*Zerzaust und mit einem Strauß abgeknickter Frühblüher anklopft*
ENTSCHULDIGUNG ......da waren ein paar Kinder die .....autsch
Herzlichen Glühstrumpf nachträglich zum Geburtstag
*Zerzaust und mit einem Strauß abgeknickter Frühblüher anklopft*
ENTSCHULDIGUNG ......da waren ein paar Kinder die .....autsch
Herzlichen Glühstrumpf nachträglich zum Geburtstag
Noch später als nie und schnell zwischendurch. Alles gute nachträglich zum Geburtstag.
Du bist ein sehr angenehmer Schreibpartner.
Der Kelch ging an mir vorüber. Welch Glück, Tante Drusilla hatte Casca ins Visier genommen und der bekam den Kelch gereicht. Du wirst dich tapfer und mit Bravour schlagen Kleiner. Bei mir rückte jemand anderes in den Mittelpunkt. Er und seine Begleitung waren mir sofort aufgefallen und sie steuerten auf mich zu. “ Du weißt, der Wille Tante Drusilla’s versetzt Berge und hindert sogar das Flaggschiff der alexandrinischen Flotte am Auslaufen.” Sein Umarmung herzlich und von mir noch herzlicher beantwortet. Widerstrebend ließ ich los, sein Duft weckte Erinnerungen. “ Berauschender Duft.” flüsterte ich ihm zu. Er hatte wieder angefangen zu leben. Kein ausgezehrtes Gesicht, kein verlorener Blick mehr. Eine Ahnung keimte in mir, als er nach der Hand seines Begleiters griff. Das war dieser junge Mann, der ihn ins Leben zurück geholt hatte. Seine Schwärmerei von ihm. Das Feuer das er entfacht hatte. Faustus hatte nicht untertrieben. “ Appius Decimus Massa. Für den Freund von Faustus nur Appius. “ Stellte ich mich vor und umarmte ihn. Das musste einfach sein. Nur Ansehen war mir zu wenig. Ich wollte wissen, wie er sich anfühlte. Es war nichts falsches an ihm, ich spürte keine Abneigung gegen ihn. Seine warmen braunen Augen, sein angenehmer Taint. Die weichen Züge. Die geschmeidigen Bewegungen. Er gefiel mir und übte eine anziehende Wirkung auf mich aus. Nein, er gehörte zu Faustus und keine Frage, so sollte es auch bleiben. “Du bist also das Lebenselixier meines Cousins und was er von dir erzählt hat, übertrifft das was ich sehe bei weitem. Pass gut auf ihn auf Faustus. Er läuft dir sonst den Rang bei mir ab.” Ein Zwinkern und vieldeutiges Lächeln von mir zu Faustus. Ich war froh, dass er endlich wieder an die guten Seiten des Lebens dachte und sie auch lebte. “ Ihr zwei seid ein Traum.” flüstert ich, um gleich ein anderes Thema anzuschneiden. “ Wie laufen die Geschäfte?” ohne zu wissen was oder welcher Beschäftigung Borkan nachging.
Das war jetzt nicht sein ernst. Er brauchte eine angemessene Unterkunft. In der Kaserne war das Beste die Centurionenunterkunft, den vorherrschenden Bedingungen in der Kaserne angemessen. Was besseres gab es nicht. Ein Haken hatte die Sache mit der Unterkunft. Es war MEINE Unterkunft. Am letzten Tag die Unterkunft räumen. Ich war begeistert. Zum Glück war alles schon in Kisten verstaut. „ Du wirst meine Unterkunft nehmen müssen. Was besseres gibt es hier nicht.“ Eine exerzierende Gruppe Milites musste sich auch gleich mit meinen Kisten beschäftigen. „ Ihr bringt meine Kisten auf den Ochsenkarren da drüben. Richtet die Unterkunft, wenn sie leer ist, für den Subpraefectus her.“ Diesen Zeitraum, den die Räumerei in Anspruch nahm hatte ich nicht vor hier am Tor zu zubringen. „ Darf ich dich, bis deine Unterkunft hergerichtet ist, zu einen kleinen Essen in mein Officium einladen?“ Mit einer einladenden Handbewegung bat ich ihn mir zu folgen. Den Säulengang entlang, an den Unterkünften der Milites vorbei kamen wir zu meinem Officium. Zwei Klappstühle, Leder bespannt mit Armlehnen und ein Tisch mussten für den Abend ausreichen. Mein persönlicher Nautae kam an die Reihe. „ Wein, Brot, gebratenes Huhn, Datteln, Oliven und so weiter. Was eben da ist. Nimm aus meinem persönlichen Vorrat. Der Subpraefectus ist mein Gast. Bring den Wein, bevor du alles andere ran schaffst.“ An meinen Gast gewandt. „ Nimm Platz und genieße die Ruhe vor dem morgigen Aufbruch.“ Ich setzte mich auf den anderen Stuhl. Der Wein wurde gebracht. Ein obligatorischer Schluck für die Götter. „ Auf das uns Neptun sicher über das Meer nach Alexandria geleitet.“ Den zweiten Schluck bekam ich zu schmecken. " Alexandria wird dir gefallen." meinte ich recht überzeugt.
