Beiträge von Servius Obsidius Antias

    " Der Ianitor hat sich etwas merkwürdig gehabt.Er kennt mich nicht. Der Urbaner hat eine Wachstafel hinterlassen." Mehr konnte Aretas dazu nicht sagen. " Die einzigen die mich außer Tiberia Faustina kennen, ist die kleine Domina Tiberia und Chimomara die Leibsklavin von Tiberia Faustina." Er überlegte was brachte das alles, wenn er ihm das erzählte. " In den Stallungen der Factio werde ich vermisst, wenn die Pferde nicht aus ihren Boxen kommen und trainiert werden. Dort bin ich auch untergebracht." Der Urbaner ihm gegenüber schien hier die Befehlsgewalt zu haben. Ob ihm das reichte, was Aretas erzählt hatte und ob er alles glaubte. Sein Leben lag in der Hand des Urbaners.

    " Aretas, so werde ich gerufen. Sie wohnt in der Villa. Ich habe sie seit Tagen nicht gesehen, weiß nicht was mit ihr ist." Bei seiner Bemerkung er sei nicht berühmt stand Aretas auf. " Wären die Römer nicht so geizig, würde es mehr Rennen geben und du würdest meinen Namen kennen. Ich fahre für die Purpurea." Er blieb stehen steckte die Hand des rechten Arm's vorsichtig hinter den Gürtel. So bekam der Arm etwas mehr Halt.

    Keine Ruhe, nicht mal mit seinen Schmerzen war man hier alleine. „ Weil ich nicht zu den Haussklaven der Villa Tiberia gehöre.“ Die Schmerzen kamen wieder, er hatte sich zu ruckartig dem Mann zugewandt, der ihn angesprochen hatte. „ Ich bin Auriga und gehöre Tiberia Faustina.“ Brummelte er vor sich hin. Was mit ihr war wusste Aretas nicht. Er hatte sie lange nicht gesehen. „ In der Villa kennt mich sonst keiner. Ich bin dort nicht untergebracht, also vermisst man mich da nicht.“ Das dürfte als Erklärung reichen. Er fühlte sich nicht gut und es fiel ihm schwer zu reden, er hatte mit seinem Arm zu tun.

    Mussten die alle zusehen. Konnten sie nicht einfach ihre Arbeit machen. Das hatte er nun davon. Nur einen vorbeifliegenden Kuss. Da kam ihm die Frage nach Begleitung gerade recht. "Ja klar komme ich bis zur Villa mit." Mit einem übermütigen Lächeln ging er hinter ihr her aus dem Stall.

    Er nickte zu den Worten des Medicus. "Mich vermisst keiner der Herren." In der Villa kannte ihn keiner der Herren. Die einzige, die ihn suchen würde, wäre Chio. Er hatte ihr gesagt, dass er immer im Stall ist. Ob sie Gehör fand, weil er nicht auffindbar war, schwer zu sagen. Das einzige wäre ein Rennen, bei dem er gemeldet ist und nicht auftaucht. Dann würde es auffallen. Er machte sich keine Illusionen hier länger sitzen zu müssen, so schnell gab es kein Rennen in nächster Zeit. Aretas setzte sich an die Wand und hielt seinen Arm.

    " Faustina wird fragen warum du so aussiehst." Er musterte sie skeptisch. " So geh ich nicht mit dir." grinste. Da wuschelte sie in seinen Haaren rum. Grummelnd nahm er es in Kauf.Sie wieder glatt streichend sagte er. " Egal wie deine Haare aussehen. Das spielt keine Rolle bei dir. Die meisten sehen nach deinem...ähm, nach deinen Augen." Er schob sie aus dem Balneum, rückte den Eimer zur Seite. "Aisha wird dir den Kamm ausborgen, bin ich mir ganz sicher. Ein Apfel schlägt sie bestimmt nicht aus." Sie waren aus dem Balneum, da reckten sich Köpfe,neugierige Augenpaare starrten Chio an. Aretas ging stolz neben ihr um zu zeigen, dass sie zu ihm gehörte. An Aisha's Box wartete er bis sie fertig war. " Ich bin immer hier. Wenn du frei bekommst, gehen wir zusammen zum Tempel."

