Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Wieder einmal kam auch Livianus mit seinem Scriba und zwei Leibwächtern im Schlepptau, an einem seiner morgendlichen Spaziergänge zu seinem Amtssitz, am Sklavenmarkt vorbei. Er wollte sich heute eigentlich nicht groß aufhalten lassen, warteten doch wichtige Amtsgeschäfte auf ihn. Doch als er diese bezaubernde Stimme auf dem Podest hörte, konnte er gar nicht anders als stehen zu bleiben und dem Gesang zu lauschen. Bei der letzten Versteigerung war ihm das Glück nicht hold gewesen. Wobei es eigentlich gar nichts mit Glück oder Geld zu tun gehabt hatte, sondern eher mit einem unerwarteten Aufeinandertreffen. Das Vinicius Massa auch heute bereits unter den Zuschauen war, bemerkte der Decimer vorerst noch nicht. Viel zu sehr konzentrierte er sich darauf, was sich auf dem Podest tat. Offensichtlich waren auch die anderen Zuschauer so angetan, dass in den ersten Momenten gar kein Gebot abgegeben wurde. Der decimianische Consular wollte dies nun ändern und rief gleich selbst, anstatt dies seinem Scriba zu überlassen.


    "500 Sesterzen"

    Der Fahrer seiner Factio legte einen fulminanten Start hin. Zufrieden sah Livianus zu seinem Vicarius Claudius Gallus, nachdem er seinen Blick über die jubelnden Aurata-Anhänger schweifen hatte lassen.


    "Ich gratuliere dir Claudius. Du hast der Aurata ein wunderbares Wiederaufleben ermöglicht. Ich hätte mir keinen besseren Vicarius an meiner Seite wünschen können.


    Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass Sotion dieses Tempo bis zum Ende des Rennens durchhält."



    Mit seinem Sciba und seinem Ziehsohn im Schlepptau erreichte der Curator rei publicae das Officium Duumvirorm der Stadt Ostia. Er wusste, dass er bereits erwartet wurde und so trat er ein und Begrüßte den bereits wartenden Duumvir Minicius Rutilus.


    "Salve Duumivir. Ich freue mich dich kennen zu lernen. Wie du weißt komme ich heute in offizieller Angelegenheit, um die Gültigkeit der Wahlen zu überprüfen, die nach Pars Tertia der Civitas Ostia - Lex Coloniae in den letzten Tagen bei euch in Ostia stattgefunden hat. Dies hier ist mein Amtsgehilfe Vedius Gillo, der mich bei meiner Arbeit unterstützen wird. Und das hier ist mein Ziehsohn Prudentius Primus. Er begleitet mich heute, um ein wenig Einblick in meine Arbeit als Curator zu bekommen."


    Abwechselnd deutete Livianus auf die beiden vorgestellten Begleiter.


    "Wenn du alles Vorbereitet hast können wir gleich beginnen und so deine Zeit hoffentlich nicht zu lange beanspruchen."

    Der Decemvir war wohl doch besser vorbereitet gewesen, als selbst angekündigt und damit vom Decimer eigentlich erwartet. Livianus war sichtlich überrascht. Also hatte der kleine Disput am Vortag doch gefruchtet. Dem Consular hatte er mit seinen genauen Recherchen jedenfalls ziemlich den Wind aus den Segeln genommen. Das mit seinen beiden männlichen Verwandten konnte er bei der Erklärung des Decemvir nachvollziehen, auch wenn es für ihn ärgerlich war, da die genannten lebenden Agnaten geringeren Grades alle kein Interesse an dem Erbe hatten. Das mit seiner verstorbenen Gemahlin traf ihm da viel mehr. Aber auch hier dämmerte ihm die Richtigkeit der Aussagen. Die Zeiten in denen er sich selbst als Magistrat mit der Rechtspflege auseinandersetzen musste lagen schon lange zurück und das Erbrecht war zum Glück nie ein großes Thema dabei gewesen. Er nickte missmutig aber zufrieden.


    "Ich verstehe Decemvir. Im Fall meiner verstorbenen Frau ist dann wohl ihr Sohn Prudentius Primus der nächste Erbberechtigte. Ich werde ihm dieser Tage vorbeischicken um das selbst mit dir zu klären und wäre dir dankbar, wenn du bis dahin ausfindig machen könntest, ob ich mit meiner Annahme recht gehe."


