Daran, sich zu beschweren, dachte der junge Gallier nicht im geringsten. Cimon hatte sehr schnell wieder sein Feuer entfacht und dann war auch er kaum noch zu bremsen. "Erneut? Kein Problem." keuchte er und natürlich spürte er, dass der Nubier keineswegs schon erschöpft war. Ein paar Geschichten über die dunkelhäutigen Liebhaber, die ihm zu Ohren gekommen waren, mussten wohl tatsächlich wahr sein. Sein rotblondes Haar war ihm inzwischen egal. Es lag leicht gelockt um seinen Kopf und ließ ihn dabei beinahe wie eine Erscheinung wirken.
Dass Cimon nun offensichtlich Gefallen an dieser Betätigung gefunden hatte, störte ihm nicht im geringsten. Es passte sehr gut in eine bestimmte Kalenderbeschaffenheit, die er ihm vielleicht später einmal erklären würde.
"Ich bremse dich nicht." hauchte er direkt an die Lippen des Nubiers und stöhnte genießend, als der schwarze Sklave tatsächlich in seinem Handeln fortfuhr. Es war ihm im Augenblick egal, ob er benutzt wurde und Cimon nur seine Gier nach mehr an ihm auslebte, ihm selbst ging es eigentlich kaum anders. Áedán genoss es regelrecht, dass der andere Mann etwas stürmischer wurde.
"Was soll ich entschuldigen?" fragte der junge, gallische Sklave den Mann, der sich gerade mit ihm auf die Seite gedreht hatte. "Das war einfach nur zu gut." meinte er ernst und schloss ihn in seine Arme. "Weißt du, das ist alles zu schön, um wahr zu sein. - In Gallien begehen wir um diese Zeit so einige Feste, an denen wir Römer nicht gerne teilhaben lassen. Fruchtbarkeitsriten aus alter Zeit."
Er keuchte, war nun doch ein wenig erschöpft, aber die Lust flaute nur sehr langsam ab. So eine Freundschaft musste doch gepflegt werden. Eine Freundschaft, bei der solch eine Nähe möglich war, war wirklich genau das, was er brauchte. Seine Augen waren nach wie vor sehr dunkel, als er Cimon ansah. In seinem Blick waren tiefe Gefühle. Freundschaft und grenzenloses Vertrauen waren es, was er empfand. Er war davon überzeugt gewesen, dass der Nubier ihn niemals absichtlich verletzen würde und das hatte der andere Mann ihm nun auch bewiesen.
Neugierig betrachtete seine eigene Hand, die über die dunkle Haut des Anderen wanderte. Dieser Kontrast war nun wirklich sehr anregend und sehr schön anzusehen. "Wie Tag und Nacht." murmelte er und schmiegte sich an den anderen, um dort ein wenig Kraft zu sammeln. Sein Atem ging schnell, schwer und tief. "Die Frage ist... wer ist... der Dämon?... Ich?... Oder du?... Ich hab dich ja... dazu... verführt..." gab er nach Luft schnappend von sich und schloss dann die Augen.
In seinem Kopf gingen die unterschiedlichsten Gedanken vor. So überlegte er zum Beispiel, ob sie das irgendwann wiederholen konnten, wie Cimon nun über ihn dachte und was wohl geschehen würde, würde jemand anderes davon erfahren. Brix zum Beispiel wäre sicherlich nicht besonders begeistert und seine Herrin wohl auch nicht. Da allerdings weder Cimon noch er schwanger werden konnten, würde es wohl schon einmal nicht über diesen Weg herauskommen. Unbesorgt war er dennoch nicht. Domina Celerina fände es sicherlich nicht lustig, wenn sie erfahren würde, mit wem er sich so vergnügte, ohne vorher gefragt zu haben.
"Kriegen wir Ärger, wenn das herauskommt?" fragte er deshalb leise.