Beiträge von Appius Decimus Massa

    Damen vom alten Schlag hatten so ihre Tricks. Germanica Laevina war eine und beherrschte sie bis zur Perfektion. Ein feiner Unterton sagte mir, dass nicht alles so mitfühlend gemeint war wie sie es ausdrückte. Wie ich zu ihm stand? Das war ein wunder Punkt an der Beziehung, es gab wenn man es genau nahm nie eine, zu Decimus Verus. " Ja, wie soll ich das erklären. Er war mein Onkel, aber außer einem Brief von ihm, gab es keinen Kontakt. Er hatte scheinbar keine Ambitionen sich mit mir zu befassen. Ein Versuch meinerseits schlug fehl. Ich habe es auch nicht verstanden, dass er in der casa germanica gewohnt hat. Seine Räumlichkeiten in der casa decima mercator standen ihm immer zur Verfügung. Er schlug etwas aus der Art, kann man sagen. Trotzdem war es ein großer Verlust für die Familie." mein Gesichtsausdruck wurde etwas betroffen. Ja, was sollte ich dazu sagen. Ich kannte ihn nur bruchstückhaft. Das ihr Großneffe ihn besser kannte war eine Neuigkeit für mich. Ein Gespräch mit ihm rückte das schlechte Bild von ihm vielleicht wieder ein bisschen ins rechte Licht. " Dein Großneffe kannte ihn gut? Ein Gespräch mit ihm und ich könnte mir vielleicht ein besseres Bild von meinem Onkel machen. Aber das muss nicht sofort sein. Die Gelegenheit wird sich garantiert ein mal ergeben." ich nippte von meinem Wein. "Meine Zeit in Rom ist knapp bemessen, ich muss wieder zurück nach Misenum."

    Zitat

    Decima Lucilla :
    Wenn nicht, würde Massa ihn natürlich gleich noch kennen lernen müssen. "Und du, Massa, was machst du in Rom?" Nachdem er praktisch schon in die Familie inkludiert wurde, hat Lucilla keinerlei Bedenken, ihn beim Cognomen zu nennen. Tatsächlich kann er froh sein wenn sie ihn nicht gleich als Neffen assimiliert und ihm bei künftigen Gelegenheiten ihre Begrüßungsküsschen aufdrückt.


    Sie war in der Annahme, dass ich in Achaia ein zu Hause hatte. Dem war leider nicht so. Nur noch entfernte Verwandte aus der Familie meiner Mutter. " Um ehrlich zu sein, haben mir Seiana und Serapio hier wieder ein zu Hause gegeben."


    Ein Mann tauchte auf, nach Decima Lucilla's Reaktion konnte es nur ...ihr Mann sein, genau. Sie stellte ihn mir vor, während er beim Brautpaar war. " Leider kenne wir uns noch nicht. dazu war ich nicht lange genug hier. "Wir hatten nicht das Vergnügen, als ich in der casa Germanica war. Decima Lucilla zeigte sich zum Glück nicht so steif wie andere Römerinnen, man merkte den hispanischen Ursprung, das gefiel mir. " Ich bin eigentlich nur zur Hochzeit von Seiana hier. Stationiert bin ich in Misenum. Dort diene ich als Adjutant des Praefecten der classis. Er ist der Einladung gefolgt und ebenfalls anwesend, Praefect Octavius Dragonum." ich wies zu einer Gruppe Männer, die etwas Abseits standen. Der Praefect stach durch seine militärische Aufmachung hervor.

    Das Pensum an Lesestoff war nicht ohne. Als Praefect musste er sich nun mal einen Überblick verschaffen.


    " Soweit mir nach Auskunft aus dem Valetudinarium bekannt ist, nehmen wir alle die Leute, die Vorraussetzungen erfüllen. Sie werden ihrem gesundheitlichen Zustand entsprechend den Gattungen zugeordnet. Wobei die Anforderungen der Legio am besten auf die Marineinfanterie zutreffen. Die Grundausbildung eines Marineinfanteristen ist die gleiche wie in der Legio. Für was der einzelne geeignet ist, zeigt sich gegen Ende der Grundausbildung. Die Spezialisierung macht den eigentlichen Marineinfanteristen aus. "


    Die Bedenken des Praefceten konnte ich verstehen. Sie zu zerstreuen war jetzt an der Tagesordnung.


