Beiträge von Baldemar

    Ein Gegner war also kein Problem. Gut. Er stand nicht zur Verfügung? Baldemar pfiff durch die Zähne. Schade. Aber er hätte es sich denken können. Es war nur logisch, das Ursus zusehen wollte. Er war keine Herausforderung? Der Marser grummelte etwas und verdrehte nur leicht die Augen. Das war ein Grund aber kein Hindernis.
    Ich besitze ein Sax. Das einzige was er aus seiner Heimat noch hatte. Es gab Äxte? Nur was für welche? Er zuckte mit den Schultern. Er selber wusste nicht ob sie gut sein würden. Ursus wollte also sehen was er tun konnte. Das war eine hervorragende Idee. Gut.
    Es war nicht unklug, zu verschweigen, das der Legat nach Beutestücken schauen würde. Baldemar freute sich bereits auf einen Übungskampf. Das sollte er wirklich öfter tun. Und er sollte sich vorbereiten. Am besten mit Cimon. Der wusste wie die Römer kämpften. Der Germane entwickelte einen Plan. Abwartend sah er Ursus an. Ob ihm nun die Worte ausgehen würden? Er grinste bei diesem Gedanken. Aus irgendeinem Grund wurden die Menschen in seiner Umgebung zunehmend schweigsamer. Zumindest meistens.

    Lachend bestätigte Baldemar Ursus' Worte.Ja. Es klappte in der Tat ganz gut. Überraschend gut. Noch einmal dachte er an die Melodie. Die Fragen überraschten den Marser. Er? Ob er Ursprünglich war? So oft dachte er nicht darüber nach. War er das? Vielleicht. Antwortete er zunächst. Ursprünglich. Was bedeutete es genau? Was dachte er darüber? Baldemar betrachtete sein Leben. Sich selbst. Er würde lieber in einer Hütte in seiner Heimat leben als im noblen Rom. Alle Vorteile der Römer gaben ihm nicht, wofür er lebte.
    Ja. Könnte sein, das ich ursprünglich bin. Bist du es? Er dachte bereits, das er die Antwort kannte. Dieser Römer würde sich in einem Dorf seiner heimatlichen Gaue sicher nicht wohl fühlen. Aber was bedeutete das schon? Konnte ein Römer nicht auf seine Art ursprünglich sein?

    Seine ganze Aufmerksamkeit galt dem Augenblick. Der Gedanke an den Kampf. An Übungen verlieh ihm ein Lächeln. Er nickte. Wendigkeit eingetauscht gegen den besseren Schutz. So war es. Aber wenn man damit umgehen konnte, war man im Vorteil. Natürlich am Besten in einem Wald. Oder zumindest im unwegsamen Gelände.
    Ein Sax. Eine Axt. Ein Gegner. Er grinste bei dieser Antwort. Dabei kam ih wieder etwas in den Sinn, das er diesmal aussprach. Nicht zwingend in dieser Reihenfolge. Es würde interessant sein, sich die Waffen erst zu erobern. Sein Grinsen zeigte, wie ernst er seine Aussage meinte. Sicher waren diese Soldaten besser ausgebildet. In ihrem Kampf. Nicht in seinem. Mann gegen Mann. Da sah er seinen Vorteil. Er war geübt. Er war motiviert.

    Er wollte das Ergebnis also sehen und hören. Das steigerte Baldemars Ehrgeiz. Ja. Das sagte, wie so oft alles aus. Der Marser würde sie bauen. Würde sie Ursus zeigen. Er stellte sich bereits vor, wie es klingen musste. Mit Trommeln würde es um einiges besser werden. Um einiges.
    Der Spaß ging in die nächste Runde. Er lachte. Was ist das hier dann? Er brauchte einen Moment um weiter reden zu können. Ein germanisch-hispanisch-römisches Trio? Was für eine Wortschöpfung. Und das von ihm. Manchmal überraschte Baldemar sich selber.


