Beiträge von Appius Decimus Massa

    Er hatte sein Marschgepäck abgegeben und trug dafür er eine andere Last. Eine die schwerer wog. Er trug einen Freund und er lehnte es ab, dass ein anderer an seine Stelle trat und ihn trug.
    Das Laufen wurde schwerer, ihm kam es so vor, als ob die Wüste sie festhalten wollte. Sie hinderte ins Lager zurück zu kommen.
    Es war ruhig. Sehr ruhig. Das gleichmäßige Klappern der cingulum's war das einzige Geräusch was man hörte. Sein Blick fiel wieder auf den Dolch. Er war fein gearbeitet, die Gravuren sauber und klar. Sein makelloses Äußeres verbarg die tötliche Gefahr im inneren der Scheide. Ein schönes Stück, mit dem er getötet hatte. An dem immer noch seines und das Blut des Mannes aus der Wüste klebte.


    Eine Stimme. DIE Stimme... Posca sang. In Massa weigerte sich alles. Dann sang er doch, es lenkte ab. Es half den richtigen Schritt zu finden.



    "............kämpft die XXII. jetzt im Sand!"

    Ihm war Speiübel. Er sah aus, von oben bis unten mit Blut besudelt, die Knie zitterten beim Aufstehen. Posca half ihm hoch. Den Dolch des Kamelreiters hielt er immer noch in der Faust. Weg damit, war seine erster Gedanke. Er lag gut in der Hand, war leicht gebogen... Er behielt ihn.


    So richtig klar war Massa’s Verstand noch nicht, als ihn der Klaps des Centurio traf. Was wollte er von ihm? Scutum und Gladius. Richtig, die hatte er im Kampf .... „ Nie wieder, Centurio.“ krächzte er.
    Sein Hals war trocken und rauh. So wie es Posca sagte, war es ein Rüffel, vom Älteren zum Jüngeren. Im Normalfall hätte er Strafdienste parat gehabt. Die Seite an Posca war für ihn neu.


    Mit schleppenden Schritt ging er auf die Suche. Sein Arm schmerzte, die Klinge des Dolches hatte sich ordentlich Fleisch gesucht um sich hinein zu fressen. Sein Scutum fand er als erstes. Es lag halb auf dem Mann den er als erstes getötet hatte. Die Scheide des Dolches klemmte unter seinem Gürtel. Massa nahm sie und steckte den Dolch hinein. Wer war der da, den er da ohne zu zögern getötet hatte, bevor er ihn töten konnte. Massa nahm das Tuch vom Gesicht des Mannes. Junge ebenmäßige Gesichtszüge, als ob er schlief. Er war nicht älter als Massa selber.


    Massa griff nach seinem Scutum, steckte den Dolch hinter seinen cingulum und wendete sich ab. Sein Gladius musste er finden, sonst ließ ihn Posca doch noch Strafdienste machen oder heckte irgendwelche andere Gemeinheiten aus. Bei einem toten Kamel fand er es. Seine Ordnung war wieder hergestellt. Er sah sich um. Wo waren die anderen ? Am Sammelplatz herrschte Stille, keiner sagte etwas. Massa suchte vertraute Gesichter. Keiner, war zu sehen, keinen den er näher kannte. Seine Freunde Menas und Phinias waren Tod. Wann er es richtig begreifen würde ? Die Zeit kam. Er wollte weg hier.

    Wie aus dem Nichts war die Turmae aufgetaucht, lenkten die Kamelreiter von uns ab. Poscas Befehl zum Angriff, war wie eine Erlösung, jeder sann hier auf Rache. Das Pilum lag gut in der Hand, auf kurze Entfernung traf es mit Sicherheit. „Der ist mir.“ schrie Massa, nahm den nur einige Meter vor ihm stehenden Kamelreiter ins Visier. Blieb stehen und schleuderte ihm sein Pilum mit aller Kraft entgegen. Das Kamel sackte nach einigen Schritten getroffen zusammen. Der Reiter war abgesprungen wartete auf ihn. In seiner Hand hatte er eine gekrümmte Klinge. Massa stürzte auf ihn zu. Im Rennen zog er den Gladius. Sein Gegner holte aus, mit dem Scutum fing er den Hieb ab. Massa konterte und stach mit dem Gladius am Scutum vorbei, traf. Setzte mit dem Scutum nach und stieß ihn über den Haufen. Es ging zu leicht, er verlor das Gleichgewicht und stürzte auf ihn drauf.