    " Damit sind sicher die Grundlagen der Seefahrt gemeint. Auf der Fahrt von Alexandria hierher, habe ich vieles davon gesehen, gehört und gelernt. Z.B. die Knoten, spezielle Bindetechnik der Taue, schnell und effektiv. Die Grundkommandos der Segelei, für das Segel setzen, einholen, Masten umlegen und so weiter. Wie ein Segel instandgesetzt wird. Wir haben keine Zeit die Leute erst anzulernen. Sie kommen auf ihr Schiff und müssen sich mit ihm vertraut machen und die Befehlsgewalt liegt immer beim Schiffsführer. Seine Befehle werden nicht in Frage gestellt."


    ÜBERSICHT DER GÄNGISTEN KOMMANDOS

    Sachlich geordnet


    miles – Soldat
    milites - Soldaten
    venite – antreten
    convenite – sammeln
    in agmen venite – in Kolonne antreten
    in aciem venite – in Linie antreten
    in duos ordines – in zwei gliedern
    aciem dirigite – ausrichten
    abite – wegtreten
    state – stillgestanden
    movemini – rührt euch
    pergite – marsch
    cursim – im Laufschritt
    aequatis passibus – im Gleichschritt
    consistite – halt
    ad dextram – rechts um/rechts schwenkt
    ad sinistram – links um/links schwenkt
    retro – kehrt
    oculos ad dextram – die Augen: rechts
    oculos vostros ad sinistram – die Augen: links
    oculos ad prosam – Augen geradeaus
    progredite – vortreten
    genua flectite – niederknien
    surgite – aufstehen
    regredite – zurück ins Glied
    nuntio – zur Meldung
    nihil novi – keine Vorkommnisse
    tollite pila – zum Speerwurf fertig machen
    mittite – werfen/abschießen
    gladios stringite – Schwert ziehen
    gladios condite – Schwert in die Scheide
    scuta premite – Rotten schließen
    corpora premite – Glieder schließen
    pila inclinite – Speere senken
    pila sursum – Speere hoch
    sarcinas sumite – Gepäck aufnehmen
    sarcinas deponite – Gepäck ablegen
    ad arma – zu den Waffen
    arma deponite – Waffen ablegen
    in tabernacula – in die Zelte
    e tabernaculis – vor den Zelten antreten
    tabernaculis statuite – Zelte aufschlagen
    tabernaculis detendite – Zelte abbrechen
    extinguite lumina – Licht/Feuer aus
    vasa conclamate – Gepäck/Ausrüstung/Gerät packen
    parate vos ad iter – Marschbereitschaft herrstellen





    ÜBERSICHT DER GÄNGISTEN KOMMANDOS

    Alphabetisch geordnet


    abite – wegtreten
    aciem dirigite – ausrichten
    ad arma – zu den Waffen
    ad dextram – rechts um/rechts schwenkt
    ad sinistram – links um/links schwenkt
    aequatis passibus – im Gleichschritt
    arma deponite – Waffen ablegen
    consistite – halt
    convenite – sammeln
    corpora premite – Glieder schließen
    cursim – im Laufschritt
    e tabernaculis – vor den Zelten antreten
    extinguite lumina – Licht/Feuer aus
    genua flectite – niederknien
    gladios condite – Schwert in die Scheide
    gladios stringite – Schwert ziehen
    in aciem venite – in Linie antreten
    in agmen venite – in Kolonne antreten
    in duos ordines – in zwei gliedern
    in tabernacula – in die Zelte
    miles – Soldat
    milites – Soldaten
    mittite – werfen/abschießen
    movemini – rührt euch
    nihil novi – keine Vorkommnisse
    nuntio – zur Meldung
    oculos ad dextram – die Augen: rechts
    oculos ad prosam – Augen geradeaus
    oculos vostros ad sinistram – die Augen: links
    parate vos ad iter – Marschbereitschaft herrstellen
    pergite – marsch
    pila inclinite – Speere senken
    pila sursum – Speere hoch
    progredite – vortreten
    regredite – zurück ins Glied
    retro – kehrt
    sarcinas deponite – Gepäck ablegen
    sarcinas sumite – Gepäck aufnehmen
    scuta premite – Rotten schließen
    state – stillgestanden
    surgite – aufstehen
    tabernaculis detendite – Zelte abbrechen
    tabernaculis statuite – Zelte aufschlagen
    tollite pila – zum Speerwurf fertig machen
    vasa conclamate – Gepäck/Ausrüstung/Gerät packen
    venite – antreten