    Die göttliche Fügung war kein leichtes Thema. Der Germane wartete. Wer weiß? Ja. Antwortete Baldemar ähnlich knapp wie Ursus. Sie konnten es nicht wissen. Ob er damit eng verbunden war? Baldemar schloss die Augen und pfiff melodisch durch die Zähne. Eine kurze Melodie. Die Melodie, die der Gode damals den Gesang der Bäume genannt hatte. Er ließ es noch auf sich wirken. Sein Schweigen wurde durchbrochen indem er versuchte dies eben in Worte zu fassen.
    Pferde, Gras, Gesang. Ja. Es ist alles am Ende Natur. Natur ist von Göttern gegeben. Seine Stimme klang ernst. Für ihn war es wirklich mehr als nur ein bisschen singen. Oder ein bisschen reiten. Alles war irgendwie verbunden. Es gab Kraft.
    Ursprünglich. Ja, genau das war es...ursprünglich.

    Ja. Grummelte Baldemar. So verschieden waren sie doch nicht. Das wichtigste aus den Folgeworten war wohl der Unglauben des Römers mit einer Axt kämpfen zu können. Der Marser dachte nach. Die Schultern zuckten. Sicher stellte Ursus sich etwas falsches vor. Also zeigte er die ungefähre Größe einer handlichen Kleinaxt. Es geht. Man kämpft mit zwei Klingen. Mit der Axt kann man den Gegner angreifen, abwehren und auch entwaffnen. Ja, eine Axt und ein Sax. Eine gute Kombination. Er grinste. Baldemar kämpfte wirklich gerne mit den beiden Waffen gleichzeitig. Lieber als mit einem Schild. Für den Kampf Mann gegen Mann im Wald war es in seinen Augen auch effektiver. Ich kann's dir zeigen. Knurrte Baldemar leise. Der Gedanke so kämpfen zu können gab seinen Augen etwas düsteres.

    Woher wusste er es? Eine gute Frage. Keine Ahnung. Sagte er nur knapp. Er stellte sich vor, wie er es machen könnte. Er sah sogar kurz das Endprodukt vor Augen. Einfach versuchen. Das war ehrlich. Baldemar war jemand der einfach so los legte. Der es einfach versuchte.
    Die Überraschung des Römers kam nicht unerwartet. Ja. Bestätigte der Marser erneut, das er es dem Pferd überlassen hatte. Das Grinsen meinte der Germane tatsächlich hören zu können. Also erwiderte er es ein wenig stärker noch.
    Ein kluges Pferd das ER da hatte? Baldemar lachte kurz. Der Gedanke klang gut. Sein Pferd. Es wusste das sie sich treffen würden? Auch ein interessanter Gedanke. Er ließ es sich noch einmal durch den Kopf gehen. Ja. Mein Pferd ist klug. Sein Pferd. Er musste mit in das Lachen einsteigen. Er genoss die Sonne. Die Wärme. Für ein römisches Pferd ist er wirklich sehr weise. Was für ein Gedanke, das die Götter vielleicht sogar eingegriffen hatten? Vielleicht sogar Tanfana selbst? Oder nur die Geister der Wildnis? Also war es vorbestimmt, meinst du? Hmm. Baldemar gefiel dieser Gedanke besser als der reine Zufall.

    Nur wenn es um das Leben ging? Baldemar zuckte mit den Schultern. So oder so ähnlich. Ja. Bestätigte der Marser die Macht, die der Rich hatte. Dabei zeigte er den Respekt, den er vor Alrich noch immer empfand. Die Gedanken mit dem kranken Verstand würde der Germane sicher unterstützen. Würde er sie kennen. Er dachte dabei an einen Satz. An einen Goden, den er einmal gekannt hatte. Gib Menschen Macht und du siehst ihr wahres Gesicht. Alrich hatte ein gutes Gesicht gehabt.
    Der Germane sprach gerne wenig. Warum ahnte er nicht. Es gefiel ihm. Nur das nötigste reichte. Mehr war nur um den anderen zu verwirren. Wer viel redete hatte nicht zwingend recht. Waffen waren ein gutes Thema. Was konnte er wohl am besten? Sax, Axt und Faust. Wobei er sich an sein letztes Ringen unter Männern erinnerte. Ein schiefes Grinsen zeigte, das er noch lernfähig war. Mit Dolchen oder Knüppeln gab er sich weniger zufrieden.