    „ Das ist für Menas du Hund!“


    Im Fallen stach er auf ihn ein, hatte dabei den Dolch in seiner linken Hand nicht gesehen. Mit letzter Kraft stach er auf Massa ein, traf seinen rechten Oberarm. Massa registrierte es, spürte den Stich, stöhnte auf, scherte sich nicht weiter darum, er war im Blutrausch und drückte den Galdius noch tiefer in den Mann. Dessen Blick wurde starr. Keuchend stand Massa auf, sein Scutum hatte er liegen lassen. Griff sich den Dolch.


    „ Kommt doch her ihr Hurensöhne!“ brüllte er aus Leibeskräften.


    Im Vollrausch rannte er auf das nächste Kamel zu, stach auf das Tier ein. Duckte sich vor den gezielten Hieben des Reiters. Das Kamel brach nicht gleich zusammen. Wütend zerrte er am Reiter, bekam ihn am Bein zu fassen und holte ihn vom Kamel. Verlor im Ringkampf seinen Gladius. Sie stürzten, wälzten sich im Sand. Der Kamlereiter versuchte hoch zu kommen. Massa stürzte sich von hinten auf ihn. Er ließ seinem Gegner keine Chance an seinen Dolch zu kommen. War schneller, krallte sich mit seiner linken Hand in dessen Kopfbedeckung und die Haar darunter, zog seinen Kopf nach hinten.


    „ Hades wartet auf dich.“


    Schrie Massa ihn ins Ohr. Der Dolch war scharf, die Klinge schnitt sauber durch den Hals, das Blut spritzte, gurgelnd verließen den Kamelreiter die letzten Lebensgeister. „ Verrecke, ja verrecke.“ Massa ließ den leblosen Körper in sich zusammen sinken. Sah sich um. Es waren nicht mehr viele. „Keiner soll davon kommen.“ Murmelte Massa. Schwer atmend stürzte er sich auf den nächsten. Bis er nicht mehr konnte und erschöpft im Sand kniete. Ihm war hundeelend, er musste sich übergeben und die Schmerzen kamen.

    Sim-Off:

    Ich habe zwar nur gedacht,aber ich übernehme den Strafdienst,wenn wir da lebend rauskommen. :D


    Posca's Befehl schlug ein wie ein Blitz. So oft geübt musste es im Schlaf funktionieren. Hier draußen.... Posca's Stimme riss alle aus ihrer Lethargie. Hatten sie eine Chance ? Darüber nachzudenken war keine Zeit.


    Massa reiß dich zusammen,wenn du gehst dann geh ordentlich, mach deinem Vater alle Ehre.


    Die Reihe stand. Das Scutum oben. Das Pilum fertig zum Wurf ."Nur einige Schritte, los kommt näher ihr feigen Hunde. Dafür sollt ihr bezahlen." Er kam nicht zum Wurf. Prosca's Befehl kam im letzten Moment. Die Reihe dicht, runter hinter das Scutum. Kopf einziehen und abwarten.Da prasselten die Pfeile schon auf den Scutum. Rechts neben ihm schrie einer. Er fasste das Pilum fester. Seine Hand war feucht. Ganz ruhig. Nur nichts überstürzen. Posca weiß was zu tun ist. Einfach nur das tun,was er sagt und was wir gelernt haben.


    "Ich schwöre bei Mars und dem Artorier, einen nehme ich mit. Einen hole ich von seinem verfluchten Kamel."


    Sim-Off:

    gedacht

    Sekunden, die Massa nie vergessen wird. Ein Surren, das Taumeln Menas. Die blutigen Hände, die sich in seine Kleidung krallten. Die vorwurfvollen und zugleich hilfesuchenden Blicke Menas. Sein Röcheln und das Zusammensinken vor ihm.
    Sein Kopf war in diesem Moment leer. Er war dabei zu erfassen, was passiert war. Keine Reaktion. Er starrte immer noch ungläubig, zum leblosen Körper Menas.
    Die Bewegung im äußersten Blickwinkel seines Sichtbereiches nahm er erst jetzt wahr. Bei Mars, wo kamen die her. Sein ungutes Gefühl hatte sich in Übelkeit verwandelt. Er kämpfte mit sich. Sein hilfesuchender Blick ging zu Posca. Sage etwas ! Sag uns was wir machen sollen ! Ich will hier nicht verrecken! Massa stand wie angewurzelt da. Den anderen um ihn herum ging es nicht anders.