    Sie hielten ihn fest, da bedeutete nichts gutes. Der Medicus packte zu. Aretas fing an zu schimpfen die Schmerzen waren so kaum auszuhalten.


    „ Haben dir deine Götter......AAAHHHHH“


    Das, es könnte weh tun und die Zähne zusammen beißen, war bei seiner Schimpferei untergegangen. Er brüllte wie am Spieß, seine Knie wurden weich. Die Schmerzen ließen endlich nach. Sein Arm war wieder da, wo er hingehörte. Ein gemurmeltes „ Danke.“ war das einzige was Aretas raus bekam.

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    Velox
    Hoplomachus



    Velox hatte die Szene ungerührt beobachtet. Der Thraex war tot. Sein Ende bejubelt vom Publikum. Die Schiedsrichter gaben den Kampf wieder frei. Ihm war bewusst, dass er ohne Speer im Nachteil gegenüber dem Murmillo war. Er gab seine abwartende Haltung auf und ging in die Mitte der Arena, den Murmillo beobachtend. Velox suchte eine Stelle eine Lücke im Verhalten des Murmillo. Mit seinem Kurzschwert und dem kleinen Hoplon hatte er keine Chance in einem offenen Schlagabtausch. Er musste schnell sein, in Bewegung bleiben. Die Lücke finden und zustoßen. Seine Schritte wurden schneller. Er bewegte sich auf den Murmillo zu, nahm wieder Abstand, bewegte sich um ihn herum. Der Kreis wurde immer enger. Durch die kreisenden Bewegungen des Gladius, konnte der Murmillo nicht so schnell zustechen. Blitzartig schoss Velox auf ihn zu, rempelte mit dem gepolsterten Schwertarm gegen das scutum des Murmillo. Legte seine ganze Kraft in den Stoß, versuchte ihn damit aus dem Gleichgewicht zu bringen. Stellte sich so, dass er nicht nachstolperte, wenn der Murmillo nachgab, aber jederzeit nachsetzen konnte. Den Gladius seines Gegners dabei nicht aus den Augen lassend. Seinen Hoplon hatte er in Brusthöhe um, Hiebe und Stiche, falls der Murmillo sie doch versuchte anzubringen, abzuwehren.

    Seine Tunika aufsammelnd, sah er zu ihr. „ Einen Kamm?“ Er brauchte nie einen Kamm, fand es Geldverschwendung sich einen zu zulegen. Für ihre Haare wäre einer gut. Er hob die Schultern. “ Ich habe keinen Kamm.“ Beim Anziehen der Tunika verhedderte er sich, weil er den Gürtel in der Hand hatte. „ Ach bei Bendis, was ist das hier.“ vor sich hin schimpfend, kam ihm die Idee. „Hör mal, du kannst eine Bürste oder den Kamm von Aisha nehmen.“ Endlich, das Durcheinander im Griff, in die Tunika schlüpfend und den Gürtel umbindend sah er sie fragend an. „ Ist ja schließlich deine Stute. Da kannst du auch ihr Zeug benutzen.“ Mit den Fingern fuhr er durch seine Haare. Mehr war bei ihm nicht nötig.

    Ein Medicus hatte bis hierher gefunden. Aretas hatte gar nicht mehr damit gerechnet, dass sich hier einer blicken ließ. Er quälte sich hoch und ging zu ihm, zeigte ihm die rechte Schulter. „ Aber mach es nicht noch schlimmer als es schon ist. Ich muss damit wieder Rennen fahren können.“ Sagte er murrend. Die Schmerzen machten ihm zu schaffen.

