Beiträge von Baldemar

    Baldemar wartete zuerst. Dann wurde ihm etwas kalt. Einige Schwimmbewegungen würden helfen. Er zog kraftvoll durch das Wasser. Ab und zu tauchte er ab. Er ließ dem Pather die Zeit die dieser brauchte. Sein 'R' behinderte ihn sicher ein wenig. Der Germane grinste bei diesem gedanken.
    Es war warm, aber nicht zu heiß. Er lachte. Kalt? Wieder lachte er. Bewegung hilft. Rief er Bashir zu. Auf dem Rücken schwimmend sah er dem Pather zu. Nachdenklich sah er in die Ferne. Nicht lange. Als Resultat kam er dann zu Bashir und blieb auf dessen Höhe.
    Kennst du Stockjagd? Einer hat einen Stock in der Hand. Der andere jagt ihm den ab. Hmm. Wieder überlegte er. Das wäre unfair. Ich darf dich nicht berühren. Du darfst alles. Klingt das gerecht? Er hatte viel geredet. Aber es war nötig gewesen. Sein Grinsen wurde breiter. Das Lächeln schiefer.

    Sie hatten die Casa Octavier verlassen. Baldemar sah es. Septima ging es nicht gut. Wütend sah er zurück. Er knurrte. Was für ein Mann. Was für ein Kerl. Was für ein Römer. Das er Septima derartiges antat. Er sorgte sich um sie. Nicht weil sie seine Herrin war. Weil sie eine Frau war. Der Germane ging neben der Sänfte und hörte es. Aber er schwieg.


    Schon fast am Ziel hörte er Septima. Umgehend gab er Anweisung einen anderen Weg zu nehmen. Erst einmal ein wenig umher. Sie achteten darauf nicht in eine schlechte Gegend zu kommen. Auf dem Weg entschied er sich dazu die Richtung zu einem Markt einzuschlagen. Sie kaufte gerne und viel. Bei den ersten Ausläufern gab er Befehle, was zu tun war.
    Kurz darauf reichte er ihr ohne ein Wort zu sagen etwas in die Sänfte. Zuerst guten Wein, der leicht verdünnt war. Dann eine kleine Kostprobe Met. Etwas Saft. Alles verschlossen. Einen Becher. Es folgten Obst. Als Letztes nur ein paar Datteln im Speckmantel. Er wartete. Er lauschte. Eine Frau weinen zu hören mochte er nicht. Das hatte er noch nie gemocht.

    Baldemar schnalzte. Das Magazin war größer als er erwartet hatte. Was hatte er erwartet? Hier ging es um eine Legion nicht um ein kleines germanisches Dorf. Sein Grinsen galt mehr ihm selbst als dem Römer. Er wartete ab. Der Mann, der hier zu tun hatte schien sehr nervös. Ihm war es egal. Er sah die Pionieraxt zweifelnd an. Es war wirklich nicht, was er erwartet hatte.
    Er schüttelte den Kopf. Nein.
    Dann sah er den Mann an. Eine breitere Schneide. Etwas kürzerer Stiel. Schwungvolles Blatt. Wie ein Halbmond. Er versuchte mit knappen aber eindeutigen Beschreibungen die Mischung zweier germanischer Äxte zu erklären. So wie er es kannte. Die eine war rein zum Kämpfen. Die andere für das Holz. Er bevorzugte eine Mischung daraus. Aber ob es so etwas hier gab bezweifelte er. Er hatte einmal gehört das die Kelten ähnliche Äxte mit eben solchen Blättern nutzten.