    Sim-Off:

    Mit Dank an Maximus Decimus Meridius, der das damals bei der II. so schön aufgelistet hat und Decius Germanicus Corvus von der XXII. Thema bitte ganz oben anpinnen

    Unbeeindruckt ging ich vor den restlichen Rekruten auf und ab, zählte meine Schritte bis die ersten auftauchten und sich wieder einreihten. Die letzen trudelten ein. Der Praefet war mir nicht entgangen, dass war für mich kein Grund die Ansprache milder ausfallen zu lassen.


    " Hat euch eure Mutter zu Hause beim Anziehen geholfen ?!?! Lasst sehen ob der cingulum und eure caligae sitzen. 3 Runden um den campus. Danach sehe ich hier wieder zwei vollständige schnurgerade Linien, hintereinander stehen."


    Laufen zur Erwärmung. " Milites, ad dextram! Cursim pergite ! "

    Ich sah den Tiro's hinterher. Lahmer Haufen, dachte ich mir, das wird sich in den kommenden Wochen ändern. Sie werden jammern, fluchen. Sie werden mich hassen lernen. Langsam zog sich der Wurm der Tiro's um den campus, wurde länger. Die ersten fielen nach der Hälfte der Strecke zurück. Mal sehen wann ALLE wieder hier standen.


    Am Eingang zum campus standen Fässer. Ihre einzige Aufgabe, Wasser zur Erfrischung für die Rekruten zu beinhalten. Ein Fass war offen, leer, daneben 4 Eimer. Die nächste Aufgabe, wenn sie alle wieder hier waren. Ich klopfte mit dem Optiostab gegen mein Bein. Wartete....

    Zitat

    Decima Lucilla
    Erst einmal gilt es aber Massa kennenzulernen. "Es freut mich dich kennen zu lernen, vor allem wenn du dafür verantwortlich bist, dass Faustus noch seinen Kopf auf dem Kragen und den Kragen auf der Brust trägt!" Sie lächelt breit. "Decimus - ist das ein Zufall oder bist du am Ende mit uns verwandt?" Irgendwas war da mal mit einem Familienzweig in Griechenland, aber sicher ist sich Lucilla nicht.


    Lächelnd trat ich zu den beiden, wandte mich Decima Lucilla zu. " Salve Decima Lucilla. Die Freude ist ganz meinerseits. Es ist nicht zu vermessen zu sagen, eine weitere Schönheit der Familie Decima hier unter diesem Dach zu sehen." Ein anerkennendes Nicken, für ihre Aufmachung und ihr sehr gut zurecht gemachtes Äußeres. " Du hast einen exquisiten Geschmack, wenn ich das feststellen darf. Aber zurück zu deiner Frage. Ich entstamme dem griechischen Zweig der Familie." Die Verwandtschaft mit Decimus Verus ließ ich gekonnt aus. Sonderlich stolz war ich nicht darauf. " Also sehr entfernt verwandt. Seiana und Serapio haben aber dafür gesorgt, dass ich mich hier bei den hispanischen Decimer wie zu Hause fühle ." Ein vielsagender Seitenblick zu Serapio.

    Die nächsten Tabulae landeten auf dem Schreibtisch des Praefecten.


    "Als erstes die Anforderungen an die neuen Rekruten."



    Anforderungen seemännischer Dienst:


    - Kenntnisse in der Seefahrt,
    - alle anderen Anforderungen wie bei den Auxilaren;



    Anforderungen seetechnischer Dienst ( Rojer):


    - kräftig, geschickt, ausdauernd, gutes Gehör;
    - alle anderen Anforderungen wie bei den Auxilaren;



    Anforderungen Marineinfanterie:


    - Anforderungen wie bei den Auxilaren;



    Dienstzeit für alle drei Gattungen 26 Jahre;




    "Die Ausrüstung der einzelnen Gattungen ist sehr unterschiedlich. Die Spezialisierung der Marineinfanteristen habe ich als letztes aufgeführt."



