Beiträge von Áedán

    Da stand der gallische Sklave nun. Seine Herrin war Tod und er wusste nicht, was er fühlen sollte. Traurig war er irgendwie, aber sein Gesicht war wie Stein. Gelähmt stand er da und wusste nicht, was nun aus ihm werden sollte.


    Fertig mit sich und der Welt setzte er sich neben seine Herrin und wachte über ihren Leichnam wie er schon über ihren lebenden Körper nach besten Wissen und Gewissen hatte wachen wollen.

    Der gallische Sklave legte dem germanischen Riesen eine Hand auf die Schulter. "Du hörst sie doch, du tust hier weh! lass sie doch los. Sie steht doch nur hier und tut niemanden etwas." murrte Áedán und sah Caelyn eindringlich an. Seiner Meinung nach hätte sie lieber verschwinden sollen. Was machte sie eigentlich noch hier? Hatte sie gelauscht?


    Seine Augenbrauen zogen sich grimmig zusammen. Wehe wenn dem so war!

    Schweigend stand Áedán unweit seiner Herrin und blickte Cleomedes fragend an. Der Medicus war schon einmal gut und schön, aber was würde nun passieren? Wie würde es weiter gehen?


    "Was wird nun?" fragte er den Griechen leise. Im Augenblick fühlte er sich sehr überflüssig und unnütz, da er gar nicht wusste, wie er seiner Herrin helfen konnte. Sie hatte offensichtlich Schmerzen und ein gebrochener Arm war auch nicht gerade unbedenklich. Am liebsten hätte er irgend etwas getan, aber er wusste einfach nicht was und wie und ob.


    Was würde mit seiner Herrin geschehen? Bislang wusste der gallische Sklave noch nicht einmal wirklich, was genau geschehen war und er war einfach nur noch verwirrt.

    Der gallische Sklave blickte seine Herrin sehr ernst an. "Soll ich welche für dich holen, Domina?" fragte er nach, um zu verstehen, auf was genau die Flavia nun hinaus wollte. Sie schwärmte von fangfrischem, gebratenem Fisch, sagte aber eigentlich nicht, was genau sie nun gerne hätte.


    Áedán war es also lieber, wenn er genau erfragen konnte, nach was es ihr verlangte.

    Áedán überlegte kurz. "Ich werdedich gerne unterstützen, Dominus Corvinus. Für dich werde ich gerne versuchen, mein Gedächtnis dahingegen zu erproben." versicherte der Gallier dem Aurelius, wobei er irgendwie doch noch ein paar kleine Zweifel hatte, was seine Merkfähigkeit betraf.


    "Ich kenne ihn nicht, aber er macht mir wissentlich meine Position streitig und das stört mich einfach." erkläte der rotblonde Mann sehr ernst. "Gut möglich, dass er sehr nett ist, aber es ist schwierig, ihn kennen zu lernen."


    Bezüglich des Korbs nickte Áedán nur zustimmend. "Ich werde mich sofort darum kümmern, Dominus. Claudia Romana soll die Orchideen so schnell bekommen wie nur irgend möglich."

    Áedán tat wie ihm geheißen. Er stieg ins Wasser und irgendwie empfand er es recht angenehm, nicht mehr nur am Beckenrand zu stehen. Immerhin sah man nun, da er im Wasser stand, seinen unbegleiten Köper nicht mehr so klar und außerdem linderte das Wasser irgendwie den leicht brennenden Schmerz der Hautstellen, die vor wenigen Augenblicken noch unvergleichbar unter dem Wachs gelitten hatte, mit welchem dieser verfluchte Grieche ihm die Haare herausgerisesn hatte.


    Allerdings war er nun näher an den Frauen dran und da seine Herrin wollte, dass er zu ihnen herüber kam, wurde das nicht gerade besser, denn er kam ihnnen mit jedem Schritt immer näher.