Entschuldigung für das lange Schweigen. Das Schreiben geht nicht gut von der Hand. Bis zum Wochenende wirds hoffentlich besser gehen.
Meine Erkenntnisse stammen aktuell aus einer Veröffentlichung von 2008 , da geht es direkt um Waffenforschung und archäologisch Befunde, die nachweisen, dass die Maskenhelme nichts mit den Signiferii zu tun haben. Sie wurde vom Verlag des Römisch-germanischen Zentralmuseums Regensburg/Mainz heraus gegeben.
Bei Bohec auf Seite 53 steht nichts von Maskenhelmen, dort geht es allgemein um die Signiferii. Kein Wort über ihre Ausrüstung, das geht es rein um die Befehlsübermittlung.
Zu deiner zweiten Publikation kann ich nicht viel sagen, leider liegt mir diese nicht vor ( offen gesagt mit 110,00 Euro ein bisschen zu teuer). Soweit ich weiß geht es dort um die römischen Feldzeichen und ihre Bedeutung und Funktion für die Legion. Geht er denn speziell auf die Signiferii in Persona (Ausrüstung, ganz speziell auf den Helm, Maskenhelm) ein?
Ich habe eine Diplomarbeit gefunden die direkt auf den Signifer eingeht. Ist sehr interessant.
Voll ins Schwarze getroffen, er ist der neue Subpraefectus. Seinen Name wusste ich jetzt ebenfalls. Zur classis versetzt hieß, dass er bereits Erfahrung in der Legion gesammelt hatte. Das passte mit seinem Erscheinungsbild und meinem ersten Eindruck nicht zusammen. Sein Benehmen war das eines, naja, Frischlings. Was die Frage mit dem Kommandanten sollte, wollte ich gar nicht erst ergründen. Als ob er sich vergewissern wollte den Richtigen vor sich zu haben, weil ihm was der Quere saß und ein Schuldiger dafür gefunden werden musste. “ Ja ich bin der Kommandant der Trireme Aeternitas, Flaggschiff der classis Augusta Alexandrina.” bestätigte ich umfangreicher als nötig. Seinen angeschlagenen Ton ignorierte ich. Soll er an Land veranstalten was er wollte, auf See war ich es, der das Sagen hatte. Dessen war er sich wahrscheinlich nicht bewusst. “ Morgen rücken wir ab nach Ostia.” Machte ich ihn mit meinem Zeitplan vertraut.” Übermorgen dürften wir, nach gut verlaufendem Opfer auf See sein.” Das Segel war bis dahin repariert. Auf meine Leute konnte ich mich verlassen. Mir fiel auf, dass er ohne Gepäck hier am Tor stand. Das hieß, er hatte eine Unterkunft in Rom und keine Bedarf in der Kaserne unter zu kommen. “ Hast du noch Fragen? ” Hoffentlich nicht dachte ich mir. Alles zu seinen Aufgaben erfuhr er vom Praefectus Aegyptii. Ich war nicht bestrebt ihn am Händchen zu nehmen.
