Marcus verzog das Gesicht kurz etwas verunsichert, ließ sich dann aber nichts mehr anmerken. Das Messer der Köchin würde bestimmt seinen Zweck erfüllen. Als der Fremde ihm über den Kopf strich, sah er bereits wieder sehr zuversichtlich drein.
Dass selbst ein Soldat sich von seiner kleinen Narbe beeindruckt zeigte, machte den Jungen unsagbar stolz. “Ja, ich habe ihn besiegt. Am Ende hat er geweint wie ein Mädchen und bitte, bitte, lass mich los, ich gebe auf geschluchzt.“ Dem hatte er es wirklich gezeigt!
“Ein Germane?“ fragte er entgeistert nach. Geschichten, die er erzählt bekommen oder unerlaubt belauscht hatte, hatten die Germanen als furchtbar angsteinflößende, grobe, große und überstarke Bestien dargestellt. “Warst du etwa schon einmal in Germania?“
Er versuchte sich alles ganz genau zu merken, während er die beiden Soldaten beobachtete. Das sah gar nicht so schwer aus, nur ein bisschen komisch teilweise. “Ja, wir haben einen Garten. Es ist bestimmt nicht so schwer zehnmal drum herum zu laufen und diese Liegestützen zu machen. Ich werde gleich heute damit anfangen.“ Er ahnte ja nicht, dass sich in der Casa Germanica seinetwegen ein Unwetter zusammenbraute. Er konnte sich nur freuen, denn es hörte sich so an, als wären der Soldat und er jetzt Freunde. Er lächelte ihn an. “Au ja. Ich verspreche, ich werde auch nicht schummeln und nicht faul sein.“