    Halt ! Seinem Zeitgefühl nach zu urteilen waren sie keine weite Strecke gelaufen um wieder eine Pause zu machen. Massa zog das Tuch bis unter die Augen , der Wind war stärker geworden und brachte immer mehr feinen Sand mit. Er setzte sich in alle Ritzen und rieb in den Augen.
    Wenn das so weiter ging, dann wurde es immer schwieriger ins Lager zurück zu kommen.
    Er verstand nicht, dass Posca sie dann hier halten ließ, es ging wertvolle Zeit verloren.
    Zudem sollte Menas aus der Formation, hier war was faul, oberfaul. Ein ungutes Gefühl machte sich in Massa breit.

    Noch keiner von der Familie da ? *Stellt sich mit in die Reihe* Ich gratuliere dir unbekannter Weise recht herzlich zum Geburtstag Decima Seiana . :)


    *verstreut eine Tüte Sand* in Ermangelung des Konfetti's


    was anderes gibt in der Wüste zur Zeit nicht. :D

    Heiß und unerbittlich brandte nicht nur die Sonne. Der Sand hatte sich aufgeheizt, die Ausrüstung nicht minder. Zurück in das Lager, ebenfalls Sand, Sand nichts als Sand. Die Füße waren schon schwer, unter der Last der Ausrüstung sank man beim Laufen noch tiefer ein. Massa sah stur vor nach vorn, er wollte sich nur noch in den Schatten legen, Wasser oder noch lieber verdünnten Wein trinken, einfach nichts tun. Das Trinken brachte ihn wieder zum Schwitzen. Hier konnte man durchtrainiert sein, es zehrte trotzdem an den Kräften. Ein lauer stetiger Wind trieb Sand von den Dünenkämmen herunter machte das Atmen schwer. Massa legte sein Focale vor Mund und Nase damit er den feinen Sand nicht ständig zwischen den Zähnen hatte. Sein Mund war schon wie ausgetrocknet. Zurück zum Lager, nur zurück.


    Menas hielt sich. " Trink was eh du wieder anfängst zu Husten und nimm deinen Focale vorn Nase und Mund, dass hält den feinen Sand zurück ." Und weiter gings. Das Lied vor sich hinbrummend ins Lager.

    Das Glück hatte ihn hier draußen in der Wüste verlassen. So sah es nach der letzen Runde aus, als er Graeceius sein Fleisch überlassen musste. Ein bisschen mürrisch war er drüber, aber es war so ausgemacht.
    Bei dem Wort Wein wurde er hellhörig. War schon ne Weile her. "Der Reitertrupp wird sicher bald zurück kommen und wir bekommen endlich was zu tun. Dieses miese Gesindel braucht einen Denkzettel, von dem es sich nicht so schnell wieder erholt. Am besten alle ans Kreuz. Auslöschen." Seine Faust in den Sand drückend. " Du das mit dem Wein, da komme ich drauf zurück, um den können wir beim nächsten Mal extra würfeln."

    Zitat

    Original Lucius Artorius Graeceius
    Nun, also hätte es wohl auch wenig Sinn, um Sand zu würfeln... den gibt es hier ja wie... nun ja, selbigen am Meer. Vielleicht um die Fleischration..."


    "Der Einsatz geht an die Schmerzgrenze. Aber was soll's. Von nichts kommt nichts. Ich komme auch mit zwei Rationen klar." lachend sah er zu Graeceius. "Was ich eher vermissen würde, wäre Wasser. Ohne Fleisch..., das ist kein Problem." Wasser war hier wirklich das wichtigste und Massa hatte gar keinen richtigen Hunger. In der Hitze auch noch kochen und das für 8 Mann. Da gab's bessere Aufgaben. Reparaturen am Rüstzeug, das war was Vernünftiges.

    "Salvete .... ein Artorius wenn ich mich richtig erinnere. Ein Mitspieler ist immer willkommen. Du hast die Wache hinter dich gebracht. Wieviele Sandkörner haben währenddessen deinen Posten passiert und was war ihr Anliegen ?" Massa lachte. " Setz dich, setz dich. Um was könnten wir miteinander Würfeln? Du bist nicht in unserem contubernium. Da findet sich garantiert was" Massa nahm seine Füße zurück um sich nach vorne zu beugen um besser an die Würfel zu kommen.

