Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Die Reaktion der Beiden und das Gestotter von Maximian bestätigten die schlimmsten Befürchtungen von Livianus. Er konnte es einfach nicht glauben. Vor ihm saßen Meridius Sohn und die Tochter von dessen Halbbruder Praetorianus und starrten ihn ungläubig an. Sein Blick schweifte wieder zu Valeria, die sich die Decke nun weiter zu sich gezogen hatte um ihre Blöße zu verdecken. Aber er würde nicht sie fragen. Es war an Maximian diese Situation zu erklären. Wobei was gab es noch viel zu erklären? Es war eindeutig, was hier noch wenige Minuten zuvor los war.


    Er war einfach nur schockiert. Am liebsten hätte er sofort losgebrüllt, aber er besann sich darauf, dass es mitten in der Nacht war und weitere anwesende Familienmitglieder diese Situation nur verschlimmern würden. Er seufzte und sah wieder zu Maximian.


    „Also? Ich warte auf eine Erklärung Maximian!“

    Das leere Cubiculum von Maximian ging Livianus nicht mehr aus dem Kopf und der kurze Weg, den er nun zu gehen hatte, kam ihm wie eine kleine Ewigkeit vor. Schnell und doch leise kam Livianus immer näher, bis er vor Valerias Türe stand. Sein Herz schlug immer heftiger und er spürte, wie das Blut schneller durch seine Adern floss. Dieses ungute Gefühl und die Befürchtung über das, was er nun Annahm gleich zu sehen, ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Er spürte wieder die Hitze in ihm aufsteigen und wie seine Hände feucht wurden. Diesmal würde er nicht Klopfen. Er griff nach der Türe und riss sie auf.


    Den Mund offen, stand er in der Türe und starrte in den Raum, der durch das herein scheinende Ganglicht erhellt wurde. Binnen Sekunden nahmen seine Augen die Situation war, die sich ihm nun bot. Er lies seinen Blick durch den Raum schweifen und hielt kurz den Atem an. Zuerst zu Valeria, die Nackt in ihrem Bett lag und nur teilweise durch ein dünnes Laken bedeckt war. Dann sah er zu Maximian, der in seiner zerknitterten Tunkia neben ihr auf dem Bett saß. In diesem Moment kroch Livianus dieser unverkennbare Geruch von verschwitzten Körpern in die Nase. Er trat in den Raum und schloss die Türe hinter sich. Es wurde wieder dunkel und nur noch das der Mond, der durch Fester schien, spendete Licht. Entsetzt und verwirrt sah er die beiden an. Er wusste nicht, was er nun sagen sollte. Für einen kurzen Moment besann er sich wieder, dass er leise sein musste, um nicht auch noch andere im Haus zu wecken. Leise aber doch energisch sagte er


    „Was bei den Göttern macht ihr hier?“

    Vom Tablinum kommend, war Maximians Cubiculum das Erste, an dem Livianus vorbei kam. Er blieb davor stehen und starrte die Türe an, während er versuchte Geräusche aus dem Inneren des Cubiculums war zu nehmen. Es war aber nichts zu hören. Er ging einen Schritt näher und klopfte leise. Wieder nichts. Was sollte er nun machen? Was, wenn es falscher Alarm war? Wie sollte er Begründen, dass er mitten in der Nacht in Maximias Cubiculum stand? Es half nichts! Er musste es wissen. Leise und vorsichtig griff er nach der Türe um diese zu öffnen. Ein kleiner Spalt reichte aus um seinen Kopf hinein zu stecken. Dann riss er entsetzt die Türe auf. Das Ganglicht warf seinen Schein in das Innere des Raumes, direkt auf Maximians Bett. Es war leer! Livianus atmete tief durch und machte sich schnellen Schrittes auf den Weg zu Valerias Cubiculum. Was würde ihm dort nun erwarten?

    Es war spät geworden, doch Livianus hatte gefunden wonach er gesucht hatte. Er rollte einige Schriften zusammen und steckte sie unter den Arm. Den Rest packte er wieder in die Regale zurück. Er blies die Kerzen aus und machte sich wieder auf den Rückweg in das Castellum. Als er sich der Türe näherte, hörte er Schritte den Gang entlangkommen. Aus irgendeinem Grund (wahrscheinlich wollte er niemanden zu so später Stunde erschrecken) blieb er vor der Türe stehen um zu warten bis der andere vorübergegangen war. Mit den näher kommenden Schritten hörte er auch eine Stimme - es war Gallus.


    Etwas unverständlich aber doch konnte Livianus die Worte Schande, junger Herr und Cousine verstehen. Livianus blieb einen Moment lang wie angewurzelt stehen. Tausend Gedanken schossen ihn in diesem Moment durch den Kopf. Was hatte die eben gehörten Worte zu bedeuten? Es gab nur einen jungen Herren hier – Maximian. Und Cousine? Damit konnte Valeria gemeint sein. Waren die beiden nicht für einige Tage verschwunden gewesen? Und was um Himmels willen sprach Gallus da von Schande? Plötzlich wurde Livianus heiß und er spürte wie sein Herz schneller Schlug. Er ahnte schlimmes.