    Im Lachen unterbrach der Germane sich. Er dachte über die Kindheit nach. Er selbst hatte auf allem möglichem herum getrommelt. Nicht schön aber oft. Cimon? Er überlegte. Dann diese andere Frage. Baldemar zog die Luft mit einem schnalzenden Laut durch die Zähne ein. Ein Nicken. Ein Grinsen. Wir sollten fragen. Denn egal was er vermutete. Sicher sein konnten sie nur, wenn sie den Nubier fragten, ob dieser mit der Trommel umgehen konnte. Die andere Frage ging ihm noch durch den Kopf.
    Noch nie. Aber ich kriege das hin. Holz und Tierhaut. Es würde dauern. Er würde einiges falsch machen. Aber am Ende würde er es hin bekommen. Da war er sich sicher. Das es schneller gehen würde, wenn ihm jemand helfen würde, der in Musik etwas belesener war, kam ihm nicht in den Sinn. Das war nicht seine Art Dinge zu erledigen.


    Der Marser folgte dem Blick des Römers. Dann ließ auch er sich zurück sinken. Die Hände verschränkt hinter dem Kopf. Warum diese Wiese? Die stumme Frage war vergessen. Er kreuzte die Beine übereinander und sah in den Himmel. Burrus ist hier stehen geblieben. Knapp und ehrlich. Zuerst waren sie durch die Gegend geritten. Hatten einen besonderen Ort besucht. Aber ohne Bashir war es falsch. So war es weiter gegangen. Bis das Tier stehen geblieben war. Nach einem Blick. Nach einem Durch atmen, war es entschieden gewesen.
    Wo dieser Ort nun lag war ihm weniger wichtig gewesen. Es war nur wichtig, das er hier alleine war. Nun war es anders. Nun war es wichtig das Ursus dabei war. Ein Bruder, mit dem er zumindest in diesem Moment ruhig und gelassen sprechen konnte.

    Bashirs Worte klangen ehrlich. Klangen tief. Baldemar nickte und hielt sich dabei auch kurz die Hand auf die Brust. Ja. Bestätigte er. Sein Finger spielte einen Moment mit dem Stoff der über seinem Herzen lag. Die Hand sank. Sein Blick wurde ferner. In die Heimat.
    Er ging wortlos zu dem Pather. Ein Krüppel? Wie er von Germanien sprach. Der Marser stand vor Bashir und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Der Kiefer arbeitete. Die andere Hand griff nach dem Arm. Ruckartig zog er den Pather in die Arme und hielt ihn einen Moment fest. Ohne etwas zu sagen ließ er wieder los. Ich verstehe. Sagte er schlicht.
    Sein Blick ging zu dem Bein. Er grinste. Seine Augen prüften Bashir. Krüppel? So schlimm ist dein R auch wieder nicht.


    Er hoffte sich richtig ausgedrückt zu haben. Mit Worten konnte er es nicht so gut. Bashir hatte es verdient so zu leben, das er sich wohl fühlte. Mogontiacum. Nicht so fern seiner Heimat. Ein freundschaftlicher Schlag auf den Oberarm. Ein Nicken. Sie sollten wirklich bald mal einige Becher zusammen trinken. Kannst du schwimmen?
    Früher war er oft zum nahen Fluss des heimatlichen Dorfes gegangen um mit seinen Freunden zu schwimmen. Für die Frauen badeten sie. Sie waren sehr reinlich. Wobei die Männer eher spaß am Wettschwimmen hatten. Als Heranwachsende sogar am Damm bauen. Sein Grinsen ging in die Ferne.

