Beiträge von Marcus Decimus Livianus


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    A. Hadrianus Fontinalis
    Castellum der Legio I
    Mantua, Italia


    Mein geschätzter Hadrianus,


    mit Überraschung und auch großem Interesse habe ich deinen Brief gelesen. Natürlich erinnere ich mich gerne an deinen Onkel Subdolus, der mich einst gemeinsam mit meinem Bruder und einigen andern tapferen Männern aus der parthischen Gefangenschaft befreit hat. Ich versichere dir, dass jedes Wort aus seinem Mund der Wahrheit entspricht. Leider ist mein Kontakt zu ihm ebenfalls vor dem Bürgerkrieg abgerissen. Aber nichtsdestotrotz stehe ich aufgrund seiner heroischen Taten von einst und der Rettung meines Lebens tief in seiner Schuld. Es ist daher selbstverständlich für mich, dass ich auch seinen nahen Verwandten keine Bitte abschlagen und meinen vollen Beistand zusichern werde.


    Dies und auch dein eigener Werdegang sprechen daher ganz klar dafür, dich in meine Anhängerschaft aufzunehmen. Tapfere und treue Soldaten Roms werden immer einen Platz unter meiner Schirmherrschaft finden und meinen Schutz, sowie meine Unterstützung genießen. Du darfst mich daher ab heute als deinen Patron* ansehen.


    Sollte ich in dieser Funktion irgendetwas für dich tun können, so zögere nicht, dich jederzeit vertrauensvoll an mich zu wenden. Bitte unterrichte mich auch darüber, wenn du etwas von deinem Onkel hörst. Es würde mich sehr freuen zu erfahren, dass es ihm gut geht. Sollte dich dein Weg irgendwann nach Roma führen, so würde es mich sehr freuen, wenn du mir deine persönliche Aufwartung machen und wir uns von Angesicht zu Angesicht kennen lernen könnten. Betrachte dich und deine Familie als jederzeit willkommene Gäste in meinem Haus.


    Vale bene,

    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator


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    [SIM-OFF]* Du hast nun eine entsprechende Anfrage über das Control Panel[/Sim-off]

    Ein Bote aus dem Officium des Stadtpräfekten brauchte eine Tabula vorbei.


    MITTEILUNG


    Sehr geehrter Curator Octavius!


    Der neue Preafectus Urbi Decimus Livianus bittet dich zu einem Gespräch in die Castra Praetoria.


    in nomine Praefectus Urbi
    Galeo Vitruvius Macer

    CORNICULARIUS PRAEFECTI - COHORTES URBANAE

    Ein Bote aus der Casa Decima brachte eine Tabula vorbei und gab sie für Senator Sedulus ab.



    An den Senator
    Quintus Germanicus Sedulus
    Casa Germanica



    Mein lieber Freund!


    Wie du gewiss gehört hast, wurde ich vor kurzem vom Kaiser zum neuen Praefectus Urbi der Stadt Rom ernannt. In dieser neuen Funktion suche ich nun fähige Männer, die einige verwaiste Schlüsselpositionen im Verwaltungsapparat der Hauptstadt übernehmen könnten.


    Da du vor dem Bürgerkrieg Rom lange Zeit als Curator operum publicorum gedient hast, möchte ich nun erneut mit dem Angebot an dich herantreten, dir zu einem Posten als Curator Roms zu verhelfen. Rom kann fähige und erfahrene Männer wie dich derzeit gut gebrauchen, da die Reihen der stadtrömischen Ämter nach wie vor nicht vollends aufgefüllt wurden und auch ich würde sehr gerne mit dir zusammenarbeiten.


    Solltest du Interesse haben, so bitte ich dich, mich bei nächster Gelegenheit aufzusuchen. Alles Weitere besprechen wir dann persönlich.


    Ich hoffe auf deine baldige Antwort und verbleibe bis dahin mit den besten Wünschen für dich und die deinen.


    Vale Bene,


    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator

    Wie alle Aurata-Anhänger, die bereits lange auf ein solch gutes Ergebnis warten mussten, sprang Livianus natürlich sofort auf dieses Thema voller Euphorie auf.


