Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Verspätet traf schließlich auch Livianus beim Trainingsrennen zwischen der Aurata und der Praesina ein. Mit der Wachstafel in den Händen, die ihm sein Vicarius über die neuen Fahrer zukommen hatte lassen, sah er sich suchend um.


    Recherche - Factio


    Liste Fahrerankauf


    1. Syennesis - Verhandlung seit Dezember mit Factio Praesina - unter Vertrag
    2. Hermippus - ohne Vertrag/trainiert mit Albata + Purpurea
    3. Athenodorus - ohne Vertrag/trainiert mit uns + Preasina (siehe oben)
    4. Tisander - ohne Vertrag/trainiert mit uns + Praesina (siehe oben)
    weitere Fahrer sind entweder zu alt oder an Vereine gebunden


    Vicarius Claudius



    Als er die beiden Claudier entdeckt hatte, trat er auf sie zu.


    „Salve meine Herren! Verzeiht mir bitte die Verspätung. Ich wurde noch in der Curia Italica aufgehalten. Was habe ich schon verpasst?“

    Zitat

    Original von Aulus Tiberius Verus
    Verus versuchte ein freundliches Gesicht zu machen aber scheiterte. Man bekam den Soldatenausdruck einfach nicht aus seinem starren Gesicht. Die leeren Augen starrten in die Richtung des Sklaven. "Wir sind im Auftrage des Kaisers hier," sagte der Trecenarius und machte eine Handgeste, um auf seine Mitstreiter zu zeigen. Verus wollte sich als Gruppe verstanden wissen und seine Leibwächter gehörten dazu. "Wir müssen mit Consular Decimus Livianus sprechen. Dringend," forderte seine Stimme ruhig.



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    Verdutzt sah der Ianitor die Männer an, als einer von ihnen behauptete im Auftrag des Kaisers hier zu sein. Aber es war nicht in der Position diese Behauptung in Frage zu stellen. Der Hausherr würde selbst entscheiden, ob er die Herren empfing oder nicht. "Der Consular empfängt gerade einen seiner Klienten, aber ich werde nachfragen, ob er kurz Zeit für euch erübrigen kann." sagte der Sklave und verschwand kurz im Haus.


    Nach wenigen Minuten kam er wieder zur Türe und nickte bejahend. "Der Consular empfängt euch im Tablinum."


    Sim-Off:

    Ich gehe davon aus der Besuch ist nach unserem ersten Aufeinandertreffen bei der Ermittlungskommission.

    Der Decimer saß gerade mit seinem Klienten Iunius Silanus im Tablinium und plauderte gemütlich über die letzten Jahre, in denen sie sich nicht mehr wirklich gesehen hatten. Der Iunier hatte krankheitsbedingt Rom verlassen und war in Livianus Heimatprovinz Hispania umgezogen, um sich dort auf einem Landsitz nahe des Meeres ein wenig Ruhe und Erholung zu gönnen. Als sie gerade dabei waren alte Geschichte aufzuwärmen, trat der Ianitor ein und informierte seinen Herrn darüber, dass einige Männer vor der Türe standen, die ihn im Auftrag des Kaisers sprechen wollten. Etwas verwundert unterbrach er das Gespräch mit seinem Klienten, bat Silanus aber vorerst hier zu bleiben. Der Mann war seit Jahrzehnten sein Freund und er hatte so gut wie keine Geheimnisse vor ihm. Und wenn es schnell ging, von dem der Decimer im Moment noch ausging, dann konnten sie ja danach ihr Gespräch fortsetzen.

    Zitat

    Original von Lucius Vinicius Massa
    Das ging aber schnell hier, Massa brauchte wirklich mehr Sklaven in der Villa
    "Salve, mein Name ist Vinicius Massa und ich würde gerne den Consular Decimus Livianus sprechen, falls er zugegen ist!"


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    "Einen Moment bitte, ich werde nachfragen." sagte der Ianitor und verschwand im Inneren des Hauses.


    Der vinicische Besucher musste nicht lange warten, da tauchte der Sklave auch schon wieder auf. "Der Consular empfängt dich. Wenn du mir bitte in sein Officium folgen würdest."