    Beinahe wären sie zusammengestoßen. Was Baldemar nur ein Lächeln entlockte. Nein, sein Heilsa würde er sich in der Tat nicht abgewöhnen können. Nicht ohne erhebliche Androhung von Gewalt. Die Anrede war vergessen. Baldemar verdrängte es. Auch wenn es einen seltsamen Nachgeschmack hatte.
    Ursus lachte. Baldemar erwiderte es. Nur einen Augenblick. Seine Augen sahen den Gegner prüfend an. Gewinnen, ja? Eine Pause schloss sich an. Mal sehen. Der Germane war kräftiger. Der Römer geübter. Das würde zumindest spannend werden. Dem Schlag auf die Schulter sah er nach. Die Hand kam zu liegen. Baldemar erhob den Arm. Legte die Hand auf die Schulter des Legaten und grinste. Die Hände sanken. Der Marser grinste immer schiefer. Aufgewärmt? Seine Schultern zuckten. Laufen? War seine knappe Gegenfrage, die doch so viele Information barg. Nein, er war noch nicht warm. Ja, sie konnten es gemeinsam tun. Schließlich noch die Frage ob sie laufen wollten um sich warm zu machen.
    Es gefiel dem Germanen das sie ziemlich für sich waren. Das machte den Umgang leichter. Auch wenn er spürte das etwas anders war. Es war weniger leicht. Was ihn nicht zurück schreckte. Baldemar war ausdauernd und geduldig. Zumindest meistens. Oft. Manchmal, wenn er es wollte.

    Direkt am Folgetag hatte es nicht geklappt. Dadurch hatte Baldemar etwas üben können. Cimon war ein guter Kämpfer. Der aber die Regeln des Ringens sehr ernst nahm. Inzwischen hatte der Germane Ursus am Vortag besser kennen lernen dürfen. Nun war er gespannt, wie es sich nach diesem Treffen entwickeln würde. Sie hatten gesungen und sich unterhalten.
    Nun wollten sie kämpfen. Normalerweise übte der Nubier mit dem Römer. Heute fing er Ursus an der Tür des Cubiculums ab. Mit Cimon hatte er sich bereits geeinigt gehabt.
    Heilsa, Ursus. Kaum hatte er gesprochen merkte er es. Sein Gesicht zeigte es. Mist! Verdammter Mist! Ein Knurren schloss sich an. Dominus Ursus. Verbesserte er sich mit gepresstem Ton. Ein Herr am Ende des Satzes mochte noch nicht kommen. Er versuchte sich einzureden das es nur eine Anrede war. Dominus. Er hätte auch Römer, Senator oder Legat sagen können. Ja, nur ein Titel. Nichts was etwas über ihn, Baldemar aussagte.
    Er grinste. Seine Schultern zuckten. Er glaubte die Situation noch gerettet zu haben. Besser er redete einfach weiter. Schließlich war nichts besonderes geschehen. Es hörte auch sonst niemand wichtiges zu. Wie auf der Wiese. Sein Mundwinkel zuckte.
    Bereit im Ringen zu verlieren? Stachelte er den Römer an. Das es nicht leicht werden würde, hatte ihm Cimon bereits gesagt. Baldemar hatte nicht vor den Römer zu unterschätzen.

    Baldemars Augen verengten sich leicht. Hatte die Frau es also ernst gemeint? Schade? Sie würde nichts an ihm verdienen. Kurz sah er an sich herunter. Offenbar sah er wohl nicht schlecht aus. Dann zuckten seine Schultern. Er sollte nach ihr fragen? Verblüfft sah er ihr in die Augen. Mann kannte sie? Also ein Ruf, mit dem Baldemar eigentlich nicht sehr einverstanden war.
    Bedeutete es doch einen eher zweifelhaften Umgang. In seinen Augen. Seine Augen waren auf ihre Hüften gerichtet. Ja. Sagte er ihr nach. Nur eine Feststellung.
    In diesem Moment wünschte er sich Frija in seine Arme. In dieser Nacht würde weitaus weniger geschlafen werden als gewöhnlich. Wenn es nach dem Germanen ging. Noch einige Augenblicke sah er den Hüften nach, die dort gingen. Natürlich nur um sich sicher zu sein, das sie ging. Ein Seufzer. Die Tür wurde geschlossen. Tiefes Atmen.
    Dann ging er zurück zu Septima. Zwar betrat er das Officium. Doch er blieb am Rande stehen. Bereit erneut einzugreifen, sollte es erwünscht sein. Was er natürlich vor allem deswegen gerne tun würde, da es sich nun um einen Römer handelte. Er grinste. Das er die Frau hinaus gebracht hatte, brauchte er nicht weiter zu signalisieren. Er meinte das es Zeichen genug war, wieder zurück zu sein.

