Beiträge von Sextus Aurelius Lupus


    Ad:
    Lucius Eprius Polyaenus
    Megaron Epria
    Alexandria
    Aegyptus



    S. Aurelius Lupus L. Eprio Polyaeno s. d.


    Es ist eine traurige Sache, dir auf diesem Weg noch einmal den Tod von Gaius Eprius Graeceius ins Gedächtnis rufen zu müssen. Auch wenn es keinen Trost für diesen Verlust sein kein, sei dir meines Mitgefühls über diesen tragischen Verlust versichert.


    Als Decimvir Litibus Iudicandis ist es meine Pflicht, dem Prätor Urbanus in Erbschaftsangelegenheiten zu assistieren, und ich bin mit der Verwaltung des Erbes in diesem Fall beauftragt.
    Du bist rechtlich durch Verwandtschaft als erbberechtigt festgestellt, und nun musst du entscheiden, ob du das Erbe annehmen willst. Solltest du dich gegen eine Annahme des Erbes entscheiden, wird dein Anteil auf die verbliebenen Erbberechtigten aufgeteilt oder der Res Publica zugeführt.
    Bitte antworte mir bis ANTE DIEM IV NON DEC DCCCLX A.U.C. (2.12.2010/107 n.Chr.) , ob du das Erbe antreten willst. Sollte ich bis dahin keine Antwort erhalten haben, wird dies als eine Ablehnung des Erbes angesehen.


    Möge dein Verwandter seinen Platz im Elysium gefunden haben und dort in ewigem Frühling wandeln.


    Vale bene,


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    ANTE DIEM XIV KAL DEC DCCCLX A.U.C. (18.11.2010/107 n.Chr.)
    Basilica Ulpia | Officii Decimv. Lit. Iud. | Roma | Italia


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    Sim-Off:

    Familienwertkarte s'il vous plaît

    Ein Bote der Curia übergab an der Porta diesen Brief.



    Ad:
    Spurius Purgitius Macer
    Casa Purgitia
    Roma



    S. Aurelius Lupus Sp. Purgitio Macri s. d.


    Es ist eine traurige Sache, dir auf diesem Weg noch einmal den Tod von Purgitia Philogena ins Gedächtnis rufen zu müssen. Auch wenn es keinen Trost für diesen Verlust sein kein, sei dir meines Mitgefühls über diesen tragischen Verlust versichert.


    Als Decimvir Litibus Iudicandis ist es meine Pflicht, dem Prätor Urbanus in Erbschaftsangelegenheiten zu assistieren, und ich bin mit der Verwaltung des Erbes in diesem Fall beauftragt.
    Du bist rechtlich durch Verwandschaft als erbberechtigt festgestellt, und nun musst du entscheiden, ob du das Erbe annehmen willst. Solltest du dich gegen eine Annahme des Erbes entscheiden, wird dein Anteil auf die verbliebenen Erbberechtigten aufgeteilt oder der Res Publica zugeführt.
    Bitte antworte mir bis ANTE DIEM IV NON DEC DCCCLX A.U.C. (2.12.2010/107 n.Chr.) , ob du das Erbe antreten willst. Sollte ich bis dahin keine Antwort erhalten haben, wird dies als eine Ablehnung des Erbes angesehen.


    Möge deine Verwandte ihren Platz im Elysium gefunden haben und dort in ewigem Frühling wandeln.


    Vale bene,


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    ANTE DIEM XIV KAL DEC DCCCLX A.U.C. (18.11.2010/107 n.Chr.)
    Basilica Ulpia | Officii Decimv. Lit. Iud. | Roma | Italia


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    Gut, dann sagte er eben nichts. Valas Blick sprach Bände, was er von dem Vorschlag hielt. Sextus drängte sich da sicherlich nicht aus. Im Laufe der Zeit würden sie sicher so einige Gefallen größeren und kleineren Ausmaßes ansammeln. Das war ja gerade der Vorteil ihrer speziellen Übereinkunft.


    “Wenn du so direkt fragst, aus meinem Sessel aufstehen und mir ein erfolgreiches Jahr wünschen.“ Dass sie beide unter erfolgreich nicht unbedingt die sorgfältige Erledigung möglichst vieler Erbschaftsfälle meinten, war wohl klar.
    Aber Fragen hatte Sextus nun nicht, Vala hatte ihm auf dem Weg hier her schon das nötigste gezeigt und erklärt, und wie Vala schon gesagt und ein kurzer Blick in die Tabulae bezüglich Celerina und Corvinus auch bestätigt hatte: Sextus Amtsvorgänger war äußerst gründlich und sorgfältig vorgegangen. Er sollte keine Schwierigkeiten haben, die offenen Fälle zu bearbeiten.
    “Und mit mir gemeinsam hoffen, dass meinem Schwager seine Manieren wieder einfallen. Wäre doch zu tragisch, wenn ihm etwas zustoßen würde?“ Sextus Tonfall machte dabei deutlich, dass er es nicht übermäßig tragisch fände. Im Gegenteil, Sextus wüsste gerne, wem er ein Dankesschreiben in einem solchen Fall zukommen lassen sollte.

    Entweder hatte der Flavier ein vortreffliches Gedächtnis oder sich die nötigen Informationen just vor diesem Gespräch hier noch einmal soufflieren lassen. Wie dem auch sei, er fasste Sextus' Ausbildung sehr gut zusammen. Was aber wohl nicht wirklich entscheidend war, er hätte auch erzählen können, dass der Aurelier seine gesamte Jugend nur mit Würfelspielen und Wein verbracht hätte. Das einzig ausschlaggebende war, dass er sich wie versprochen und sehr direkt dafür einsetzte, dass Sextus in das Collegium kam.
    Wie sehr Sextus das Schicksal in Form von eigenartigen Flaviern eben auch gedanklich verspottet haben mochte, manchmal vermochte es einen doch angenehm zu überraschen. Und der Haruspex willigte auch ein, zumindest im Rahmen der Möglichkeiten, sich ein Hintertürchen offen zu halten. Aber im Grunde war es eine sehr einfache Sache nun.
    Nun konnte die Sponsalienfeier für Sextus wirklich losgehen. Bislang war es ein willkommenes Parkett gewesen, Verbindungen zu knüpfen für die folgende Wahl, aber jetzt, endlich, hatte er einen wirklich persönlichen Grund, sich zu freuen. Auch wenn er seiner Braut gegenüber natürlich stets anderes behaupten würde.
    “Das werden wir sicherlich. Und ich denke, deine werte Gattin wird mein Geschenk durchaus angemessen finden.“ Auch wenn es nicht sie war, die es erhalten würde, sondern ihr Ehemann.* Aber das musste ja offiziell niemand erfahren. Sextus freute sich schon auf die Zeit, wenn er die Geschenke seiner Frau bekommen würde, die verblüffend oft Geburtstag hatte und dabei doch immer jung blieb.