    Baldemar war zufrieden. Die Geste hatte sich gut angefühlt. Auch die Reaktion war positiv. Die Entspannung war dem Marser deutlich anzusehen. Die gute Stimmung ließ der Germane sich nicht so schnell nehmen. Es schien gerade richtig. All die Wut die er in sich hatte war vergessen. Zumindest für den Augenblick. Baldemar lachte. Die Vorstellung eines kleinen Ursus, der auf einer Trommel herumschlug war einfach zu erheiternd.
    Dann sollten wir besser auf die Trommeln verzichten. Er selbst hielt sein Können mit Trommeln eher als mittelmäßig. Dabei dachte er an das Flötenspiel seiner Frau. Aber ihren Namen würde er nicht ungefragt ins Gespräch einbringen. Er würde sie zuerst fragen müssen.
    Nun schwieg er erneut. Der Marser lehnte sich leicht zurück und genoss die frische Luft. Die Beine bewegten sich leicht. Den Takt dafür dachte er sich. Die Finger spielten auf dem Rasen. Doch jetzt wollte er nicht singen. Er wollte von Freiheit träumen. Diesen Augenblick auskosten. Seine Augen prüften abermals Ursus. Sein Blick fragte stumm. Was jetzt?

    Jetzt ging es ins Eingemachte. Er schnalzte. Er dachte nach. Baldemar war doch kein Rich. Auch wenn er gut mit Alrich konnte. Wirklich drüber nachgedacht hatte er nur selten. Ja. Er befragt das Thing. Er selber entscheidet. Oder lässt das Thing abstimmen. Die Regeln? Was für Fragen hatte der Römer nur auf Lager?


    Mit einem guten Met würde es besser gehen. Er grinste breit. Er muss bei bestimmten Entscheidungen. Wenn's ums Leben geht. Ja, das wusste er. Das Hatte Baldemar einmal miterlebt. Als sie abgestimmt hatten, ob der betreffende Krieger ins Moor kommen sollte oder verbannt wurde. Wenn es nicht gefiel? Er grinste erneut. Sein Gedanke verfestigte sich. Der Rich entscheidet. Es gefiel doch niemals jedem alles. Aber dem Rich beugte man sich. So war es. Er schützte alle. Er kümmerte sich. Er entschied. Die Krieger gaben dafür ihre Arbeit. Ihre Waffenkraft. Und folgten ihm. Seine Schultern zuckten leicht.
    Sowas bespricht man bei uns mit einem Met. So war es. Der Marser bekam leuchtende Augen. Er sollte sich mit Cimon einigen? Ihn fragen? Beim Versorgen des Pferdes? Abfällig pfiff er kurz. Das Reiten war ihm schon weitaus wichtiger. Aber er würde es irgendwie hin bekommen. Gut. Sagte er also nur. Damit war es für Baldemar erledigt. Er verkniff sich eine bissige Bemerkung. Etwas in der Art, wie gnädig es war, das er das durfte. Allerdings war er nicht so dumm es sich sofort wieder zu verscherzen.

    Der Mann befahl. Die Männer gingen dem nach. Langsam. Wohl als zeichen. Baldemars Mundwinkel zuckten. Abfällig pfiff die Luft zwischen seinen Zähnen kurz hindurch. Der Mann aber vor ihm ließ das Schwert nur sinken. So machte auch Baldemar es. Dabei achtete er auf die Bewegungen der restlichen Soldaten. Die Frage war wohl eher etwas für Septima. Doch er wollte sie noch nicht mit einbeziehen. Noch war es nicht sicher. Nicht in den Augen des Germanen. Seine Augen besahen prüfend den Römer, der mit ihm sprach. Der mit dem langen Namen. Irgendetwas wie Discus. Nein. Priscus. Römische Namen waren nicht das Leichtste. Dabei sich immer so ähnlich. Aber ja, etwa so in der Art hieß der Mann.
    Baldemars Stimme klang rau. Nicht zwingend unhöflich. Der Körper war angespannt. Ja. War seine erste knappe Antwort. Sie sagte alles nötige aus. Baldemar gefiel diese Situation nicht. Und ihr? Er deutete mit dem Sax grob in die Richtung der Soldaten. Habt Langeweile? Sein Grinsen wurde deutlicher. Könnt nicht schwimmen? Er sprach irgendwie zu viel. Es wurde ihm bewusst, das Septima hinter ihm stand. Seine Art gefiel ihr nicht immer. Aber er hatte für ihren Schutz zu sorgen. Ohne zu wissen, was genau hier vor ging, würde er sie nicht vorbei lassen.