    Livianus saß gerade in seinem Officium und diktierte seinem Scriba einen Brief, als der Ianitor zu ihnen herein trat und seinen Herrn darüber informierte, dass ein gewisser Vinicius Massa vor der Türe stand und ihn sprechen wollte. Es war einige Tage her gewesen, dass er den jungen Vinicier unverhofft auf den Märkten getroffen hatte. Er hatte ehrlicherweise damit gerechnet das der Sohn des Vinicius Luciuanus nicht locker lassen uns sich noch einmal melden würde und so war der Schock, dass er nun tatsächlich vor der Türe stand, nicht mehr so groß wie damals auf dem Sklavenmarkt. Da der Ianitor bereits Auskunft darüber gegeben hatte, dass sein Herr zu Hause war, brauchte es auch nicht sich verleugnen zu lassen. Also beauftragte er den Sklaven, den Gast hier in das Officium zu bringen.

    "Im Großen und Ganzen ist es das auch." bestätigte Livianus die kurze Auflistung der Besitztümer seiner Frau. "Da sie kein Testament hinterlassen hat, bitte ich dich den Nachlass meiner verstorbenen Frau auf mich übertragen zu lassen."


    Als dies geklärt war, kam der Decimer zu den nächsten familiären Nachlässen, die er mit dem Vigintivir heute besprechen wollte.


    "Als nächstes geht es um die Nachlässe meines Vetters Publius Decimus Lucidus und meines verstorbenen Verwandten Marcus Decimus Scipio. Da auch sie beide kein Testament hinterlassen und keine direkten lebenden Familienangehörige haben, sehe ich in mir den nächsten männlichen Agnaten und erhebe Anspruch auf ihren Nachlass."

    Zitat

    Original von Quintilia Pina
    Ich musste es einfach loswerden, auch wenn mir bewusst ist, dass man jetzt über mich herfällt und mich vielleicht jetzt raus wirft.


    Dann hätte sich doch sehr viel hier verändert. Auch wenn so mancher vielleicht mit Kritik nicht gut umgehen kann, so durfte man im IR schon immer seine Meinung äußern. Über sowas wie Rauswurf oder ähnliche Konsequenzen solltest du dir daher keine Sorgen machen und ruhig deine Ansichten offen vertreten. Die 3 SL hier sind meines Wissens mehr als Kritik- und Diskussionfähig. Das kann ich dir versichern. ;)

    "Hier oder in der Curia Italica. Meine Amtsräume sind dort. Schicke am besten vorher einen Boten, damit du dir den Weg nicht unnötig machst." sagte Livianus lächelnd. Die Freude und Aufregung seines neuen Vicarius war ihm aus dem Gesicht zu lesen, was wiederum den alten Decimer erfreute.


    "Zu den Euqirria kannst du uns natürlich anmelden. Nicht das wir gleich noch einmal ein Rennen verpassen. Das würden uns unsere Anhänger dann sicher übel nehmen."

    Zitat

    Original von Lucius Vinicius Massa
    Einige Tage nachdem Massa den Decimer bei der Versteigerung der Sklavin getroffen hatte, konnte er sich endlich aufraffen dem Consular einen besuch abzustatten. Er machte sich also auf den Weg zur Casa der Decimer und stand nun vor der Porta eben jener.
    Kurz überlegte er, atmete noch einmal tief durch und klopfte.


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    Ein wesentlich freundlicher Besuch als zuletzt, dachte sich der Sklave, als er Türe aufgemacht und den Besucher gemustert hatte. "Salve Herr! Was kann ich für dich tun?"

    Zitat

    Original von Aulus Tiberius Verus
    Der gemeine Feind aller Wahrheit fand sich ein. Verus trat mit seinen beiden handverlesenen Leibwächtern aus seiner Einheit vor die Porta, um dort persönlich mit fester Faust anzuklopfen. Es gab noch eine Sache zu klären, die wichtig war. Sergia Fausta hatte etwas aufgeworfen und vielerlei Fragen befeuert. Im Zuge seiner Pflicht musste er mit einem Wissenden sprechen. Oder zumindest sollte er wissend sein.


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    Der Sklave hinter der Tür und zuckte zusammen, als derart laut gegen die Türe der Casa Decima geklopft wurde, wie es bisher äußerst selten vorgekommen war. Verdutzt öffnete er die Türe uns sah sich einigen nicht wirklich freundlich aussehenden Männern gegenüber. Sie von Weiten schon derart nach Problemen aus, dass der Sklave im ersten Moment an einen Überfall dachte. Dennoch fragte er sichtlich verunsichert nach. "Was wünschen die Herren?"