    "Wirklich schade, ja. Ich hatte ja schon fast mit einem Sieg gerechnet, doch die Roten haben letztendlich doch verdient gewonnen. Wichtig ist mir als altem Aurata-Anhänger, dass wir die Veneta haushoch schlagen konnten. Aber dieser zweite Platz zeigt ganz klar, dass wir in die richtige Richtung unterwegs sind. Es ist wichtig, dass wir nun nicht locker lassen. Ich hoffe, dass wir heute diesbezüglich auch zukunftweisende Entscheidungen treffen können."


    Livianus sah sich bei diesem Satz kurz im mittlerweile gut gefüllten Saal um. Da man über den Verbleib des vermissten Legatus Legionis und bisherigen Princeps Factionis Aurelius Ursus nach wie vor nichts wusste, hatten die alteingesessenen Sodalis beschlossen, dass Livianus für heute den Vorsitz übernahm. Er sah noch einmal fragend zu dem Tiberier.


    "Ich denke wir können dann beginnen. Was meinst du?"

    In der Tat dachte der Decimer kurz an einige nützliche Fähigkeiten, mit denen Frauen aufzuwarten hatten und betrachtete dabei seine zukünftige Klienten einen Augenblick lang musternd, wie sie hier in ihrem körperbetonten Kleid und in fast formvollendeter Eleganz vor ihm auf der Kline lag. Ob alle Fähigkeiten, die ihm in diesem Moment unweigerlich durch den Kopf schossen, die gleichen waren, die auch Fausta im Sinn hatte, war fraglich, doch der Decimer befreite sich rasch wieder von seinen mitunter unangebrachten Gedanken und folgte den weiteren Ausführungen der jungen Frau. Auch diese zeigten, dass Fausta ihre Familie recht gut unter Kontrolle haben musste. Vor allem als sie Annaeus Modestus ins Spiel brachte, wurde der Decimer erneut hellhörig. Livianus und der Annaeer waren meist auf gegnerischen Positionen im Senat gestanden und hatten sich oft Schlagabtäusche geliefert. Auch wenn er daher kaum glaubte, dass Fausta ihren Onkel zu einem Fürsprechen bewegen konnte, so reichte es ihm schon aus, sich das Gesicht des Senatskollegen vorzustellen, wenn er erfuhr, dass seine Nichte nun die Klienten seines einstigen Gegenspielers war. Und das die Sergia ihren Iulius vollkommen unter der Fuchtel hatte, daran hegte Livianus nun gewiss keinen Zweifel mehr. Die abschließende Loyalitätsbekundung ging schließlich auch noch hinunter wie zerronnene Butter und so beschloss der Decima, sein Gegenüber nicht länger zappeln zu lassen. Den dabei kurz aufkommenden Gedanken, wer hier eigentlich der Fisch am Ende der Angel und wer der Angler war, verdrängte er rasch wieder und nahm lächelnd seinen Becher auf.


    "Nun gut meine Liebe! Du hast mich überzeugt. Lass uns auf diese neue Verbindung anstoßen. Du darfst mich ab heute als deinen Patron ansehen und ich werde dich in die Reihen meiner treuen Klientenschaft aufnehmen. Mögen die Götter mit Wohlwollen auf diese Verbindung herabsehen und unsere Häuser segnen."


    Livianus goss einen kleinen Schluck seines Bechers neben seiner Kline aus, um den eben angerufenen Göttern ein kurzes Opfer darzubringen und prostete der jungen Sergia danach zu.


    "Auf dein Wohl!"


    [SIM-OFF]Du hast nun eine entsprechende Anfrage über das Control Panel ;)[/Sim-off]