    Ausrüstung seemännischer Dienst:


    II hellbaue tunicae
    II Paar caligae
    I focale (Halstuch)
    I cingulum militare (Gürtel)
    I pugio
    I paenula (Mantel)
    I pera (Tasche)
    I mantica (Sack)
    I lucerna (Öllampe)
    I patera (Kasserolle)
    I ligula (Löffel)
    I cultellus (Messer)
    I Fell
    III loramentum (Lederriemen)





    Ausrüstung Rojer:


    II hellbaue tunicae
    II Paar caligae
    I Focale (Halstuch)
    I cingulum militare (Gürtel)
    I paenula (Mantel)
    I pera (Tasche)
    I mantica (Sack)
    I lucerna (Öllampe)
    I patera (Kasserolle)
    I ligula (Löffel)
    I cultellus (Messer)
    I Fell
    III loramentum (Lederriemen)





    Ausrüstung Marineinfanterie:


    II hellbaue tunicae
    II Paar caligae
    I lorica hamata / segmentata
    I cassis
    I christa
    I gladius
    I parma (Ovalschild)
    I pugio
    II hasta
    I focale (Halstuch)
    I cingulum militare (Gürtel)
    I mantica (Sack)
    I paenula (Mantel)
    I pera (Tasche)
    I lucerna (Öllampe)
    I patera (Kasserolle)
    I ampulla (Feldflasche)
    I situla (Topf)
    I ligula (Löffel)
    I cultellus (Messer)
    I reticulum (Netz)
    I furca (Tragestange)
    I Fell
    III Lederriemen


    Ausrüstung für Infanterie gemäß ihrer Spezialisierung


    I Bogen
    I Köcher für Pfeile


    II Schleudern
    I Behältnis für Munition


    I Axt



    Die letzte Tabula hatte den Weg auf den Tisch des Praefecten gefunden.

    Zu tritt im Wasser, der Germane vor der Tür. Keine unliebsamen Besucher. Die Welle, verspielt, entlockte mir ein Lächeln. Eines von der Sorte die Serapio auf den Plan riefen. Er wusste was er wollte was bei mir das Blut in Wallung brachte. Hier im Balneum nur für die Sicht- und Spürbar, die in meiner unmittelbaren Nähe waren. Ravdusharas Handfertigkeit konnte ich mich nicht verwehren.(Scybale hatte ebenso kunstfertige Hände ...sagte man. 8) ) Noch weniger den Küssen meines Aquila. Ich sah die Begierde in seinen Augen. Meine Beherrschung ging vollends verloren, als sich Faustus meinem Ohr widmete. " Aquila du bist mir nichts schuldig...." murmelte ich zurück, mich ihm zuwendend. Die Führung übernehmend, seinen Hals, die Schulter und die Brust mit Küssen bedeckend. Ravdushara während einer kurzen Atempause zu zwinkernd. Er brachte sich unbemerkt mit ein, Faustus unter meinem Fingern, dann wieder Ravdushara. Ich kostete beide aus, ließ mich von ihnen verwöhnen, gab zurück. Bis die Höhen erreicht waren. Der Punkt des Puren Genusses, des Gehenlassens, der tausend süßen kleinen Tode, die süchtig machten.

    Der Worte beraubt, durch einen Kuss. Umschlungen und bedrängt. Die Richtung war festgelegt, die Gefühle wallten auf, das Tuch rutschte vollends. Zu gut war ich... meinte er. Die Garde. Ich bekam keinen klaren Gedanken mehr zusammen. Elementarere Dinge gingen mir durch den Kopf und nicht nur durch den Kopf. Er hatte meine tiefer gelegenen reizbaren Zonen durch seine rein körperliche Anwesenheit erregt. Seine Nähe, sein Duft, ich ließ mich von ihm entführen. Wir sanken im Rausch auf mein Bett, ein wunderbares breites Bett. Für diese Zwecke gab es nichts besseres. Die erste Wüstennacht war allgegenwärtig , nahm Formen an und verschwamm wieder. Tauchte wieder auf und trieb mich weiter. Zielstrebig arbeitete ich mich vor. Ließ ihm Raum, nutzte die gekonnte die andere Freuräume. Mein Körper bebte, lechzte nach dem einen Augenblick.

