Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Einer der Haussklaven hatte Livianus informiert, dass sein Abendessen bereits serviert wurde und unten ihm Triclinium auf ihn wartete. Was der Legat jedoch nicht wusste war, dass nicht nur das Abendessen wartete. Verwundert über dieses ungewöhnliche Verhalten des Sklaven, machte er sich kurze Zeit später auf den Weg, um dieser Sache nachzugehen. Als er im Triclinium ankam, konnte er seine Verwunderung, die schnell in Freude umschlug, nicht verbergen und ging lächelnd auf Miriam zu.


    „Es ist schon sehr lange her, dass ich nicht alleine zu Abend gegessen habe. Eine wirkliche Überraschung Miriam.“

    "Natürlich kannst du das! Es steht dir zu und es soll dir als Start in eine angenehmere Zukunft dienen. Du kannst es gerne sparen oder in Betriebe investieren. Es steht dir völlig offen, was du mit dem Geld machst.“


    Livianus schmunzelte. Er konnte sich vorstellen wie unbeschreiblich es für eine Sklavin sein musste, plötzlich mit solchen Situationen konfrontiert zu sein. Es zeigte ihm auch, dass es die richtige Entscheidung war, Miriam frei zu lassen.

    Livianus hörte dem Tribun interessiert zu, während er selbst hinter seinem Schreibtisch Platz nahm.


    „Nun Tribun! Wenn dies wirklich der Fall ist, dann sollten wir uns tatsächlich nach neuen Pferden umsehen. Allerdings frage ich mich, ob es notwendig ist, dass du dich selbst darum kümmerst? Solche Aufgaben fallen doch eher in den Bereich des Praefectus Castrorum, nicht in dem der Tribunii. Am besten du informierst ihn ausrechend über die aktuelle Situation und er soll sich um mögliche Lieferanten kümmern. Soweit ich weiß, haben sogar die Claudia hier eine Pferdezucht in Mantua. Dies wäre wohl ein passender Beginn für eine Lieferantensuche, wenn der Praefectus nicht ohnehin schon jemanden weiß. Wenn Plautius deine Fachmeinung beim Kauf braucht, so spricht natürlich nichts dagegen, aber durch Italia zu reiten und nach Lieferanten zu suchen, halte ich doch für etwas übertrieben.“

    Livianus, der an diesem Tag der Sitzung des Senats wieder einmal beiwohnte, hatte auf eine solche Wortmeldung gewartet. Er wollte nicht wieder der Erste sein, der damit anfing und hoffte, dass auch jemand anderer diesen Vorschlag wieder in die Diskussion einbrachte. Als dies durch den Patrizier Tiberius Vitamalacus getan war, erhob er sich und nickte zustimmend.


    „Ich unterstütze den Vorschlag von Senator Vitamalacus!“

    Livianus war dem kleinen Sklavenjungen in den Empfangssaal gefolgt und zupfte sich noch rasch seine Toga zu Recht, ehe die Türen geöffnet wurden und er eintrat. Wie er sofort bemerkte, waren die bisher eingetroffenen Gäste zum Glück noch sehr überschaubar. Dennoch blieb Livianus stehen und wartete darauf, vom Gastgeber begrüßt zu werden, ehe er sich dem Rest der Gäste anschließen wollte.