    Solange sie nur über ihn und nicht mit ihm sprachen, würde er dies schon aushalten, aber die Götter waren nicht gnädig zu ihm. Die Frau, die ihn vorhin mit ihren wiegenden Hüften doch schon ziemlich gereizt hatte, sprach ihn jetzt auch noch an.


    Gladiatoren und er? Muskulöse Männer mit Waffen sollten ihn ausbilden? Zahlreiche Gedanken schossen ihm durch den Kopf und letzten Endes zuckte er einfach nur mit den Achseln. "Wenn meine Herrin glaubt, es wäre gut..." murmelte er zur Antwort.


    Noch besser das Kämpfen zu lernen empfand er selbst natürlich als reizvoll. Dann würde er den nächsten Römer, der ihm blöd kam, vielleicht doch niederstrecken können. - Wobei schon der letzte Versuch so kläglich gescheitert war, dass er genau wusste, dass er dies nie wieder versuchen würde. Es war einfach zu dämlich gewesen, diese Patroullie angreifen zu wollen, wenn man doch selbst keinerlei anständige Kampfausbildung erhalten hatte.

    So eine Kratzbürste! "Ja, Domina Flora. Ich verstehe, Domina Flora." sagte er leise und blickte ihr dann nach, als sie auch schon wegeilte. Was diese Aurelia brauchte, war ein anständiger Kerl, so viel war klar. Er hatte mitbekommen, dass man einen geeigneten Mann für sie suchte und deshalb hoffte er irgendwie, dies würde nicht mehr all zu lange dauern, damit Flora hoffentlich bald etwas zufriedener sein würde.


    Da er nicht so recht wusste, was er tun sollte, eilte er ihr erst einige Schritte nach, blieb dann aber stehen und überlegte. Alleine zurück in die Villa zu gehen oder der Kratzbürste folgen? Oder doch lieber noch etwas hier bleiben?


    Während er überlegte, verschwand Flora um eine Hausecke. Er rannte ihr nach. Nein, hier bleiben würde nicht gehen. Sie hatte ihn gesehen. Alleine zurück wollte er auch nicht. Kam er mit ihr zurück, würde sicherlich keiner mehr vermuten, er hätte über eine Flucht nachgedacht.

    Irgendwie beschlich den Gallier das Gefühl, dass die Aurelia ihm gar nicht wirklcih zu gehört hatte, aber trotzdem genau die richtigen Saiten anschlug, als sie sich äußerte. Ein seltsames Talent, welches Frauen da besaßen, dachte er so für sich und seufzte schwer.


    "Ich will ja gar nicht weglaufen, Domina Flora." versicherte Áedán ihr noch einmal und hörte ihr aufmerksam zu. "Ich jammere nicht, ich denke nach, Domina Flora." widersprach er ihr dann wehemend und blickte sie sehr direkt an. "Wollt Ihr noch irgendwohin oder soll ich Euch zurückbegleiten?" Eine Aufgabe käme ihm jetzt irgendwie wirklich gerade recht.

    Sim-Off:

    Wäre praktisch.


    Áedán machte ein geknicktes Gesicht. "Brauchst du wirklich Details, Brix? Du bist doch mindestens genauso gut informiert wie ich." murmelte der Gallier und blickte kurz zu dem Maler. "Ich brauch irgendwie ein paar zusätzliche Aufgaben. Da das einzige Recht eines Sklaven das Recht auf Arbeit ist, möchte ich gerne davon Gebrauch machen. Vom Herumsitzen und Grübeln wird nichts besser und mir fällt eh nichts anständiges ein." erklärte der rotblonde, junge Mann weiter. "Gibt es nicht irgend etwas, dass ich reparieren kann? Die Villa ist so groß und ich hab ja schon mal eine Tür wieder ganz gemacht und so... im Garten trau ich mich alleine nicht arbeite, weil ich Angst habe, ich mach was kaputt, weil ich Pflanzen für Unkraut halte, die dort hingehören. Da brauche ich jemanden dabei.

