Sim-Off:entschuldige, komplett aus den Augen verloren
Mir ging so viel durch den Kopf. Sie war auf der einen Seite wie ein offenes Buch, auf der anderen verschlossen, unergründlich, unnahbar. Ich konnte stundenlang über meine Beobachtungen sinnieren, das Ergebnis war nicht befriedigend. Sie war anziehend, faszinierend oder war es das Unergründliche, ein Geheimnis? Fragen? Wen? Sie selber, nein. Ich hatte nicht den Drang danach zu fragen. Es war ein unausgesprochenes Tabu, was mich zurück hielt. Nein, entweder sie behielt es für sich, oder sie kam eines Tages, irgendwann und befreite sich davon. Vielleicht gab es gar keine Geheimnis, ich bildete mir alles ein, es war nur eine Illusion. Genieße das sitzen bei ihr, jeden Augenblick. Höre auf zu Grübeln. So schnell wirst du nicht wieder Gelegenheit haben, mit ihr zusammen zu sitzen.
“ Der Bezugspunkt zu unserer Familie in Form von Magnus ist verloren gegangen. Der sollte wieder behutsam aufgebaut werden. Du tust genug für die Decimer , ein anderer sollte dies tun. Venusia braucht jemanden der sie unterstützt. In allen Fragen die ihre Zukunft betreffen. Wir sollten sie ihr geben und sie kann dann entscheiden.”
So einfach, wie ich mir das vorstellte war es nicht zu bewerkstelligen. Wer sollte sie unterstützen? Flavus oder Pinus? Nein. Keiner von Beiden war dazu in der Lage. Serapio....hatte ganz andere Ambitionen und war immer noch nicht er selbst. Blieb nur....ich. Warum ich? Ausgerechnet ich? Familie war ein Geben und Nehmen. Die Kinder gehörten zu unserer Familie. Aber was brachten zwei Kinder die von ihrer Mutter getrennt wurden. Sie waren in einem Alter, was es schwierig machte es plausibel zu erklären.
“ Ich werde mit ihr Reden und dann werden wir weiter sehen. Viel Zeit bleibt mir nicht. Ich muss nach den Ludi Romani wieder zurück nach Misenum.”
Ein Becher Wein war jetzt angebracht. Mit einer Frau reden. Mit Seiana redest du auch. Seiana ist etwas völlig anderes. Das verstehst du nicht. Ja, ich weiß, ich versteh ja nie was.
Der Wein tat gut, spülte alles was mich ins Grübeln brachte davon. Bei ihr sitzen und es genießen.