    Was waren das für Gestalten vor mir. Da musste eine Grundordnung rein. " MILITES, ACIEM DIRIGITE!" Die zwei Glieder ordneten sich. " STATE!" meine erste Amtshandlung, das vordere Glied abgehen. " Ihr habt heute eure Ausrüstung bekommen. Was ich hier sehe sieht nach bunter Haufen aus, nicht nach Tiro's der Marineinfanterie! Ihr tretet hier gleich wieder an und zwar mit Tunika und cingulum militare. Nichts anderes. Beeilung ! ABITE!"

    Auf seinen Wink hin, setzte ich mich. Es dauerte seine Zeit bis der Praefect alle Tabulae eingehend studiert hatte. Meine Mitwirkung an der Ausbildung der Marineinfanterie, be jate ich durch ein Nicken. Die Ausbildung für die Rojer kam zur Sprache. "Es ging nur darum, dass sie wissen wie ein Pugio aussieht und wie man ihn zur Not handhabt. Aber mit dem Messer können die meisten umgehen. Also könnte man die Ausbildung mit dem Pugio vernachlässigen. " Dabei konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Jeder Junge lernte mit einem Messer umzugehen. " Ich habe hier noch die Ausrüstungslisten und die gesundheitlichen Anforderungen an die Rekruten, Praefect. Willst du sie durchsehen ?"

    Serapio, musstest du so grob sein. Es war bedauerlich, schmerzlich für Seiana. Hörte man ihre Seite dazu, hatte Axilla es nicht minder schwer getroffen. Ich war geneigt und fest davon überzeugt, dass dieser Irre beide Frauen ins Unglück gestürzt hatte. Ihr Aufbruch kam plötzlich, nach dem verbalen Angriff von Serapio nicht zu verdenken. Ich konnte ihn schon verstehen, Seiana sein Schwester, nicht minder gedemütigt durch diesen Aelier. Es war vor meiner Zeit, ich kannte keine Details. "ich setze auf den Retiarius. Die Gelegenheit dir das Ergebnis mit zu teilen wird sich ergeben Iunia. Bedauerlich das du gehst, aber zu verstehen. " Ich stand auf und ließ sie durch.

    " Ich denke Seiana wird euch die casa nicht so ohne weiteres überlassen und öfter nach dem Rechten sehen oder Runa übernimmt das für sie, wenn sie zuverlässig genug ist." Mich wunderte, dass er den Part mit dem Latein dem Gemanen überlassen wollte. Sollte ich eventuell deutlicher werden? Er verstand schon irgendwann, was ich damit gemeint hatte. Latein war nicht alles im Leben einer Sklavin. " Scriba bei einem Senator, alle Achtung, der erste Schritt in die große Politik. Nein, Seiana hat mir nichts davon erzählt. Es war wenig Zeit für weitgreifende Gespräche. Dann zeig dem Senator, was du gelernt hast. Ich wünsche dir das Beste." einen Schluck auf die Wünsche. Mein Blick ging wieder zu Runa. " In Misenum wird sich was neues für mich finden. Die Stadt hat sicher einiges zu bieten."

    " Das mit dem Latein wird, bring es ihr doch bei." dabei sah ich Runa schmunzelnd an. Ich wandt mich wieder Flavus zu. "Schutz braucht auch die stärkste Hand." sagte ich mit einem vielsagenden Blick. " Du hat schon Recht, aber Runa ist jung, sie kann von Seiana nach ihren Wünschen geformt werden." Eine treue Sklavin konnte man immer gebrauchen. Ich war mir ziemlich sicher, das Runa es war, hatte sie es gut bei Seiana.

    Tante Lucilla hatte Serapio voll in Beschlag genommen, einen Augenblick Luft für mich. Flavus stand alleine zwischen den Gästen. Ich schlenderte zu ihm hin, blieb hinter ihm stehen. Runa kam und hielt ihm Teller und Becher hin. " Wie findest du sie?" fragte ich Flavus über die Schulter hinweg, hinter ihm stehend. " Sie ist mein Hochzeitsgeschenk für Seiana." Bei ihr war sie gut aufgehoben. Der neue Haushalt, konnte frische Sklaven vertragen. Seiana konnte sie nach ihren Wünschen formen. Das war nicht alles, Runa sollte von mir eine wichtige Aufgabe übertragen bekommen.