    Ja. Knapp viel die Antwort aus. Was sollte er auch mehr sagen? Es stimmte. Besser sie sahen sich erst einmal an, was die Suche ergeben würde. Sie gingen weiter. Der Germane sah sich immer wieder um. Er beobachtete die Soldaten. Deren Ausrüstung war eindeutig von hoher Qualität. Und sie waren geübt. Das würde eine schwere Aufgabe werden. Was er so erst einmal nicht zugeben würde.
    Er würde Zeit zum Üben bekommen. Gut. Sagte er nur kurz angebunden. Ein grummelnder Unterton machte sich breit. Jener, den er oft in seiner Stimme hatte. Selber bemerkte er es kaum. Den Gedanke, das er so auch mal Ruhe vor dem Legaten hatte, verschwieg Baldemar. Er konnte den Römer noch nicht besonders gut einschätzen. So überwog noch die Vorsicht. Vor allem, da er immer noch mit der Anrede zu kämpfen hatte, die in ihm zu brodeln schien.
    Noch an diesem Tag wollte er mit dem Üben beginnen. Er hatte nicht vor vollkommen zu versagen. Auch wenn er sich langsam aber sicher von der Vorstellung verabschiedete, ein leichtes Spiel zu haben. Unmöglich war ein Sieg nicht.

    Hmm. War Baldemars erste Antwort. Römer änderten also Dinge, die ihren Sinn verloren hatten. Was zu beweisen wäre. Das Gegenteil konnte der Germane beim besten Willen nicht feststellen. Also nickte er doch noch. Ja, wahrscheinlich stimmt das. Musste er dann doch zugeben. Auch der Marser musste sich eingestehen das es die Sklaverei so sicher immer geben würde. Ob es ihm nun gefiel oder nicht.
    Und wieder konnte Baldemar nichts gegen die Worte des Römers finden. Auf ihn bezogen war es sicher anders. Aber wenn er an die Mehrzahl der Sklaven dachte, hatte Ursus recht. Das es die Möglichkeit gab, das man ihn und Frija nicht mehr aufnehmen würde. Das sein Leben nicht so weitergehen würde wie es geendet hatte. Daran dachte er nicht. Dies verdrängte er lieber. Was auch gut war. Ja, die meisten würden sicher für dich arbeiten. Gab er dann auch offen zu. Er war vielleicht nicht immer der Freundlichste. Aber unehrlich war er in den wenigsten Fällen.


    Es folgte ein Exkurs in das römische Recht. Baldemar hörte durchaus interessiert zu. Ein Klient also. Er musste kurz auflachen. Nein, das bin ich wohl kaum. Wenn es so etwas wie einen Durchschnittssklaven gab, dann war er es sicher nicht. Der Patron förderte also den Klienten. Das klingt einleuchtend. Bestätigte er was er gehört hatte.
    Er wurde nachdenklicher. Sein Leben. Seine Vorstellung. Baldemar atmete tief durch. Dabei gab er einen Laut von sich, der einem 'Hmmm' ähnelte. Kurz darauf bemerkte er, das er zu ungenau gesprochen hatte. Ursus schien ihn nicht verstanden zu haben. Er überlegte erneut.
    Viele Römer umgeben sich doch sicher gerne mit hübschen Frauen. Du hast starke Männer und eine hübsche Frau. Dabei meinte er selbstverständlich eher Septima als irgendeine Sklavin. Er grinste breit. Auch besucht dich nie eine Sklavin in deinen Räumen. Baldemar achtete auf solche Details. Sicher gab es einige Frauen unter den Sklavinnen. Aber die Köchin war nicht die hübscheste in diesem Haus. Ansonsten gab es keine Sklavin die öfter bei ihm war als andere. Was er bereits anders bei anderen hatte beobachten können. Er war nicht dumm. Er kannte die Menschen und wusste ihre Reaktionen einzuschätzen. Ursus schien kein Interesse daran zu haben, sich mit Sklavinnen zu vergnügen. Was durchaus ein Pluspunkt darstellte.