    Áedán drehte sich kurz um. Cleomedes antwortete ihm noch nicht, aber dafür sah er Okhaton. "Komm mit! Schnell!" rief er dem Ägypter zu und unterstützte dies mit einer unmissverständlichen Geste. So weit würde das Verständnis des anderen Sklaven schon reichen, dass er ihn verstand.


    "Cleomedes?" fragte er und eilte ihm nach. Als er sich zum Ägypter umdrehte, wirkte dieser aber ziemlich langsam, also rannte er zu diesem, stützte ihn unter dem Arm ab und half ihm dabei, den Pferden zu folgen.


    "Du siehst ja schlimm aus." stellte der Gallier fest und rief dann wieder Cleomedes nach. "Wollt ihr nach Rom?"

    Grimmig grinste ziemlich fies. "Oh ja, flotte Männer reichen einigen Männern tatsächlich. Ich bin da ein gutes Beispiel. Dennoch mag ich auch Frauen. Es ist einfach nicht zu vergleichen, Tilla." erklärte Áedán ihr sehr ernst. "Ja, geh du ruhig schlafen. Ich denke noch ein wenig nach. Ich kann momentan eh nicht schlafen. Mir spukt so viel im Kopf herum. Ich werde wohl noch ein wenig hier bleiben."

    Áedán wirkte sehr schuldbewusst, als er Flora ansah. "Sie ist momentan sehr... na ja... deprimiert. Ich wollte sie einfach in Ruhe lassen. Ich hab mich aber an der Porta abgemeldet. Die wissen, dass ich draußen bin." erklärte der Gallier der Aurelia mit ruhiger Stimme. "Ich glaube, Domina Celerina hat momentan ganz andere Sorgen, als meine Abwesenheit. Ich... brauchte eben Zeit zum Nachdenken und weglaufen brauch ich doch gar nicht zu versuchen. Ich wüsste eh nicht wohin und nach Hause würde ich es sowieso niemals schaffen."


    Dann blickte er auch schon kurz auf die Stadtmauer. "Ich brauchte Zeit zum Nachdenken. Über Cimon, über Charis, über die Nemoralia... Ich habe das Gefühl, ich bin an allem Schuld. Ich hätte sie nicht alleine lassen dürfen, glaub ich, aber sie wollte es. Ich hätte es trotzdem nicht gedruft. Dann wäre das alles vielleicht nicht passiert."

    Áedán beäugte seine Herrin mit einem sehr betroffenen Gesichtsausdruck und blickte den Tiberius sehr ernst an. Musste das alles denn jetzt gleich und sofort sein? Domina Celerina brauchte dringend Ruhe. Irgendein Mann war niedergestochen worden und sie naja... äh... Moment!


    Der Gallier begann erst langsam zu verstehen, was da wirklich genau vorgefallen war und nun hörte er doch erst einmal aufmerksam zu, was da jetzt schief gelaufen sein sollte.


    "Entschuldigt bitte, Dominus, aber.... sie ist verletzt..." erhob der rotblonde Sklave sehr leise das Wort und klang dabei auch wirklich erstaunlich demütig und vorsichtig. "Es wäre wohl gut, wenn man sie irgendwo... ablegen könnte."


    Da er den Römer nicht kannte, war er erst einmal sehr vorsichtig.

    Keuchend kam Áedán an der Porta an und beugte sich erst einmal nach vorne, die Hände auf den Oberschenkeln abgestützt, und schnappte nach Luft.


    "Domina?" fragte er besorgt die Frau, die von Cleomedes in den Armen gehalten wurde. Da er ihnen nachgefolgt war, hatte er ziemlich lange rennen müssen. Zu Pferde waren sie einfach schneller gewesen.

    Áedán erblickte Cleomedes, als dieser auf dem Pferd saß und die Herrin augenscheinlich im Arm hielt. Sie war bei Bewusstsein, sah aber nicht gut aus.