    Das hämmernde Lärmen der genagelten Militärstiefel, die mit gleichmäßigem Schritt auf den Steinboden hämmerten, der zum Anwesen der Gens Claudia führte, war wohl bereits von weitem zu hören und es dauerte nicht lange, da traf der Trupp auch an seinem Zielort ein. In der Mitte war eine Sänfte zu sehen, in der es sich Livianus bequem gemacht hatte und diese, für ihn äußerst ungewöhnliche, Reisemethode genoss. Anders als man es von ihm gewohnt war, trug er zu diesem heutigen Anlass eine dezente, aber dennoch prächtige Toga, was ihm auch dazu bewegt hatte, nicht selbst auf einem Pferd herzukommen, sondern seine Sänfte wieder einmal abstauben zu lassen. Mit einem lauten Aufstampfen endete der Marsch der Soldaten vor dem Eingangsbereich der Villa Claudia und Livianus schwang sich aus seiner angenehmen Position auf, um der Sänfte zu entsteigen. Verwundert nahm er zur Kenntnis, dass die Eingangstüre der Villa Claudia an diesem Abend verschlossen war und davor auch kein Empfangskomitee stand, obwohl er davon ausging, dass es doch ein recht festlicher Abend werden sollte. Einer der Soldaten eilte Voraus um an der Türe zu klopfen und den Legaten anzukündigen, während Livanus noch kurz weitere Befehle an den kommandierenden Centurio ausgab und dann selbst langsam auf die Villa zuging.

    Livianus überlegte kurz und nickte dann.


    „Ich werde die Feierlichkeiten mit 4000 Sz. unterstützen, die ich dir in den nächsten Tagen zukommen lasse. Wenn du auch weitere Sponsoren hast, wie du sagst, dann wird diese Summe wohl angemessen sein.“

    Livianus stand gerade beim Fenster seines Arbeitszimmers und sah nach draußen, wo er das geschäftige und emsige Treiben auf der Lagerstraße beobachten konnte. Es war heute wirklich ein angenehmer und sonniger Tag, der für diese Jahreszeit zwar unüblich, aber äußerst erfreulich war. Als er das Klopfen hörte, drehte er sich zur Türe.


    “Herein!“

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    ERHEBE ICH DEN
    CENTURIO
    LUCIUS ARTORIUS AVITUS
    LEGIO I TRAIANA



    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM III KAL FEB DCCCLVII A.U.C.
    (30.1.2007/104 n.Chr.)


    ZUM
    PRIMUS PILUS
    LUCIUS ARTORIUS AVITUS
    LEGIO I TRAIANA




    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    ERHEBE ICH DEN
    OPTIO
    MARCUS FLAVIUS ARISTIDES
    LEGIO I TRAIANA



    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM III KAL FEB DCCCLVII A.U.C.
    (30.1.2007/104 n.Chr.)


    ZUM
    CENTURIO
    MARCUS FLAVIUS ARISTIDES
    LEGIO I TRAIANA




    „Gut! So soll es sein.“


    Livianus winkte einen Haussklaven herbei, der sich um seinen neuen Scriba Personalis und dessen Gepäck kümmern sollte. Er selbst machte Anstallten zu gehen.


    “Ich muss nun in die Principia. Wir sehen uns heute Abend wieder. Fühle dich hier wie zu Hause. Vale Silanus!“

    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Numerianuns
    Ich betrat das Vorzimmer des Legaten, und fragte den wachhaltenden Soldaten:"Salve Soldat, ist der Legatus zu sprechen?"


    Die Wache nahm Haltung an, als der Tribun den Raum betrat.


    "Nein Tribunus! Der Legatus ist derzeit im Praetorium. Er meinte, dass man ihm dort aufsuchen sollte, wenn es wichtig genug wäre."

    „Richtet eurem Herren aus, dass auch ich alles in meiner Macht stehende tun werde, um mich an der Suche nach Lucilla zu beteiligen. Ich habe einige einflussreiche Freunde und Quellen, die uns vielleicht auf irgendeiner Art und Weise hilfreich sein könnten. Ich bitte ihm, dass er mich am laufenden hält. So, wie ich auch ihn sofort unterrichten werde, wenn sich etwas Neues ergibt.“

    „Das wird sich zeigen, aber ich denke er wird es schon verstehen. Dann heiße ich dich noch einmal Willkommen im Castellum der Legio I und im Dienst meiner Familie. Ich bin mir sicher, dass wir gut zusammenarbeiten werden. Meine Haussklaven werden dir nun ein Zimmer zu weißen und dein Gepäck dort hin bringen. Alles andere kannst du dir dann auf meine Kosten nachkommen lassen.“