    Noch während die Sergia ihrer Freude über seine Aufgeschlossenheit durch Worte Ausdruck verlieh, griff auch er nach seinem Becher und nahm einen erneuten Schluck. Ein Fehler, wie es sich im Nachhinein herausstellte, denn gleich bei der ersten Antwort der jungen Frau, verschluckte er sich fast und versuchte den Hustenreiz so gut es ging zu unterdrücken, während er den Becher rasch wieder abstellte. Natürlich war ihr Anliegen alles andere als unerwartet, hatten doch alle Klienten diese oder ähnliche Hoffnungen, wenn sie sich einem einigermaßen einflussreichen Patron anschlossen. Doch die Direktheit, mit der die junge Frau ihren Wunsch vorbrachte, war durchaus ungewöhnlich. Der Ritterstand war immerhin keine Kleinigkeit und auch nicht jeder Patron konnte seine Klienten in derartigen Angelegenheiten solch eine Unterstützung leisten, wie es der Decimer auf Grund seiner Stellung und seiner Kontakte vermochte. Die meisten Männer in der gleichen Situation redeten meist länger um den heißen Brei herum und versuchten ihre Erwartungshaltungen in schmeichelnde Worte zu verpacken oder hofften, dass der zukünftige Patron selbst mit einem derartigen Vorschlag herausrückte. Doch diese junge Frau hier wusste wohl nur zu gut was sie wollte und war sich nicht zu schade, dies auch in aller Offenheit auszusprechen. Eine Eigenschaft, die Livianus sehr gefiel, denn Speichellecker hatte er auf Grund seiner Stellung bereits zur Genüge um sich.


    Vor allem aber wusste sie auch ziemlich genau, wie sie dies alles bewerkstelligen konnte, denn so wie es aussah, hatte sie sich sehr genau informiert. Sie brachte gekonnt Livianus Cousine Lucilla ins Spiel und wusste wohl auch über seine Kontakte in den Palast bescheid, was die Aussage über den Iunius vorhin, wieder in einem ganz anderen Licht erscheinen ließ. Ein kleines anerkennendes Lächeln umspielte mittlerweile die Lippen des Decimers, während er die weiteren Ausführungen seines Gastes mehr als interessiert verfolgte. Ob ihr Mann Iulius Dives nun tatsächlich mit ihren Plänen einverstanden war, geschweige denn überhaupt davon wusste, ließ sie gekonnt offen und verwies stattdessen auf ihren Tutor. Livianus beschloss also, sich vorerst auch keine Gedanken mehr um dieses Thema zu machen. Die Sergia schien ihren Iulius diesbezüglich gut unter Kontrolle zu haben. Das sie ihre Erklärungsversuche mit einer weiteren Bitte abschloss, die aus ihrem Mund schon eher wie eine Selbstverständlichkeit klang, überraschte den Consular dann auch nicht mehr sonderlich. Sein Lächeln war nach wie vor nicht aus seinem Gesicht verschwunden. Er war sich nun ziemlich sicher, dass er von einem Patronat über diese junge Frau durchaus profitieren konnte und wog einige Vor- aber auch Nachteile bereits in seinen Gedanken ab. Dennoch wollte er ihr nun die Gegenfrage stellen.


    "Du bist sehr gut auf dieses Treffen vorbereitet wie mir scheint. Besser als so mancher der Männer, die mich in letzter Zeit um ein ähnliches Gespräch gebeten haben. Das spricht sehr für dich und findet wirklich meine Anerkennung. Die Salutationes sollten das letzte Problem sein, über das du dir Gedanken machen musst. Doch nun wo du mir gesagt hast, was du dir von mir erwartest - und ich schicke gleich voraus, dass mir dein Wunsch alles andere als unerreichbar erscheint - würde mich natürlich auch interessieren, welche Vorteile du für mich dabei siehst?"

    Nachdem der Sklave eingeschenkt hatte, griff Livianus zu seinem Becher, nahm einen kräftigen Schluck und ließ sich anfangs gemütlich von den Ausführungen der jungen Frau berieseln. Er nickte immer wieder interessiert und ahnte eine Zeit lang nicht, worauf dieser Monolog seines Gastes hinauslaufen sollte. Zuerst dachte er, sie vermutete, er könne eher einen Kontakt zu Quarto herstellen, nachdem es ihr bisher nicht geglückt war. Als sie jedoch schließlich mit ihrem tatsächlichen Anliegen herausrückte, konnte man die Überraschung deutlich im Gesicht des Decimers ablesen. Er hätte bei diesem Treffen mit allem möglichen gerechnet, doch gewiss nicht damit. Natürlich war er gerade nach seinem Aufstieg in die Nobilitas mit einigen Patronageanfragen konfrontiert, doch eine Frau war bisher nicht darunter gewesen. Er sah Fausta daher einen Moment lang sprachlos an.


