Kauend betrachtete Marcus Calvena. Sie war schön. Und sie war gut gelaunt und freundlich und hatte sich seiner angenommen, ganz selbstlos. Er konnte sie nur mögen.
"Er wird bestimmt ein guter Kämpfer. Er ist sehr stark, aber manchmal bin ich stärker." Er grinste.
Über die Dinge, die Calvena ansprach, hatte der Junge bestimmt noch nie gesprochen. Priesterschaft, heiraten.... All das waren Themen, die ihn nie betroffen hatten. Natürlich hatte er gelernt Opfer zu bringen. Amonnas Gunst war immer sehr wichtig gewesen, ungleich mehr natürlich Mercurius. Aber jeden Morgen?
"Dann wird Iuno sich freuen und Milde walten lassen, wenn du das jeden Morgen machst," stellte er fachmännisch fest. Kurz wurde er nachdenklich. Für was war Iuno noch mal zuständig? Und wenn Calvena heiratete.... wen? Und warum? Und wann? Sein Blick folgte ihrem auf das Schmuckstück, das sie am Finger trug. Er fand daran nichts, aber an der Art, wie sie es ansah, musste es eine besondere Bedeutung haben.
"Wen heiratest du denn?" fragte er dann gerade heraus.
Da hörte er seines Bruders Stimme. Der Schopf des Jungen fuhr herum und lächelte den Eintretenden an. "Guten Morgen, Paullus!" Dann sah er Alvena an, mit großen, runden, treuen Äuglein. "Ich war ganz leise, stimmt's?" Ausnahmsweise stimmte es ja auch. Als Aculeo ihm eine Hand auf die Schulter legte, tunkte er sein Brotstück gerade so tief in den Honig, dass hinterher selbst die Finger klebriger waren als jeder Honigkuchen.