    Mit diesen Worten verließ der Consular das Haus des Decemvir und ging gemeinsam mit seinem Freund Consul Menecrates und dessen Sohn in die Taberna.


    Sim-Off:

    Ich habe mich hier mal raus geschrieben, damit es weitergehen kann. ;)

    Ihre Karriere nicht ganz im Sinne der res publica? Eine gefährliche Frau? Umtriebig? Auch wenn er es nicht laut aussprach brauchte er nicht mehr hören. Die Entscheidung ob sein Patronat gegenüber der Sergia aufrecht blieb oder nicht vielen mit diesen Worten endgültig. Dennoch folgte der Consular den weiteren Ausführungen des Prätorianers, die immer interessanter wurden. Und da war plötzlich wieder das Thema Vinicus Lucianus am Tisch. Erst vor kurzem hatte Livianus dessen Sohn getroffen und ihm Details aus ihrer gemeinsamen Geschichte erzählt. Und nun war der Großneffe des zweiten verurteilten Drahtziehers dieser Verschwörung hier, um ebenfalls seine Fragen zu stellen. Davor hatte er Jahrelang nicht mehr darüber nachgedacht und nun? Konnte das wirklich Zufall sein oder erlaubten sich die Götter einen schlechten Scherz. Die Vergangenheit schien ihn jedenfalls zweifellos einzuholen. Erneut musste er die Erinnerungen an das Gespräch mit Serapio aus seinem Gedächtnis hervor kramen.


    "Ich kann mich an ein Gespräch mit meinem Adoptivsohn zum Thema Vinicius Lucianus erinnern. Es war bereits nach der Absetzung Salinators und ging um den Vorwurf der Folter während der Haft des Veniciers durch die Prätorianer und nicht explizit um die Hinrichtung. Aber er machte mir damals nicht den Eindruck, als würde er in irgendeiner Form Mitleid für den Verräter empfinden. Für Serapio waren Vinicius Lucianus und dein Großonkel Tiberius Durus jedenfalls die Drahtzieher hinter der Ermordung des damaligen Kaisers.


    Und Decimus Verus.... der ist ein sehr entfernter Verwandter von mir aus der Blutslinie des Lucius Decimus Cato. Ich kannte ihn zwar persönlich, aber wie du bestimmt weißt, war ich vor der Machtergreifung Salinators als Legat in Germanien stationiert, was ich vermutlich auch schon ihm zu verdanken hatte, da ich immer ein scharfer Gegner des Vesculariers war, und danach habe ich mich während seiner Herrschaft und bis nach der Beendigung des Bürgerkriegs nach Hispania zurückgezogen. Ich kann dir daher kaum Informationen darüber liefern, was sich hier in Rom abgespielt hat, oder wer Salinators Schergen und Informanten waren. Und Decimus Verius ist so weit ich weiß während der Herrschaft des Usurpators hier in Rom verstorben."

    Da hatte der Vinicier wohl irgendetwas missverstanden oder irgendwo falsch auf geschnappt.


    "Doch, doch! Ich bin amtierender Curator rei publicae und dabei für die Aufsicht über die Provinz Italia verantwortlich. Da bin ich natürlich viel unterwegs. Aber natürlich nur innerhalb Italias. Davor war ich der Stadtpräfekt von Rom. Meiner Heimat Hispania konnte ich leider schon einige Jahre keinen Besuch mehr abstatten. Denn es ist ja auch nicht gerade so, dass man dort für einen kurzen Sprung vorbeischauen könnte. Ich bin daher mit meinem Amt und meinen derzeitigen Aufgaben recht gut eingedeckt und mache mir daher keine Gedanken über irgendwelche Veränderungen. Meistens kommen diese ohnehin von selbst, wenn man sie am wenigsten erwartet.


    Ist mein alter Freund Menecrates eigentlich dein Patron? Oder warum unterstützt er dich derart?"

    Als der Procurator den unüblichen Grund für das Anliegen des Decimers ins spiel brachte, wurde dieser sichtlich unruhig und warf seinem jungen Begleiter einen kurzen Kontrollblick zu, ehe er sich wieder dem Fabier widmete und diesem dabei Fast das letzte Wort abschnitt.