    Sim-Off:

    *Der CD bekommt das 'Geschenk' schon jetzt -> WiSim

    Zu verachten war Prisca wirklich nicht. Andernfalls hätte Sextus nie erwogen, sie selbst in sein Bett zu führen. Allerdings hieß das nicht, dass er selbige Vorhaben bei anderen tolerierte. Sie war sein Jagdwild, und Sextus teilte seine Beute nicht. Und er fände es sehr bedauerlich, wenn die politisch vorteilhafte Allianz wegen persönlicher Gründe gefährdet wurde. Denn bei jener lag doch Sextus Priorität.


    Aber mehr als warnen konnte er Vala nicht. Die Drohung, ihm das Fleisch in dünnen streifen vom Leib zu schneiden, diese zu braten und ihm zum Essen vorzusetzen, unterließ Sextus. Dieses Niveau war albern, kontraproduktiv und nichts für die Curia.
    Zumal das Thema gleich auf Ursus kam. “Nun, er vertraut zumindest mir“, fing Sextus mit einem selbstzufriedenen Lächeln an. “Und wenn ich ihm sage, dass er dir trauen soll, wird er das wohl auch tun.“ Eine Gefälligkeit als Ausgleich für Valas Gefälligkeit bei den Erbschaften. “Er ist nicht dumm, aber etwas weich. Sein Weib soll auch nach Mantua, um dort zu werfen. Entschuldige, um dort einen stattlichen Aurelier auf die Welt zu bringen. Er will dabei anwesend sein, warum auch immer. Und er ist meiner Ansicht nach etwas zu nachsichtig mit dem sprechenden Inventar.“ Kurzes Achselzucken. Sextus merkte sich nicht einmal den Namen der Sklaven, Ursus unterhielt sich mit ihnen. “Politisch ist er wohl eher gemäßigt und hält sich aus dem größten Ärger soweit möglich raus.“

    In gewisser Weise konnte Sextus Vala mit seiner Einstellung verstehen. Halbe Sachen waren gefährlich, weil sie viel Potential für andere bargen, die unerledigte Hälfte zu ihren Gunsten zu erledigen. Abschlüsse waren sauber, präzise, berechenbar. Gut, Sextus würde genau diese Definition auf Frauen nicht anwenden, denn diese hatten die Eigenschaft, in entscheidenden Momenten etwas unglaublich Blödes anzustellen. Aber vom Prinzip her konnte er Vala zustimmen, wenn auch aus völlig anderen Beweggründen.


    Er nahm also die Tafeln entgegen und besah sich kurz die Akte. Dass Celerina ausgerechnet DIESEM Flavier alles vermachen musste, war bedauerlich. Äußerst bedauerlich. Zumindest solange, bis dieser Flavier unvorhergesehener Weise einen Unfall erleiden würde, vorzugsweise ohne ein eigenes Testament hinterlassen zu haben. Vorzugsweise müsste Flavius Aetius zu diesem Zeitpunkt einen ähnlichen Unfall erlitten haben. Zwar schätzte Sextus Nigrinas Vater durchaus, sie beide hatten verblüffend ähnliche Ansichten und ähnlich viel Geschick im falschen Spiel miteinander. Allerdings angesichts der Erbschaft, die Nigrina als – nach Sextus Wissensstand einzig überlebender – Tochter desselben dann zustehen würde, war schon ein Argument, jegliche Sympathie zu verschieben. Es könnte vielleicht ein Problem mit seiner Frau dann geben, wenn er Bruder und Vater meucheln ließ, einer der Hauptgründe, weshalb er da bisweilen keinerlei Schritte ernsthaft erwog. Zunächst musste die Verbindung durch einen Sohn gesichert und seine Stellung im Imperium zementiert sein. Was natürlich dazu führen konnte, dass Nigrina nicht mehr Haupterbin des Flaviers wäre. Aber Risiken gab es überall.
    So in Gedanken abschweifend nickte er nur zu den Erbschaften und hatte nicht mehr als ein schiefes Lächeln bezüglich Corvinus' Testament übrig. Ja, denkwürdig war das richtige Wort. 2.500 Sesterzen... das war NICHTS. Jeder andere seiner Verwandten erhielt mehr. Man könnte fast meinen, Corvinus hätte etwas gegen Sextus gehabt. Aber gut, es war müßig, darüber zu philosophieren.


    Dann aber kam eine Frage, die doch Sextus voller Aufmerksamkeit bedurfte. Einen Moment sah er auf, dann verengten sich seine Augenbrauen leicht. “Vergiss es. Denk nicht einmal daran.“
    Sextus legte die Tafeln weg, um beide Hände frei zu haben. Sich hier zu prügeln wäre zwar wohl für beide Männer unter ihrer Würde, noch dazu wegen Prisca, aber bei dem Germanen wusste man ja nie. Außerdem wusste Sextus sehr genau um die Symbolik seiner Handlungen.
    “Du wirst deine Finger von ihr lassen. Selbst wenn sie diesen Idioten heiratet und er es mehr als verdient hätte, Hörner aufgesetzt zu bekommen. Sie ist tabu.“
    Verwandtschaftsgrad hin oder her, Sextus wollte nicht, dass eine Aurelia mit einem Germanen ins Bett ging. Vor allem nicht eine, die ihn aus eben jenem fern hielt.

    Es war wirklich amüsant, zu sehen, wie sich jemand über unabänderliche Dinge so echauffieren konnte. Prisca war ganz offensichtlich einer dieser Menschen, die sich weder mit der Ordnung der Dinge abfinden konnten, noch Mittel und Wege fanden, diese zu ändern. Nur, deren Nutzlosigkeit zu beklagen, weil ihnen auch Argumente fehlten, diese Nutzlosigkeit zu untermauern. In diesem speziellen Fall fand Sextus das geradezu niedlich. Nutzlos, aber niedlich. Weshalb er es dabei bewenden ließ.