    Zweifellos hatte sie trotz ihres Geschlechts und ihrer jungen Jahre viel erreicht - mehr als so mancher Mann, wenn man es sich genau überlegte – doch wäre Livianus ein Patronat über ihren Mann, der für die nächsten Jahre wohl einer der aussichtsreichsten Kandidaten für die Aufnahme in den Senat war, deutlich lieber gewesen. Doch dieser war bereits, wie Livianus sehr genau wusste, Klient von Vinicius Hungaricus und dazu derzeit auch noch ein Untergebener des Decimers.... und das machte die ganze Angelegenheit dann doch wieder ein wenig prekärer.


    "Nun….. das kommt wirklich überraschend. Mehr als überraschend, um ehrlich zu sein."


    Er überlegte einen kurzen Moment und musterte sein Gegenüber ein wenig eindringlicher, wenn auch hoffentlich nicht zu aufdringlich. Immerhin handelte es sich um eine Dame aus bestem Hause und nicht um einen der üblichen Männer, die bei ihm um eine Patronage ansuchten. Letztendlich gestand er sich jedoch ein, dass er diesem Vorschlag grundsätzlich gar nicht abgeneigt war, auch wenn sich einige Fragen daraus ergaben. Nun galt es nur noch, diese möglichst neutral zu formulieren. Vielleicht war es gut einmal damit anzufangen, seine grundsätzliche Bereitschaft für dieses Patronat zu signalisieren, ehe er seine Fragen stellte. Wobei ihm gerade Letztere sehr unter den Fingernägel brannte.


    "Grundsätzlich bin ich diesem Patronat nicht abgeneigt. Wie du selbst sagtest, hast du sehr viel erreicht und bist mit sehr namhaften Banden gesegnet. Das spricht sehr für dich und gibt mir die Zuversicht, dass du eine klare Bereicherung für meine Klientenschaft wärst. Allerdings würde es mich interessieren, was du dir von dieser Verbindung erhoffst und vor allem auch……. was dein Mann davon hält?"

    Ein Bote aus dem Officium des Präfekten brauchte eine Tabula vorbei.


    STANDESÄNDERUNGEN


    Dem Ansuchen zur Aufstockung der Mannschaften wurde vom Praefectus stattgegeben. Folgende Soldaten dienen ab sofort in der XII. Cohors:



    in nomine Praefectus Urbi
    Galeo Vitruvius Macer

    CORNICULARIUS PRAEFECTI - COHORTES URBANAE

    Als Livianus den Domus Aurata erreichte, waren bereits einige Factiokollegen vor Ort. Er bahnte sich daher grüßend, nickend und manchmal auch Händeschüttelnd seinen Weg durch den Versammlungssaal bis zu seinem Platz, in dessen unmittelbarer Nähe er auch Tiberius Lepidus entdeckte, den er zwar zuletzt bei den Wahlen im Senat gesehen hatte, ihn aber noch nicht persönlich zu seinem Sieg gratulieren konnte. Die wollte er nun nachholen. Er ging also auf den Tiberier zu.


    "Salve Tiberius! Ich gratuliere dir zu deiner Wahl!"

    Nachdem sein Gast eine Kline gewählt hatte, ließ sich der Decimer, bei weitem nicht so grazil wie Fausta, auf der anderen nieder. Während sofort ein Haussklave herbeieilte, um mit kühlenden Getränken aufzuwarten, folgte Livianus den weiteren Worten der der jungen Frau. Bei ihrem Wortspiel schaute er zuerst ein wenig irritiert, da er nicht davon ausgegangen war, dass sie nicht den Monat Iunius meinen konnte, musste dann aber doch amüsiert lächeln.


    "Oh....keine Sorge meine Liebe. Ich hätte nichts Falsches in deine Aussage hineininterpretiert, auch wenn ich, wie der Zufall es will, einen Iunius kenne, der sogar eine Zeit lang in Alexandria gelebt hat. Mir war allerdings nicht bewusst, dass auch du bereits Alexandria kennst."