    Zunehmende Freude erfüllte Baldemar. Die Gegenwart des Pathers war durchaus sehr angenehm. Das Wasser zog den Marser in der Tat an. Er stoppte. Ob ihm heiß geworden war? Er grinste.
    Offensichtlich. Dann war er von allem Stoff befreit und blieb am Rand zum Wasser kurz stehen. Baldemar kniete nieder und fühlte die Temperatur mit der Hand. Kühl aber nicht zu kalt. Geradezu angenehm. Er sah zur Seite auf. Na, zu heiß? Fragte er nun Bashir, da dieser es Baldemar gleich getan hatte. Der Germane stand auf und lachte auf. Komm schon, großer Krieger. Er schlug ihm freundschaftlich auf den Rücken. Suchte die Stelle nach Gefahren ab. Nur um dann ein paar Schritte Anlauf zu nehmen. Mit Schwung sprang er in das Kühle nass. Mit angezogenen Beinen. Viel Kraft und weiten Wasserspritzern landete er im kühlen Nass.
    Er konnte stehen. Das merkte er als er die Beine ausstreckte. Der Kopf kam aus dem Wasser. Baldemar pustete das Wasser fort und strich sich die Haare nach hinten. Denn nicht alle lagen wie sie sollten, nachdem er den Kopf nach hinten geworfen hatte.
    Erwartungsvoll sah der Marser sich nach Bashir um.

    Baldemar bemerkte das Septima sich nicht für das Gespräch interessierte. Warum auch? Das tat sie nie. Bestimmt war es nicht wichtig genug. So war er in der Verantwortung. An sich gut, das sein Gegenüber ebenfalls keinerlei Interesse mehr zu haben schien. Der Marser machte es dem Optio gleich und steckte sein Sax weg. Der glaubte Septima hatte Langeweile? Er zuckte mit den Schultern. Sah zu ihr. Bevor er wieder den Optio fixierte. Wie du meinst. War seine ehrliche Antwort. Sie war wertfrei betont. Für den Germanen nur eine reine Feststellung.


    Sie würden auch noch schwimmen dürfen? Leicht grinste der Germane. Viel Vergnügen, dabei. Wünschte Baldemar dem Römer nicht ohne Hintergedanken. Bei dem Befehl den gleichen Weg zurück zu nehmen sah Baldemar neugierig die Soldaten an. Sein Blick ging auch zum eher direkten Weg. Wäre sicher interessant dem zu zu sehen.
    Als die Soldaten sich abwandten sah Baldemar keinen Grund mehr für die Vorsicht. Er gab einen Wink und die anderen Sklaven lösten ihre Formation auf. Die Anspannung wich. Die Erleichterung machte sich hier und da durch ein leises, überwiegend nervöses Lachen bemerkbar. Sein Blick ging zu Septima. Dann zu den sich abwendenden Soldaten. Er verharrte auf der Stelle. Nachdenklich.

    Nur sie beide. In einem Zweikampf. Nein, im Ringen. Etwas was Baldemar noch nie nach den römischen Regeln getan hatte. Er war jemand der sich gut raufen konnte. Boxen machte ihm Spaß. Dann konnte dies nicht viel schwerer sein. Dachte er.
    Die Frage nach der Axt kam nicht ganz unerwartet. Vielleicht würde der Römer ihm ja eine ähnliche geben können. Das Blatt war etwas größer. Sie hatte eine Rundung an den Enden. Er überlegte. Seine Hände formten in der Luft die Form der Axt nach. Mit der Rundung hatte er viel Erfahrung. Er war gut darin seinen Gegner damit zu entwaffnen. Sie unterstützte auch die Abwehr. Man konnte sie schlechter werfen. Aber Schwund gab es ja überall.
    Werde ich Zeit zum Üben haben? Eine nicht ganz unwichtige Frage für den Germanen. Denn er plante bereits sich das Wissen von Ursus' Leibwächter zu nutze zu machen.

