Es war unglaublich was sich unten bei den angetretenen Cohorten der Classis und der Cohortes Urbanae tat. Sie jubelten bevor der Senator ein Wort gesprochen hatte. Sie riefen ihn zum Imperator aus ohne zu wissen was auf sie zukam.
Der Senator trat nach vorn. Seine Worte waren gut gewählt. Sie trafen den Nerv der Legionäre. Er machte sie zu Siegern. Begeisterung brandete auf. Die Jubelrufe wurden lauter, rissen immer mehr mit. Der Senator wurde als Imperator gefeiert. Mit Sicherheit konnte man sagen, die Legionäre der classis standen hinter ihm und würde ihm, ohne zu zögern, sofort in die Schlacht folgen, stünde eine bevor.
Ich atmete hörbar aus. Für den einfachen Legionär war alles geklärt. Für mich sah die Sache nicht so klar aus. Wir waren noch nicht in Rom und was erwartete uns, wenn Cornelius Palma Imperator wurde. Alles wird sich ändern, da gab es keine Zweifel. Er setzte seine Männer bei den Legionen ein, die nicht von Beginn an auf seiner Seite kämpften, um sich der Loyalität der Truppen zu versichern. Die neu gewonnene Macht musste gesichert werden.
Bis heute hatte ich es vermieden an meine Gens, meine Familie zu denken. An Seiana, Faustus, meinen Bruder Cnaeus. Wie es ihnen ging, lebten sie überhaupt noch. Bis zu diesem Appell war die classis das wichtigste für mich. Schließlich war sie so etwas wie meine Familie. So wie die XXII. davor. Ich wagte nicht daran zu denken, was nach der classis kam. Wozu über Dinge den Kopf zerbrechen, die kaum beeinflussbar waren.
Mit zwiespältigen Gefühlen hörte ich die Männer jubeln. Sie feierten den Senator und zweifellos neuen Imperator. Sollten sie, er hatte sie zu Siegern gemacht.