Beiträge von Marcus Octavius Maximus

    "Mit Macer werde ich mich demnächst ausführlich unterhalten, seid gewiss. Sobald ich ihm einen Besuch abgestattet und wir über alles Wichtige geredet haben, so werden wir euch dann auch schon bald über alles weitere, was es an Neuigkeiten zu verzeichnen gibt, informieren. Das nächste Rennen kommt bestimmt und dann mit einer, so will ich hoffen, bestens motivierten Factio Russata, die sich vor den größeren Factios nicht zu verstecken brauch."
    Maximus blieb noch eine Weile und tratschte etwas mit den Anhängern der Roten, in Gedanken war er aber schon fast wieder beim Gespräch mit Macer, das er so schnell wie möglich zu führen beabsichtigte.

    Maximus verneigte sich und begrüßte den Kaiser mit dem größtmöglichen Respekt. Während er sprach versuchte er einen entschlossenen Eindruck zu machen, auf das man ihn womöglich für eine verantwortungsvolle Position in betracht zieht. Aber dies war die Optimalvorstellung von Maximus, im Moment wäre er wohl auch zufrieden wenn er nur irgendetwas zu tun hätte und sich einer neuen Arbeit widmen könnte.
    "So ist es, mein Imperator. Ich hoffe du hast mit dem abschließen meines Militärtribunats auch noch anderweitig Verwendung für meine bescheidene Person. Ich bin derzeit wirklich sehr motiviert eine neue Aufgabe in Angriff zu nehmen, soweit du mir dies denn ermöglichen kannst."

    An der Seite von Aelius Quarto betrat auch Maximus die Regia und blickte sich um. Es schien sich nichts verändert zu haben, stellte er nüchtern fest und beobachtete wie Quarto dem Diener seinen Auftrag erteilte. Während sie nun auf das Erscheinen des Caesar Augustus warteten, wandte sich Maximus in einem leisen, fast flüsternden Ton an Quarto: "Wie geht es dem Imperator eigentlich derzeit? Befindet er sich in einer guten Stimmungslage?" Maximus wusste nicht genau, weshalb er dies fragte, aber manches Mal konnte eine solche Information schon sehr wichtig bei der Gesprächsführung sein.

    "Hört sich ja alles schon einmal nicht schlecht an." sprach er aus, auch wenn er auf seinem Platz eher einen höchst erschöpften und angestrengten Eindruck machte. Sein Blick traf nie die Männer um sich herum, sondern wanderte immer im Raum herum. Er pustete ab und zu mächtig durch und das sprechen schien ihm irgendwie niemals wirklich leicht zu fallen. Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: "Ich denke in Zukunft wird sich hier wieder einiges ändern. Ich gebe ganz ehrlich zu, die Factio hatte bei mir in der Vergangenheit keine sehr hohe Priorität und es gab andere Dinge, die mir eindeutig wichtiger erschienen. Ich musste mit mir erst einmal selbst zurecht kommen, bevor ich mich um irgendetwas anderes kümmern konnte. Die Wahrheit ist: Ich weiß nichts. Ich bin Magister der Factio Russata und weiß überhaupt nichts." Er sprach in so persönlichen Ton, obwohl noch nicht einmal gute Freunde, geschweige denn Familienmitglieder im Raum waren. Es schien als wenn er gerade heraus sagen würde, was er dachte und jedes seiner Worte hatte einen gefühlsmäßigen Unterton. "Dennoch, obwohl ich so schlechte Führung geleistet habe, will ich mich bessern. Ich habe ein Ziel vor Augen gefasst, das ich unbedingt erreichen will, um meiner selbst Willen und besonders im Sinne der Factio. Wenn ich eine Chance bekomme, dann werd ich sie nutzen und sobald ich auch mit Macer gesprochen habe und auch noch den Rest an Informationen bekomme die ich brauche, dann wird es von meiner Seite aus hier auch wieder ganz anders aussehen." Maximus merkte schon, dass er die Männer womöglich ziemlich überrumpelt hatte, aber es war ihm egal, wie dies nun auf sie wirken würde. Er hatte lediglich Angst seines Postens innerhalb des Rennstalls nicht mehr würdig zu sein und dagegen versuchte er massiv anzukämpfen.