Ich weiß nicht, wo du das mit den Gesichtsmasken (Maskenhelme)für Imaginifer und Signifer her hast, das ziehe ich stark in Zweifel. Nachweislich wurden die Maskenhelme nur von der Reiterei getragen (Nachweis weiter unten). Reliefsdarstellungen zeigen die Signiferi zusätzlich mit Tierfellen bekleidet, am häufigsten mit Wolfsfellen. Es gibt auch Reliefs mit Bären- und Löwenfellen. Sehr viele Signiferi auf der Trajanssäule tragen zum Beispiel Löwenfelle, aber keiner eine Maske. Im Buch " Unter den goldenen Adlern - Der Waffenschmuck des römischen Imperiums" von Ernst Künzl, wird auf die Imago, Adler, Feldzeichen, Astral- und Wappentiere ( und einiges mehr) und ihre Träger eingegangen.
Auf Seite 111 wird auf die Maskenhelme ausführlich eingegangen. Sie wurden von der Kavallerie bei Turnieren getragen. In einem Augenzeugenbericht ( 136 n.Chr.) von Titus Flavius Arrianus schildert er die Durchführung der Turniere und welche Waffen und Ausrüstung getragen wurde. Unter anderem beschreibt er die Maskenhelme.
Archäologische Funde sind im Buch ebenso aufgeführt und interessantes Bidlmaterial dazu.
ISBN 978-3-7954-2011-6
Schreibfehler, Ergänzung
Soll er warten bis er schwarz wird, war mein erster Gedanke. Was bildete sich der neue ein? Gleich auf Konfrontationskurs gehen oder wie? Er glaubt wohl ich hab nichts besseres zu tun, als am Tor mit ihm einen Schwatz zu halten. “ Er wartet am Tor …gut” Die angefangene Tabula blieb liegen. Die ganze Arbeit, Meldungen, Aufträge alles blieb liegen. Ich war überaus begeistert. “ Melde du dich beim Centurio.” war mein Befehl an den Miles beim verlassen des Officium. Die Neuen, warum hatten immer die neuen solche Allüren? Auf dem Weg zum Tor überlegte ich wie er hieß. Der Miles hatte mir gar keinen Namen genannt. Toll, super, Begeisterung pur. Woran ich den neunen erkannte? Er war nicht der einzige am Tor, aber wahrscheinlich der einzige, der sich in Schale geschmissen hatte, das hieß neue schicke Ausrüstung. Schicker neuer Brustpanzer, neue Stiefel, Cassis? Neu oder…. er war immerhin Subpraefectus und sicherlich der Meinung man müsste ihm das ansehen, dass er eine wichtige Person in der classis war. Ich ging gemächlich über den Hof auf das Tor zu. Hätte ich mal mit jemandem gewettet. Da stand einer piekfein, neu von oben bis unten. Das musste der neue Subpraefectus sein. Ich dagegen in einfacher Dienstkleidung ( wollweiße Tunika mit schmalem purpurnem Streifen über dem Saum, cingulum militare und bracae). Wie schnell man sich an bestimmte Dinge gewöhnte und sie auf See zu schätzen lernte. Wenn der Neuling erst auf dem Schiff stand und trotz Sonne das Zähneklappern bekam , weil er an den Hintern fror. Eine amüsante Vorstellung, die ein Grinsen unvermeidlich machte. Ich war bei ihm angelangt. Das Grinsen blieb bei meiner Vorstellung. “ Salve, Subpraefectus. Nauarchus Decimus Massa, classis Augusta Alexandrina. Du wünschst mich zu sprechen.” Es war schwer an etwas anderes zu denken, als an den frischen Wind auf See.
