was würde erst sein, wenn er der Lyra eine Melodie entlockte?
    Ein leichtes Nicken, ein geheimnisvolles Lächeln bedeutete ihr, dass sie zu ihm kommen sollte. Mit leichten Schritten überwand sie die kleine Entfernung und lehnte sich neben ihn an die Felswand. Ganz dicht setzte sie sich neben ihn, lehnte ihren Kopf in einer vertrauten Geste an seine Schulter. Es erschien ihr Richtig seine Nähe zu suchen. Niemand würde sich an diesem Ort daran stören.

    @ Luca: Ich liiiiiiieeeebe Meeet :) So herrlich süffig ;) Tjahaaa... als römische Frau sollte man schon wissen, was man will.... :D


    Ja, geh mal dem nach und ergründe ein wenig deinen Herrn :D


    Jaaaawohooooohooool! Hoch soll er Leben! Hoch soll er Leben *noch einen Becher Met leert*

    @ Luca: Ich weiß was ich will.... 8) meistens jedenfalls... -.^ :P


    *einen becher met einschenkt...*


    *zurück flüstert* ach was, stimmt gar nicht :] der tut nur so 8)


    AUF FLACCUS! *...und mit luca anstösst* *becher auf ex leert*

    *flasche wein öffnet* *eine kiste bier anschleppt* *einen met hinstellt* Die Party kann beginnen. Flaccus ist sicherlich nur wegen uns online und will mit uns feiern :]

    Ein wenig mehr, als es schicklich war, sprach Flora dem Wein zu. Sie war frustriert, weil sowohl Prisca als auch Faustina ihr offensichtliches Glück ihr unter die Nase rieben. Die beiden kokettierten vor allen Augen herum. Immer wenn sich die Pärchen verliebte Blicke austauschten, dann nippte sie an ihrem Becher. Dieser schönste Tag in ihrem Leben war nur eine Farce und ließ sich aber mit Wein leichter ertragen.
    Es war nur Lysandras Aufmerksamkeit zu verdanken, dass die Braut am Ende dieser Feier nicht gänzlich betrunken war, sondern nur leicht beschwipst. Ein Zustand der wohl unter den betrunkenen Gästen kaum auffiel. Je länger das Fest desto ausgelassener wurde die Stimmung und desto schlüpfriger wurden die Trinksprüche und Witze die man auf Kosten des Brautpaares machte. Mittlerweile war ihr Lächeln wie angenagelt und vor allem auch ein wenig weinselig. Der leichte Rausch sorgte dafür, dass sie über einige der zweideutigen Andeutungen doch Lachen konnte. Zu Beginn des Festmahles war sie immer mal wieder rot angelaufen, doch mit der Zeit wusste sie die kreativen, leicht anstößigen, Sprüche zu würdigen. Irgendwann als die Abenddämmerung sich bereits über Rom gelegt hatte begann dann der Brautzug. Fröhlich und unter unzähligen Talassio-Rufen ging es hinaus in die Nacht. Der Klang von Flöten begleitete den Brautzug. So mancher Gast stimmte ausgelassen ein frivoles Lied an, während klackernd Nüsse über das Pflaster kullerten.
    Ausgelassen, angetrunken und fröhlich zog der Zug durch die Straßen, von der Villa Ursa zur Villa Tiberia. Ihr Gemahl gab dabei das Tempo vor, schließlich war er nicht mehr der Jüngste.


    Wie im Delirium gingen Brautzug und die Ankunft im neuen Heim an ihr vorbei. Erst als sie allein mit ihrem Gemahl sich im Brautgemach wieder fand, wurde sie nicht nur wieder schlagartig nüchtern, sondern es wurde ihr auch bewusst, dass das Fest für sie ein Ende gefunden hatte. Nun kam der Teil der Hochzeit an den sie bisher nicht hatte denken wollen. Der Vollzug der Ehe. Reichlich unsicher stand sie nun erst einmal da. Prisca hatte das Zimmer in ein flammendes Blütenmeer verwandelt. Etwas irritiert stellte sie fest, dass sanfte Musik das Paar umspielte und sie benötigte einen Moment um heraus zu finden, dass die Klänge nicht von der wilden Feier im Atrium stammten, sondern hinter einem Paravent sich Sklavinnen verbargen. Ganz langsam durchschritt sie das Zimmer und strich mit dem Finger über eines der Flakons, welche man bereitgestellt hatte. Flora ahnte was sich darin befand. Nach einem langen Augenblick drehte sie sich schließlich zu Durus um und sah ihn an. Unsicher ob er überhaupt nach dieser langen Feier noch in der Lage war, seinen Pflichten nach zu kommen…