    Wobei er genau wusste, das sie ihn mit wenigen Worten zurück halten konnte. Er hatte sich bereits einmal mit Ursus angelegt. Heute auch einmal wohl mit ihr. Nur weil er sie falsch angesprochen hatte. Gefallen musste es ihm nicht. Würde es nicht. Doch was ihre Sicherheit anging, kannte der Marser keine Kompromisse. Ganz oder gar nicht. Würde er jeden in ihre Nähe lassen, nur weil er eine schicke Rüstung trug, konnte er gleich aufgeben. Er ahnte bereits, das er gerade ein wenig übertrieb. Seine Vorsicht aber war weder grundlos noch überflüssig. Lieber einmal mehr übertreiben als einmal zu versagen.

    Das Lachen des Pathers tat gut. Er achtete nicht darauf, wie Bashir ab stieg. Er sah nicht die Verletzung. Das war nichts, was einen Mann. Einen Krieger ausmachte. Baldemar sah sich um. Er ging auf das Wasser zu. Seine Hände fuhren über die Baumrinde eines der Bäume. Er drehte sich. Die Arme ausgebreitet. Tief durch atmend. Wenn Frija doch nur da sein könnte.
    Langsam sah er zu Bashir. Wir sollten es öfter versuchen. Es ist sehr schön. Er schwieg wieder. Was für ein wunderbarer Ort. Die Götter der Heimat mussten ein Einsehen mit den Sklaven der Römer haben. Sie waren also noch da. Tanfana hatte ihn nicht verlassen. Ja. Grün wie die Heimat.
    Überrascht sah er dann zu Bashir. Hatte er es richtig verstanden? Hatte er zuvor nicht richtig zugehört? Oder erst jetzt erfahren? Du warst da? Germanien?
    Sein Lächeln wurde breiter. Etwas über das man sprechen konnte. Wenn man denn sprechen wollte.

    Ursus schien noch immer nicht genug gefragt zu haben. Wie seltsam neugierig dieser Römer war. Baldemar zuckte mit den Schultern. Jetzt sollte er auch noch das Thing erklären. Seine bissige Antwort verkniff er sich. Sein Grinsen aber zeigte, das sie da gewesen war. Ja, den Römer als Angeklagten beim Thing. Das hätte was.


    Alle Krieger. Also Männer. Ja. Ausgeschlossene Männer? Er dachte ernsthaft darüber nach. Das mochte gehen. Wenn sie keine Krieger sind. Aber wie genau das sein sollte? Vielleicht die Sklaven und Knechte? Etwas in der Art. Eben keine Krieger. Was wurde besprochen? Er schnalzte ein wenig abfällig. Zu abfällig? Eben so wie es seine Art war.
    Alles was das Dorf angeht und der Rich nicht alleine entscheiden will. Wieder eine Kurze Pause. Das Reden wurde langsam zur Arbeit. Dafür müsste er bezahlt werden. Am besten mit Bier und Met. Sein Grinsen wurde viel sagend. Oder nicht kann.
    Pflicht. Der Germane sah Ursus direkt in die Augen. Wollte der eine ehrliche Antwort? Wer es nicht wollte, sollte nicht fragen. Die Mundwinkel zuckten. Ebenso wie die Schultern. Einige Augenblicke war der Marser tatsächlich überfragt. Dementsprechend schwieg er zunächst. Es gab kaum etwas gutes. Was mochte er? Pferde. Er nickte. Reiten und kämpfen. Übungen zu machen. Das er Cimon und Ursus bereits beobachtet hatte, bevor er ihrem Training beiwohnen hatte müssen, verschwieg er. Singen konnte er kaum benennen. Es war keine Pflicht. Es war seine Verbindung zu den Göttern. Nichts was er mit einem Römer teilen würde. Niemals. Das dachte sich der Germane so. Ohne es besser zu wissen.

