Im ersten Moment war es etwas befremdlich für Cara, dass Calliphana zunächst sprach, als wäre sie gar nicht anwesend. Doch dann wandte sich die Furia ihr entschuldigend zu. Beruhigend legte sie ihr rasch die Hand auf den Oberarm. Eine fast schon freundschaftliche Geste "Keine Sorge, ich bin dir nicht böse", Sie lächelte. "Es wundert mich nicht; Lucius beordert vermutlich regelmäßig einen anderen Teil der Familie nach Rom, um sie dir alle vorzustellen - oder dich wahnsinnig zu machen", fügte sie nach einer kleinen Pause hinzu. "Wahrscheinlich hast du in den letzten Monaten mehr Iulier getroffen, als ich in den letzten zwei Jahren." Tatsächlich kam ihr die Casa Iulia recht verwaist vor und sie fragte sich ernsthaft, wo denn der ganze Rest der Familie steckte.
"Germanica Calvena - sehr erfreut", sie neigte den Kopf. Auf den nur schwer missdeutbaren Blick der Germanica und Calliphanas Äußerung zuckte sie die Schulter. "Er scheint ein sehr großer Fan der Veneta zu sein..." meinte sie und es klang nach einer Mischung aus "So sind Männer eben" und "Lassen wir ihm eben dieses eine Mal die Freude"...Ein zweites Mal würde ihm eine solche Finte ohnehin nicht gelingen. Das würde wohl nicht nur Calliphana, sondern auch Cara sicher stellen. "Glaubst du, sie können noch etwas heraus holen?",fragte sie dann mit Hinblick auf das Rennen selbst und einem Blick hinunter ins Rennoval, wo immer noch die Quadrigen dahin preschten. Sie selbst hatte absolut keine Rennerfahrung, gab es solche Spektakel schließlich nicht in Mogontiacum.
Centho schien in der Runde nicht der einzige große Quadirgen-Rennfan zu sein. In seinem Renneifer stellte der Aelier die beidem Frauen falsch herum vor, kam aber nicht mehr dazu, es zu korrigieren, da ihm ein neuerlicher Anfeuerungsschrei über die Lippen drang und er vom Rennfieber gepackt aufsprang, als sich die Veneta ganz knapp vor die Goldenen schob. Also übernahm sie es selbst, sich nochmals richtig gegenüber der Iunia vorzustellen: "Cara...Iulia..."