Beiträge von Marcus Germanicus Pius

    Marcus stimmte in das Lachen seines Bruders ein, duckte sich dann aber ein wenig hinter dessen großem Kopf, als sich ihnen ob des lauten Lachens einige Blicke zu wandten. Das Verstecken hielt gerade 5 Sekunden an, dann reckte er das Kinn stolz gen Himmel.


    "Feldherr Germanicus Pius tut sich nie etwas!" triumphierte der Knabe und tat dann so, als würde er seinem Bruder die Sporen geben. "Hüaaa!"


    Vergnügt kichernd legte er dann beide Arme um den Hals und das Kinn auf den Kopf seines Bruders, damit dieser ja nicht auf die Idee kam, ihn abzuschütteln. Die Blicke vieler Sklavenmarktbesucher waren ihnen jedenfalls sicher, war dieser Ort doch eher selten von ausgelassenem Kinderlachen erfüllt.


    Was sein Bruder ihm dann sagte, stimmte den Jungen ruhig. Er überlegte einen Moment, dann ging die kleine Kappe wieder auf. "Ich wusste, dass du nicht immer auf mich aufpassen könntest." Es klang nicht vorwurfsvoll, eher verständnisvoll. Er versuchte den starken Mann zu markieren, das stand außer Frage. Dann leuchteten seine Augen auf. "Wir könnten zusammen Soldaten werde!"

    Der Junge auf den Schultern des Mannes fing an zu kichern. Das natürlich besonders, als er gekitzelt wurde und den Kopf nach hinten warf, damit Paullus seinen Hals nicht erreichen konnte. Dabei musste er sich zwangsläufig mit einer krümeligen Hand am Kopf seines Bruders festhalten.


    "Ein Gutes hätte es! Ich würde doch Soldaten sehen!" beharrte der Junge vergnügt, nachdem er die Kitzelhand abgewehrt hatte. "Und du bleibst meiner!" erwiederte das Kind voller Zuneigung zu seinem einzigen Familienmitglied,


    "Ich glaube, ich könnte ihn mit Links erledigen." Tjaja, manchmal war Marcus eben doch sehr übermütig. Aber so, wie er es sagte, klang das vollkommen übereugt. "Dich erledige ich ja auch."

    Marcus knusperte nachdenklich an einem salzigen, mit Kümmel gewürztem Gebäck weiter herum, während sein Bruder sich einen Weg durch die Menschenmenge suchte. Seine Stirn war von tiefen Falten gezeichnet. Mich können sie von mir aus wieder wegschicken.... unter diesen Umständen leiden.... Für den Jungen machte das keinen Sinn. Welche Umstände? Leiden?


    "Es ist ganz schön schwierig, nicht daran zu denken. Aber gut, ich denke jetzt nicht weiter darüber nach." Mit den Schultern zuckend und kindlicher Kraft schob er seine Gedanken beiseite, ausnahmsweise einmal Gehorsam zeigend. Ein bisschen Aufregung blieb jedoch zurück.


    "Paullus?" kam es dann erneut nach einer Weile von oben. Dann ging der Kopf des Kleineren hinunter und der Kindermund ging so nahe es ging an das Ohr des Erwachsenen. "Wenn ich dem Dicken da vorne auf den Kopf spucke, und er denkt du warst das und dich dann schlägt, meinst du, dann kommen Soldaten?"

    "Ich mag es aber nun mal nicht. Es schmeckt eklig." konterte Marcus in Manier eines Maultieres. Eine Einstellung, die daher rührte, dass er normalerweise immer gesagt bekam, dass man das, was auf dem Teller lag, aufzuessen hatte.


    Und doch ließ Paullus sich hinreißen und kaufte dem mäkeligen Knaben das, was er wollte. Das Kindergesicht erhellte sich sofort und hastig wurde dem großen Bruder süßes und klebriges Gebäck aus den Fingern gerissen, so übermächtig war der Hunger mit einem Mal.


    Kauend ließ der Knabe den Blick schweifen. Fast sein ganzes bisheriges Leben hatte er reisend verbracht. Seine Familie hatte aus ihm und Paullus bestanden und da er es nicht anders kannte, war es für ihn gut gewesen, auch wenn die Zeiten es schlecht mit ihnen gemeint hatten.