    Sie lachten gemeinsam. Baldemar hinterfragte es nicht. Nicht mehr. Er nickte. Zur Bestätigung schlug er Ursus brüderlich, mit der Faust, gegen die Schulter. Gut das er da war. Er pfiff zwischen dem Lachen durch die Zähne. Der Ernst zeigte sich bei Baldemar in den Augen. Der Marser beobachtete den Römer prüfend. Der Blick schien fern. Er wartete.
    Die Antwort schien ehrlich. Ehrlich und tief gehend. Er war also da gewesen. Baldemar nickte. Du hast ES gefühlt. Das ist gut. Es war ein Zeichen. Eines das der Germane nicht zu deuten wusste. Aber er ignorierte es nicht. Ohne Wala bedeutete es nicht, das es keine Zeichen gab. Und er dachte nicht. Wie der Germane. Man ließ es einfach geschehen. Nein, er beleidigte ihn nicht. Nicht im Geringsten. Trommeln? Er schwieg. Er dachte nach. Er fühlte es in sich. Ja, Trommeln. Das wäre Heimat. Das würde so tief gehen. Kannst du Trommel spielen, Ursus? Grinsend erforschte er die Augen des Römers. Wie er ihn nannte war ihm egal. Hier und jetzt zählte es für den Marser nicht. Ob es gut oder schlecht war, würde sich sicher zeigen.

    Die Arme locker vor der Brust verschränkt wartete Baldemar auf Marei. Sie hatte es wieder gesagt. Papa? Er grinste. Sie glaubte also das er warten würde. Der Marser nickte. Anders hatte er es nicht gedacht. Beim Warten lehnte er sich gegen die Wand. Irgendetwas hörte er da. Die Mundwinkel zuckten.
    Sie hatte ihn gefunden? Er drehte sich zu ihr um. Fang? Was? Der Ball schlug gegen ihn und prallte ab. Dann lag er vor seinen Füßen. Baldemar zuckte mit den Schultern. Schließlich hob er den etwas platt aussehenden Ball auf. Prüfend besah er sich das Spielzeug. Hm. Grummelte er. Der Germane ging dabei schon einmal los Richtung des Hortus. Dann wollen wir mal. Sagte er schließlich.


    Die Suche dauerte nicht lange. Er wusste wo er den Hortus zu vermuten hatte. Es war schön. Der Marser grinste Mraei an. Er ahnte noch nicht, was sie mit 'spielen' gemeint hatte.

    Baldemar machte es Ursus nach. Er machte es sich so um einiges bequemer. Guter Zufall. Er grinste. Ein Nicken begleitete dies. Er war nicht so populär? Das Grinsen wurde zunehmend schräger. Dummkopf? Der Marser lachte auf. Ja. Bestätigte er knapp alle Worte des Legaten ohne zu deutlich zu machen, was er damit meinte. Sie saßen nun beide mit ausgestreckten Beinen da. Nebeneinander, mit den Oberkörpern zueinander gewandt.
    Gut das ich da bin. Sagte er erheitert. Aber auch ehrlich. Baldemar dachte über einiges nach. Die Sonne wärmte immer mehr sein Herz auf. Der Nachhall des Gesangs tat sein Übriges. Er schien sehr entspannt und zufrieden.
    Was hast du gefühlt? Was gedacht? Der Germane wollte das Ursus darüber nachdachte. Darüber sprach. Ihm war es wichtig. War es auch Ursus wichtig? Er hatte einen Plan, wie dies nun laufen sollte. Blieb abzuwarten, ob der Römer mitmachen würde.

    Langsam wurde der Römer wirklich lästig. So viele Fragen hatte Baldemar noch nie gehört. Aber es sorgte auch dafür, das er nachdachte. Das er dafür dankbar war, sagte und zeigte er nicht. Er atmete tief ein. Grummelte in Gedanken versunken. Er konnte nur für seine Gaue, seine Sippe sprechen.
    Das Thing. Es nimmt den Jungen als Mann auf. Wie war es gewesen? Er erinnerte sich lächelnd. Der Vater, der Rich oder ein Vertrauter stellt den Jungen vor. Die Mundwinkel zuckten leicht. Um eine Frau werben. Er dachte an die wundervolle Frija. Sein Gesicht zeigte ein warmes Lächeln. Er nickte aber nur. Eines gab es aber noch. Bei uns ist das so.