    Der Tribun auf seinem Pferd war schon weiten zu sehen, da er auf seinem Ross weit über die übrigen Menschentrauben hinausragte. Gespannt hatte Livianus verfolgt wie er immer näher kam und sich die ganze Zeit über gefragt, ob es noch einer seiner ehemaligen Offiziere war. Als der Reiter schließlich bei ihm angekommen und seinen Helm abgenommen hatte erkannte er sofort am Gesicht und an der recht abweisenden Haltung des Mannes, dass dem nicht der Fall war. Der Decimer stand immer noch unter Anspannung und Adrenalin und kurz schoss ihm das Bedürfnis durch den Kopf den Offizier dafür zurecht zu weisen. Aber ihm nächsten Moment wurde ihm wieder klar, dass dieser Tribun vollkommen richtig handelte und ihm den Curator rei publica keine Rechenschaft schuldig war. Er war nicht mehr der Stadtpräfekt Roms. Er schluckte seinen anfänglichen Grant daher runter und nickte nur bejahend. "Natürlich Tribun!"


    Dann trat er einen Schritt beiseite und beobachtete, wie sich der Offizier an den Optio zuvor wandte. Wenn dieser Gescheit war, würde er Livianus „Befehle“ und Informationen von zuvor als seine bisher eingeleiteten Maßnahmen verkaufen und sich so bestimmt das Wohlwollen und eventuell auch ein Lob des Tribuns sichern. Der alte Decimer würde ihn deshalb bestimmt nicht böse sein. Statt beim Gespräch der beiden nun mit sich selbst beschäftigten Urbaner zu lauschen nutzte er die Gunst der momentanen Unachtsamkeit, um sich selbst noch einmal in Ruhe den Tatort anzusehen. Er trat die Stufen die wenigen Schritte hinunter zur immer noch dort liegenden Leiche und sah sich aufmerksam um.

    Zum Glück nahm der Vinicier die plötzliche Verabschiedung des Decimers sichtlich verwirrt, aber dennoch ohne große Widerworte hin. Livianus hatte ihn noch verabschiedend zugenickt und war dann raschen Schrittes in Richtung Curia Italica aufgebrochen. Bis er außer Sichtweite des Sklavenmarktes war, traute er sich nicht nach Hinten zu sehen und hoffte inständig, dass ihm der junge Vinicier nicht nachkam, sondern sich weiter auf die Versteigerung konzentrierte. Erst als er mit seiner kleinen Gefolgschaft um die nächste Ecke gebogen war atmete er erleichtert durch und ging weiter zu seinem Amtssitz, einzig und allein verfolgt von den Gedanken und Erinnerungen die dieses unerwartete Aufeinandertreffen in ihm geweckt hatten.

    Der junge Vinicier wusste also tatsächlich nichts und Livianus war ganz bestimmt der Falsche, um ihn über die Vergangenheit aufzuklären und mit ihm gemeinsam in alten Erinnerungen zu schwelgen. Was sollte er ihm erzählen? Von der Inhaftierung und den Verhören, die sein Adoptivsohn Serapio als Präfekt von Salinators Leibgarde an Lucianus vornehmen ließ? Von der Hinrichtung seines Freundes Lucianus durch eben jenen Salinator, die sein Adoptivsohn nicht zu verhindern wusste? Der Decimer entschied sich also kurzer Hand dazu die Gunst der Stunde zu nutzen und sich zurück zu ziehen. Er gab seinen Begleitern ein unmissverständliches Zeichen, dass sie auch sofort zu deuten wussten und sich hastig aufbruchbereit machten.


    "Ich… Ich habe leider keine Zeit mehr. Verzeih mir die Unhöflichkeit, aber ich muss dringenden Amtsgeschäften nachgehen. Ich hätte hier eigentlich gar nicht so lange verbleiben dürfen. Man erwartet mich bereits in der Curia Italica. Die Sklavin gehört dir…… Ich…. Ich wünsche dir alles Gute Vinicius."

    Als Livianus den Namen des jungen Mannes hörte erstarrte sein freundliches Lächeln mit einem Schlag. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber sein Herz pochte mit einem Mal so schnell, als wollte es ihm aus der Brust springen. Der Schreck fuhr ihm durch und durch in die Knochen und er wurde kreidebleich. Sein Scriba bemerkte dieses anscheinend plötzliche Unwohlsein seines Dienstherrn und trat herbei, um diesen notfalls zu stützen, falls ihm seine Kraft verlassen sollte. Der Decimer jedoch atmete tief ein und gab mit einer abweisenden Geste zu verstehen, dass er sich wieder gefangen hatte. Er kannte diesen Namen und wusste ganz genau wem er vor sich hatte - den Sohn des Vinicius Lucianus. Spielte der junge Vinicer ein merkwürdiges Spiel mit ihm? Er musste doch wissen wer Decimus Livianus war. Tausende Gedanken schossen dem alten Decimer in diesem Moment durch den Kopf. Er erinnerte sich plötzlich wieder daran wie er mit Vinicius Lucianus genau hier auf diesen Märkten gestanden war und sich ebenfalls eine freundschaftliche aber harte Bieterschlacht um eine andere Sklavin geliefert hatte; er erinnerte sich an die gemeinsame Dienstzeit bei den Cohortes Urbanae und er erinnerte sich an seine erste Hochzeit mit Aemilia, wo Lucianus ihm dabei half seine Braut zu entführen. Vinicius Lucianus war sein Freund gewesen.....