Ohne Krug und Becher beim Einschenken aus den Augen zu lassen, drehte ich mich zum Melder. “ Mir scheint….., dir ist entfallen, wie man ein Officium betritt.” Meist hatte das Vergessen von Grundlegendem eine Ursache. War das Erscheinen des neuen Subpräfecten daran schuld? Ein leises Lüftchen, ein Hauch wehte vom Melder herüber. Die Kanne fand ihren Platz zurück auf den kleinen Tisch. Ich ließ mir Zeit, trank einen Schluck und nahm den Miles, den ich anhand seiner Ausrüstung als solches erkannte, in Augenschein. “ Ich will damit nicht sagen, dass du ein schlechter Miles bist. Aber die Anzeichen mehren sich. “ Trunkenheit beim Wachdienst zog schwere Bestrafungen nach sich. Sein Gesicht war mir zu gut bekannt. Ein frisch gebackener Miles, einer meiner besten neuen. War ich zu freigebig gewesen, dass er dachte, er könne den Dienst schleifen lassen? "Wein im Dienst." Der kleine Tisch stand genau 5 Schritte vom Schreibtisch entfernt. “ Korrigiere mich, falls ich mich irre. Was für einen plausiblen Grund gibt es im Dienst zu trinken? Das Leben der Kameraden leichtfertig auf‘s Spiel zu setzen?” Rom war kein ruhiges Provinznest. Hier war der Mob unberechenbar. (Heute würde ich fragen Dienstgrad, Name, Wunschrevier ) “Für deine Bestrafung ist der Centurio zuständig. Bevor du dich bei ihm meldest, bringst du den Subpraefectus her.” Auch gute Männer konnten über die Stränge schlagen, sagte ich mir. Der Dienst hier war sehr ruhig und eintönig. Alexandria wird sie eines besseren Belehren.
Heute Morgen angekommen, hatte ich mich gleich nach der obligatorischen Begrüßung ins Balneum geflüchtet. Mir war kalt und meine Laune miserabel. Ich versuchte die letzten Tage auszublenden. Ein Sklave, Philon, klebte fortan wie eine Klette an mir. Er ölte, schruppte, massierte, verlor dabei kein Wort. Ich nahm es wohlwollend zur Kenntnis, mir war nicht nach reden. Nach dem entspannten Bad im Balneum klarte es bei mir etwas auf.
Sauber und erfrischt saß ich ungeduldig vor dem Bronzespiegel. Von meiner letzten Fahrt hatte ich ein wunderbares Duftwasser mitgebracht. Eine kleine Viole, es waren nur ein paar Tröpfchen nötig. Ich schnupperte mit leicht erhobener Nase. Genau das passte heute. Ein frischer Duft nach Zitrus, Jasmin, dem holzig-erdigen Duft des Vetiver, Minze und Muskat, das alles wird von einer Note Labdanum, Zeder und Sandelholz getragen. „ Verflixt.“ Zischte ich erbost und warf das Messer ins Becken, das es schepperte. Philon rollte mit den Augen. Zerreißen konnte er sich noch nicht. Mit geübten Handgriffen legte der ausgeliehene Hausklave die Tunika und den Stoff für die Toga faltenfrei auf dem Bett ab. „ Philon, wird’s heute noch?“ rief ich ungeduldig. Als letzter auf der Bildfläche zu erscheinen war nicht mein Wunsch. Philon nahm’s gelassen. Das Rasiermesser hatte er abgewischt und auf einem Stück Leder abgezogen. Vorsichtig begann er den Bart auszurasieren. Das schabende Geräusch, ein leichtes Brennen an den Stellen, die er bearbeitet hatte. Ich verzog das Gesicht. Sofort hörte er mit dem Schaben auf. „ Ist das richtig geschärft?“ fragte ich bissig. „ Ja, Dominus.“ Antwortete Philon, ruhig und begann unbeirrt von neuem zu schaben. Endlich fand das Drama ein Ende. Mit kaltem Wasser versuchte ich das Brennen zu mildern. Mein Gesicht leuchtete sicherlich rot wie ein Pavianhintern. Ein prüfender Blick in den Bronzespiegel. Zum Glück nur leicht gerötet. Bis ich die Toga angelegt hatte war hoffentlich nichts mehr von dem Martyrium zu sehen. Eine Tunika aus dünnem Leinen, darüber eine dunkelgrüne Tunika aus fein versponnener Wolle und darüber legte Philon geschickt die Toga zurecht. Falte für Falte, war das zermürbend. Die letzten Feinheiten. Prüfend ging er um mich herum zupfte an einer der Falten. „ Es reicht.