    Entschuldige Bitte, dass du nun doch noch etwas länger warten musstest. Auch wenn es mit Neulingen immer so ein Glücksspiel ist, wollen wir es mal mit dir versuchen. Wenn du freigeschaltet bist, schreib mir bitte eine PN damit wir näheres besprechen können. Überleg dir schon einmal wo du im Stammbaum deinen Platz haben möchtest. Mal schauen ob es dann passt.


    Willkommen in der Familie!

    Warum gerade die Aurelier? Hat das einen besonderen Grund? Hast du dich ein wenig mit der Gens auseinander gesetzt?


    Das IR ist voller einflussreicher plebischer Genten, auch mit Senatoren in den Familien. Im Gegensatz zu den patrizischen Familien haben die plebischen Familien keine Aufnahmegrenze. Dir ist auch bewusst, dass so eine Karriere, auch eine juristische, seine Zeit braucht und du nicht erwarten kannst von heut auf morgen deine Ziele erreicht zu haben. Die Erfahrung sagt, dass viele der neuen Spieler bereits nach wenigen Wochen die Lust verlieren. Wir wollen keine Karteileiche die anderen Spielern dann einen Platz weg nimmt. Es wäre vielleicht besser, wenn du dir eine plebische Familie suchst. Zum ‚reinschnuppern’ und zu einem späteren Zeitpunkt dann noch einmal bei uns bewirbst.


    Eine endgültige Entscheidung haben wir noch nicht getroffen. Ich warte noch ab, was die anderen Mitglieder der Familie sagen. Also hab etwas Geduld.


    Edit: Wir würden dich allerding sofort aufnehmen, wenn du bei uns in der Gens per Sklave reinschnuppern möchtest. Auf diese Weise könntest du bereits ein wenig Erfahrung sammeln und auch die Spieler hinter den einzelnen Charakteren etwas näher kennen lernen. Als Neuling in so einem Rollenspiel hat man es ja leider nicht so einfach.

    Salve :)


    bevor ich dir sagen kann, ob wir dich aufnehmen oder nicht, möchte ich gern wissen, ob du bereits Erfahrungen mit Rollenspielen hast? Welche Vorstellungen hast du für deinen Charakter? Du weißt, dass die Aurelier eine patrizische Gens sind und damit gewisse Vorstellungen und auch Erwartungen verknüpft sind?


    Vale, Flora

    [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/lucretialucilla1.jpgLucretia Lucilla


    Über den abfälligen Kommentar über ihre Tochter kniff sie nur leicht die Augen zu. Umso besser wenn er auf diese Weise von Flora dachte, dann würde sie nicht fürchten müssen, dass er schlechten Einfluss auf ihre Tochter ausübte und sie womöglich, kurz vor der Hochzeit, gegen ihre Mutter aufbringen. Am Ende kam diese überaus wichtige Eheschließung nicht zustande, weil er sich eingemischt hatte. Seine Vermutung mit der Strafe der Götter traf sie jedoch eiskalt. Ganz kurz flackerte ihre mühsam beherrschte Fassade und der Kummer trat für einen winzigen Augenblick in ihre Augen. Er hatte ja keine Ahnung wie das war, wenn man die eigenen Kinder zu Grabe tragen musste. In der Blüte des Lebens aus der Welt gerissen. Ihre Lippen presste sie zu einem schmalen Strich. „Es ist wohl eher eine Strafe der Götter, dass du nun hier auf der Schwelle stehst!“ erwiderte sie, nachdem sie sich schnell wieder gefangen hat.