    “Wenn es dich beruhigt, liebste Prisca, werde ich einen meiner Kollegen bitten, seine Unterschrift unter das ganze zu setzen. Ich hoffe, angesichts der Größe der Erbschaft, wirst du dich bei diesem dann auch angemessen erkenntlich zeigen.“ Was nichts anderes war als der Hinweis, dass das etwas kosten würde. Gerade, da es um so viel Geld ging. Aber es würde wohl so oder so etwas kosten, wenn ein anderer Decemvir das bearbeitete. Diese Erbschaft hatte einfach eine gewaltige Größenordnung, und von so einem Kuchen wollte jeder ein Stück abhaben. Sextus war aber sehr zuversichtlich, dieses Stückchen klein zu halten. Sofern Prisca ihn nur einfach machen ließ.
    Ein kleiner Teil von ihm fragte sich ja immer noch, ob sie nicht nur deshalb so verzweifelt an der angeblichen Verwandtschaft festhielt, um eine Ausrede in Bezug auf ihn zu haben. Sie hatte den Kuss damals genossen, da konnte sie erzählen, was sie wollte. Und hätte sie danach nicht ihr schlechtes Gewissen wegen des Flaviers so sehr übermannt, er war sich sicher, sie wäre ihm auch durchaus zugetan gewesen. Sie gab nur das anständige Frauchen und redete sich darauf hinaus, dass es ein von den Göttern verurteiltes Verbrechen wäre, um eben jenes Gewissen in Schach zu halten. Da fiel es natürlich schwer, sich einzugestehen, dass sie miteinander nur so sehr verwandt waren wie mit dem westländischen Gladiator Brucius Villius.


    Aber wenigstens schien Prisca ihm zuzustimmen. Sie sprach sogar von Vertrauen, auch wenn sie es extra betonte. Als würde das Vertrauen eines Menschen in einen anderen, einmal ausgesprochen, irgendwas bewirken.
    “Ich würde sie erst nach Verteilung des Erbes einladen, damit du ihnen das Geld auszahlen kannst. Da sind sie dir sicher weitaus mehr zugetan, als wenn sich das alles verschleppt, indem du ihnen erst die Sachlage bezüglich der Erbschaften erklärst. Zeit ist Geld.“ Sextus würde das schon dementsprechend deichseln, und es würde sich garantiert niemand über die 'schlampige Arbeit des zuständigen Decemvirs' beschweren, wenn er dadurch mehr Geld erhielt als auf üblichem Weg. Nun, vielleicht würde er auch im Namen der Decemviri zu dieser Salutatio laden, das würde er noch sehen. Vielleicht war es da doch letztendlich nicht schlecht, wenn nicht sein Name unter der ganzen Sache stehen würde.
    “Das würde auch deiner Bitte entsprechen, das ganze schnell abzuwickeln. Es wird das erste sein, was ich angehen werde. Ich werd es auch noch den Zwillingen und meiner Verlobten erklären. Willst du es deinem zukünftigen Verlobten persönlich sagen? Wenn ich es ihm sage, wittert er wohl eine Falle. Aus irgendeinem Grund traut er mir nicht, egal wie sehr ich auch versuche, ihn zu schützen.“ Sextus gab sich bewusst unschuldig. Natürlich konnte der Flavier ihn nicht leiden. Der war wie ein kleines Schoßhündchen einer älteren Dame: Kläff, kläff, kläff. Natürlich flippte er da aus, wenn ein Wolf auftauchte.

    Vom tarpejischen Felsen geworfen. Es dauerte einen Moment, bis Sextus zwischen diesen Worten und einer anderen Information einen Zusammenhang hergestellt hatte. Da es nicht alle Tage geschah, dass sich jemand gerade diesen Ort für Flugübungen aussuchte, gab es auch nur wenig Möglichkeiten, wer gemeint sein sollte. Dass Vala aber mit genau diesem 'bedauerlichen Unfall' zu tun hatte, war dann doch etwas überraschend. Die Aussage über Nemi, so ernst sie auch vorgebracht hab, tat Sextus einfach als Zähneblecken ab. Vala war wohl wirklich gerade wütend. Wäre er ein Wolf, hätte er wohl geknurrt.
    “Du machst wohl nie halbe Sachen, oder? Dann hoffe ich für dich, dass du bei dem Mädel recht hast.“
    Es gab sicher zig Frauen, die Sextus sich als Beute aussuchen konnte. Aber die Frau eines Mannes aus der Kaiserfamilie, das war doch eine Beute, die beachtlich war. Das musste selbst Sextus neidlos zugeben, er selbst hätte da schon sehr stark abgewägt, ob es das Risiko wert wäre. Nervenkitzel war nur bis zu einem bestimmten Grad etwas spannendes, danach siegte bei Sextus doch der Überlebensinstinkt. Er taktierte lieber, als dass er Risiken einging. “Die Frau eines Aeliers... wirklich nicht schlecht. Etwas riskant. Ich hoffe, sie war es wert. Aber wenn Piso denkt, dass ihr Mann sich deshalb umgebracht hat... sehr amüsant.“
    Doch, diese Geschichte gefiel ihm. Er überlegte, ob er die Frau des Aeliers kannte. Nicht, dass er vorhatte, zu testen, ob sie es wert wäre. Sextus war nicht auf die Reste aus Valas Liebschaftsbestand angewiesen. Aber das war eine kleine Information, die ihm eben momentan fehlte. Und Sextus hatte seine Informationen gerne komplett mit zugehörigen Gesichtern und Daten.

    Vala war und blieb doch ein Barbar, egal wie vornehm seine Toga auch je werden würde. Sextus lächelte nur leicht. “Du unterschätzt uns. Wir Römer mögen die Natur. Nur eben am liebsten genauso diszipliniert und geordnet wie alles andere auch.“ Was auch immer ein Irrwicht war. “Und wir haben genügend wilde Gottheiten für ihre zerstörerische, ungebundene Seite. Silvanus, die Fauni, die Nymphen, Volcanus...“ Sextus zuckte nur leicht die Schultern. Er hatte nichts gegen die Natur. Zumindest nichts, was wirkte. Allerdings nahm er den Vorwurf des Ducciers auch nicht ganz ernst.


    Das Thema über Piso war ohnehin viel interessanter. Vala schien nicht sehr amüsiert über die Vorstellung, aus der Villa Flavia beinahe geworfen worden zu sein. Wäre Sextus an seiner Stelle auch nicht, denn egal, wie barbarisch Vala auch sein mochte, auch die Germanen kannten die Regeln des Gastrechtes. Und wenn man den Schreiberlingen, die dort waren, glauben durfte, achteten sie es auch außerordentlich gut.
    Die Neugier war schon groß, zu erfahren, wer denn der Ermordete und wer die Witwe waren, aber Sextus war sich nicht sicher, ob das hier der geeignete Ort war, so etwas anzusprechen. “Du pöser Purche aber auch“, meinte er gespielt schockiert und schüttelte übertrieben den Kopf. “Seinen besten Freund zu meucheln. Vermutlich noch auf offener Straße vor den Augen besagter Witwe?“ Eine kleine Nachfrage kam dann doch. Die Geschichte klang schon beinahe komisch. “Aber kein Wunder, dass er solche Angst vor dir hat. Er meinte sogar wörtlich, du könntest die Pax Deorum stören. Du warst nicht rein zufällig in Nemi, nein?“ Ein Lachen folgte, das die Absurdität dieser Aussage noch unterstrich. “In jedem Fall klang er nicht sehr erbaut, dass ich es abgelehnt habe, dich zu entfernen. Ich fürchte, mein Freund, dass dieses Weib noch versuchen könnte, dir Steine in den Weg zu werfen.“