    Mit zunehmendem Reden wurde Baldemar gelassener. Locker lagen die Beine gekreuzt übereinander und wippten leicht. Der Halm fand immer wieder den Weg in seinen Mund. Aber er störte kaum noch beim Reden. Abfällig atmete er aus. Die Sklaverei war also eine Säule der Gesellschaft? Und wenn diese Säule bröckelt? Für Baldemar war es natürlich mehr als nur das Leiden von Wenigen. Das Leid der Welt? Dagegen würde er nicht ankommen können. Römer dachten so. Und es hatte keinen Sinn etwas anderes zu sagen. Er pfiff leise durch die Zähne die Luft aus.
    Er nickte. Das hatte er erwartet. Der Sklave würde verkauft werden. Seine Frage aber war anders gemeint gewesen. Ein Schnalzen. Eine Pause. Ich meinte, wenn er nach der Freilassung nicht bei dir arbeiten will.
    Für den Marser war es durchaus denkbar, das es viele Sklaven gab die sich ab und zu verweigerten. Genau wissen konnte er es nicht. Nein, wohl kaum. Er verstand was Ursus meinte. Einen Sklaven konnte man nur gut behandeln, wenn er unterwürfig war. Das war doch ein Teil dieses Systems. Auch wenn er es nicht mochte. Er sah es.


    Ein in der Sklaverei geborener würde die Freiheit nicht verstehen. Das sah er ein. Was das Schicksal dieser Menschen nur noch grausamer machte. Etwas was der Germane niemals würde ändern können. Und ein so großer Menschenfreund war er auch wieder nicht. In seiner Heimat gab es auch Sklaven. Manche der Sklaven des Römers wirkten sogar fröhlich. Alle, das musste er zugeben, waren ohne Angst. Das war selten genug.
    Ja. Das ist wahr. Nein, er konnte nicht widersprechen. Der Römer hatte recht mit seiner Aussage. Baldemar sah wieder in den Himmel. Er dachte nach. Er erinnerte sich an den Rundgang mit Ursus. Da gab es die eine Frage. Er sah auf und den Legaten an. Nein, noch war es nicht so weit. Der Marser würde es schon erfahren, wenn der Römer würde sprechen wollen. Ob es wohl um eine Frau ging? Ging es nicht immer um Frauen? Er grinste. Ein kleiner Schubser an die Seite von Ursus.
    Du hast viele Männer. Ungewöhnlich. Ein Schnalzen unterstrich diese Worte. Er war gespannt ob Ursus ihn richtig verstehen würde.

    Der B. Weiter kam Baldemar nicht. Denn der Ball war schnell bei ihm und er auf dem Boden. Marei zeigte wie sehr sie mit ihrem Herzen dachte. Schnell war sie bei ihm. Der Germane strich ihr über den Kopf. Nein. Lachte er auf. Dann drohte er mit dem Wurf. Breit grinste er. Papa. Seine Augen leuchteten. Wie gut das das Werfen weiter ging. Er konnte so verschleiern, wie ergriffen er war.


    Ja, gerne. Hatte er noch bestätigt, was er ihr dann gezeigt hatte. Ja. Lachte er erneut. Er beobachtete ihre Energie. Stolz sah er zu, wie sie umsetzte, was er gesagt hatte. Sie rief sehr übermütig. Marei schien zu versuchen den Ball nach dem Werfen einzuholen. Höher. Rief er ihr zu. Seine Hände zeigten es ebenfalls an. Wenn sie höher werfen würde, hatte sie vielleicht eine kleine Chance. Von seiner. Seiner Tochter angesteckt, rannte er mit ihr.
    Das eine mal ergriff er ohne nachzudenken die Kleine. Rasch hob er sie im Laufen in die Luft, damit sie den Ball würde fangen können. Er vergaß sich. Er war der Marser. Der Vater.