    Ihr Stiefsohn hatte schon immer ein hitziges Gemüt gehabt. Er fuhr bei ihren Sticheleien direkt aus der Haut und bekam einen mörderischen Glanz in die Augen. Er glaubte wohl sie auf diese Weise einzuschüchtern. Doch Lucilla rekte nur leicht heraus fordernd das Kinn, als er anfing wie ein Fischweib zu keifen. Er hatte wohl noch nie etwas von dignitas gehört. Jedenfalls gebärdete er sich wie ein bockiges Kind und nicht wie ein Mann. Nero hatte sich nicht verändert. Ganz und gar nicht. Es folgte ein langer Monolog darüber, wie gut er es doch getroffen hatte, nachdem sie ihn aus dem Haus geworfen hatte. Viel hätte nicht gefehlt und sie hätte mit den Augen gerollt über so ein kindisches und unreifes Verhalten. Ein wenig erinnerte er sie an seine Mutter. Diese war auch so ein hysterisches Weib gewesen. Wie gut das diese abgekratzt war und ihr dafür den Mann überlassen hatte. Eine sehr großzügige Geste, wie sie fand. Schließlich war Neros Mutter eine der Frauen die sie am meisten gehasst hatte. Ein verzogenes Gör, welche ihr doch glatt den Mann vor der Nase weg geschnappt hatte. Dafür musste nun ihr Sohn unter dieser Fehde leiden. In ihren Augen würde er auch immer nur der Sohn seiner Mutter sein und nichts mit seinem Vater, ihrem verstorbenem Gemahl, gemein haben. Es hätte sie nicht gewundert, wenn die Schnepfe ihrem Mann den Jungen untergeschoben hat. Aber das waren Dinge die sie ihm ganz bestimmt nicht unter die Nase reiben würde. „Bist du nun fertig mit dem Gezeter?“ fragte sie fast gelassen nach. „Ich für meinen Fall würde gern meine Tochter sehen…“ Sie ließ ihn einfach wie ein verzogenes Kind stehen und bedeutete einem ihrer Sklaven anzuklopfen.

    Helfer hatte er also, aber wie hier mehr wie zwei Leute Platz finden sollten, zwischen diesen Aktenbergen, war ihr ein Rätsel. Größere Räumlichkeiten wären wohl angebracht oder aber einfach die bereits bearbeiteten Fälle wo anders hin auslagern. Auch wenn das wohl ein Mehraufwand sein würde, wenn jetzt noch mal jemand Einsicht darin haben wollte. Warum machte sie sich eigentlich dazu Gedanken? Es war ja schließlich nicht ihre Angelegenheit. „Ich mag es auch nicht sonderlich, wenn mir jemand über die Schulter schaut. Meine Mutter hat immer die Angewohnheit gehabt beim sticken oder weben uns genau auf die Finger zu schauen. Irgendwie hab ich dann immer direkt Fehler gemacht…“, plauderte sie ein wenig, während der Tiberius sich an einem Stück Pergament zu schaffen machte. Ihre Mutter hatte ihr auch zu gern über die Schulter geschaut, wenn sie etwas las. Sehr oft hatte ihre Mutter sie dabei erwischt wie sie Schundliteratur las und ihr die schlüpfrigen Geschichten direkt weg genommen.
    Mit einer eleganten Bewegung unterzeichnete sie schließlich das Schriftstück, welches Ahala ihr zuschob. „War es das?“ fragte sie ein wenig überrascht, dass die Bürokratie doch nicht so kompliziert war. Irgendwie hatte sie erwartet noch viel öfter ihren Namen irgendwo drunter setzen müssen.