    Jeder Spartaner wäre Stolz auf Vala gewesen. Der Raum war nicht nur sauber, sondern puritanisch. “In dem ganzen Jahr, in dem du hier gearbeitet hast, ist es dir da je in den Sinn gekommen, mal... eine Pflanze in den Raum zu stellen? Ein Mosaik nackter Weiber an die Wand?“ Die Stimmlage bei beiden Vorschlägen war identisch. Nicht, dass Sextus einen seiner eigenen Vorschläge auch nur erwägen würde, umzusetzen. Höchstens vielleicht in umgekehrter Art und Weise: Ein nacktes Weib in seinem Raum und ein Mosaik einer Pflanze an der Wand. Aber vermutlich auch das nicht. Zumindest letzteres nicht.


    Doch war nicht die Zeit, allzu viel zu scherzen, Sextus hatte nicht unerhebliches Eigeninteresse daran, dass die Amtsübergabe möglichst glatt lief. Zum einen verkürzte es die Einarbeitungszeit, zum anderen konnte er die Kontakte des Ducciers so vielleicht mitübernehmen. Und schließlich und endlich gehörte dies zu ihrem noch jungen Bündnis dazu.
    Dass Vala die Erbsache von Corvinus etwas verschleppt hatte, war gut und spielte ihm direkt in die Hände. Dass er hier schon den ersten Anlauf genommen hatte, die Sache abzuschließen, erwähnte Sextus gar nicht erst. Er nahm den Gefallen einfach mit einem knappen Nicken und wollte gerade bekräftigen, dass Vala für diese Gefälligkeit eine ebensolche erwarten konnte, als das Gespräch auf Piso kam. Da wurde der Aurelier doch etwas hellhöriger.
    “Ja, mein lieber Schwager hat ein Talent dafür, sich zum Narren zu machen, und früher oder später wird es mit ihm ganz gewiss ein sehr böses Ende nehmen. Es wäre doch wirklich sehr bedauerlich, wenn das Erbe, dass er gerade eben durch Corvinus zugesprochen bekommt, in Bälde schon an seine nächste Verwandte weitergehen würde. Seine Schwester, beispielsweise.“
    Ja, die Curia hatte sicher Ohren, weshalb Sextus nicht noch direkter das Thema ansprechen mochte. Aber er wäre sicher der letzte, der traurig wäre, sollte dem Flavier etwas Unvorhergesehenes zustoßen. “Wusstest du, dass er mich auf der Sponsalienfeier gebeten hat, dich rauszuwerfen? Du musst mir irgendwann einmal die Geschichte erzählen, die ihn dazu gebracht hat, zu denken, darauf bestehen zu können, das Gastrecht zu entweihen. Sie klingt jetzt schon spaßig.“

    Frech vom Vorgänger wurde die Vorlage geklaut. Gut laufende Systeme sollte man nicht ändern.



    Info:
    Name:
    Stand:
    Civitas:
    Todesdatum:


    Erbschaftrechtliches:
    Testament:
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt:


    Nachlass:
    Betriebe:
    Waren und Vermögen:


    Ergo:




    Info:
    Name: Marcus Aurelius Corvinus
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM III NON OCT DCCCLX A.U.C. (5.10.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: vorhanden
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Aurelia Prisca, Titus Aurelius Ursus, Tiberianus Aurelius Avianus
    Aurelia Flora + Aurelia Narcissa nicht erbberechtigt
    Sextus Aurelius Lupus + Flavia Nigrina nur zur Hälfte
    Aulus Flavius Piso (noch) nicht erbberechtigt
    Decima Seiana nicht erbberechtigt


    Nachlass:
    Betriebe: animalia sacri - Pecuariusa Aurelia Kleinviehzucht Stufe IV,
    aurum viridis Sardinii - Olivetum Aurelium Olivenhain Stufe IV,
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo: Wegen Hunderttagesfrist abklären und verteilen -> mit der Verwandtschaft geklärt
    ERLEDIGT




    Info:
    Name: Flavia Celerina
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM IV KAL OCT DCCCLX A.U.C. (28.9.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: vorhanden
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Aulus Flavius Piso


    Nachlass:
    Betriebe: Apiaria Ceres Hispania Imkerei Stufe IV,
    Ars vitae - Frischgemüse Gemüsebauer Stufe III,
    Das goldene Ei Geflügelhof Stufe I,
    Equaria Flavia Pferdezucht Stufe II
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Meinen liebsten Schwager reich machen. Sklave Aedan nicht vergessen
    ERLEDIGT




    Info:
    Name: Marcus Terentius Lupus
    Stand: Civis
    Civitas: Mogontiacum
    Todesdatum: ANTE DIEM V NON OCT DCCCLX A.U.C. (3.10.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Terentia Gemina


    Nachlass:
    Betriebe: nö
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Erbin wurde vom Vorgänger bereits angeschrieben -> keine Reaktion -> die Stadt Mogontiacum darf sich freuen
    ERLEDIGT




    Info:
    Name: Purgitia Philogena
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM XII KAL NOV DCCCLX A.U.C. (21.10.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Spurius Purgitius Macer (Agnat 4. Grad)


    Nachlass:
    Betriebe:
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    [strike]Erbe anschreiben[/strike] - [strike]Frist 02.12.[/strike] Angenommen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Publius Iunius Brutus
    Stand: Civis
    Civitas: Mantua
    Todesdatum: ANTE DIEM XII KAL NOV DCCCLX A.U.C. (21.10.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: keine


    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Mantua vermachen
    ERLEDIGT




    Info:
    Name: Manius Aurelius Orestes
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM XII KAL NOV DCCCLX A.U.C. (21.10.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Aurelia Flora, Aurelia Narcissa


    Nachlass:
    Betriebe: Schafzucht Aelia Schäfer Stufe IV
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Cousinchen fragen. Grundstück!
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Publius Aurelius Imbrex
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM V ID NOV DCCCLX A.U.C. (9.11.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Aurelia Flora, Aurelia Narcissa, Sextus Aurelius Lupus


    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Cousinchen noch mehr nerven. Grundstück!
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Gaius Eprius Graeceius
    Stand: Civis
    Civitas: Alexandria
    Todesdatum: ANTE DIEM V ID NOV DCCCLX A.U.C. (9.11.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Lucius Eprius Polyaenus (Agnat 6. Grad*)


    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    [strike]Erbe kontaktieren[/strike] - Frist 02.12.