    Zitat

    Original von Marcus Artorius Menas Menas betrachtete seinen Kameraden aufmerksam. »Lust auf ein Würfelspiel?« fragte er eine Weile später.


    "Wird das beste sein, lass uns Wüfeln." Massa setzte sich näher ans Feuer. " Um was Würfeln wir?" Massa grinste. "Ums Kochen, Esel füttern, Wasserflaschen füllen?" Er klopfte sich die Hände sauber. " Oder wer die erste Wache von uns übernimmt." Massa hatte die Antworten nur am Rande mitbekommen. " Dann teils dir beim nächsten Marsch besser ein oder nimm gleich zwei Flaschen mit. Ist ja keine Schande und drei Mal besser als im Sand zu verrecken." Bei dem Gedanken nahm er einen Schluck aus seiner Flasche.

    Er nahm die Flasche, wog sie in der Hand. Die Gedanken an das verlockende Nass, ließ sein Zunge automatisch über die Lippen fahren. Ohne einen Schluck zu nehmen gab er Menas die Flasche zurück. " Ich komme später darauf zurück." sagte Massa mit krächzender Stimme und grinste. Menas braucht es dringender als ich. Ein kleiner Schluck ist noch in meiner Flasche und den Rückweg ? Den schaffe ich, ich will ihn schaffen. Im Lager werde ich mir ein Wasserfass suchen und mich kopfüber rein hängen und trinken, trinken, trinken... Massa hat die Augen geschlossen und stellte sich alles bildlich vor. Er schüttelte dann auch seinen Kopf, als ob er nasser Haare hätte. Das Schwindelgefühl brachte ihn in die Wirklichkeit zurück, er taumelte kurz und lachte. Es wurde Zeit, dass es zurück ging. Die Hitze wurde unerträglich. Der Brustpanzern trug seinen Teil dazu bei. Massa lupfte ihn am Hals um die Luft darunter zirkulieren zu lassen. Es half nicht. Posca du Sadist, lass uns zurück zum Lager. Du bringst uns eher um als die Räuber, das diebische aufsässige Gesindel.

    Zitat

    Marcus Artorius Menas »Ich hasse ihn«, murmelte Menas ob dieses Gedankens, ohne sich gewahr zu sein, ob Massa verstehen würde, wen er meinte.


    "Was?" wie aus einem Traum gerissen antwortete Massa. "Achso, der." Dieser elende Sand. Er war überall. Massa hatte seine Sandalen ausgezogen und rieb sich die Füße. Jetzt ein warmes Bad. Er streckte die Beine aus und sah zu Menas. Es war wirklich zum kotzen. Im Niemandsland, keine Taverne, keine Gesellschaft zu nächtlicher Stunde, nicht mal was gutes zu Trinken an diesem von den Göttern vergessenem Ort. Wenn er es richtig verstanden hatte, durften sie als Probati sowieso nicht raus. Dann war es gleich ob in Alexandria oder hier in der Wüste. Er griff sich eine Hand voll Sand und ließ ihn heraus rieseln. Dann stützte er die Hände nach hinten auf , sah in den Himmel. Hier war er immer klar. Die Sterne leuchteten. " Was war heute Vormittag mit dir los?" ohne den Blick auf Menas zu richten. "Du hast gekeucht wie ein altersschwacher Gaul."

    Endlich der erlösende Befehl. Massa ließ sein Marschgepäck fallen. Die Feldflasche gab das kühlende Nass gar nicht so schnell her, wie Massa es versuchte zu trinken. Er machte sie bis auf einen kleinen Schluck leer.
    Menas bekam eine zweite Flasche und die auch noch vom Centurio persönlich. Besser als wenn er hier auf der Strecke bliebe.
    Massa hielt die Hand als Sonnenschutz über die Augen und sah in die Runde. Die Sonne war unerträglich und das sollte jetzt jeden Tag so gehen? Massa sehnte sich nach Hause an den Strand zurück. Dort konnte man der Hitze mit einem Bad im Meer entgehen. Hier bestand das Meer nur aus Sand. Wie hier draußen noch Leben existieren konnte, das entzog sich seinem Verstand.

    Immer wieder wischte er sich den brennenden Schweiß aus den Augen. Sein Halstuch war durch, nahm keine Feuchtigkeit mehr auf, dazu rieben die feinen Sandkörner die Haut wund. Größere Probleme hatte er nicht, als die, die die anderen auch hatten.
    Außer Menas. Ihm schien das Luft holen immer schwerer zu fallen. Sein Keuchen war weder zu übersehen noch zu überhören. Der Blick in die Flasche bedeutete auch nichts Gutes. Er hatte öfter schon davon getrunken.