    "Ja, es ist schon wieder eine Weile her. Aber in Zukunft werden wir uns wohl noch öfters über den Weg laufen, da ich mein Dasein wohl wieder hier in Rom fristen werde. Womit ich dann auch gleich bei deiner Frage wäre: Mein Dienst als Tribun in der Legio I hat sein Ende gefunden und nun will ich beim Imperator erfragen, ob er mir eine neue Aufgabe zuweisen kann. Zumindest hoffe ich, dass er irgendwo Verwendug für mich hat."

    Nachdemd er Tribun das Arbeitszimmer verlassen hatte, betrat nun auch Maximus das Officium des Magisters und grüßte ihn recht herzlich. "Salve Senator, ich möchte garnicht viel Zeit verschwenden und frage deshalb sogleich ob unserem Imperator, neben den sicherlich vielen anderen anspruchsvollen Terminen, auch noch etwas Zeit für eine Audienz mit meiner Wenigkeit zur Verfügung steht?"

    Nachdem Maximus nun ebenfalls den Palast betreten durfte, begab er sich umgehend zum Arbeitszimmer des Magister Domus Augusti. Dort sah er bereits zu seinem erstaunen ein Gesicht, das ihm noch irgendwie bekannt vorzukommen schien. Es war der amtierende Volkstribun Terentius Cyprianus, der ihm noch von alten Zeiten in der Factio Purpurea in Erinnerung geblieben ist. Während Maximus diesen bereits anklopfen sah, richtete er ein paar kurze Worte des Grußes an ihn und bereitete sich bereits darauf vor noch etwas auf den Empfang beim Magister warten zu müssen. "Salve Terentius Cyprianus, der Magister Domus Augusti hat heute wohl mal wieder viel Zulauf." Ein schmunzelnder Kommentar, auf den Maximus auch keine Reaktion mehr erwartete.

    Zitat

    Original von Marcus Octavius Maximus
    Langsam half man mir vor des Kaisers Palast aus meiner Sänfte zu steigen und nachdem ich mich vollends aufrichtete, lies ich meinen Blick entlang des Gebäudes schweifen. Nur kurz blieb ich stehen, um mich dann anschließend sofort durch einen Sklaven bei der Palastwache ankündigen zu lassen.
    "Salve, der Senator Marcus Octavius Maximus wünscht den Magister Domus Augusti zu sprechen, um bei selbigen eine Audienz bei unserem geschätzten Imperator zu erwirken."


    Maximus wartete...

    Es dauert schließlich auch nicht lange bis seine Ohren schon entfernt die Stimmen einiger Personen wahrnahmen, die sich lebhaft zu unterhalten schienen. Freudig begrüßte er die Factio-Mitglieder, während er breits mit einer Wucht an Fragen überhäuft wurde.
    "Nein, wegen der Wahlen bin ich wahrlich nicht hier. Aber auch die Legion wird mir wohl erst einmal fern bleiben." sprach er langsam und kurz während er sich setzte. "Briefe habe ich keine erhalten, weshalb ich auch relativ im unklaren bin, wie der derzeitige Zustand unserer Factio ist. Was dies anbelangt, so hoffe ich, dass ihr mich auf den neuesten Stand bringen könnt. Wie machen sich unsere Gespanne? Sind unsere Lenker fit? Was hat sich in der letzten Zeit so zugetragen?"

    Langsam half man mir vor des Kaisers Palast aus meiner Sänfte zu steigen und nachdem ich mich vollends aufrichtete, lies ich meinen Blick entlang des Gebäudes schweifen. Nur kurz blieb ich stehen, um mich dann anschließend sofort durch einen Sklaven bei der Palastwache ankündigen zu lassen.
    "Salve, der Senator Marcus Octavius Maximus wünscht den Magister Domus Augusti zu sprechen, um bei selbigen eine Audienz bei unserem geschätzten Imperator zu erwirken."