    "Wie du richtig sagtest, war mein Schreiben an den Kaiser von sehr persönlicher Natur."


    Damit wollte er zum Ausdruck bringen, dass der junge Prudentier den genauen Inhalt des Schreibens weder kannte, noch explizit wissen sollte. Livianus wusste bereits jetzt, dass dies nur einen erneuten Disput zwischen ihm und seinem Ziehsohn entfachen könnte, der gerade hier von dem Procurator zum erdenkbar ungünstigsten Zeitpunkt stattfinden würde. Wenn der Fabier den Brief kannte - und davon ging der Consular aus - dann wusste er dieses kurze Statement auch sicher richtig zu deuten. Um das Gespräch dann sicherheitshalber in die richtige Richtung zu lenken, sprach er gleich ohne auf eine Reaktion seines Gegenübers zu warten weiter und deutete auf den Jungen.


    "Also das ist eben mein Ziehsohn Gaius Primus aus dem Hause der Prudentier. Er ist der Sohn meiner verstorbenen Gemahlin Aelia Vespa, Nichte des Dives Valerianus und des Eques Tiberius Prudentius Balbus, Sohn des Consulars Prudentius Commodus. Aber das habe ich ja bereits geschrieben.


    Jedenfalls hat sich der Junge dazu entschlossen, nicht wie sein Großvater und ich eine bedeutende Karriere als Senator anzustreben und damit dem traditionsreichen Cursus Honorum zu folgen, sondern in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und den Weg eines Eques zu beschreiten. Ich denke bei seiner Ahnentafel sollte weder das eine, noch das andere ein großes Problem darstellen, auch wenn ich selbst Ersteres für sinnvoller erachtet hätte. Also verstehe das bitte nicht als Herabwürdigung deines Standes. Aber wie du vielleicht weißt geschätzter Fabius, ist es nicht immer einfach einem jungen Mann einen Ratschlag zu erteilen, der auch als solcher bereitwillig angenommen wird.


    Aber wie dem auch sei... ich habe mich mit der Entscheidung des Jungen abgefunden und werde ihm dabei so gut es geht auch unterstützen. Der Stand des Eques allein ist - wie du ja selbst weißt - nur der erste Schritt dazu, ein wertvolles und nützliches Mitglieder der römischen Gesellschaft zu werden. Daher ist mir vor allem wichtig, dass der Junge gleich im Anschluss auch einen entsprechenden Posten erhält, bei dem er sich entsprechend nützlich machen kann. Denn der Stand alleine ist nur eine leere Hülle ohne Aufgaben und ohne Ziel. Und beides ist für einen jungen Mann wichtig. Daher schlage ich auch vor, dass er, ganz wie sein Vater vor ihm, eine militärische Karriere einschlägt. Denn eine militärische Ausbildung - und das weiß ich aus eigener langjähriger Erfahrung - prägt Geist und Körper. Die Tugenden der römischen Gesellschaft."


    Während seines Monologs sah er immer wieder belehrend zu dem Jungen und man könnte fast meinen, er wäre ein Paedagogus und würde dem jungen Prudentier eine Lehrstunde erteilen.

    Zitat

    Original von Narrator Italiae
    Im Innern seines Hauses saß auch am heutigen Tage der Decemvir Stlitibus Iudicandis in seinem Officium und las und schrieb in seinen Unterlagen und Akten, während der Ianitor des Hauses auf einem kleinen Holzschemel nahe der Haustür saß und darauf wartete, dass möglicherweise irgendjemand anklopfte.


    Nach dem Einverständnis des Consuls betrat Livianus das Haus des Decemvir litibus iudicandis. Beim Ianitor vorbei betrat er das Officium des Decemvir, auf den er begrüßend zu ging. Er wirkte dabei keineswegs unfreundlich oder herrisch.


    "Salve Decemvir! Wie gestern besprochen bin ich wieder wegen meiner Erbschaftsangelegenheiten gekommen und wollte nachfragen, ob sie wie vereinbart geklärt sind."

    Livianus war froh zu hören, dass es die Verstrickungen der Sergia in diese Angelegenheiten nicht so schlimm waren wie ursprünglich gefürchtet. Dennoch wollte er sich mit der Frage, ob sie auch weiterhin seine Klienten sein sollte, noch Zeitnah auseinandersetzen. Doch zuerst musste er sich mit den Fragen des Tiberiers auseinandersetzen.