    Ihm blieb der Mund offen stehen, jetzt so im Ganzen. Wow. Er wurde rot, stierte sie immer noch an. Sie sah wie die Marmorstatuen in den Gärten aus. So vor ihm, zum greifen nahe, die glitzernden Wassertropfen, die bronzene Haut, das schwarze Haar. „ Ähm, ja , ja du bist sauber. Hier..“ Er legte ihr das Tuch um. Festmachen musste sie es selber. „ Du machst den Abbildern der Göttinnen echt Konkurrenz.“ Es kostete ihn, sich zu beherrschen. „So darf dich keiner der Knechte hier sehen. Das wäre nicht gut für uns.“ Es käme zu Handgreiflichkeiten und gäbe Ärger. Vorsichtig rubbelte er sie trocken. Blieb hinter ihr stehen, seine Hände lagen an ihren Oberarmen, zärtlich berührten seine Lippen ihre rechte Schulter. " Sauber. Meine kleine Venus."er lächelt und gab ihr einen Klaps auf den Po. Suchend sah er sich nach ihrer und seiner Tunika um.

    " Du willst die Opfergaben besorgen? Na gut." Begeistert war er nicht. Sie gab Geld für ihn aus. Andererseits schonte es seinen Geldbeutel.


    Er mocht es , wenn sie ihm den Nacken kraulte. Viel zu kurz, seiner Ansicht nach. Aretas machte nach dem Kuss einen Schritt von ihr weg. Legte den Kopf seitlich. " Moment." Er stieg aus dem Wasser, wickelte sich ein Tuch um die Hüften und kam an den Rand zurück. In der Hand hatte er ein Tuch für sie. " Du brauchst keine Angst zu haben, dass da wer kommt. Der Eimer ist deutlich genug." Das Tuch auseinander gefaltet und hochhaltend stand er da. " Du kannst raus kommen." Seien Augen waren gespannt auf Chio gerichtet. Endlich sah er sie ganz ohne Tuch.

    „ Du warst für mich wie eine kleine Schwester. Aber mit der Zeit...“ Er wusste nicht wie er es ihr erklären sollte. Dafür gab es keine Erklärung. „Meine Freundin...“ Er legte seinen Kopf an ihren. „ Ich habe Venus gebeten mir bei der Entscheidung, welche ich von euch beiden nehmen soll, zu helfen.“ Ob sie nun seinem oder ihrem Wunsch entsprochen hatte, sie waren zusammen. Sanft streichelte er über ihren Rücken. „ Was hältst du davon Venus dafür zu danken.“

    Woher sollte er wissen ob ...Sie hatte ihn zu ihr geschickt. Dessen war er sich jetzt ganz sicher.
    „ Mmmhh...“ Er sah in die Runde. „ Sie hat dir deinen Wunsch erfüllt. Es ist kein anderer da.“ Er lächelte sie an. Kein übermütiges Grinsen, nein, ein warmes zufriedenes Lächeln, das Richtige zu tun. Seine Hand legte sich auf ihre, die auf seiner Brust lag. „ Du hast es dir gewünscht?“ in seinem Blick tauchte wieder der kleine Unruhestifter auf. Er drückte sie fester an sich. Jetzt tat er es ohne ein schlechtes Gewissen, gegenüber Faustina zu haben.

    Beinahe wäre er vom Beckenrand gerutscht, ihre Nähe, dann diese zärtlichen Berührungen. Ging’s ihm gut. Er sah sie an. Sie kam näher. Ein Grinsen und sie hatte einen Kuss auf der Nase. „ Venus? Ob sie das kann? Ich kenne mich bei römischen Göttern nicht so gut aus.“ Er ließ den Beckenrand los. „ Vielleicht kommt er ja bald.“ Legte den Arm um sie. “ So lange hast du mich.“ Sah sie an, zögerte. Es gab keine Gründe mehr für ein Hintertürchen. Sie waren alle wie weggewischt. „ Vielleicht hat sie ihn dir ...“ Warum die vielen Worte. Er legte den anderen Arm dazu, hielt sie fest. Hatte ihre Mimik verstanden und schenkte ihr den Kuss, den sie wollte. „ Meinst du sie hat den geschickt, den du dir gewünscht hast?“ Diesmal ließ er sie nicht wieder los. Wie er sie so ansah war seine Entscheidung richtig.