    Sim-Off:

    Und ihn darauf aufmerksam machen, dass er im Stammbaum noch gemäß Anmeldung eingepflegt werden muss


    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Volubilis Vitale
    Stand: Peregrinus
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM XI KAL DEC DCCCLX A.U.C. (21.11.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nö
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: niemand


    Nachlass:
    Betriebe: Sicilias goldene Früchte Olivenhain Stufe I
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Der Staatskasse vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Quintus Octavius Augustinus Minor
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM XI KAL DEC DCCCLX A.U.C. (21.11.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: [strike]abklären[/strike] nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Octavia Varena (Agnat 4. Grad)


    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    [strike]Testament erfragen und weitersehen - Erbe anschreiben[/strike] Frist 06.12.
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Marcus Octavius Augustinus Maior
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM XI KAL DEC DCCCLX A.U.C. (21.11.2010/107 n.Chr.)



    Erbschaftrechtliches:
    Testament: [strike]abklären[/strike] nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Octavia Varena (Agnat 3. Grad)


    Nachlass:
    Betriebe: nö
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    [strike]Testament abklären - Erben anschreiben[/strike] Frist 06.12.
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Lucius Germanicus Verres
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM XI KAL DEC DCCCLX A.U.C. (21.11.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nö
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Quintus Germanicus Stilo (Agnat 2. Grad) - Nachtrag: Germanica Laevina. (Kognat 2. Grad)


    Nachlass:
    Betriebe: nö
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    [strike]Erbe anschreiben[/strike] Frist 06.12. -
    [strike]Zweiter Erbe auch noch[/strike] Frist 06.12.
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Gaius Annaeus Acratus
    Stand: Civis
    Civitas: Mogontiacum
    Todesdatum: ANTE DIEM XI KAL DEC DCCCLX A.U.C. (21.11.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nö
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: [strike]Publius Annaeus Domitianus (Agnat 4. Grad)(Desiderate erben so schlecht)[/strike] und Lucius Annaeus Gratus (Agnat 4. Grad)


    Nachlass:
    Betriebe: nö
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    [strike]Erben anschreiben[/strike] Frist 06.12.
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Gloria Amalthea
    Stand: Peregrinus
    Civitas: Rom
    Todesdatum: PRIDIE NON DEC DCCCLX A.U.C. (4.12.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: nein


    Nachlass:
    Betriebe: Valetudinarium Purpureae Lupanar Stufe I
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Staatskasse vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Tiberius Prudentianus Alexandros
    Stand: Libertus
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM XIII KAL IAN DCCCLXI A.U.C. (20.12.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Tiberius Prudentius Balbus (ehemals Besitzer)


    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Erben anschreiben - Frist 18.01. - nicht angenommen - Staatskasse vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Marcus Tiberius Antoninus
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM XIII KAL IAN DCCCLXI A.U.C. (20.12.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Manius Tiberius Lupus (Agnat 3. Grad)


    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Erben anschreiben - Frist 18.01. - nicht angenommen - Staatskasse vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Manius Iavolenus
    Stand: Peregrinus
    Civitas: Misenum
    Todesdatum: ANTE DIEM XIII KAL IAN DCCCLXI A.U.C. (20.12.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: nein


    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Misenum vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Gaius Iulius Libo
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM XIII KAL IAN DCCCLXI A.U.C. (20.12.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: keine


    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Staatskasse vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Publius Annaeus Domitianus
    Stand: Civis
    Civitas: Misenum
    Todesdatum: ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLXI A.U.C. (20.1.2011/108 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Decimus Annaeus Varus (Agnat 5. Grad), Lucius Annaeus Florus (Agnat 5. Grad), Kaeso Annaeus Modestus (Agnat 5. Grad)


    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo: [strike]Erben Anschreiben, Frist 10.02.[/strike]
    Nicht gemeldet, Misenum vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Lucius Octavius Marsus
    Stand: Civis
    Civitas: Mogontiacum
    Todesdatum: ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLXI A.U.C. (20.1.2011/108 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Octavia Varena (Agnat 2. Grad)
    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:[strike] Erben Anschreiben, Frist 10.02.[/strike]
    Nicht gemeldet
    Mogontiacum vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Iulia Vera
    Stand: Civis
    Civitas: Rom
    Todesdatum: ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLXI A.U.C. (20.1.2011/108 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Lucius Iulius Centho (Agnat 4. Grad), Iulia Corona (Agnat 4. Grad)
    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo: [strike]Erben Anschreiben, Frist 10.02.[/strike]
    Von Iulius Centho angenommen, vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Brynichildis
    Stand: Peregrina
    Civitas: Mogontiacum
    Todesdatum: ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLXI A.U.C. (20.1.2011/108 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: keine
    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo: Mogontiacum vermachen
    ERLEDIGT




    Info:
    Name: Appius Aurelius Cotta
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum:


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: jap
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Aurelia Prisca laut Testament


    Nachlass:
    Betriebe: nö
    Waren und Vermögen: ja


    Ergo:
    geklärt, wird angenommen, Prisca vermachen
    ERLEDIGT


    Ad:
    ADRESSAT
    Adresse



    S. Aurelius Lupus <Adressat> s. d.


    Es ist eine traurige Sache, dir auf diesem Weg noch einmal den Tod von <NAME VERSTORBENER> ins Gedächtnis rufen zu müssen. Auch wenn es keinen Trost für diesen Verlust sein kein, sei dir meines Mitgefühls über diesen tragischen Verlust versichert.


    Als Decimvir Litibus Iudicandis ist es meine Pflicht, dem Prätor Urbanus in Erbschaftsangelegenheiten zu assistieren, und ich bin mit der Verwaltung des Erbes in diesem Fall beauftragt.
    Du bist rechtlich durch Verwandschaft als erbberechtigt festgestellt, und nun musst du entscheiden, ob du das Erbe annehmen willst. Solltest du dich gegen eine Annahme des Erbes entscheiden, wird dein Anteil auf die verbliebenen Erbberechtigten aufgeteilt oder der Res Publica zugeführt.
    Bitte antworte mir bis <ZWEIWOCHENFRIST>, ob du das Erbe antreten willst. Sollte ich bis dahin keine Antwort erhalten haben, wird dies als eine Ablehnung des Erbes angesehen.


    Möge dein Verwandter seinen Platz im Elysium gefunden haben und dort in ewigem Frühling wandeln.