    "Als ich sie kennenlernte war sie Praefecta Vehiculorum - soweit ich mich erinnern kann - und auch schon mit Senator Marcus Iulius Dives verheiratet - glaube ich. Es tut mir leid, aber das ist alles schon wieder einige Jahre her. Senator Iulius war jedenfalls ein Freund meines Adoptivsohns Decimus Serapio, dem ehemaligen Praefectus Praetorio...... Wie auch immer. Ich wurde damals von ihr um meine Patronage gefragt und sah keinen wirklichen Grund sie ihr zu verweigern. Danach hat sie es sogar bis an den Kaiserhof gebracht, was mich in meiner Entscheidung nur bestärkt hat. Danach ist es jedoch sehr ruhig um sie geworden. Du musst wissen ich lege nicht sehr großen Wert auf Salutatios meiner Klienten und seit ich zum Curator rei publicae ernannt worden bin, verbringe ich meine Zeit ohnehin mehr auf Reisen durch die Provinz als hier in Rom. Daher habe ich auch Sergia Fausta schon länger nicht mehr persönlich gesehen oder Kontakt zu ihr gehabt."

    "Zumindest hättest du beim Ritterstand keine Wartezeiten oder Probleme, wie du sie jetzt beim Cursus Honorum hast. Aber du hast Recht Vinicius. Warte die Audienz ab und entscheide dann in Ruhe. Dir vorher unnötig den Kopf zu zerbrechen bringt nicht viel."


    Damit war das Thema aus der Sicht des Decimers erstmal vom Tisch.


    "Gibt es sonst noch etwas, bei dem ich dir helfen könnte? Du erwähntest vorhin du bist derzeit der einzige Vinicier in der Stadt und mit der Villa eurer Familie steht es auch nicht zum besten. Brauchst du finanzielle Unterstützung oder eine andere Form der Hilfe, die ich dir vielleicht bieten könnte? Soweit ich mich erinnere hat dein Vater sein Geld sehr weise in Landbesitz angelegt. Aber von diesem kann man nur bedingt leben, da es nicht besonders viel abwirft."

    Das begann ja gut, dachte sich der Decimer. Ein Mann nach seinem Geschmack. Gute Manieren, professionelles Auftreten. Er hatte zwar seinen Namen nicht ausdrücklich genannt, aber Livianus ging davon aus das er dem Procurator Fabius Torquatus gegenüberstand.


    "Auch ich freue mich deine Bekanntschaft zu machen Fabius und danke dir für die freundliche Begrüßung. Du wirst dich vielleicht wundern, aber ich habe schon vor kurzem von dir gehört. Mein Klient Iunius Silanus hat dich bei seinem letzten Besuch erwähnt. Du heiratest wohl seine.... Cousine?"


    Mehr wusste der Consular auch schon nicht mehr über sein Gegenüber. Aber Namen konnte er sich einigermaßen gut merken, wenn sie ihm unter kamen. Den angebotenen Sitzplatz nahm er mit einem dankenden Kopfnicken an und deutete seinem jungen Begleiter sich ebenfalls zu setzen.


    "Für mich einen Becher Wein. Vielen Dank. Ich muss dir vorweg gleich gestehen, dass ich etwas verwundert war deine Einladung zu erhalten, habe ich doch mein Ansuchen direkt an den Kaiser gerichtet in der Hoffnung er würde seinem Curator rei publicae auch direkt eine Antwort zukommen lassen. Ich weiß er ist ein viel beschäftigter Mann, aber für den von ihm ernannten obersten Magistraten Italias, hätte ich mir doch eine entsprechende Ausnahme erwartet."

    In Gedanken vertieft war der Decimer mit seinem Ziehsohn Primus im Schlepptau der Wache zu den Officien der kaiserlichen Administration gefolgt. Eigentlich war es eine Kleinigkeit die kaum der Rede wert war, aber es hatte ihn wieder ein wenig darüber geärgert, dass die Wache seine Einladung sehen wollte. Zuerst dieser vermaledeite Decemvir der ihm zu einer Bestechung verleiten wollte und nun wurde er hier am Palasteingang wie jeder dahergelaufene Besucher behandelt. Er war Consular und der verdammte Stellvertreter des Kaisers in der Provinz Italia. Zählte das den heut zu Tage gar nichts mehr? Was musste man sein um ein wenig mehr Respekt zu erhalten - der Kaiser persönlich? Als sie beim Officium ankamen wischte er die Gedanken rasch beiseite und konzentrierte sich auf sein eigentliches Anliegen. Die beiden Männer betraten das Officum und steuerten auf den Hofbeamten zu.