    Nachdem ich wieder in Rom war und mich einigermaßen wieder an die Stadt gewöhnt hatte, zog ich es vor mal wieder den alten Domus der Factio Russata zu besuchen. Meine Arbeit bei selbiger hatte in der Vergangeheit nicht wirklich viel Bedeutung, weshalb ich wohl eher als soetwas wie ein sprichwörtlich "stilles Mitglied" zu bezeichnen war. Dennoch hoffte ich hier alte Bekannte wieder zu treffen, die mich wenigstens über den aktuellen Stand unserer Gespanne informieren konnten. Vielleicht würde ich in Zukunft auch sehen, was ich für die Factio noch alles unternehmen kann. Immerhin habe ich nach meinem Ausscheiden aus der Legion wohl wieder deutlich mehr Zeit zur Verfügung.


    So streifte ich durch die Räumlichkeiten und hielt Ausschau nach den Kollegen.

    Und wieder führte mich der Weg des Lebens, nachdem ich unzählige Gabelungen durchwanderte, letztlich doch wieder zurück in die Casa Octavia in Rom. Ein Seltsames Gefühl durchzog mich als ich das Gebäude von außen betrachtete. Es war nicht wirklich einzuordnen, weder Fremd, noch vertraut. Die Ungewissheit über mich selbst und die Unklarheit über meine Zukunft mögen sich hier wohl wieder bemerkbar machen, denn wenn ich an den Kreislauf des Lebens denke, so kommt mir unwiderruflich in den Sinn, dass hier vielleicht alles anfing und es hier auch wieder sein Enden nehmen wird.


    Langsam schritt ich voran, so wie eigentlich immer in letzter Zeit. Ich war nie in großer Weise auffällig geworden, wirkte eher verschlossen und in mich gekehrt. Es war kein Platz für Hektik und überstürztes Handeln, zumal die Motivation ein solches Verhalten meinerseits überhaupt nicht zulassen würde. Wie dem auch sei, ich durchschritt die Pforte und wurde sogleich von den Haussklaven empfange, es schien als hätte sich hier nicht allzu viel verändert seit ich wieder einmal von dannen zog und doch war irgendetwas anders. Ich brauchte allerdings nicht lange um festzustellen, dass sich nicht die Welt, Rom, oder mein bescheidenes Haus an diesem Gefühl Schuld waren, sondern, dass ich es selbst war der sich verändert hat.


    Ich hielt mich nicht lange mit Begrüßungen auf und suchte erst gar nicht nach meinen Verwandten. Mein Weg führte geradewegs in mein altes Zimmer. Mögen die Götter dafür gesorgt haben, dass es ebenfalls in seinem Zustand erhalten geblieben ist. Ohne etwas zu essen, wollte ich nur eines: Schlafen. Die Müdigkeit quälte mich und die Reise aus Mantua lag mir in den Knochen.


    Hoffentlich würden es ruhige Stunden sein...

    "Herzlichsten Dank, Livianus. Ich werde dann nun die Vorbereitungen für meine Abreise treffen. Mögest du die Prima auch weiterhin mit Erfolg befehligen."
    Nach den Worten der Verabschiedung verließ Maximus das Arbeitszimmer des Legaten und war in Gedanken schon in seiner geliebten Casa in Rom...

    "Ich glaube wir haben uns etwas missverstanden. Ich habe zwar Angst nicht mehr Teil der Legion zu sein, kann mich aber der Tatsache nicht erwehren, dass ich für das Militär nicht mehr tauglich bin. Rein Körperlich könnte ich meine Aufgaben wohl noch erfüllen, aber ich fühle mich dazu rein psychisch nicht mehr in der Lage. Des Weiteren werde ich öfter von Krankheiten geplagt, als es mir mein Posten erlauben sollte. Da also die Begründung für meinen Abschied in meinem gesundheitlichen und persönlichen befinden liegt, musst du den Kaiser durchaus davon in Kenntniss setzten, dass der von ihm eingesetzte Tribunus Laticlavius dienstunfähig ist. Auf deine Empfehlung wird er mich meines Postens entbinden."

    "Dann soll es so sein. Wenn du dem Imperator schriftlich von meinem Ausscheiden aus der Legion berichtest, so kannst du ihm sogleich auch mitteilen, dass ich in der nächsten Zeit wieder in Rom eintreffen und eine Audienz bei ihm erbitten werde."


    "Ansonsten hoffe ich, dass wir uns nicht das letzte Mal begegnet sind, Livianus. Es war sehr angenehm unter dir gedient zu haben."