    Vale bene,


    [Blockierte Grafik: http://img41.imageshack.us/img41/9149/salq.gif]
    <DATUM>
    Basilica Ulpia | Officii Decimv. Lit. Iud. | Roma | Italia


    [Blockierte Grafik: http://img231.imageshack.us/img231/7353/siegelaureliavn5.png]

    OFFICII DECIMVIRI LITIBVS IVDICANDIS
    SEXTVS AVRELIVS LVPVS


    Das hier also war nun sein Reich. Ein Tisch, ein Stuhl, ein kleines Fenster, das dem Raum Licht gab. Wer auch immer diesen Raum gemacht hatte, er hatte darauf geachtet, dass die zehn Männer, die sich fortan ein Jahr mit Erbschaftsangelegenheiten zu beschäftigen hatten, diese sicher ganz spannend finden würden im Vergleich zur Einrichtung des Raumes. Aber Sextus war es gleichgültig. Das hier war ein Schritt auf dem Weg zur Macht, und so steinig konnte dieser gar nicht sein, als dass er nicht jeden Schritt darauf genießen würde. Da würde er sich mit dem fehlenden Luxus hier sicher zu arrangieren wissen.

    So langsam fing Sextus doch an, an das Schicksal zu glauben. Seines war es anscheinend, ständig kurz vor dem Ziel behindert zu werden. Er war so kurz davor gewesen, endlich nach all dieser Vorlaufzeit den Posten als Haruspex zu erhalten, da entglitt es ihm wieder. Der Kosmos musste mit dem Aurelier wirklich einen Christenspaß haben, ihn zu seinem Ziel zu führen und dann ein Hindernis – wiederholt in Form eines Flaviers, wie Sextus an dieser Stelle bemerkte – in seinen Weg zu werfen.
    Nun, vielleicht würde sich dieses spezielle Hindernis letzten Endes als Treppchen auf seinem Weg nach oben erweisen. Sextus hatte das Versprechen des Flaviers durchaus noch im Ohr, dass dieser sich für ihn einsetzen wollt, sobald Sextus mit Nigrina verlobt wäre. Nun waren sie verlobt, so dass dies hier mit etwas Glück die Einlösung eben jenen Versprechens darstellte. Dennoch war Sextus nicht ganz so erbaut über die Unterbrechung, wie er sich momentan gab, als er den Flavier freundlich in der Runde begrüßte. “Flavius, du bist zu großzügig.“
    Sextus überlegte einen Moment, ob er das Thema der offenen Posten weiter lancieren sollte oder besser nicht. Sicher, Gracchus war Pontifex, und so ein Postengeschacher nichts für die Öffentlichkeit. Andererseits wusste der Flavier ja von seinem Wunsch, in das Collegium aufgenommen zu werden. Vielleicht ein kleiner Hinweis als Starthilfe, das konnte nicht schaden. “Wir unterhielten uns gerade darüber, wie schwierig es ist, offene Posten im Cultus Deorum mit ansprechenden Männern zu besetzen.“ Das war wohl weniger subtil als es angemessen gewesen wäre, aber so kurz vor dem Ziel wollte Sextus nicht mehr geduldig alles abwarten. Er war wie der Wolf, der ihm seinen Cognomen geliehen hatte: Er hatte Blut geleckt. Jetzt wollte er die Jagd auf die Spitze treiben.

    Er war gewählt worden. Die vielen Vorbereitungen, die Gespräche, die er geführt, die Bündnisse, die er geschlossen hatte, die Reden, die er geübt hatte und auch die Gelder, die geflossen waren, hatten endlich zu einem Ergebnis geführt. Auch wenn Sextus nicht zu den Zeitgenossen zählte, die mit übermäßigen Emotionsausbrüchen aufwarteten, in diesem Moment fühlte er sich wie berauscht. Als er an der Reihe war, trat er nach vorne, um den Eid abzulegen, den zu sprechen er nun schon so lange gewünscht hatte.


    “EGO, SEXTUS AURELIUS LUPUS HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE SOLLEMNITER IURO.


    EGO, SEXTUS AURELIUS LUPUS OFFICIO DECIMVIRI LITIBUS IUDICANDIS IMPERII ROMANI ACCEPTO, DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, SEXTUS AURELIUS LUPUS RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, SEXTUS AURELIUS LUPUS OFFICIIS MUNERIS DECIMVIRI LITIBUS IUDICANDIS ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO MUNUS DECIMVIRI LITIBUS IUDICANDIS UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO.“


    Als er geendet hatte, blieb er noch einen Moment stehen, um dieses erhabene Gefühl einen Moment auszukosten, wenn man der Macht einen schritt näher gelangt war. Zufrieden mit sich und der Welt trat er dann zurück, um Platz zu machen für die anderen, die ebenso wie er heute hier ihren Eid ablegen würden.

    Es war ja beinahe süß, wie sie sich aufregte. Vollkommen nutzlos, vollkommen irrelevant und vollkommen überflüssig, aber irgendwie niedlich. Verkomplizieren... es war ganz einfach, und gab auch durchaus Sinn. “Nun, es macht durchaus Sinn. Die Leute sollen schön viele Bürger erzeugen, daher werden die mit Kindern belohnt und die ohne bestraft. Ob der tiefere Sinn dahinter eine Notwendigkeit darstellt, darüber kann man vielleicht philosophieren...“ Onkel Sextus erklärt die Welt. Ein wenig kam er sich bei Prisca schon so vor. Er hielt sie nicht für dumm im eigentlichen Sinne des Wortes. Aber besonders intelligent benahm sie sich auch nicht unbedingt. Erst musste er ihr erklären, dass Liebe in der Welt da draußen nichts zu suchen hatte. Das war für Sextus so etwas wie Schnupfen: Man bekam es in mehr oder minder regelmäßigen Abständen und hielt es aus, bis es nach zwei Wochen vorüber war, und ansonsten ertrug man es so stoisch wie irgend möglich. Sofern man nicht wie Sextus mit einer äußerst robusten Natur gesegnet war und damit ohnehin nur wenig zu leiden hatte. Und jetzt fragte sie nach dem Sinn von Gesetzen, nur weil es eben ein wenig komplizierter wurde, das Erbe nach Corvinus Gutdünken zu verteilen. Wobei dieser eigentlich hätte wissen müssen, dass er sein Erbe ohnehin nicht so verteilen konnte. Aber gut, wer sich damit trägt, sich einen Dolch in die Eingeweide zu rammen, hielt sich vermutlich nicht mit solchen Kleinigkeiten auf.