“ Knurrte ich. Was für eine Tortour für eine Heirat. Lieber ein Schiff versenken, als einer Hochzeit beiwohnen. Stell dich nicht so an, es ist nicht deine Hochzeit, du bist nur Gast, Appius. Für wen putzte ich mich eigentlich so heraus? Für Großtante Drusilla. Sie hielt die Familie zusammen, vor allem holte sie sie zusammen. Um mir nicht vorwerfen zu lassen, ein verrohter Seemann zu sein. Ging ich heute ganz als kultivierter Militär, natürlich nicht in meiner Dienstkleidung. Der Anlass gebot Toga. Ich trug sie selten, fast nie. Später als Veteran vielleicht öfter. Ein unzweckmäßiges Kleidungsstück für meine Begriffe. „ Die Geschenke!“ mit der nötigen Vorsicht, die Toga nicht aus der Form zu bringen, drehte ich mich zum Bett. Eine kleiner Flacon aus Glas, gefüllt mit einem schweren süßlichen Duft aus Syrien und ein kleines Vermögen im zweiten „Päckchen“. Reine Seide, getauscht gegen Bernstein aus dem Norden. - Geschenke dir ich IHR, wenn nötig zu Füße gelegt hätte. Meine Gedanken drifteten ab. Ich sah sie vor mir, wie Sie mir entglitt, unerreichbar für mich. Weg, geh weg, lass mich.- Ich schüttelte unwillig den Kopf. Ein paar Schweißperlen standen mir auf der Stirn. Schnell waren sie mit einem Tuch abgetupft. Hier und jetzt, die Albaner Berge, die Geschenke Duft und Seide. War es übertrieben? Ja, war es ganz und gar, aber es machte mir nichts aus. „ Lass uns gehen.“ Philon trabte hinter mir her. Er trug die Geschenke und ich die Ungewissheit, ob sie gefallen fanden. Mit Eleganz und der nötigen Gelassenheit ging es dem Höhepunkt des heutigen Tages entgegen. Gelassenheit, hoffentlich war genug davon da den Funken Nervosität und Gereiztheit zu überspielen, der in mir steckte.
Dann folge ich mal und lasse mich überraschen. Ein Blick und ich wusste, das war das cubiculum meines Bruders. Wie sollte es anders sein. „ Du kriegst es immer noch nicht hin?“ Ich musterte die Unordnung auf dem Schreibtisch. Mein Bett würde wahrscheinlich genauso aussehen. Leider konnte ich mir hier kein solches leisten. In Alexandria war das was anderes. Das Regal zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Ah, seine Pferdefiguren. Wie er sich dafür begeistern konnte. Das kleine Bronzepferd sah allerdings gut aus. Ich nahm es in die Hand, um es näher anzusehen.„ Die Vie….ähm, Pferde sammelst du noch?“ Kalt und schwer für seine Größe. Vorsichtig mit ruhiger Hand, stellte ich es zurück. „ Mit dem Pferd bin ich nach Rom gekommen.“ So war die Frage sicherlich nicht gemeint. Erst setze ich mich, rutschte mich zu recht, bevor ich die gewünschte Antwort preis gab. „ Wir haben die Kaiserin nach Rom gebracht. Es ging quer durchs Mare internum. Neptun meinte es gut mit uns. Die See war relativ ruhig.“ Bis auf den einen Tag mit unruhiger See und ein bisschen Wellengang. Könnten auch zwei gewesen sein. Nach den Reaktionen von Mannschaft und Gästen war die See etwas rauher als sonst. „ Sehr lange bin ich noch nicht da. Mein Quartier hab ich in der Kaserne der Segelsetzer vom Kolosseum bezogen. Dienst ist Dienst. Jedenfalls so ähnlich.“ War mein Mund trocken von den paar Sätzen. „ Was zu trinken wäre von Vorteil. Sonst klebt meine Zunge am Gaumen fest und ich kriege kein Wort mehr raus.“ Das Schlucken und Sprechen ging verflixt schlecht mit trockenem Hals. Lag vielleicht am gestrigen Abend. „ Am besten verdünnten Wein.“ Mit den Armen auf die Lehnen gestützt, beugte ich mich etwas nach vorn. „ Auf See findet man selten einen Boten, der in die gewünschte Richtung reist. Außerdem bin ich heute hier und du kannst mich wie früher mit deinen Fragen löchern.“ Lachend lehnte ich mich zurück, wurde aber gleich wieder ernst. „ Wie sieht‘s mit Frau und Arbeit aus? Decimus Livianus wäre der richtige Ansprechpartner für eine Arbeit. Als Praefectus Urbi hat er den Ein- und Durchblick.“ Ich sollte nach Faustus Meinung auch zu ihm gehen. Mit dem Gedanken anfreunden, das dauerte. Mein Mund, mein Hals, bis in den kleinen Finger hinein, alles verlangte nach Wein. Ja, wieder betrinken und die gestrige Begegnung vergessen. Nein, mein Magen würde sich frühzeitig dagegen sträuben.