    Livianus deutete dem Sklaven kurz, dass er dem Gast und ihm selbst einschenken konnte, bevor er das aus seiner Sicht eigentliche Gespräch, rund um das Wetter wieder aufnahm. Schließlich konnte ihm unmöglich bewusst sein, dass hinter der Anspielung auf den Monat mehr steckte, als vielleicht vermutet.


    "Hier in Rom ist es zu dieser Jahreszeit meistens angenehmer, wenn ich mich so an die letzten Jahre zurückerinnere. Auch wenn mir der Vergleich zu Alexandria fehlt, so kenne ich aus Hispania wesentlich heißere Sommermonate."

    Zitat

    Original von Lucius Helvetius Corvinus
    Allerdings bin ich auch der Meinung von Gracchus und anderen das die jeweiligen Ablehner da jeweils einen Grund genannt haben der gar nichts mit der 12er Grenze zu tun hat.


    Und genau bei diesem Punkt bin ich mit dir und Gracchus nicht einer Meinung. Denn wäre es die 12er Grenze, dann wäre das für mich wenigstens ein guter Grund, gegen den die Sim-off Verwalter der jeweiligen Familien nichts machen könnten. In diesem Fall sind es aber alles private/persönliche Gründe die genannt wurden und das wiederum finde ich dabei wirklich sehr schade. Nicht weil ich es den Sim-off Verwaltern irgendwie zum Vorwurf mache. Bitte versteht mich da nicht falsch! Sondern weil damit mehr oder weniger ein ganzer Ordo für andere/neue Spieler dicht gemacht wird, weil eine Hand voll Spieler gerade aus den unterschiedlichsten Gründen verhindert sind oder vielleicht einfach keinen Bock haben. Und genau das hat mich dann doch ein wenig zum Nachdenken angeregt.


    Als Vergleich halte ich mir dabei gerne vor Augen, was wäre, wenn du (Corvinus) als derzeit Quasi-Legatus der Legio I plötzlich sagen würdest, du hättest die nächsten Wochen oder Monate aus privaten Gründen nicht so viel Zeit und nimmst daher keine neuen Rekruten mehr auf. Ähnlich einem Sim-off Verwalter kann man dich nicht übergehen, da du als Ranghöchster die Entscheidungen triffst und auch die Ernennungen postest. Und wenn ich als PU das Zeitgleich auch mache und meine Gründe habe, dann gibt's die nächsten Monate eben keine Möglichkeit in Italia einer militärischen Einheit beizutreten.


    Auch wenn der Vergleich ein wenig überspitzt ist, so sehe ich die Entfaltungs- und Entscheidungsmöglichkeiten unserer Mitspieler ebenso eingeschränkt, als wenn ein ganzer Stand sagt, wir nehmen niemanden auf. Mir gings beim eröffnen des Threads nicht darum neue Patrizierfamilien herauszuschinden oder die jeweiligen Familien anzuprangern. Ich wollte einfach mal zum nachdenken anregen und vielleicht gemeinsam Lösungen für das Problem finden. So wäre es ja vielleicht möglich, dass sich die Patrizier zusammenreden und es irgendwie schaffen, dass zumindest immer eine oder vielleicht sogar zwei Familien für Neuaufnahmen offen sind, während die anderen gerade pausieren. Oder man findet Spieler die sich als eine Art "Mentoren" zur Verfügung stellen, auch wenn sie SIMON aus anderen Familien kommen, und sich einem neuen Spieler annehmen. So könnte auch die Last von den Sim-off Verwaltern genommen werden und trotzdem muss man nicht gleich die Gens sperren.


    So oder so ähnlich waren eigentlich meine Hintergedanken bei diesem Thema. ;)

    Ich muss gestehen, dass ich über die aktuellen Vorgänge im Anmeldeboard mehr als verwundert bin. Es wird mit der SL oft sprichwörtlich über des Kaisers Bart diskutiert, wenn es um die Einstiegs-, Karriere- und Spielmöglichkeiten im IR geht, meist auch verbunden mit Forderungen seitens der Spielerschaft, und dann wird ein neuer Spieler eben von dieser Spielerschaft selbst seiner ersten und mitunter wichtigsten Auswahlmöglichkeit beraubt – dem Stand.