    Doch dann kam es. Prisca dachte mit. Nunja, zumindest halb. Sie hatte Recht, das Urteil gegen Decimus Livianus, über das die Acta just berichtet hatte, konnte noch recht weitreichende Folgen haben. Unter anderem eben die, dass auch kleinere Beamte und Magistrate nicht in eigener Sache entscheiden sollten, weil sie dadurch einen Vorteil hätten. Im Prinzip war ihr Gedankengang also nicht falsch. Wäre da nicht eine Kleinigkeit, die seinen Plan ja eben so genial wie einfach machte: “Aber ich lehne meinen Erbteil ja ab. Folglich habe ich keinen Vorteil daraus. Und wir beide tragen nur den gleichen Gentilnamen, sind aber im Sinne des römischen Gesetzes nicht miteinander verwandt. Auch wenn wir unter demselben Dach leben. Momentan.“ Nur weil ihre Urururgroßväter Großcousins dritten Grades waren, hieß das nicht, dass sie verwandt waren. Und er hatte aus der Bearbeitung keinen Vorteil. “Glaub mir, wenn es meine politische Karriere gefährden würde, würde ich es anders regeln. So, wie ich es gesagt habe, ist es durchführbar. Du kannst Corvinus Willen vollstrecken, wie er es wollte. Nur sollten dazu alle außer dir, die zu entfernt mit ihm verwandt sind, dieses Erbe ablehnen. Avianus und Ursus sind nah genug verwandt, dass es sie nicht betrifft.“
    So wie Prisca sich über die Komplexität von Gesetzen beschwert hatte, wollte Sextus sich am liebsten über seine Cousine beschweren. Warum nur konnte sie nicht einfach brav ja sagen und machen, was er wollte? Im Endeffekt sicherte er sich damit nicht nur seinen Erbteil, sondern auch den ihres baldigen Verlobten. Das sollte doch wohl Preis genug sein, den er zu zahlen hatte. Für lächerliche 2.00 Sesterzen noch dazu. So billig würde Piso wohl nie wieder etwas von Sextus erhalten, und das, wo der Flavier noch nicht einmal davon wusste, in den Genuss welchen Dienstes er gerade gekommen war. Nun, vielleicht ergab sich noch eine Gelegenheit, es ihm unter die Nase zu reiben.

    Freundlich hatte Sextus eigentlich nicht sein wollen, als er das vorgeschlagen hatte. Nur praktisch. Wenn Prisca das allerdings als Freundlichkeit auffasste, war er sicherlich der letzte, der es ihr ausreden wollte. Alles, was dazu beitrug, ihr Misstrauen gegen ihn zu senken, war ihm äußerst willkommen. So gab er sich jovial und lächelte nur ganz leicht, während er sich etwas nach hinten sinken ließ. “Das ist sehr nett von dir, Prisca, aber ich denke, mit deiner eigenen Hochzeit wirst du genug zu tun haben. Und das meiste ist ohnehin schon geregelt. Ich glaube, flavische Frauen haben ein Faible für große Inszenierungen und überlassen da nur wenig dem Zufall, weshalb ich persönlich wenig Anteil an der Organisation habe.“ Ihm war es gerade recht, dass der Verwalter der Flavier da unendlich viel mit dem Sklaven, den Sextus dafür abgestellt hatte, besprach. Im Grunde musste er selbst nur die Vorschläge absegnen und hatte sonst keine Arbeit damit. Und was immer er absegnete, wurde ohnehin von den Flaviern nochmal revidiert und verfeinert. Im Grunde bestand seine ganze Arbeit mit dieser Hochzeit darin, anwesend zu sein und die Braut in Empfang zu nehmen. Das bekam er noch ohne Hilfe hin. Und doch deutete er die symbolische Geste von Prisca als gutes Zeichen.


    Was allerdings nicht ganz so gut lief, war die passenden Gedankengänge in ihr Hirn zu pflanzen. Entweder sie kapierte wirklich nicht, worauf er hinaus wollte, oder aber sie stellte sich dumm. Bei Frauen war der Unterschied nicht immer leicht festzustellen.
    “Ursus muss wieder zurück nach Mantua, er wird nicht bleiben können, bis sämtliche gesetzlichen Fristen verstrichen sind.“ Das war die erste Offensichtlichkeit, die Sextus also zu erklären begann. So ein Testament war ja nicht mal eben in fünf Minuten abgehandelt, noch dazu, wenn es so umfassend war wie das des Marcus Aurelius Corvinus.
    “Und von gesetzlicher Seite müssen die decmviri litibus iucandis die Rechtmäßigkeit der Erbschaftsansprüche festhalten. Und das wiederum wird im kommenden Jahr meine Aufgabe sein.“ Er setzte sich etwas weiter nach vorne, kam ihr damit etwas entgegen. Räumliche Nähe sorgte auch für emotionale Nähe, solange es nicht zu aufdringlich war. “Ich kann dafür sorgen, dass das Testament von mir bearbeitet wird und nicht von einem Kollegen. Dadurch bleibt das eine Familienangelegenheit und wird nicht weiter in die Öffentlichkeit gelangen als ohnehin schon.“ Und das sollte im Sinne von allen bleiben, nachdem sie schon mehr als gut für sie war in diese Nemi-Geschichte verwickelt waren.
    “Allerdings gibt es wie gesagt einige Hindernisse, die ich nicht so einfach ignorieren kann. Die Zwillinge und ich sind so entfernt mit Corvinus entfernt, dass wir rechtlich gesehen gar nicht verwandt sind. Von daher wirkt hier die Lex Iulia et Papia voll, so dass die Mädchen nicht erben können. Selbst sollte Narcissa innerhalb den nächsten 100 Tagen Vestalin werden und wir Flora irgendwie verheiraten, erhalten sie ebenso wie ich nur die Hälfte des zugedachten Erbes. Dein Verlobter im übrigen auch, was vor allem im Falle des Grundstückes wohl ärgerlich wäre. Ebenso wie das Geld, das die Klienten erhalten sollen. Die Unverheirateten unter diesen erhalten per Gesetz auch nichts.“
    Er gab ihr einen Moment Zeit, das gesagte in seiner Gänze zu verstehen. Erst einmal sollte sie sich Sorgen um das Problem machen, ehe er als Retter mit der Lösung aufwartete.
    “Allerdings gibt es eine kleine Lücke, die wir nutzen könnten. Wenn die Zwillinge, ich und Piso auf das Erbe verzichten, erbst du das, was uns zugedacht war. Und du kannst natürlich alles verschenken, wie du es für richtig befindest. Dagegen gibt es kein Gesetz. Nun... außer bei Piso, da solltest du es ihm schenken, ehe eure Verlobung offiziell wird, oder noch besser Ursus dieses Geschenk machen lassen. Vermischung von Guthaben zwischen Eheleuten ist unrömisch.“ Weshalb es auf diesem Gebiet wohl so viele und so komplizierte Vorschriften gab.