    "Die Zeiten in denen der Kaiser mir sein vertrauen aussprach sind längst vorüber. Zur Zeit könnte ich ihm nicht einmal mehr würdevoll unter die Augen treten..." Trotz seiner Verbundenheit zur Legion musste Maximus wohl dennoch lernen loszulassen.
    "Nungut Livianus, wahrscheinlich ist es mein Schicksal und ich werde diesen Weg gehen müssen und er wird mich nach Rom führen. Zurück auf das Feld der zähnefletschenden Politiker und der undankbaren Masse. Wollen wir hoffen, dass ich wieder auf die Beine komme, bevor sie mich in der Luft zerreißen..."

    Auch nach den Worten von Livianus war keine ernsthafte Reaktion in der Mimik von Maximus zu erkennen. Immer noch blickte er mit den etwas leicht hängenden Augenliedern den Legaten an und zögerte bevor er ihm eine Antwort gab.
    "Nun, ich danke dir für deine Offenheit, Livianus und das du aussprichst, was mir nicht gelingt. In der Tat, ich fühle mich schwach und ich fühle mich unwohl. Die Legion scheint wahrlich nicht mehr der richtige Platz für mich zu sein, auch wenn ich diesen Umstand nach so langer Dienstzeit bedauere." Maximus atmete ein wenig durch. "Dennoch habe ich Angst... Ich weiß nicht ob ich mich nochmals in die zivile Gesellschaft integrieren kann, es scheint mir alles ganz anders als noch vor einiger Zeit. Wo soll ich hin? Wo kann ich noch von nutzen sein? Ohne die Legion als Rückhalt sehe ich nur düstere Dunkelheit in meiner Zukunft und für ein zurückgezogenes Leben auf dem Landgut meiner Familie bin ich noch nicht Greis genug."


    Maximus wusste wohl selber nicht, was er damit bezweckte dem Legaten mit seinen persönlichen Problemen zu konfrontieren. Aber wahrscheinlich musste er sich in diesem Augenblick einfach in irgendeiner Weise äußern, weil er spürte, dass seine Gedanken ihn sonst irgendwann auffraßen und am Ende nicht mehr viel von ihm selbst übrig bleiben würde.

    Die Worte des Livianus rissen Maximus wieder in die Realität zurück und er richtete seinen Blick sofort auf den Legaten. Für einen Moment dachte er nicht verstanden zu haben, was Livianus ihn fragte, aber kurz darauf kam ihm alles wieder ins Bewusstsein.
    "Nun..." begann er langsam. "Mir geht es gut. Ich hab wohl alles überstanden, so teilte mir der Medicus mit." Aus irgendeinem Grund fielen Maximus diese Worte schwer und er dachte unweigerlich an die Zeit im Lazarett und den damit verbundenen Todessehnsüchten. Dennoch sprach er weiter, wenn auch in ruhigem und etwas leisem Ton. "Es bedarf wohl noch einiger Zeit bis ich wieder auf meine vollen Kräfte zurückgreifen kann...aber an sich...sollte meinem Dienst in der Legion in der Zukunft nichts im Wege stehen..."


    Seine eigenen Worte verstörten ihn und innerlich sträubte sich alles in Maximus wenn er an die nächste Zeit dachte, sollte sie denn so sein, wie es sich andeutete oder wie es vermutlich auch unvermeidlich war.

    "Salve Legat." grüßte Maximus den Kommandeur nur kurz mit leiser und ausdrucksloser Stimme. Er blickte zu dem von Livianus angedeuteten Stuhl und bewegte sich langsam darauf zu, ehe er sich dann schließlich in geradezu schneckenartigem Tempo hinsetzte.


    Maximus blickte für einen Moment nur gerade auf den Schreibtisch des Legaten zu. Der starre Blick und die Tatsache, dass sich seine Gesichtszüge kein bisschen wandelten, erinnerte auf eine gewisse Weise an eine griechische Statue. Seine Augen versprühten ein Gefühl der gedanklichen Versunkenheit. Geistesabwesen sprach Maximus erst einmal überhaupt nichts und schien für einen Augenblick völlig vergessen zu haben wo er sich überhaupt befand.