    Ihr mögt ja alle eure privaten Gründe haben und ich möchte bestimmt niemandem zum Vorwurf machen, dass er krank oder derzeit verhindert ist. Aber ich muss gestehen, dass ich es nicht wirklich richtig finde, wenn alle Patrizierfamilien, aus welchen Gründen auch immer, zeitglich einen Aufnahmestopp durchführen.


    Einerseits sind unsere Anforderungen neuen Spielern gegenüber sehr hoch. Wir möchten, dass sie sich, am besten schon vor dem ersten Post, in unser Forum und unsere Spielregeln einlesen. SIM-OFF Verwalter fragen oft zuerst nach einem Spielkonzept und auch, ob der Spieler Foren-RPG-Erfahrung mitbringt. Alles in Allem soll ein neuer Spieler unserer Vorstellung nach schon vor seiner Anmeldung recht viel Zeit und Muse investieren. Andererseits kann sich ein Spieler noch so ein tolles Konzept für seine ID erdacht haben und sich natürlich auch dementsprechend auf seinen Einstieg freuen, wenn ihm gleich bei seiner Anmeldung ein ganzer Stand verwehrt bleibt. Wenn schon der Einstieg nicht klappt, dann braucht sich der Spieler über den Rest eigentlich keine Gedanken mehr machen – schon gar nicht, wie von uns gefordert, schon im Voraus. Ganz abgesehen mal von dem Bild das es über das IR abgibt, wenn es bei einem neuen Spielereinstieg nur Absagen hagelt.


    Also aus meiner Sicht – gute Gründe hin oder her – MUSS die Möglichkeit bestehen, dass man sich beim Einstieg für eine Patrizierfamilie entscheidet und es sollte dann auch mindestens Eine davon geben, die Spieler in ihre Reihen aufnimmt. Auch wenn die Patrizier SIMON ein elitärer Haufen sind – die Spielergruppe dahinter sollten es nicht sein. ;) Die Auswahl des Standes gehört für mich eigentlich zum Grundrecht eines Neueinsteigers. Natürlich wurde dabei schon immer auf ein Gleichgewicht zwischen Patriziern und Plebejern geachtet, aber abgesehen von den mitgliedstarken Flaviern ist es ja auch nicht so, dass die anderen Patrizierfamilien derzeit aus allen Nähten platzen. Ich bitte euch also, eurer Verantwortung als Vertreter eines ganzen von uns bespielten Standes nachzukommen und den Umgang mit Neueinsteigern zu überdenken.


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    Quaestor
    Lucius Tiberius Lepidus
    Villa Tiberia


    Geschätzter Factio-Kollege,


    aufgrund der nun bereits sehr langen Abwesenheit unseres Princeps Factionis Aurelius Ursus und dem Abschneiden unserer Fahrer bei den letzten Spielen, möchte ich als langjähriger Sodalis der Factio Aurata ein außerordentliches Treffen einberufen.


    Ich werde dafür sorgen, dass uns für den Abend des ANTE DIEM III ID IUN DCCCLXIV A.U.C. (11.6.2014/111 n.Chr.) der Domus unserer Factio zur Verfügung steht und das auch für das leibliche Wohl ausreichend gesorgt ist.


    Es würde mich freuen, dich bei dieser Versammlung in den Hallen der Aurata begrüßen zu dürfen.


    Vale bene,


    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator

    Ein zweiter Platz war für die in den letzten Jahren von Pech verfolgten Aurata eigentlich ein gutes Ergebnis, doch da Livianus bereits mit einem Sieg gerechnet hatte, konnte er sich dennoch nicht wirklich darüber freuen. Dennoch hatte der Fahrer Sotion durchaus mit seinen fahrerischen Qualitäten aufgezeigt und bestimmt konnte man darauf aufbauen. Livianus schloss sich daher dem Applaus für die Fahrer an und nickte Sotion zufrieden zu, der sich für seinen zweiten Platz ausgiebig von den Aurata-Anhängern bejubeln ließ.








