Es war nun nicht mehr weit bis wir den Feind erreichten als ich den Befehl bekam meinen Aufkärungsauftrag durchzuführen. Ich rief sofort meine beiden ausgesuchten Begleiter herbei und eilte mit ihnen schnell in richtung linker Flanke. Wir mussten diese Flanke unbedingt auskundschaften und früh genug wider zurück sein damit uns die Informationen noch von nutzen sind.
Die Wälder boten uns optimale Tarnung, wir bewegten uns rasch aber dennoch vorsichtig. Schließlich war es die oberste Priorität nicht entdeckt zu werden. Jeder falsche Schritt könnte schwer bestraft werden. Wir liefen also größtenteils geduckt und je näher wir uns den Germanen näherten desto mehr fühlte ich mich beobachtet. Mein Herz fing stark an zu pochen als ich ein weiter entferntes knistern wahrnahm. Ich blieb sofort stehen und blickte nach rechts woher die Geräusche kamen.
Noch während ich meinen Kopf bewegte schreckte ich innerlich auf als zwei Germanen direkt auf uns losstürmten, ein germanischer Spähtrupp. Was für ein Zufall das weder wir noch sie uns gegenseitig entdeckt hatten, so waren wir nur wenige Meter von einander entfernt und die Germanen griffen uns aufgeschreckt an, als das sie Alarm schlugen. Ich zog schnell mein Gladi. Einer der Germanen stürmte mit dem Schwert über dem Kopf direkt auf mich zu als wollte er meinen Kopf abschlagen. Ich ging schnell in die Knie so das er über mich hinwegschlug, diesen Augenblick nutzte ich um ihm mein Schwert dirket in den Magen zu rammen. Er war nun über mich gebeugt und ich sah in sein schmertzverzerrtes Gesicht. Langsam schied er dahin und ich blickte ihm in seinen letzten Sekunden tief in die Augen als das Leben seinen Körper verliess. Ich stand nun auf und zog mein Schwert wider aus seinem Körper hinaus der dann zu Boden fiel.
Es waren nur Sekunden, jedoch kamen sie mir wie eine Ewigkeit vor. Es war das erste mal das ich einen Germanen tötete und ich war das letzte was er in seinem Leben sah.
Die beiden anderen Legionäre hatten sich währenddessen um den zweiten Germanen gekümmert, jedoch hatte es einen von ihnen am Arm erwischt. Es war eine ziemlich schwere und tiefe Schnittwunde. So konnte ich ihn auf keinen Fall weiter mitnehmen. Es blieb mir keine andere Wahl als ihn wider zurück zum Manipel zu schicken. Man solle sein Glück schließlich nicht herrausfordern, das hatte wir schon zur genüge als die Germanen nicht laut brüllten und Alarm schlugen. Er wäre sonst sowieso nur Balast und die Ausführung des Auftrags würde in Gefahr geratten. Also zog ich nun weiter mit nur einem der Legionäre, hoffentlich widerfährt uns nicht noch ein weiterer Zwischenfall.
Wir gingen nun etwas vorsichtiger durch die Wälder, das war besser als eine weitere Verzögerung duch einen Kampf, ich hoffte das nicht noch mehr solcher Spähtrupps hier umschwirren würden.
Die Stelung der Germanier war nun fast in Sichtweite. Ich ordnete meinen Begleiter an sich hinter einem Baum zu verstecken während ich mich etwas weiter nach vorn robbte und mich hinter einem Gebüsch tarnte. Ich hatte einen guten Überblick über die Streitmacht da die Waldeben noch etwas erhöht war, so konnte ich so ziemlich alles genauestens beobachten. Die Germanier schienen aufgebracht, als würden sie eine bevorstehende große schlacht bereits erwarten. Ich schätzte die Anzahl der Männer auf der linken Flanke in etwa auf 400-500. Ich glaube das sind womöglich etwas mehr als erwartet, es wird hier wohl auf alle fälle kein leichter Kampf. Als ich alles genauestens begutachtet hatte beschloss ich mich langsam wider wegzubewegen. Ich sagte dem Legionär das wir uns schnell beeilen müssen und nun zu Falvius zurückkehren müssen.
Aber auch auf dem Rückweg mussten wir wider vorsichtig agieren, schließlich wollten wir nicht noch auf den letzten Metern gefasst werden. Aber zum Glück erreichten wir das I.Manipel unbeschadet. Ich suchte sofort Flavius auf und erteilte ihm Bericht über alles.
"Flavius, ich bin zurück und habe den Auftrag ausgeführt. Auf der linken Flanke befinden sich schätzungsweise 400-500 Männer, sie schienen sich bereit für eine größere Schlacht zu machen, offensichtlich wissen sie das wir bald zuschalgen werden. Auf dem Weg dorthin hatten wir Kontakt mit feindlichen Spähern, diese konnten jedoch kein Alarm schlagen und wir schalteteten sie ohne Verluste aus. Lediglich einer meiner Männer hatte sich eine Armverletzung zugezogen den ich daraufhin zurückbeorderte."