    Ihr frisches Wesen tat Baldemar gut. Der Germane lächelte. Er sah ihr zu, wie sie den Ball fing. Er nickte und machte eine entsprechende Handbewegung, damit sie werfen würde. So ging es einige Male hin und zurück. Mal warf er weiter links. Mal weiter rechts. Mal höher. Mal niedriger. Mareis Fröhlichkeit wirkte ansteckend. So warf Baldemar sich sogar das eine oder andere mal hin, als er den Ball zu fangen versuchte.
    Kannst du schon mit einer Hand werfen? Dabei machte Baldemar eine entsprechende Bewegung. Er zeigte ihr langsam und genau was er meinte. Dann trat er zu ihr, um ihre Haltung zu korrigieren. Damit es ihr leichter fallen würde weit zu werfen. Vielleicht gefiel es ihr ja, wenn sie weiter würde werfen können. Er selber zeigte ihr wie weit er werfen konnte. Er strengte sich natürlich nicht an. Nur eben so weit, das es anspornte.

    Die Verzögerung in der Erwiderung der Umarmung durch Bashir nahm Baldemar nicht wahr. Wenn, war es ihm nicht wichtig. Das Lacher wurde vom Germanen zurück gegeben. Er stockte als der Pather hustete. Dann dieses Strahlen. Der Marser grinste breit. Ja, dein R. Schmunzelnd sah er ihn an. Er konnte also nicht sehr gut schwimmen. Kein Wunder bei dem *R*. Ja. Ich kann ganz passabel schwimmen. Und er liebte es. Der Germane sah zum Wasser. Dann wieder fragend zurück. Na, was ist? Eine kleine Abkühlung? Er nickte zum Wasser. Ging bereits die ersten Schritte. Übermut ergriff ihn. Der Germane zog am Stoff der Tunika. Sie fiel. Dann das Hemd. Die Hose. Die Schuhe zwischendurch. Ein wenig schwimmen im Rahmen dieser Bäume. Das klang gut.

    Die Stille gefiel dem Germanen. Er sah in den Himmel. Atmete tief durch. Wartete. Also hatte er Ursus richtig eingeschätzt. Der weitere Erklärung lauschte der Mareser ein wenig gespannt. Der Römer zeigte wieder seinen Hang zum Reden. Es störte Baldemar allerdings nicht wirklich. Es war durchaus interessant was er hörte. Einerseits verstand er aber andererseits widerstrebte es ihn, über Sklaven nachzudenken.Bei dem Gedanken an einen Römer als Sklaven unter Römer war ihm das Grinsen nicht mehr weg zu nehmen.
    Zumindest kam mit dem was Ursus sagte das Ziel näher, einmal freigelassen zu werden. Was denkst du über Sklaventum gegen deren Willen? Baldemar sprach ein wenig rau. Den Halm nahm er sich aus dem Mund und spielte mit diesem gedankenverloren.
    Und wenn der Sklave kein Interesse daran hat für dich zu arbeiten? Wie viel Freiheit lässt du zu?
    Seine Beine wippten leicht. Am Ende pfiff er leicht abfällig und doch amüsiert durch die Zähne aus. Für Baldemar gab es nichts wertvolleres als die Freiheit. Er kannte sie länger als dieses Leben. Eine Arbeit? Der Marser brauchte nur seine Heimat. Er wusste wie das Leben lief.
    Freiheit ist für manche nicht so zweischneidig wie du denkst, Ursus. Dabei stieß er ihn leicht von der Seite her an. Sein Blick ging in die Ferne. Das er den Römer nicht so ansprach wie dieser es verlangt hatte, störte Baldemar nicht. Nicht jetzt. Später würde er wieder darauf achten den Römer am besten gar nicht irgendwie mit Namen oder Bezeichnung anzusprechen.

    Morgen Früh? Der Marser dachte einen Moment nach. Das war zeitig. Dann würde er an diesem Abend noch den Nubier ansprechen müssen. Zu bald? Er grinste. Gut. Morgen Früh. Ja. Er würde keinen Rückzieher machen. Er nicht. Es war gut das der Römer nicht an Regeln dachte. Baldemar kannte keine davon.
    Er nickte und ging nach den Deutungen des Legaten. Spezielle Kampfäxte? Für Baldemar war es gleich. Er konnte mit allem umgehen was ansatzweise eine Klinge hatte. Jedenfalls dachte er das immer von sich.
    Ich selbst nehme eine normale kleine Axt. Er erinnerte sich an seine Heimat. An den Schmied. Nur das unser Schmied sie mir etwas verändert hatte. Für den Marser reichte diese Antwort. Denn für alle konnte er nicht sprechen. Manche nahmen Äxte. Manche kaufte etwas bei Römern. Manche nahmen nur das Sax. Seine Schultern zuckten leicht.

