"Das habe ich nicht anders erwartet" gab Baldemar grinsend zurück. Mit jemanden zu trinken der einiges vertragen konnte, war mal eine angenehme Abwechslung. Der Germane war stets gut im 'Training' geblieben und hatte so auch sein Schicksal vielleicht ein wenig besser annehmen können. Dadurch und durch die Hilfe seiner Frau, die ihm immer beiseite gestanden hatte. Die paar Becher waren noch gar nichts. Niemals wäre Baldemar davon ausgegangen das der Andere nicht so viel vertrug. Naja, sie konnten es ja auch ändern. Wenn Sie sich dafür öfter hier treffen müssten, um so besser. Ein Gefühl von Familie und Freundschaft erfüllte den Raum. So konnte er vergessen in welcher Stadt er war und in was für einer Gesamtsituation er sich befand. Baldemar hatte ja nicht ahnen können das das ansprechen von Gesang eine solche Wirkung haben würde. Ganz ungewohnt hatte der Germane die Schwermut des Gegenübers erkannt, wo er doch sonst nicht so gut darin war, Gefühle zu erkennen. Was ein zusätzliches Zeichen dafür war, das sie beide sich in so kurzer Zeit schon gut verstanden. In jeder Bewegung erstarrend blickte der Germane Angus an. Sprachlos erlosch die Freude in seinem Gesicht. Er brauchte einen Moment bis er sich geordnet hatte. "Das tut mir leid." Damit legte er eine Hand freundschaftlich auf die Schulter seines Gegenübers. Er selber konnte sich kaum vorstellen wie es wäre seine Frija zu verlieren. Kaum das der Andre vom Met trank nahm auch Baldemar seinen Becher erneut auf um einen tiefen Schluck zu nehmen. Nach dem dieser geleert war, sah er ihn ernst an, schenkte Ihnen beiden nach und sprach langsam, wenn auch mit fester Stimme. "Die Hunde sind mir egal. Komm! Auf deine Frau!" Damit stand er auf und begann mit voller Stimme und Herz ein germanisches Lied anzustimmen. Eines was die guten Taten der Frauen pries. Er sang es nicht nur für Angus und seine Frau sondern auch für seine Frija. Was war ein Krieger schon ohne seine Frau? Sie gab ihm Kraft wenn er Heim kam. Hielt ihn warm in der Nacht. Gebar den Erben und viele viele mehr. Wenn er Glück hatte. Auch wenn er selber keine Kinder mit seiner Frau haben durfte, liebte er sie über alles. Vielleicht waren sie ihren Göttern zu fern um Kinder zu zeugen. Sie testeten so den Glauben der Germanen. Anders konnte es kaum sein. Doch sein Glaube war ungebrochen.
Mit dem Lied schlug er ihm auf die Schulter, zog ihn hoch und versuchte ihm den immer häufiger auftauchenden Refrain nahe zu bringen. Mit dem Fuß klopfte er den Rhythmus. Niemand schien davon gestört zu werden. Nein, sogar die Kinder des Hauses fingen an mit zu singen. Sie Klängen kaum richtig. Aber sie hatten Spaß daran und tanzten ein wenig umher.