    "Paullus?" fragte er dann nach einer Weile, in der er ausnahmsweise mal geschwiegen hatte. Das ganze Unterfangen drückte dem Knaben auf die Laune. All das, was er bislang gewohnt gewesen war, sollte sich nun ändern. "Was ist denn, wenn sie uns wieder fort schicken?"

    Sich mit der freien Hand an Paullus Ohr festhaltend, als dieser sich zielstrebig in Bewegung setzte, hielt Marcus Ausschau nach Leckereien. Direkt in ihrer Einflugsschneise befanden sich nun zwei Stände. Einer mit Obst und einer mit Wäsche für die etwas betagtere Dame. Marcus hätte nicht raten können, für was die verschiedenen Utensilien, die teilweise echt rieeeesig waren, fast so groß wie Segel, gut sein sollten.


    Kurz darauf standen sie vor dem Obststand. "Pfui, Obst." Bockig verschränkte der Knabe die Arme auf Paullus' Kopf. "Das kannst du ganz alleine aufessen, da verhungere ich lieber."


    Da fiel sein Blick auf einen Stand mit Gebäck. Herrlich duftendem Gebäck. Ein kurzer Arm schnellte vor und deutete darauf. "Darf ich statt dessen Kuchen haben?"

    Lauter Köpfe. Die meisten waren schwarz. Wenige braun oder brünett, und die allerwenigsten waren Blond. Viele waren von Tüchern bedeckt. Ein buntes Meer aus Farben. Die Lustigsten waren aber die, auf denen nichts wuchs. Die Kahlköpfe.


    In einer Hand ein par winzige Kiesel, erspähte der Knabe auf den Schultern seines Bruders, eben jene glänzende Scheiben, zielte mit einem zugekniffenen Auge und versuchte sie mit dem kleinen Kiesel zu treffen. Ganze drei Mal hatte er bereits getroffen! Alle drei Glatzköpfe hatten anschließend mit ihren Händen auf ihren Kopf geschlagen, als vermuteten sie dort ein Insekt. Zu schön! Gut, dass Aculeo das nicht sehen konnte.


    Den Rest des Geschehens nahm Marcus nur am Rande mit. Er sah die Sklaven, denen die Münder aufgezogen wurden, damit man ihr Gebiss betrachten konnte. Unfreiwillig öffnete auch der Knabe seinen Mund. Er sah die schmutzigen Kleider und verglich sie mit seinen. Die waren gar nicht so unähnlich. Durch das Ruckeln an seinem Fuß wurde er aufmerksam.


    "Zwei Bärenhunger!" antwortete er sogleich, machte dann aber ein grimmiges Gesicht. "Das weißt du doch. Ich habe schon seit vorhin Hunger. Seitdem wir an dem Fleischerstand gestanden haben. Aber da hast du noch gesagt, dass das alles viel zu teuer ist und ich dir die Haare vom Kopf futtere."


    Ob die Männer deswegen Glatzen bekamen? Weil ihre Söhne ihnen die Haare vom Kopf fraßen? Die Frau war dem jungen Germanicus nicht aufgefallen, auch wenn sie ihn geradezu anlächelte.

    Ein Knabe, kein halber Mann, steht vor der Stadtwache, die Arme in die Seiten gestemmt, den Kopf nach oben gereckt und bittet um Einlass.


    Stand: Civis (Kind)
    Gens: Germanica
    Name: Marcus Germanicus Pius
    Stadt: Rom


    Nur seine Abstammung ist noch ungeklärt.

    Salve!


    Für meinen Einstieg hier und um das System einer Micronation kennen zu lernen, möchte ich zu Anfang folgende ID anbieten:


    Einen Knaben im Alter von ca. 6 Jahren. Ein kräftiger Bursche, der ganz genau weiß, was er will: Einmal ein gefeierter Kriegherr sein. Ein intelligenter, etwas vorlauter, jedoch auch stolzer junger Mann, der seinen Vorbildern (Vater, Brüdern, Onkels...) nacheifert und vielleicht auch manchmal etwas über seine Ziele hinausschießt.


    Gibt es denn eine Unterbringung für so einen Charakter?