    Er erinnerte sich aber auch daran, wie er vor dem versammelten Senat Vinicius Hungaricus um Verzeihung für die Folter an seinem Bruder gebeten hatte und an den Streit mit seinem Adoptivsohn Serapio danach, den er für Mitverantwortlich hielt. Er war der Adoptivvater des Kerkermeisters von Vinicius Lucianus....


    Und hier stand er nun vor dessen Sohn, der allem Anschein nach keine Ahnung hatte, wem er hier gegenüberstand. Langsam rang er nach den richtigen Worten.


    "Vin…. Vinicius Massa. Ich kannte deinen Vater. Er….. Er war mir ein guter Freund."

    Livianus hatte eigentlich damit gerechnet, dass mit seinem letzten Angebot die Sache erledigt war. Umso verwunderter schaute er zu dem jungen Mann, der eben noch einmal um 500 Sesterzen überboten hatte. 2000 Sesterzen?! Das war mehr als der doppelte Sold eines Legionstribunen und ziemlich genau der Sold eines ritterlichen Procurators am Kaiserhof. Er sah weder wie das eine, noch wie das andere aus. Im ersten Moment dachte der Decimer gar nicht daran das Gebot noch einmal zu erhöhen. Das war diese Sklaven nun vermutlich wirklich nicht mehr wert, auch wenn er sich es problemlos hätte leisten können. Stattdessen interessierte ihn vielmehr, wer dieser junge Mann war, der ihn hier ohne mit der Wimper zu zucken überboten hatte. Er ging daher auf den jungen Mann zu, immer noch seine kleine Gefolgschaft im Schlepptau und begrüßte ihn freundlich.


    "Salvete! Ich bin Decimus Livianus. Mit wem habe ich das Vergnügen hier um diese Sklavin zu Wetteifern?"

    "Ich sehe wir denken ziemlich ähnlich. Das Gefällt mir und zeigt, dass wir gut zusammenarbeiten werden." nickte Livianus sichtlich zufrieden.


    "Deine erste Aufgabe als mein neuer Vicarius wird also sein, dich nach jungen, neuen Talenten umzusehen. Stelle eine Liste zusammen und sortiere sie auch gleich deiner Einschätzung nach. Geld soll dabei keine Rolle spielen. Wir haben eine gut gefüllte Kriegskasse und notfalls wird halt wieder eine kräftige Spende von mir fällig. Nicht nur dein Vater leistet sich dieses besondere Hobby. Wie können uns Notfalls auch auf einen Bieterkampf mit den anderen Factios einlassen, falls ein wirklich gutes Talent dabei ist."

    "Optio!" nickte Livianus dem Urbaner kurz begrüßend zu, bevor er die Lage aus seiner Sicht erklärte. Ein Offizier wäre ihm lieber gewesen, aber vorerst tat es auch der Optio, der einen tüchtigen Eindruck machte.


    "Ein niedergestochener Senator. Alles ging so schnell, ich nehme nicht an, dass irgendjemand etwas Brauchbares gesehen hat. Zumindest ging alles erst los, als der Senator bereits am Boden lag und keiner Schrie nach einem vermeintlich flüchtenden Täter. Vermutlich ist dieser auch schon über alle Berge."


    Erneut sah er sich selbst nach möglichen Verdächtigen um. Aber diejenigen, die nicht aus Panik bereits versuchten das Forum Romanum zu verlassen, bildeten bereits eine große Traube an Schaulustigen am Vorplatz des Senats, welche von den Urbanern zurückgehalten wurde. Unmöglich unter all diesen Leuten einen Täter auszumachen. Als nächstes sah er Richtung Curia und stellte zufrieden fest, dass die Senatoren einigermaßen ruhig und besonnen zurück in den Sitzungssaal gingen. Rein aus alter Gewohnheit und ohne sich darüber groß Gedanken zu machen erteilte er dem Optio weitere Befehle, da sonst kein Offizier anwesend war.