    Auch wenn Baldemar ursprünglich wirkte. Er selber verglich sich mit der Wala oder dem Goden. Die bei weitem wesentlich ursprünglicher waren. Das zu erklären würde zu lange dauern. Zu viele Wörter brauchen. Es war interessant wie Ursus über sich selbst sprach. Es schloss sich eine Pause an. Aber mit Menschen. Stellte er ruhig fest. Der Römer schien tatsächlich eher mit Menschen verbunden zu sein. Das sah man allein an seinem Verhalten den Sklaven gegenüber.
    Ursprüngliche Ansichten? Was meinst du? Baldemars linker Arm ging vom Kopf weg. Über das Gras. Er zupfte einen Halm aus dem Boden. Dieser landete dann in seinem Mundwinkel. Lässig spielte er damit während er sprach. Was seiner Stimme einen seltsamen Ton gab.
    Man kann Ursprünglichkeit lernen. Sie waren auf dem besten Weg dahin.

    Waffenloser Kampf?Hmm. Abschätzend musterte Baldemar den Römer. Das konnte tatsächlich interessanter werden. Er nickte. Ja. Eine kurze Pause. Wann? Ein Grinsen begleitete seine Worte. Der Marser wusste, das er durchaus verlieren konnte. Er würde es darauf ankommen lassen. Es könnte in der Tat ein durchaus ausgewogener Kampf werden. Wenn er nicht sogar verlieren könnte. Denn im Ringen hatte Baldemar weniger gute Übung. Ursus hingegen Trainierte täglich mit dem Nubier. Er sollte sich mal mit Cimon darüber unterhalten.
    Ja. Antwortete er die Frage ob er tatsächlich ein Sax hatte. Einen Gegner würde der Legat also suchen. Gut. Baldemars Stimme klang gelassen. Sein Kopf legte sich etwas schräg. Er grummelte etwas und nickte schließlich. Dann folgte er der besagten Richtung, die Ursus vorgab. Dumme Fragen bin ich gewohnt. Knurrte er etwas unwillig. Der ein oder andere Römer sprach eben nicht immer nett mit Sklaven. Allein immer diese Fragen nach dem 'Besitzer'. Nach dem Ziel. Sowas konnte wirklich nerven. Ein Wunder das Baldemar noch keine Schlägerei mit irgendjemanden angefangen hatte. Sicher nur weil er oft an Frija und Septima dachte. Das bewahrte ihn heufiger vor Fehlern. Nicht immer. Aber ausreichend. Hinzu kam, das der Germane sich eher selten von sich aus in die Stadt machte. So interessant war die auch wieder nicht.
    Noch einmal sah er sich um. Fixierte den einen oder anderen Soldaten. Die Übungen. Sein Nicken war durchaus anerkennend.

    Grinsend beobachtete er Marei. Der Hortus schien ihr zu gefallen. Er sah sich um. Die Wildnis. Die Wälder waren besser. Aber das hier war ausreichend. Er zuckte als sie auf dem Hintern landete. Sie schien unverletzt. Erleichtert pfiff er die Luft hinaus. Barfuß. Sie hatte Gewschmack. Der Rasen fühlte sich bestimmt gut an.
    Sie sprach ihn an. Er sah verwundert an sich herunter. Schulter zuckend zog auch er sich die Schuhe aus. Es konnte nichts schaden. Ein, zwei Schritt auf dem Rasen. Ja, durchaus angenehm. Papa? Noch immer klang es fremd. Dennoch angenehm. Daran musste er sich erst noch gewöhnen.
    Marei erklärte, wie er werfen sollte. Ein Nicken. Er war dran? Er ließ sie noch einmal hüpfen und warf ihr dann den Ball zu. Er warf leicht. Eben so, das sie ohne Probleme den Ball würde fangen können. Das machte Spaß? Erst einmal abwarten. Allein sie zu beobachten machte Freude.