    Ein wenig musste sich schmunzeln. Welche Frau liebte es nicht, sich heraus zu putzen. Mit teurem Schmuck zu behängen und in kostbare Kleider zu hüllen. Flora jedenfalls kannte keine Patrizierin oder Frau der Gesellschaft die nicht viel Wert auf ihr Aussehen und Auftreten legte. „Auch wenn ich dir damit jetzt eine Illusion zerstöre“, kurz zwinkerte sie ihm zu. „Alle Frauen können launisch sein!“ lachte sie dann. „Nicht nur Schwestern!“ fügte sie erheitert hinzu. Da ihre Laune sich gehoben hatte, war sie nun in der Stimmung auch ein wenig zu scherzen. Flora nahm sich da nicht aus. Sie wusste dass sie ab und zu ganz fürchterlich zickig sein konnte. Ob sie ihm die kleine Geschichte erzählen sollte, wie sie allen Sklavinnen die Haare hatte schneiden lassen. Im Nachhinein tat es ihr ein wenig Leid, die Sklavinnen dafür bestraft zu haben, dass sie eigentlich nur hatten helfen wollen. Kaum dass Floras Locken wieder ein wenig länger geworden waren, hatte sie es als nicht mehr ganz so schlimm empfunden, dass sie diese hatte kürzen lassen müssen.
    Dadurch ein wenig abgelenkt, dachte sie nicht an Narcissa. Sie wurde erst dann wieder aufmerksam, als Felix zu einem Händler hindeutete. Ihr Blick folgte seinem Fingerzeig und ein kleines Leuchten trat in ihre Augen. Kleider! Ihre Kleiderschränke und Truhen waren zum bersten gefüllt mit teuren Kleidern. Immer der gerade aktuellen Mode angepasst. Beschwingt folgte sie ihm. Automatisch wanderten ihre Finger über den Stoff, schließlich wollte die Qualität überprüft werden. „Mhm…“, meinte sie ein wenig kritisch. „Der Stoff ist wunderbar und die Farbe herrlich, aber der Schnitt ist ein wenig… gewagt…“, meinte sie und fragte sich wie man den Faltenwurf so legen konnte, dass er elegant fiel und nicht wirkte, als hätte man einen Kartoffelsack gefärbt und übergeworfen.

    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus et Tiberia Faustina et Faustus Octavius Macer


    Einmal davon abgesehen, dass es nicht sonderlich schicklich war, dass Faustina so offensichtlich herum turtelte, war es nicht gerade rücksichtsvoll, dass sie es Flora unter die Nase reiben musste, dass sie glücklich verliebt war. Diese schmachtenden Blicke waren kaum zu ertragen, aber sie behielt ihr Lächeln bei. „Ich bin mir sicher, du wirst nicht mehr lange zu den unverheirateten Mädchen zählen.“ Das war im Grunde genau das was Faustina hören wollte. Wie gut das einer der Gäste da zu stieß und somit von dem turtelnden Paar ein wenig ablenkte. Schließlich überließ sie die Gäste sich selbst und folgte ihrem Gemahl zum Essen. Schließlich gehörte sie an dessen Seite. Außerdem war sie ganz froh Faustina zu entkommen. Noch ein wenig länger hätte sie diese Zuneigungsbekundungen nicht ausgehalten.

    Zu gern hätte sie Faustina gedrängt ihr jetzt und hier zu erzählen, warum sie denn so lange weg gewesen war. Aber die Tiberia vertröstete die Aurelia auf später. Stattdessen hackte diese sich direkt wieder bei ihrem Begleiter ein. Ganz offensichtlich über beide Ohren verliebt, himmelte diese dann ihren Begleiter auch noch an. Flora unterdrückte ein Seufzen, sie hatte ihre Freundin für ein wenig taktvoller gehalten. Aber nein, Faustina musste ihr ja direkt unter die Nase reiben, dass dem Octavier sehr zu getan war. Selbst Prisca nahm da ein wenig mehr Rücksicht auf ihre Gefühle. Doch Zeit zum Ärgern blieb ihr gar nicht, denn ihr Ehemann gesellte sich zu dem kleinen Grüppchen.
    Täuschte sie sich, oder wurde die Stimmung ein wenig eisig, als Durus wie als hätte er nur auf das Stichwort gewartet, an ihrer Seite erschien. Ihr fragender Blick wanderte von ihrem Gemahl, zu ihrer Freundin und dem Octavier. Da war doch irgendetwas im Busch. Zu gern hätte sie jetzt eine Erklärung für diese Szene.
    Faustina wäre doch nicht so dreist und würde mit ihrem Liebhaber auf dieser Hochzeit erscheinen. Oder doch?