    Wäre auch zu einfach gewesen, wenn der Appier gleich ja gesagt hätte. Und auch zu einfach, wenn er sich von dem Namen Cilnius hätte beeindrucken lassen. Aber wenigstens redete er einmal eine Sprache, deren Zeichen Sextus zu deuten wusste.
    “Oh, tatsächlich? Ich weiß ja nicht, mag sie Schmuck?“ Erst einmal unverfänglich anfangen. Sextus war sich sicher, dass es hier nicht wirklich um ein Geschenk ging. “Weißt du, als ich das Geschenk für meine Verlobte ausgesucht habe, gab es ein paar sehr schöne Stücke, die deiner Frau gefallen könnten. Ich dachte da an eines, das ein wenig größer wäre. Und schwer. Ich meine, es war massives Gold. Vielleicht ein wenig zu schwer für ein Schmuckstück. Es wog gewiss drei unciae.“ Was dem Gewicht von 10 Aurei verblüffend nahe kam. “Vielleicht möchtest du es dir ja einmal ansehen? Ich würde dann den Händler in dein Haus schicken, damit du es begutachten kannst.“
    Sextus betonte jetzt nicht, dass er es dem Haruspex schenken wollte. Hier ging es wohl ohnehin nur rein um den Preis, den sein Platz im Collegium kosten würde.

    Gegen ein wenig Konversation hatte Sextus allerdings ganz und gar nichts. Warum auch? Nur, weil man zielstrebig war, hieß das ja nicht, dass man deshalb ein Holzklotz sein musste. Und er hatte ja auch nichts gegen Prisca, nicht im eigentlichen Sinne. Er störte sich an ihrer unbedachten Art, die seine Position gefährden könnte, und er verstand nicht, was diese Frau an dem Flavier fand. Sie könnte günstigere Ehen eingehen. Gerade, wo Tiberius Durus nun wieder unvermählt war, wäre dieser die weitaus bessere Wahl, und wenn Prisca sich nicht dumm anstellte, konnte sie ihn sicher von sich überzeugen. Aber nein, sie wollte lieber etwas so unbeständiges wie Liebe. Noch dazu mit so einer Person, bei der sich Sextus jetzt schon überlegte, ob seine zukünftige Frau ihm wohl böse wäre, wenn er in den Mord an ihrem Halbbruder verstrickt wäre.
    Aber das sollte jetzt seine Sorge nicht sein. Auf die Frage, ob er etwas zu essen wollte, winkte er nur ab. Die Frage nach seiner Hochzeit aber brachte nun seine Schauspielkunst wieder zum Vorschein. Er breitete nur kurz etwas hilflos die Hände aus und atmete einmal durch, wie jemand, dem die Situation über den Kopf zu wachsen drohte. “Die Hochzeit verschiebt sich weiter als geplant. Jetzt nachdem auch noch Orestes und Imbrex gestorben sind, verlängert sich die Trauerzeit.“ Und während dieser eine Hochzeit anzusetzen wäre mehr als pietätlos.
    Dann aber brachte Prisca eine Sache ins Spiel, die ihn doch kurz aufhorchen ließ. An seiner Haltung oder seinem Gesichtsausdruck änderte sich nicht das geringste, aber seine Gedanken rasten einen kurzen Augenblick. “Nein, das wusste ich bislang noch nicht. Gratuliere. Ich hatte zwar mit Corvinus zwei Tage vor seinem Tod geredet und er wollte es sich auch überlegen, aber ich hatte nicht gedacht, dass er vor seinem Selbstmord noch eine Entscheidung mitgeteilt hatte.“ Es war nur eine kleine Übertreibung, klein genug, um nie aufzufallen. Er hatte mit Corvinus geredet. Er hatte auch Prisca und Piso angesprochen bei dieser Unterhaltung. Das konnte er auf Iuppiters Stein schwören, wenn es sein musste. Nur das mit der Entscheidung war eine leichte Übertreibung der tatsächlichen Umstände, was aber niemand im ganzen Haus wissen konnte. So kam er unverhofft wohl doch noch zu seinem Gefallen.
    “Ich kann dir gerne unsere Hochzeitsliste zukommen lassen. Die persönlichen Freunde kannst du ja dann für deine Feier streichen, ich kann sie dir auch markieren lassen, für den Fall, dass du diese nicht gleich erkennst.“ Immerhin war die Gästeliste doch sehr lang. “Vielleicht sollten wir die Termine dann auch koordinieren, damit sowohl du als auch Nigrina jede ihren großen Auftritt hat und die Gäste sich bei beiden Hochzeiten spendabel zeigen.“ Nicht die kleinste Spur von Abweisung lag in seinen Worten. Letztendlich hatte Sextus was gegen diesen Hanswurst Piso und würde sich früher oder später darum kümmern. Bislang hatte er alles daran gesetzt, dass der Flavier sein Gesicht wahrte. Er hatte sowohl im Theater verhindert, dass die Leute sich das Maul über ihn zerrissen und die Art und Weise, wie er um eine Frau warb, als auch auf seiner eigenen Sponsalia, wo er ihn weder wegen seiner fehlenden Gastfreundlichkeit bloßgestellt hatte, noch wegen seiner Trauerkleidung, noch wegen seiner volltrunkenen Pöbeleien. Nun aber, da er verlobt war und er hatte, was er wollte, würde er nichts dergleichen mehr tun, sondern mit Freuden ihm den einen Tritt noch geben, wenn der Flavier sich wieder völlig an den Rand der Gesellschaft manövriert hatte. Das allerdings hatte alles nichts mit Prisca zu tun und war kein Grund, jetzt und hier unhöflich zu sein.
    Überhaupt verstand er nicht, wieso sie mit einem Mal so reserviert ihm gegenüber war. Er hatte ihr nie etwas getan. Er hatte nie etwas ungebührliches gesagt. Und seine Gedanken pflegte er, in seinem Kopf zu belassen. Von daher dachte er auch jetzt nicht daran, dass dieses Gespräch ein wieauchimmer gearteter Racheakt wäre.
    “Natürlich müssten wir sehen, dass dies innerhalb der Einhunderttagesfrist geschieht, damit dein Mann das erben kann, was Corvinus ihm zugedacht hat. Oder zumindest die Hälfte, Kinder werdet ihr ja so schnell nicht bekommen. Außer er trägt sich mit dem Gedanken, jemanden zu adoptieren?“ Ein kurzer, fragender Blick. Eigentlich war diese Möglichkeit ausgeschlossen, Piso war nicht mächtig genug, jemanden zu adoptieren, für den das ein Gewinn wäre. Und die, für welche das ein Gewinn wäre, würde hoffentlich selbst dieses Weib von einem Mann nicht adoptieren. “Womit wir auch bei dem Grund wären, weswegen ich dich belästige. Es geht um Narcissa und Flora und das Erbe, das Corvinus ihnen zugedacht hat...“ Sextus druckste nun absichtlich etwas herum und ließ Prisca damit Zeit, von sich aus Interesse an der Sache zu entwickeln. Wenn er ihr alles vorkaute, war das nicht halb so intensiv.