Seit der Nachricht aus Misenum war ich damit beschäftigt alles Notwendige zu Veranlassen, dass wir ohne Verzögerung unsere Heimreise nach Alexandria antreten konnten. Eine zweite Tabula warf wieder alles Angewiesene über den Haufen. Die Aeternitas wurde nach Ostia gebracht und lag im Portus vor Anker. Mein beneficiarius musste sich nun hier um den Proviant, Öl, Brot, getrockneten Fisch, eingelegte Oliven, Obst, Wein, Wasser, Essig, kümmern. Alles in Ostia einkaufen und an Bord bringen lassen. Für 9 Tage musste es reichen. Zwischenstationen waren nicht eingeplant. Direkt nach Alexandria zurück.
Der heutige Tag war mit guten und schlechten Nachrichten gespickt. Der velarius duplicarius erstattete mir Bericht. „ Bei der Fahrt von Misenum nach Ostia ist das Hauptsegel eingerissen. Eine Naht im Segeltuch hatte sich gelöst.“ Meine Miene verdüsterte sich. Ein Riss im neuen Hauptsegel. Im neuen Hauptsegel!!! Was hatten sie auf dem Weg von Misenum nach Ostia angestellt? „ Flicken! Suche dir 5 Mann und behebe den Schaden. In zwei Tagen nehme ich die Aeternitas ab.“ Er erhielt eine Tabula mit dem Befehl für den Beneficarius. „ Ja Nauarchus. Wird erledigt.“
Es klopfte an der Tür. „ Du kannst gehen und lass den Klopfer rein.“ Die Gelegenheit, einen Becher Wasser vom kleinen Tisch zu holen. Beim Einschenken stellte ich dem Eintretenden gleich die Frage der Fragen. „Was gibt’s neues an schlechten Nachrichten.“ Darauf gefasst, dass die nächste Hiobsbotschaft eintraf.
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Silas
Hätte der Sklavenjunge Silas gewusst was die Domina dachte, wäre er um zwei Köpfe gewachsen und mit einer neuen Tunika durch's Atrium stolziert. So musste er aber feststellen, dass alle Mühe umsonst war. Seine herbei gebrachte Sitzgelegenheit fand keinen Anklang bei der jungen Domina. Dafür hetzte er hinter ihr her zur culina. Was wollte sie da? Mit seinem Tablett, klebte er ihr förmlich an den Hacken. Es war seine Aufgabe sich um ihr Wohlergehen zu sorgen. Das nahm er sehr ernst. Wo sie weiter hin wollte? Er wusste es nicht. Immer schön dran bleiben und nicht aus den Augen verlieren. Nach diesem Motto, ging Silas vor, das war seine Aufgabe.
ZitatDecimus Casca
Vorfreude erfüllte mich mehr und mehr und ich beschleunigte meine Schritte noch etwas, ehe ich dann im Atrium stehen blieb und mich nach Massa umschaute.