    Auf das symbolische zusammenführen der Brautleute folgte nun das blutige Opfer. Die Götter wollten schließlich auch ihren Anteil an dieser Festlichkeit haben. Mit einer gewissen Spannung verfolgte sie die routinierte Opferhandlung. Das Schwein war ordentlich betäubt und hatte einen glasigen Blick. Vielleicht sollte sie sich doch betrinken, dann würde sie dieses Spektakel mit einem leichten Hochgefühl hinter sich bringen können und nicht mit diesem leicht schalen Beigeschmack der politisch motivierten Ehe. Flora musste sich selbst zwingen, die positiven Aspekte dieser Verbindung zu sehen. Ihr Ehemann war reich und mächtig. Sie wurde direkt in den Olymp der mächtigen Ehefrauen katapultiert. Etwas um das sie unzählige andere Damen der Gesellschaft beneideten.
    Mehr oder weniger aufmerksam verfolgte sie das Opfer und sah dabei zu, wie das Schwein sein Leben aushauchte. Nichts deutete darauf hin, dass die Götter mit dieser Verbindung nicht einverstanden wären.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte sie wie Prisca zu ihrem Mann zurück kehrte und sich diesem überglücklich an den Hals warf. Da war wieder das kleine Monstrum Namens Neid, welches ihr einen Stich versetzte. So glücklich wirst du niemals sein, redete es ihr ein und es viel ihr schwer, diesen Gedanken wieder abzuschütteln. Das was die Beiden haben, wirst du niemals bekommen, stichelte der Neid weiter. Wie gut, dass die Gäste nun zum Essen geladen wurden. Sie wollte sich gerade ihrem Ehemann anschließen und an seine Seite treten, als Faustina, scheinbar wie aus dem Nichts neben ihr auftauchte. „Faustina“, freute sie sich ehrlich die Freundin wieder zu sehen. „Wo hast du nur gesteckt? Du warst lange fort! Und nenn mich nicht Tante“, lachte sie mit der Tiberia. Faustina wollte sie ja nur ein wenig ärgern. Erst danach fiel ihr Blick auf deren Begleitung. Ihr Blick wanderte fragend zwischen Faustina und dem Octavier hin und her. „Es ist mir eine Freude dich kennen zu lernen“, begrüßte sie diesen. Das die Beiden gemeinsam gekommen waren, hatte sie gar nicht bemerkt und noch wusste sie nicht, dass Durus nur wenig von dieser Verbindung hielt. Vom herumgeknutschte der Beiden hatte sie auch nichts mitbekommen, ihre Aufmerksamkeit hatte sie auf das Opfer gerichtet. Es dauerte ein wenig bis ihr dämmerte, dass Faustina den Octavier mitgeschleppt hatte, weil sie ihn diesen verschossen war. Kurz flackerte ihr fröhliches Lächeln. Wie gut das ihr Gesicht von einem Schleier verborgen war und ihrer Freundin dies sicherlich nicht auffiel. Alle Welt war verliebt und nur sie musste aus politischen Gründen heiraten. Das war reichlich ungerecht.

    [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/lucretialucilla1.jpgLucretia Lucilla


    Ganz leicht reckte sie das Kinn in die Höhe. „Ich wüsste nicht, was es dich angeht. Aber wenn du es wissen willst, meine Tochter wird heiraten!“ erwiderte sie kühl auf seine Frage. Von seinem finsteren Blick ließ sie sich nicht einschätzen. Stattdessen drückte sie ein wenig das Kreuz durch. Mit dem Seitenhieb bezüglich dem Tode von Manius und Narcissa traf er sie ein wenig. Doch ließ sie es sich nicht anmerken, wie sehr der Verlust ihrer Kinder sie schmerzte. „Die Götter werden ihre Gründe haben, warum sie Orestes und Narcissa zu sich gerufen haben. Nur leider scheinen sie dich übersehen zu haben. Dafür dass deine Verwandten gerade wie die Fliegen sterben, scheint es dir verdammt gut zu gehen. Liegt wohl daran, dass du einfach zu unbedeutend bist. Was hast du schon geleistet? Nichts! Du bist immer noch derselbe Schmarotzer wie früher“, schoss sie in einem fast gleichgültigen Ton zurück. „Du wirst es wohl auch nie zu etwas bringen. Wie denn auch? Bis auf ein aufgeblasenes Ego hast du nichts zu bieten… Du ruhst dich auf den Lorbeeren anderer aus. Ich tat gut daran, dich aus dem Haus zu schmeißen. Du hast weder Ehrgeiz noch eine Begabung dafür etwas aus dir zu machen.“