    Der gallische Sklave rannte auf ihn zu und ließ alles stehen und liegen mit dem er sich gerade beschäftigt hatte. Inzwischen war auf dem Hain nicht mehr alles so durcheinander und man hatte die Verletzten zum Großteil schon so weit vorbereitet, dass man sie nach Rom bringen konnte.


    "Cleomedes, warte!" rief der Gallier und rannte ihr nach. "Wo wollt ihr mit ihr hin?"

    Der Gallier zuckte zusammen, als er eine vertraute Stimme hörte und dann verabschiedete sich Caelyn auch schon. Den Rat wollte er sich zu Gemüte führen - und am besten auch befolgen - aber jetzt gab es da erst einmal die wunderschöne Flora, mit der er nicht mehr gesprochen hatte, seit sie sich im Garten getroffen hatten und sie dann sehr schnell verschwudnen war.


    "Oh, Domina Flora." stellte er fest und schluckte hörbar. "Ich... brauchte Zeit zum Nachdenken. Es ist so viel passiert in den letzten Wochen und ich wollte eigentlich etwas für mich sein und nicht in der Villa. Also bin ich hierher. Ich kenne mich in Rom kaum aus und na ja, irgendwie bin ich grübelnd hier hängen geblieben." erklärte er ihr und sah sich um. "Ich war in letzter Zeit öfter einmal alleine außerhalb der Villa unterwegs und hab Erledigungen für meine Herrin gemacht. Von daher hat keiner gefragt, als ich raus wollte."

    Der Gallier räusperte sich. "Ich kann in der Tat schwimmen, Domina. meinte Áedán und klang dabei doch beinahe ein wenig arg zerknirscht.


    Die Frage, für was Celerina ihn überhaupt gekauft hatte, ließ ihn aufhorchen. Da auch der rotblonde Sklave sehr daran interessiert war, was diese Römerin nun eigentlich mit ihm vorhatte, war er nun wirklich neugierig, was sie sagen würde.


    Zögerlich näherte er sich dem Wasser, blickte dann aber seine Herrin fragend an. Noch hatte sie nicht gesagt, dass er hinein sollte.

    Áedán blickte Caelyn vorsichtig an. "Das habe ich ehrlich gesagt gar nicht so genau mitbekommen. Wir haben sie dorthin begleitet und eigentlich hatten wir ja frei. Also habe ich ihr die Gelegenheit gegeben, an diesem vermeindlich friedlichen, gewaltfreien Ort ein wenig alleine herum zu laufen. - Dann gab's da ne Leiche und ne wildgewordene Rinderherde und ich hab sie auf einen Baum gehoben, damit sie nicht totgetrampelt wird... ach, es war alles so seltsam." fasste der Gallier nun wirklich sehr knapp zusammen. "Ich hätte beser auf sie Acht geben müssen... Dann wäre das alles wohl nicht passiert... Mit mir redet aber auch irgendwie keiner darüber. Es ist alles so seltsam... So schrecklich seltsam... Ich verstehe gar nicht, was da genau passiert ist. Alles redet von einem Frevel und was sie angeblich getan haben soll. Ich weiß gar nicht, was ich noch glauben kann. Ich war aber auch kaum dabei. Ich war dort, aber... ich sah auch nur, was am Ende dabei heraus kam. Es gab ne Leiche und viel Geschrei und einen Wütenden Priester oder so... War alles sehr seltsam. Ich hab sie danach einfach bei Cleomedes und Okhaton gelassen und lieber den ganzen Menschen dort geholfen. Cleomedes schien mir gut klar zu kommen."

    Mir ging es letztlich nur darum, mal offen darüber zu reden. Dieses Hintenrum zur SL gerenne finde ich genauso kontraproduktiv wie schwelende Konflikte, die dann irgendwie ausgetragen werden oder wenn es auch nur zu dem Verdacht kommt, dass es so etwas sein könnte.


    Es ist einfach Gift für ein Rollenspiel, wenn man ständig meint, jemand wolle einem eins reinwürgen.