Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Als der frischgebackene Tribun den Raum betrat, wandte sich Livianus diesem kurz zu.


    “Ah! Tribun Vesuvianus! Danke das du so schnell kommen konntest. Einen Augenblick noch.“


    Dann sah er noch einmal zu Duplicarius Petronius Mela.


    “Das wäre Alles Duplicarius. Alle weiteren Informationen erhältst du von deinem Decurio. Abtreten.!

    Na endlich hatte ihn sein alter Freund und Waffenbruder Crassus entdeckt. Livianus hatte sich bereits gewundert, dass es ihn bisher völlig gleichgültig war, was sich hinter ihn abspielte. Lachend stieg er von seinem Pferd, drückte dem Centurio die Zügel in die Hand und kam auf Crassus zu, um ihn mit einem herzlichen und festen Handschlag zu begrüßen.


    „Keine Sorge mein Freund! Ein weiteres Angebot kann ich mir ohnehin nicht leisten, sonst muss ich die Prima auch noch verkaufen. Ich bin gerade unterwegs zum Palast, habe dich in der Menge gesehen und mir gedacht ich ärgere einmal einen alten Freund.“


    Er lachte, während er seinem Freund die Hand schüttelte und auf die Schulter klopfte. Dann sah er lachend zu Avarus hinüber, der ihm bisher anscheinend auch nicht wahrgenommen hatte und rief ihm zu.


    „Und Avarus dort drüben soll die Sklavin auch nicht bekommen. Immerhin ist er mit meiner Cousine verlobt. Eine hübsche Frau im Haushalt sollte ihm doch reichen denke ich.“


    Es war schön wieder hier in Rom zu sein und alte bekannte Gesichter zu sehen. Livianus merkte, wie er sich hier wohl fühlte und wie sehr er Rom vermisst hatte. Er sah Avarus erwartungsvoll an und wartete, bis auch dieser sich zu ihnen gesellte, um den Cousin seiner Verlobten zu begrüßen.

    Livianus sah zuerst zu seinem Centurio, eher er begriff, dass der Gallier ihn selbst gemeint hatte. Anscheinend hatte der gute Mann nicht viel Ahnung vom Militär, doch Livianus nahm es gelassen und lächelte. Die meisten Leute auf diesen Platz konnten auf den ersten Blick erkennen um wem es sich hier handelte, doch der Legat hatte nicht vor dem Gallier zu widersprechen sondern spielte einfach mit und antwortete lachend.


    “Jaja! Der gute Mann hat Recht! Darum gehe ich auf 3500 Sz.!“

    Sichtlich verblüfft sah Livianus zu dem Gallier, der ihn eben überboten hatte. Mit einem weiteren Gebot von Crassus oder Avarus hatte er ja gerechnet wenn es um diese Summen ging, aber dieser Gallier war ihm völlig unbekannt. Seiner Kleidung nach zu urteilen, war er auch von keinerlei besonderen Stand oder adeliger Herkunft. Dann sah er zurück auf dem Mann, der kurz vor ihm die 2100 Sz. geboten hatte. Er trug die Toga eines einfachen Stadtmagistraten. Livianus war zwar einige Zeit nicht mehr in Rom gewesen, konnte sich aber auch nicht vorstellen, dass hier plötzlich der allgemeine Reichtum ausgebrochen war und die einfachen Bürger aus den unteren Schichten mit solchen Summen um sich schmeißen konnte. Immerhin handelte es sich bei dieser Summe schon um das Gehalt eines Legaten. Verwundert, aber immer noch schmunzelnd, nahm er diese Tatsache zur Kenntnis und entschloss sich, den weiteren Verlauf vorerst abzuwarten.


    Sim-Off:

    Bei der Gelegenheit möchte ich alle noch einmal daran erinnern, dass Geldverschiebungen zwischen den eigenen oder auch fremden IDs nicht erlaubt sind, sofern diese nicht auch SIMON plausibel nachvollziehbar sind. ;)

    Auf dem Weg vom Campus Martius zum Palast kam Livianus auch an einem der zahlreichen Märkte Roms vorbei und sah sich von seinem Pferd aus um. Allem Anschein nach lief hier gerade eine Sklavenversteigerung und er konnte von seiner hohen Sitzposition aus einige bekannte Gesichter und die zu versteigernde Ware recht gut überblicken. Sein alter Freund Crassus und auch der Verlobte seiner Cousine Germanicus Avarus waren unter den Bietern. Das letzte Angebot für die Sklavin konnte er gerade noch so hören. Mit einem Handzeichen deutete er seinem kleinen Begleittrupp hinter der Menschenansammlung zu halten und rief dann lachend in Richtung der Tribüne.