    "Salve Procurator. Ich bin Decimus Livianus und das ist Prudentius Primus."

    Als nächstes war wohl Livianus an der Reihe, der auf den jungen Annaeer mit einem freundlichen Lächeln zuging.


    "Salve Annaeus! Ich bin Decimus Livianus und im Namen der Gens Decima möchte ich dir recht herzlich zu diesem freudigen Ereignis gratulieren. Wie du vermutlich weißt ist deine Familie seit langer Zeit mit uns Decimern verbunden.


    Leider kann mein Vetter Meridius, der frühere Patron deines Vaters heute nicht persönlich Teilnehmen. Aber ich bin an seiner statt gekommen, um dir unsere Glückwünsche auszusprechen. Ich selbst diente gemeinsam mit deinem Vater einige Jahre unter Meridius Kommando in Hispania. Gemeinsam haben wir damals die Aufstände der Iberer niedergeschlagen und nachdem mich mein Weg nach Rom führte, folgte mir dein Vater auch als Praefectus Castrorum der Legio IX nach. Viele Jahre später haben sich unsere Wege dann auch wieder im römischen Senat gekreuzt. Das Verhältnis zwischen unseren Familien war immer ein Freundschaftliches und ich hoffe, dass dies in alter Tradition auch weiterhin so sein wird.


    Als Geschenk zu dieser Feier habe ich dir eine Sänfte mitgebracht, die deinem Stand gerecht wird, sowie zwei Pferde aus einem der besten Gestüte Italias. Sie sind nicht ganz so feurig wie unsere Hispanischen Pferde, aber sie sind dennoch sehr edle und stattliche Tiere."


    Der Consular nickte dem jungen Annaeer lächelnd zu und hoffte, dass er sich über die Geschenke der Gens Decima freute, die von ihrem Wert her dem stattlichen Sold eines ritterlichen Legiotribuns entsprachen.



    Sim-Off:

    siehe WISIM ;)

    "Ah! Sehr gut Gaius!" sagte der Decimer überrascht aber deutlich erleichtert, als er den Jungen war nahm. "Kurz habe ich befürchtet du würdest nicht kommen. Aber da es hier um deine und nicht um meine Zukunft geht hatte ich gehofft, dass du zur Vernunft kommst und einlenkst. Den Göttern sein dank, habe ich mich nicht getäuscht."


    "Und nun komm! Wir haben gleich einen Termin beim Procurator a memoria." fuchtelte Livianus, den Jungen antreibend, mit seiner Hand in Richtung Palasteingang. "Ich habe den Kaiser darum gebeten dich in den Ritterstand zu erheben und dir einen Posten zu übertragen. Das wolltest du doch so und ich hoffe das ist auch noch so. Ich bin ja nach wie vor der Meinung du solltest den Cursus Honorum beschreiten und Senator werden. Dein Großvater hat es bis zum Consul gebracht und ich bin mir sicher auch du würdest das schaffen - wenn du dir ein bisschen mehr Mühe geben würdest und mit großem Fleiß und Ernst an die Sache herangehst. Hast du dir denn schon einen Patron gesucht, so wie ich es dir bei unserem letzten Gespräch nahegelegt habe. Nichts geht über einen einflussreichen Patron. Hättest du schon einen, dann würde der nun hier mit dir stehen und diesen Besuch im Palast absolvieren. So bin ich es wieder der mit dir geht und schaut, dass aus dir auch wirklich etwas anständiges wird. So wie es deine Mutter gewollt hat. Ich möchte gar nicht wissen was sie dir alles erzählen würde, wäre...."