    "Um sicher zu gehen, sollen sich ein paar deiner Männer einen Senatsschreiber schnappen. Diese kennen jeden einzelnen Senator hier. Überprüft anhand der Anwesenheitsliste alle Senatoren um sicher zu gehen, dass sich der Täter nicht unter sie gemischt hat. Das kann eine Weile dauern, die Sitzung war heut ziemlich voll."


    Livianus ging nicht davon aus, das der Täter ein Senator war. Allerdings war eine Senatorentoga schnell aufgetrieben und angelegt. Ein perfektes Versteck unter der Masse an hunderten Senatoren, die sich hier heute tummelte. Wenn man sich geschickt verhielt, fiel man nicht wirklich auf.


    "Ebenso sind etwaige Zeugen ausfindig zu machen, zu befragen und ihre Namen und Adressen für etwaige spätere Befragungen aufzunehmen. Vor allem der Sklave des Opfers war in Unmittelbarer Nähe. Seht was ihr aus ihn heraus bekommt.


    Das ganze Forum zum Sperren hat nun wohl auch keinen Sinn mehr. Wenn der Täter gleich nach dem Angriff geflohen ist, dann ist er längst weg. Untersucht daher lieber den Tatort genau. Vielleicht findet man irgendetwas, dass mit der Tat zusammenhängt."

    Endlich ein Mitbieter nach Livianus Geschmack, der auf solche Ein-Sesterzen-Spielchen verzichtete und gleich zur Sache kam. Vermutlich auch zur Freude von Titus Tranquillus, den allseits bekannten Sklavenhändler, der heute bestimmt wieder ein gutes Geschäft machen würde. Der Decimer meldete sich nun selbst zu Wort.


    "1500 Sesterzen"

    Beim Betreten des Sitzungsraumes grüßte Livianus die Anwesenden mit einem Kopfnicken und einigen eher daher gemurmelten Begrüßungsfloskeln und nahm auf dem angebotenen Korbsessel Platz. Erst als er von Menecrates aufgefordert wurde sich vorzustellen erhob er sich erneut kurz und tat es gleich, wie er es aus den Protokollen zuvor entnommen hatte.


    "Ich bin Decimus Livianus, amtierender Curator rei publicae und war amtsbedingt die letzten Monate auf ausgedehnter Dienstreise durch Italia. Auf dieser habe ich auch vom bereits verhinderten Aufstand erfahren. Allerdings alles nur von Hörensagen und dem Getrasche gänzlich Unbeteiligter."


    Dann setzte er sich wieder.

    Nachdem die Soldaten wie vom ehemaligen Stadtpräfekt nicht anders erwartet professionell und rasch reagiert hatten, wandte sich Livianus wieder mit wesentlich ruhigerer aber dennoch gebieterischer Stimme an die anwesende Senatorenschaft. Nicht ohne sich vorher durch einen kurzen Rundumblick zu versichern, dass keiner um ihn herumstand, den er nicht zumindest vom sehen her kannte.


    "Wehrte Kollegen! Ich bitte euch alle wieder ruhig und ohne großes Aufsehen zurück in die Curia. Ein Verbrechen an einen unserer Kollegen wurde verübt. Die Urbaner können uns besser schützen, wenn wir in der Curie sind, bis die Lage klarer wird. Bitte keine Panik, aber seid wachsam. Der Täter konnte noch unter euch sein."


    Kaum hatte er ausgesprochen drängten bereits die weniger gefestigten Kollegen zurück in den Sitzungssaal. So manch einer unter ihnen hatte vermutlich noch nie Blut gesehen, geschweige denn einen Toten. Denn auf den zweiten Blick war Livianus klar, dass dieser Senator bereits derart viel Blut verloren hatte, dass jede Hilfe mit ziemlicher Sicherheit zu spät für ihn kam.


    "Ruhe bewahren!" rief er daher noch einmal hinterher, während sich die Masse der Senatorenschaft wieder zurück in Richtung Sitzungssaal schob.


    Sein nächster Blick galt den beiden Consuln, die er ebenfalls in der Nähe erspäht hatte. Menecrates konnte als alter Verteran auf sich aufpassen, aber sein Mitconsul war eher einer von der verweichlichteren Sorte. Doch die Liktoren hatten sich bereits um die höchsten amtierenden Würdenträger des Reiches positioniert und offensichtlich alles unter Kontrolle.