    CIVIS
    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Im Schlepptau eines Prätorianers erreichte Livianus die Türen des ihm gut bekannten Officiums des Kaisers. Wie es schien war er wohl der Erste und so würde er hier wohl auf seinen Klienten Silanus und seinen Vorgänger Flaminius Cilo warten müssen, ehe man gemeinsam die kaiserliche Amtsstube betrat. Dies verschaffte dem Decimer zumindest etwas Zeit um noch einmal rasch seine Gedanken zu ordnen. Er war nicht ganz unvorbereitet erschienen und hatte bereits die Möglichkeit genutzt, sich ein wenig in die Materie einzuarbeiten. Zwar war es nicht das erste Mal, dass er diesen Posten bekleidete, doch seine letzte Amtszeit unter Iulianus lag eine halbe Ewigkeit zurück.

    "Sehr gut, sehr gut! Aber lass die von den Aedilen nicht zu viel einspannen. Manche übertreiben es gerne und glauben die Urbaniciani wären ihre Privatarmee. Sollte es diesbezüglich Probleme mit einem Senator geben, so werde ich mich gerne persönlich darum kümmern."


    Nicht das Livianus dem Iulier nicht zutraute solche Dinge alleine zu regeln. Ganz im Gegenteil hielt er ihn diesbezüglich für einen durchaus fähigen und redegewandten Mann. Doch manche Aedile spielten dann gerne ihre Senatorenkarten aus, was so manch einen Tribunen, der in seinem weiteren Werdegang vielleicht irgendwann auf die Stimme oder Führsprache dieses Senator angewiesen sein konnte, letztendlich doch oft nachgeben ließ. Livianus griff noch einmal zu seiner Liste, eher er weitersprach.


    "Doch zurück zu deinem Dienst. Die anderen Cohortes sind derzeit recht gut besetzt. Neue Rekruten werden daher bis auf weiteres deinen Mannschaften zugeteilt. Die Einteilung und Ausbildung überlasse ich dir. Am besten du berätst dich diesbezüglich mit deinen Offizieren. Sollte ein Tiro für die Übernahme zum Miles geeignet sein, so informiere bitte mein Officium. Man wird dann die Beförderungen veranlassen. Soweit ich weiß, wurde für dich auch schon ein eigenes Officium hier in der Principia vorbereitet. Mein Cornicularius wird es dir nachher zeigen. Gibt es von deiner Seite jetzt schon Fragen, oder möchtest du dich vorerst einmal mit deinem Büro und deiner Truppe vertraut machen?"

    Man musste Livianus nicht Informieren. Der Decimer hatte die Ankunft seines heutigen Gastes bereits bemerkt und war in das Tablinum geeilt, um sie dort persönlich in Empfang nehmen zu können. Er empfand es in diesem Fall als unangebracht, vielleicht auch, weil es sich bei dem Gast um eine Frau handelte, auf sich warten zu lassen, obwohl er dies bei den meisten seiner Gäste gerne tat, um nicht den Anschein zu erwecken, er hätte nichts besseres zu tun, als hier zu sitzen und auf deren eintreffen zu warten. Doch hier machte er eine Ausnahme und als Sergia Fausta durch das Atrium in Richtung Tablinum schritt, kam er ihr bereits freundlich lächelnd einige Schritte entgegen. Aus noch einigermaßen sicherer Entfernung musterte er seinen Gast dabei. Wie auch schon bei ihrer Hochzeit, bot die junge Frau, die vom Alter her vermutlich Livianus Tochter sein konnte, in ihrem körperbetonten und eleganten Kleid einen überaus reizvollen Anblick. Und auch wenn der Anblick dem Decimer durchaus gefiel, ließ er sich nichts anmerken, sondern nickte der jungen Frau grüßend zu.


    "Salve Sergia! Willkommen in der Casa Decima Mercator. Es freut mich, dass ich dich im Haus meiner Familie begrüßen darf. Bitte komm weiter. Da es heute ein recht warmer Tag ist, habe ich mir gedacht, dass wir es uns im Tablinum bequem machen. Der Schatten des angrenzenden Peristyls kühlt die warme Luft ein wenig ab und lässt die Hitze erträglicher erscheinen."


    Mit einer einladenden Geste deutete er auf die beiden Klinen, die man an einem der großen offenen Durchgänge zum Innenhof hin aufgestellt hatte. Dann ließ er der Sergia den Vortritt.