    Livianus hatte, ohne es selbst zu merken, den kurzen Weg zu den Wachposten ohne Pause auf den Jungen eingeredet und nun war er froh, dass er das angeschnittene Thema über seine verstorbene Frau Aelia Vespa nicht mehr zu Ende reden musste. Zum einen weil sie schon direkt vor einer der Palastwachen standen, zum anderen weil dieses Thema jedes Mal in einem riesen Streit endete. Stattdessen wandte sich der Conusular an den Prätorianer.


    "Salve. Curator rei publicae Decimus Livianus. Wir haben einen Termin in der kaiserlichen Kanzlei."

    "Es freut mich, dass du den Zuschlag auf die Sklavin erhalten hast. Ich hoffe sie ist ihr Geld auch Wert." erwiderte Livianus aus Höflichkeit, aber ohne wirkliches Interesse daran zu haben. Was sollten ihm die Sklaven der anderen interessieren. Er hatte mit seinen eigenen oft Probleme genug. Stattdessen griff er das Thema Karriereweg des jungen Viniciers weiter auf. Das würde diesem bestimmt mehr weiterhelfen, als ein Gespräch über Sklaven.


    "Ich glaube nicht, dass es ein Problem sein kann dich in den Ritterstand zu bekommen, wenn du das lieber wünscht. Dein Vater und dein Onkel haben es zwar zum Consular und damit in die Nobilitas geschafft, aber sie haben beide davor auch einen Umweg als Eques gemacht. Von dem her verbinden sie beide Traditionen und du kannst es dir gewiss aussuchen, welchen dieser Wege du lieber beschreiten möchtest. Militärische Erfahrung und eine militärische Karriere erhältst du über den Weg eines Eques natürlich deutlich schneller und auch intensiver. Als Senator erfüllt sich dieser Traum erst in vielen Jahren, wenn du zudem das Glück hast ein Kommando über eine Legion übertragen zu bekommen. Diese schwere Entscheidung wird dir niemand abnehmen können."

    "Bei den Götter!" entfuhr es einem sichtlich erneut sehr emotionalen Livianus und er ließ seine Handfläche lautstark auf den Tisch klatschen. Dann wandte er sich Silanus zu.


    "Das ist nun schon das zweite Mal innerhalb weniger Tage, dass mir ihr Name gemeinsam mit diesem verdammten Sklavenaufstand zu Ohren kommt. Ich sage dir Lucius... Es reicht mir nun endgültig. Ich werde mich schleunigst von dieser Klientin trennen."


    Nach diesem ersten leichten Wutausbruch ging es ihm schon wesentlich besser und er sah wieder zu dem Tiberier.


    "Verzeih mir Tiberius. Bitte nimm doch erst mal Platz und dann berichte was es denn schon wieder mit Sergia Fausta gibt. Bereits der Consul hat vor unserer Sitzung Andeutungen gemacht, sie könnte irgendwie in diese leidige Sache verwickelt sein. Da er aber nichts Konkretes sagen konnte, habe ich dies einmal unbewertet zur Kenntnis genommen. Aber wenn nun sogar die Cohortes Praetoriae auftaucht und mir Fragen zu ihr stellt..... Deswegen bist du doch gekommen vermute ich... oder?"

    Eine Säfte brachte den Curator rei publicae zum Eingang des Palastes. Für seinen Termin war er absichtlich ein wenig zu Früh dran und bereits als er seiner Sänfte entstieg, sah er sich ungeduldig nach seinem Ziehsohn Prudentius Primus um, der noch nicht hier zu sein schien.


    "Bona dea. Hoffentlich kommt er." murmelte der Decimer zu sich selbst in den Bart. Vielleicht wäre es doch besser gewesen den Jungen bei der Casa Prudentia abzuholen und sich nicht gleich hier vor dem Palast zu treffen. Ohne Primus persönlicher Anwesenheit würde er es wohl kaum schaffen den kaiserlichen Beamten von einer Postenzuteilung zu überzeugen. Wobei er sich schon beim Erhalt der Einladung ein wenig darüber gewundert hatte, dass er überhaupt gemeinsam mit Primus hier erscheinen musste. Zum einen hatte er sein Anliegen persönlich an den Kaiser gestellt, zum anderen war er vom Procurator a memoria, einem eher niederrangigen Palastbeamten, zu diesem Gespräch geladen worden. Wie auch immer. Vermutlich würde sich alles von selbst erklären. Wichtig war nur das Primus auftauchte.