    Die Schritte waren in der Zwischenzeit nicht mehr zu hören. Livianus öffnete die Türe des Tablinum und ging hinaus auf den Gang. Was nun? Was sollte er machen? Hatte er Gallus Worte überhaupt richtig verstanden? Wenn ja, hatte er sie richtig interpretiert? Er hoffte nicht, aber es musste dem nachgehen. Leise machte er sich auf in Richtung der Zimmer.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    ERNENNE ICH DEN:
    OPTIO
    MARCUS PETRONIUS COTTA
    LEGIO IX HISPANIA



    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM III NON IUN DCCCLV A.U.C. (3.6.2005/102 n.Chr.)


    ZUM
    CENTURIO
    MARCUS PETRONIUS COTTA
    LEGIO IX HISPANIA


    FUER DEN ROEMISCHEN KAISER
    UND DEN LEGATUS LEGIONIS


    TRIBUNUS ANGUSTICLAVIUS
    MARCUS DECIMUS LIVIANUS



    Wieder kritzelte Livianus auf seiner Wachstafel.


    „Ich habe dich in letzter Zeit ein wenig beobachtet Optio und ich muss sagen, dass ich sehr zufrieden mit deiner bisherigen Arbeit bin. Du hast in letzter Zeit oft gezeigt, dass man dir auch weitaus größere Verantwortung übertragen kann als es einem Optio zusteht. Der Umgang mit den Legionären ist vortrefflich und ich habe bisher keinerlei Beschwerden von deinen Vorgesetzten erhalten. Das ist es, was ich von einem zukünftigen Offizier unserer Legion erwarte.“


    Livianus stand auf.


    „Optio Marcus Petronius Cotta! Ich ernenne dich hiermit zum Centurio! Verfolge diesen Weg, den du eingeschlagen hast weiter und du wirst zu einem guten und erfolgreichen Offizier der römischen Legion. Mach weiter so!“


    Livianus schüttelte dem frisch gebackenen Centurio die Hand.


    „Ich möchte, dass du dich in den nächsten Tagen zur Aufnahmeprüfung an der Academia Militaris meldest.“

    Livianus war am späten Abend in die Casa gekommen um im alten Tablinum nach einigen Schriften zu suchen. Es war bereits sehr ruhig geworden und die meisten Familienmitglieder waren anscheinend bereits schlafen gegangen. Ab und zu hörte man ein leises knacken und den sanften Wind, der durch das Haus wehte. Er hatte sich einige Kerzen angezündet und versuchte so leise wie möglich zu sein um niemanden zu wecken. Vorsichtig durchstöberte er die Regale mit den verschiedensten Schriftrollen und fischte ab und an eine heraus. Als er mehrere zusammengesammelt hatte, ging er zu einem der Stühle, setzte sich und begann sie zu lesen.

    Livianus war erstaunt über die Antwort des Optios, lies sich aber nichts anmerken. Er hatte eine solche Antwort nicht erwartet, aber es war genau das, was er hören wollte. Während er sich einige Notizen auf seiner Wachstafel machte, nickte er um Cotta das Anzeichen von Zufriedenheit über seine Antwort zu geben.


    „Du fühlst dich also bereit mehr Verantwortung zu übernehmen. Wie sieht es mit einer Ausbildung in der Academia Militaris Ulpia Divina aus? Würde dich dies ebenfalls interessieren?“

    Der Soldat sah den Regionarius achselzuckend an.


    „Die Legatin möchte, dass er bis morgen in Gewahrsam genommen wird. Dann soll er morgen noch einmal vorgeführt werden.“


    Was geschehen war, entzog sich der Kenntnis der Wachmannschaft. Uns eigentlich wollten sie es gar nicht so genau wissen.

    Der Commantarius kam der Aufforderung nach und stand auf. Auf einen Pfiff des Legionärs erschienen 2 weitere und postierten sich neben der Türe. Ruhig und gelassen hob der Anführer der Wachmannschaft die Zitrone auf, die vor ihm auf den Boden gefallen war und wog sie in seiner Hand ab. Dann wandte er sich an die Legatin.


    „Wir holen den Regionarius! Das hier ist seine Sache.“


    Er salutierte und begleitete den Commentarius hinaus zum Wachposten.

    Livianus sah auf.


    „Ah! Cotta! Gut das du da bist. Bitte setz dich doch.“


    Er deutet mit seiner Hand auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.


    „Ich wollte mit dir über deine weitere Zukunft in der Legion reden. Wie siehst du selbst deine Arbeit als Optio zur Zeit und wie hast du dir deine weitere Laufbahn vorgestellt? Was für Ziele verfolgst du zur Zeit?“

    Livianus wurde sofort von seinem schlechten Gewissen geplagt, als sie die letzten Worte aussprach.


    „Es tut mir Leid Evana! Heute werde ich mit dir nicht unternehmen können. Ich habe im Moment sehr viel zu tun. Es wird einige Zeit dauern, bis hier wieder alles ordentlich seine Wege geht. Ich hoffe du hast trotzdem einen netten Tag.“


    Livianus lächelte sie an.

    Zitat

    Original von Gaius Pontius Geta


    :dafuer: Eine sehr gute Idee. Man könnte die alten dann immer im Archiv des Praetoriums unterbringen, so dass die Übersicht vor Ort erhalten bleibt. Wichtig wäre die Angabe des Datums. Und ohne Rücksprache mit dem Kommandeur geht kein Dientsplan raus.


    Mir wäre lieber, wenn es so wie bisher bleiben würde. Ich finde es angenehm einfach nur in den Dienstplan einzusteigen und auch mal zwischendurch einige Kleinigkeiten (wie.zb. Ränge oder so) editieren zu können, ohne gleich einen neuen Dienstplan erstellen zu müssen.