Ich nickte dem Sklaven zu, woraufhin dieser verschwand..
"Eine kurze Kurzfassung.. Mal sehen, ich werde mich bemühen.
Daß sich dein Bruder und ich seit der Zeit als er zum Legat der Legio IX ernannt wurde nahe stehen, dürftest du wissen. Wir hatten einigen Umgang miteinander, der Aufbau des Militärs war letztendlich nicht nur in seinem Interesse sondern auch in meinem.
Nun, der interessante Teil der Geschichte beginnt mit dem Wiederauftauchen des damals für tot erklärten ehemaligen Prätorianerpräfekten Marcellus Claudius Macrinius. Dieser hatte seinen Namen geändert, sein Gesicht.. nun, sagen wir verändern lassen. Er war jedenfalls nicht wiederzuerkennen.. Er tauchte auf und erzählte von weitreichenden Verschwörungen, in die der Adel und sogar der ehemalige Caesar involviert waren. Caesar nahm sich im Laufe dieser Intrigen das Leben, zeitgleich mit dem Verschwinden Macrinius'. Dieser vermutete einen Teil des Verschwörerkreises in Hispania, weshalb er auch zu uns kam und uns die Geschichten auftischte. Wenig später erreichten mich auch schon erste besorgniserregende Nachrichten. Der Aufstand in Hispania begann und damit auch Meridius' Sorge um meine Sicherheit. Ich tat seine Sorgen ab, schenkte ihnen wenig Beachtung bis.. ja bis wieder einige merkwürdige Dinge geschahen. In Tarraco floh des Nachts ein Mann über die Dächer der Stadt der sich kurz zuvor in der Nähe des Palastes herumtrieb. Einige Zeit später kündigte sich meine Kusine.. nun, damalige Kusine Flavia Messalina zu Besuch an. Ich traf sie aber nicht an, obwohl sie angeblich im Palast verweilte. Statt dessen erhielt ich auf einem kleinen Fetzen Papyrus die Warnung, daß mir nicht alle in der Familie wohlgesonnen wären. So geschah es auch, daß einige Tage später ein Attentat auf mich verübt wurde..."
Ich tastete mit der rechte Hand die Narbe an meiner Wange ab..
"..das hier stammt von jenem Attentat. Schlimmer aber waren die Erkenntnisse über den Täter. Er trug einen Halbmond bei sich, um den Knöchel befestigt. Das Zeichen der Patrizier.. Dies, die Warnung tags zuvor und die Verschwörungstheorien von Macrinius ergaben plötzlich ein schlüssiges Bild. Ich konnte mir aber nicht sicher sein, ob mir nicht jemand eben dieses offensichtliche Bild vorgaukeln will. Ich weiß es bis heute nicht..
Jedenfalls war jegliches Vertrauen in meine Familie zerstört. Ich war ein Adoptivkind und fand nie so recht meinen Platz. Als Pater Familias, diese Ehre fiel mir sozusagen in den Schoß, da der legitime Nachfolger damals noch zu jung war, konnte ich meiner Rolle nicht gerecht werden.. Nun, wie dem auch sei. Ich sah mein Leben in Brüche gehen, ich hatte keine Familie die mir Halt gab. Darum habe ich Meridius seit ich ihn kenne beneidet. Aus diesen Gründen entschloß ich mich schließlich neu zu beginnen. Ich trat von meinem Amt als LAPP Hispanias zurück und flehte Meridius an, auf daß er mich adoptiere. Nach längerem Zaudern hat er es schließlich getan worüber ich immer noch sehr glücklich bin. Ich kenne zwar erst wenige Familienmitglieder, aber zumindest mit einem habe ich regen Kontakt hier am Hofe. Es ist.. nun, ich kann mich glücklich schätzen, daß ich aufgenommen wurde...."
Viele Erinnerungen keimten in mir hoch während ich erzählte. Viele davon waren unangenehm, so fand ich am Ende keine Worte mehr um die Geschichte anständig abzuschließen. Ich hoffte, daß Lucilla die Stille die entstand brechen würde...