    Ehrlich gesagt, war ich noch nie auf einer richtigen römischen Hochzeit. Die Ausstattung der Casa war geschmacklich gut getroffen. Man merkte Seiana's Handschrift, nicht zu pompös, hier und da einen Akzent gesetzt. " Ja, mit dir als Braut....." Lächelnd, den Fingerzeig verstehend, lenkte ich meine Schritte zu Faustus. In gebührendem Abstand blieb ich bei Faustus stehen. In das Gespräch einmischen wäre ungehobelt gewesen. Ein Becher Wein von einem Sklaven gereicht verkürzte die Zeit des Wartens auf einen geeigneten Augenblick, um Faustus bei seiner Tante Schützenhilfe zu leisten. Ich zwinkerte ihm zu. Meine Blicke gingen in die Runde. Es war bemerkenswert, wer alles zur Hochzeit erschien. Die Namen sagten mir wenig. Ihren Titeln zu Folge angesehene Römer. Kaum einen davon kannte ich. Genau genommen bis jetzt nicht mal eine Hand voll. Mal sehen was sich am Abend ergab. Runa war in der Menge aufgetaucht. Sehr schön,auf sie kam heute einiges zu.

    Alle Sinne, gestreichelt, liebkost vom Öl und den Händen Ravdushara's. Der Duft umschmeichelte meinen Geruchssinn, seine Hände die Empfindsamkeit an so mancher Stelle meines Körpers. Mit geschlossenen Augen gab ich mich der Kunst seiner Hände hin. Ein tiefes, genußvolles Brummen drang aus meiner Kehle. Machte Ravdushara weiter so, war bald nicht mehr zu verbergen nach was mir, der Sinn stand. Ich blinzelte zu Faustus. Sein Blick sagte alles. Ich erwiderte ihn, begierig auf das weitere Geschehen wartend. Schwer fiel es mir, die Beherrschung nicht zu verlieren. Ein Schauer nach dem anderen jagte über meine Haut. Meine Finger in den Rand des Beckens gekrallt, wurde meine Atmung schwerer. Ich sah wieder zu Faustus, sein Germane schien unentschlossen.

    Nachdem sie sich gesetzt hatte, nahm ich wieder Platz. Gerade, damit die Torques nicht wie Kringel auf meinem Bauch lagen. Den cassis auf dem Schoß. " Verständlich, wenn man für Rom und die Familie zu sorgen hat." Ich räusperte mich. " Es geht um den verstorbenen Titus Decimus Verus, verwandtschaftlich mein Onkel. Ich will mich für die Gastfreundschaft der Germanicer bedanken und offene Angelegenheiten abklären, falls es welche gibt. Als sein Neffe fühle ich mich dazu verpflichtet." Der spritzig, frische Wein war angenehm in der trockenen Kehle. Ein kleiner Schluck reichte sie anzufeuchten um das Reden zu erleichtern. " Ich will die Germanicer damit nicht beleidigen, im Gegenteil. Es soll nur kein schlechter Eindruck von den Decimern entstehen." Hoffentlich verstand es die Germanica nicht falsch. Um keinen Preis sollte das gute Verhältnis, was offensichtlich zwischen den Germanica und meinem Onkel geherrscht hatte, leiden.

    " Das ist so in Ordnung." Ich las ein zweites Mal drüber. Ah keinen Wein.....
    Das Tuch verrutschte beim Übergriff Serapio's bis unter den Nabel. Ein zaghafter Kuss, es folgte mehr, viel mehr. Das hätte ich ihm übel genommen, nur einen gehauchten Kuss. Ich leckte mir genießerisch die Lippen, Reste von ihm mit Wein vermischt. Ein freches Grinsen von mir. So auf die Art. Willst du mehr? Ein wunderbares Spiel.
    Wie unpassend, dass ausgerechnet jetzt das Patronat zur Sprache kam. " Ja, was will ich?.... Beruht es nicht auf Gegenseitigkeit? Die Legion ist mein vorbestimmter Weg. Ich werde mein bestes geben. Die Laufbahn in der Legion hat einiges zu bieten. Er ist Praefect der classis und kann mich dahingehend unterstützen. Im Gegenzug ist ihm meine Unterstützung sicher. " Waren das die Dinge die man von einem Patronat erwartete, ich kannte mich da nicht aus, sah Serapio zweifelnd an.