Von seiner Großmutter hatte er selbstverständlich kein Interesse für seine Mutter erwartet und auch das einer der Senatoren nachfragte überraschte den jungen Verres im ersten Moment. Doch dann nickte er lächelnd. Das Eis schien endgültig gebrochen zu sein, denn nun sprudelte es aus Verres nur so heraus.
"Ja Senator, ihr geht es gut. Danke der Nachfrage. Ich werde ihr schreiben das ich gut in Rom angekommen bin und werde erwähnen, dass du dich nach ihrem Befinden erkundigt hast. Eigentlich war es ja sogar die Idee meiner Mutter, dass ich nach Rom komme. Sie meinte die Möglichkeiten für einen jungen Mann wie mich wären hier in Rom bei der Familie meines Vaters wesentlich besser als in Divodurum oder gar in unseren Dorf mit einer alleinerziehenden Mutter und keinem Mann im Haus, der sich meiner annimmt. Ich hatte daher gehofft hier in Rom bleiben zu dürfen."
Dann hob der junge Germanicer plötzlich entschuldigend die Hände. Ihn war in den Sinn gekommen, dass der Senator nun womöglich dachte, dass er sich hier im Haus ganz ohne Arbeit und Einkommen breitmachen wollte. Diesen Eindruck wollte er keinesfalls vermitteln.
"Wobei ich euch sicher nicht zur Last fallen werde, Senator. Ein alter Legionär, der in unserer Nachbarschaft wohnt, sein Name ist Sextus, ein Bär von einem Mann, so was habt ihr noch nicht gesehen. Jedenfalls er meinte wenn ich nach Rom gehe, wäre es eine gute Sache für mich bei den römischen Stadtkohorten einzutreten. Die Zahlen gut und suchen immer junge, geschickte Männer, die sich freiwillig zum Dienst verpflichten wollen. Das habe ich mir schließlich auch vorgenommen. Also werde ich dann vermutlich ohnehin in der Castra der Urbaner wohnen."
Jetzt fiel Verres auf, dass er vermutlich viel zu viel erzählt hatte. Zumindest einiges, nachdem der Senator gar nicht gefragt hatte und das auch noch ziemlich euphorisch. Eine sehr unangenehme Situation. Entschuldigend sah er zu seiner Großmutter und ließ dann wieder den Kopf sinken.