Langsam durchquerte ich das Atrium, lehnte mich an eine der Säulen und sah in den Himmel. Die Wolken zogen ungeachtet der Dinge die auf der Erde geschahen. Der Wind trieb sie vor sich her. Ein lauer Luftzug war zu spüren. Das Gemurmel, was sich mehr und mehr in den Vordergrund schob, war nicht vom Wind. Die Stimme kannte ich zu gut und die Stimmlage verriet seine Aufregung. Die Wolken standen nicht mehr im Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit. Ich löste mich von der Säule und wartete ab bis er im Atrium auftauchte. Trotz seiner Gehbehinderung war er flott unterwegs. Ich fuhr mir schnell durchs Haar. Ein flüchtiger Blick über meine „ Uniform“. He, wurde ich gerade flattrig? Das in meinem Alter. Ein tiefer Atemzug, Mensch war ich mit einem mal aufgeregt. Das ist nur dein kleiner Bruder ging es mir durch den Kopf. Na und? Gerade weil es mein kleiner Bruder war. Ein unbeteiligtes Gesicht war nicht drin. Strahlend kam ich hinter der Säule vor, durchmaß mit großen Schritten das Atrium. „ Casca, ich freue mich dich zu sehen.“ Überschwängliche Freude meinerseits, ließ mich ihn in die Arme zu schließen. Ungeachtet der Tatsache, dass er kein abgehärteter Seemann war, drückte ich ihn fest an mich und klopfte ihm freudig auf den Rücken. Das musste er ab. „ Hast du Muckel geärgert oder war dein Rasiermesser stumpf.“ Die Kratzer waren nicht zu übersehen. Was er angestellt hatte entzog sich meiner Kenntnis. Von ihm gelöst, musterte ich ihn von oben bis unten. „ Gewachsen bist du nicht. Deine Kleidung trägst du wie immer. Was hast du an Neuigkeiten zu bieten.“ Aber eh er hier im Atrium anfing, machte ich einen Vorschlag. „ Wie wär‘s, wenn wir uns setzen? Triclinum oder dein cubiculum?“ Bevor eine Antwort über seine Lippen kam, orderte ich für uns verdünnten Wein und die Rester von gestern Abend. Mal sehen was übrig geblieben war.“ Na, wo platzieren wir uns?“ aufmunternd klopfte ich ihm gegen die linke Schulter. War ich nicht nett? „ Kräftiger bist du auch nicht geworden.“ Stellte ich amüsiert fest.
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Rhea
Selbstsicher betrat Rhea nach dem Herein das Officium. Respektvoll blieb sie an der Tür stehen. richtete ihren Blick auf den Boden. " Salve Dominus, wir haben Besuch bekommen. Sie heißt Decima Helena, kommt aus Griechenland. Marcus Decimus Corbulo ist ihr Vater. Ihre Mutter hat sie hierher nach Rom geschickt. " endete Rhea mit ihrem Text. Sie war mit sich zufrieden.
Einen Praefectus Urbi im Haus zu habe brachte viel Arbeit mit sich. Dazu die liebe Verwandtschaft, die nach Ephialtes wieder um eine Person reicher geworden war. Dominus Casca, mein Brüderchen. Mit ihm hatte ich ein Hühnchen zu rupfen. " Lass ihm mitteilen, dass sein Bruder ihn im Atrium willkommen heißen will." So richtig konnte ich es nicht glauben. Casca wieder in Rom. Wollte er endlich erwachsen werden? Mein kleiner Bruder, insgeheim freute ich mich, dass er zurück war.
ZitatBeroe ......„Kann ich noch etwas für dich tun?“, unterbrach sie endlich die Stille zwischen ihnen, nachdem sie sich aufgesetzt hatte und auf ihn hinabschaute.
" Nein. Nichts." antwortete ich geistesabwesend den Blick auf sie gerichtet. Den Versuch mir jemand anderen an ihrer statt vorzustellen misslang. " Iss und trink, mach was du willst. Das heißt nicht, dass ich dich nicht mehr bei mir haben will. Ich stell dir frei hier zu bleiben oder dich mit einem anderen zu vergnügen." Auf der Seite liegend, auf den Ellbogen abgestützt, fischte ich mir ein paar Trauben. Meine Tunika lag irgendwo, den Geldbeutel hatte ich an den Gürtel gebunden. Der lag ungesehen wahrscheinlich bei der Tunika. " Ein gutes Lupanar, ein Kleinod, das hat Alexandria nicht zu bieten. Allein deswegen lohnt es nach Rom zu kommen." ich lächelte sie verschmitzt an. Durstig griff ich nach meinem Becher. Der Wein tat gut und benebelte langsam die Sinne.
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Rhea
...klopfte an die Tür.
Gedanklich fasste sie alles, was ihr Ephialtes mitgeteilt hatte, noch einmal zusammen. Im Atrium wartete Decima Helena, aus Griechenland. Vater war ein gewisser Marcus Decimus Corbulo. Ihre Mutter hatte sie her geschickt.