    Saturnus war durchaus ein gutes Thema. Er verstand. Dann änderst du was du kannst. Anerkennend blickte er dem Legaten in die Augen. Denn mit solchen Mitteln die Menschen mitreißen zu wollen war, für Baldemar, ein guter Charakterzug an einem Menschen. Eher Vergnügen als Pflicht? Er nickte. Ja. Sagte der Marser knapp. War es nicht immer so? Menschen waren schwach. Für den Rest hatten sie ihre Götter. Meist erst wenn es ihnen schlecht erging. Ohne nachzudenken sprach er es dann aus. Pflicht kann Vergnügen sein. Er selbst sah es damals in seinem Dorf so. Es hatte Pflichten gegeben, denen er gerne nachgekommen war. Etwas ähnliches würde er niemals in seinem jetzigen Leben vermuten.

    Hätte Baldemar geahnt, was Ursus dachte. Vielleicht hätte er interveniert. Der Römer würde den Marser schon noch kennen lernen. Und damit sein Stamm. Davon ging er erst einmal aus. Woran machte man es aus? Er dachte an sich. An seine Mannwerdung. Mann weiß es. Ja, man sah es. Dann zuckten seine Schultern. Ich wurde nach einem Kampf mit einem Mattiaker zum Mann. Was hinter dem Kampf steckte. Was genau geschehen war. Wie es endete. All dies verschwieg Baldemar. Es schien ihm nicht wichtig. Es reichte um klar zu stellen, das ein Krieger sich zeigte.


    Die Saturnalien fand er schon wesentlich interessanter. Feiern, Trinken und Würfelspiel? Er grinste. Gleich? Baldemar nickte leicht. Saturnus gefällt mir. Das konnte er sagen, ohne zu viel zu wissen. Ursus beschwerte sich über die anderen Menschen. Der Marser schnalzte. Du willst das ändern, was? Der Germane wog alles mögliche gegeneinander auf. Wie?
    Es war wichtig die Feste der Götter zu ehren. So wie es sich gehörte. Sein Magen zog sich zusammen. Er würde wohl auch ein wenig auf die Feste achten müssen. Auf jene seiner Götter.
    Ursus erwähnte die 'Folgen'. Ein Grinsen breitete sich auf den Lippen des Germanen aus. Auch er lachte kurz. Was für eine Vorstellung. Der Legat mit einem dicken Schädel. Es hörte sich gut an. Der Ernst von Ursus unterbrach Baldemars Gedanken. Es war nichts schlimmes? Aber wohl etwas besonderes. Schulter zuckend nahm er es an. Wenn er nicht wollte. Dem Marser war es nicht so wichtig. Entweder er würde es noch irgendwann erfahren oder eben nicht. Da war er einfach gestrickt. Verstehe. War alles was er dazu sagte.

    Ursus hatte die Stimme gut geführt. Doch Baldemar stellte fest das der Römer noch das wahre Wesen erkennen musste. So etwas brauchte Zeit. Zeit die sie nicht hatten. Die sie vielleicht nie haben würden. Baldemar nahm den Moment dennoch für sich auf. Daran sich zu erinnern. Das hatte doch auch etwas von Freiheit.
    Zufall? Der Marser erwiederte das Schmunzeln des Legaten. Guter Zufall. Murmelte der Marser. Gab es so etwas? Die Schultern zuckten. Er sah sich um. Gefährlich. Grummelte er weiter. Die Kiefer arbeiteten. Du bist allein. Fast tadelnd sah er Ursus in die Augen. Ansonsten blieb er entspannt wie er war. Die Finger bewegten sich noch. Die Melodie hallte in ihm nach. Es war ein guter Moment. Einer in dem der Germane nicht nachdachte. Er ließ seinen Bauch reagieren. Sprach aus, was er dachte. Wenn auch nur mit wenigen Worten.