    Massa nahm endlich auch einen Schluck. Für den ersten Augenblick Linderung, im nächsten knirschte der Sand wieder zwischen den Zähnen. Sein Blick ging wieder zu Menas, mach mir bloß nicht schlapp. Es dauert nicht mehr lange, wir laufen sicher gleich zurück, redete sich Massa ein. Er setzte auch nur noch automatisch einen Fuß vor den anderen.

    Der Centurio hatte es gemerkt. Massa war nicht gewillt noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und versuchte es lauter. Mit einem Bass dem man ihm nicht zutraute. Der ungepflegt und rauh klang, wiederholte er den Text des Centurio.


    " Früher sammelte ich täglich nur grünen Klee !"


    Hier in der Wüste störte es keinen. Es half beim Laufen und Luft holen. Der Centurio hatte es so gewollt, vielleicht verschreckte es auch jegliches Getier und Gesindel. Ihnen kam niemand entgegen oder kreuzte ihren Weg.


    " Heute tun mir vom Laufen die Füße weh!"


    Was für ein Lied. Es lenkte ab. Das Zeigefühl ging verloren. Wie lange sie unterwegs waren, konnte Massa nicht mehr sagen. Der salzige Schweiß lief ihm in die Augen und brannte.

    Sand, Sand.... wo war das Wasser dazu ? Die Sandalen begannen zu scheuern. Der Brustpanzer drückte durch sein Gewicht. Der Helm... ausziehen!! dröhnte es in Massa's Kopf. Das Halstuch war schon nach den ersten 100 Schritten nass und durchgeschwitzt. Er hatte aufgehört zu zählen , wieviele Schritte nach den 100 folgten. Das Lied war schrecklich. Die Kehle wurde durch die Singerei noch trockener. Sein Brummen konnte man im entferntesten als Singen erkennen. Das letzte Mal als er gesungen hatte, sah ihn seine Mutter verzweifelt an, bat ihn inständig auf zu hören und warf ihm dann noch eine Sandale an den Kopf, als er der Bitte nicht gleich nachkam.


    Die Schritte wurden immer schwerer. Ein Blick zu Posca und Massa's Gesicht drückte einen gewissen Anflug von Verzweiflung aus. Dieser Dickwanst stapfte durch den Sand als ob nichts wäre. Durst, ich habe Durst...Wasser!...hämmerte es in seinem Kopf. Kein Befehl, nichts. Laufen..., Sand....immer weiter Laufen...und Singen...und diese elende Hitze.

    Bei der lieblichen Stimme war auch das letzte bisschen Müdigkeit aus Massa gewichen. Er beeilte sich seine Ausrüstung an zu legen. Der eine Riemen wollte nicht und so trat Massa laut fluchend vor das Zelt. " Morgenlauf??" und das auch noch im Sand. Menas Aussichten, wer als Ausbilder in Frage kam , reduzierte sich schlagartig auf eine Person, den Trebellier. " Ich bin doch keine von diesen kleinen Echsen, denen es Spaß macht über den heißen Sand zu rennen." murmelte Massa und stellte sich zu Menas. " Hast du Wasser dabei? Man kann ja nie wissen." flüsterte er und rückte seine Feldflasche zurecht. " Das wird sicher kein Vergnügen, er hat zu gute Laune."

    Schläfrig hörte er Menas zu. Der Trebbellier ? Gut oder schlecht? Wäre ab zu warten. Decimus Serapio? Das wäre hart. Er wusste durch seinen Vater, dass Verwandtschaft durchaus auch seine Nachteile hatte. Er hatte in besonders hart ran genommen und den kleinsten Fehler bestraft. Es war nicht das schlechteste, aber wenn man es einfacher haben kann. Abwarten, es wird sich früh genug zeigen,vom wem er durch die Wüste gesschickt wird.
    " Was hälst du vom Schlafen, ich könnte jetzt eine ganze Menge davon gebrauchen." murmelte Massa und driftete in die heiligen Hallen des Schlummerns ab, raffte sich dann doch auf und stemmte sich von der Liege ab. Sitzend, sich die Augen reibend. Fröstelnd die Schultern hochziehend, sah er zu Menas. " Ha, du frierst doch nicht etwa. Lass uns gehen."