    „3000 Sz!“

    "Nein, ich habe keine Mitteilung oder Informationen über deinen Verbleib erhalten. Da ich deinen Worten Glauben schenke und deine Tat absolut Ehrenhaft war, werde ich von einem Militärtribunal gegen dich absehen und du kannst deinen Dienst wieder aufnehmen. Melde dich bei deinem Decurio."

    Sein erster Arbeitstag in seinem neuen Officium verlief bereits ziemlich aufregend. Zu aller erst hatte er sich die Personalakten der Legio I vorgenommen und sich die Stabsoffiziere angesehen. Dabei war ihm aufgefallen, dass ein Tribunenposten nach zu besetzen war. Also ließ er sich auch die Akten der Centurionen bringen und entschied sich nach einigem Nachdenken für einen Patrizier Namens Claudius Vesuvianus. Danach erhob er Centurio Plautius zum Primus Pilus der Legio I und setzte einen neuen Dienstplan auf. Als er aus dem Fenster sah bemerkte er, dass es bereits ziemlich spät geworden war und wies seinen Adjutanten an Tribun Vesuvianus zu ihm zu schicken. Er wollte seinen neuen Tribunen kennen lernen und ihm zu seiner Beförderung gratulieren.

    Livianus sah seinem Centurio hinterher. Ihm war klar, dass es nun „Abwarten“ hieß. Solange er nicht die Erlaubnis des Kaisers hatte, durfte er das Pomerium nicht betreten, ohne dabei auch gleichzeitig sein Imperium und somit auch sein Kommando zu verlieren. Langsam schritt er weiter und entfernte sich etwas von seinen Männern. Er war also wieder in Rom. Sein Blick schweifte über das Phanteum, die Therma Neronianae und das Stadium Domitiani und er atmete tief durch. Sein letzter Besuch in der Ewigen Stadt lang schon einige Zeit zurück. Damals war er hier um seine Cousine zu besuchen, konnte sich mit ihr aber auch nur vor den Stadttoren treffen. Als Legatus Legionis hatte man zwar große Macht, musste sich aber was Roma betrifft auch an sehr strenge Regeln halten.

    Ein militärischer Reitertrupp stob in raschem Tempo die Via Triumphalis hinunter und erreichte nach kurzer Zeit den Campus Martius. Verwundert über den plötzlichen militärischen Aufmarsch am Rande der Stadt, sahen sich viele Bürger neugierig um und beobachteten jede Bewegung der Reiter in ihren metallisch glänzenden Legionsrüstungen. An der Spitze des Trupps ritt ein ein Vexillarius, der die Standarte der Legio I weit in die Höhe streckte.


    Am Campus kamen die Reiter schließlich zum stehen und man konnte in ihrer Mitte nun auch Livianus entdecken, der bisher ziemlich unscheinbar zwischen den Reihen seinen Eques geritten war. Die Reiter stiegen ab und versorgten die Pferde, während der Legat auf seinen Adjutanten zuging, der ebenfalls mit dem Reitertrupp mitgekommen war.


    „Reite weiter in die Stadt und melde dem Palast, dass ich um Zutritt in die Stadt ersuche. Am besten meldest du dich beim Magister Domus Augusti. Er war es auch, der mir die Einladung zum Consilium geschickt hat.“

    Livianus kam nach einem kurzen und zügigen Ritt an der Casa des Legatus Legionis an und ließ seinen Blick über den davor liegenden Platz und das Praetorium streifen. Die Legionslager sahen überall ziemlich gleich aus und auch die Häuser der Offiziere glichen sich wie ein Ei dem anderen. Er stieg ab und übergab die Zügel seines Pferdes einer Wache, die bereits angelaufen kam, um den neuen Legaten willkommen zu heißen. Tief durchatmend streckte er noch einmal seine Glieder durch, ehe er sich auf den Weg zum Eingang machte. Die beiden Wachsoldaten salutierten stramm, was er mit einem Kopfnicken erwiderte, ehe er schließlich im Praetorium verschwand.

    Livianus steig wieder auf sein Pferd uns sah sich um. Seine Männer schienen alles gut unter Kontrolle zu haben und er stand hier wohl nur im Weg, also beschloss er einmal in Richtung des Praetoriums zu reiten und sich dort frisch zu machen, ehe er in der Principia vorbeischauen wollte um die Stabsoffiziere zu begrüßen und kennen zu lernen. Er nickte den Männern zu und gab seinen Pferd die Sporen.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    ERHEBE ICH DEN
    CENTURIO
    CAMILLUS MATINIUS PLAUTIUS
    LEGIO I TRAIANA


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XIII KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (20.8.2006/103 n.Chr.)


    ZUM
    PRIMUS PILUS
    CAMILLUS MATINIUS PLAUTIUS
    LEGIO I TRAIANA