    Er hatte sich nur gewehrt. Das diesem Urbaner klar zu machen hatte wenig Zweck. Dass er damit Aurelia Flora die Gelegenheit verschaffen wollte, sich aus dem Staub zu machen, das war die andere Seite. Tu einer Domina nie einen Gefallen. Jetzt saß er hier fest. Die Zelle war schlechter, als die in der tiberischen Villa. Das nächste Mal rührte er keinen Finger.

    Der angekündigte Medicus war ein kleiner Trost. Die Schmerzen waren unerträglich. Wer sollte ihn hier abholen. In der Villa kannte ihn kaum einer. Nur Tiberia Faustina und Chio, die kleine Domina erinnerte sich vielleicht noch an ihn. In den Stallungen der Faction fiel sein fehlen erst auf, wenn die Pferde nach zwei oder drei Tagen nicht einmal auf der Bahn waren.


    Aretas setzte sich murrend hin. Wie lange er hier blieb? Er hatte keine Ahnung.

    Sie wusste nicht mal mehr, dass er sie in die Villa zurück gebracht hatte und vor der Tür Wache hielt. Na das war ja toll. „ Ich war eben da und habe mir erlaubt auf das kleine unschuldige und naive Mädchen, die Leibsklavin der Tiberia Faustina, aufzupassen.“ Er war nicht ganz zu Ende, da hatte er einen Schwall Wasser im Gesicht, verschluckte sich, hustete. „ Äh, ..kann ich was dafür, dass du nichts mehr von dem Abend weiß. Du hast ordentlich Wein getrunken und dann war dir kotz übel. Bist an der Tür über mich drüber gefallen, nur mit einem Tuch um dich rum. Bis in den Hortus und dort hast du die Büsche angespuckt. Beim Umdrehen ist das Tuch ziemlich weit runter gerutscht.“ Er hätte es ihr ja ganz abgenommen, aber Faustina war da. „ Du konntest nicht mehr laufen, da habe ich dich halbnackt rein getragen.“ Beim erklären ging er auf sie zu, bis er bei ihr stand. Seine Hände hatten sich um ihre Taille gelegt. „ Deine Haut war damals schon so schön weich und warm. Du hast dich unbeschreiblich angefühlt. So wie heute.“raunte er. Fuhr mit seinen Fingerspitzen über ihre Seiten, sah sie an, beugte sich zu ihr und küsste sanft ihren Hals. Er war versucht es auszunutzen, aber was brachte das. Nichts. Ihm saß dann wieder Faustina im Nacken. Er ließ sie los und lehnte sich mit dem Rücken an den Beckenrand, legte die Arme drauf , den Kopf in den Nacken und versuchte sich zu entspannen. " Was hast du dir bei Venus gewünscht." murmelte er in den Raum.

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    Velox
    Hoplomachus


    Zurückgezogen beobachtete er den Murmillo und den Thraex. Sein Speer war zerbrochen, ein Glückstreffer für den Thraex. Die nachfolgende Attacke mit dem scutum hatte er weitestgehen mit seinem gepolsterten Arm abgefangen. Nur ein Teil vom Helm wurde getroffen. Es war weniger gefährlich als gedacht. Krach genug hatte es auf alle Fälle gemacht. Den Thraex danach angreifen, das wurde vom Murmillo vereitelt. Velox war nicht gewohnt zu dritt zu kämpfen, es war nicht in seinem Sinn. Er wartete ab, erholte sich so gut es ging. Der Murmillo war ein harter Brocken. Ohne Speer eine fast unlösbar Aufgabe.

    "Mmmhh.." weg war sie. " Was mache ich?" Seine Hand schnellte aus dem Wasser, legte sich auf ihren Kopf und drückte sie kurz unter Wasser. Lachend sah er sie an." Ich spioniere dir nicht nach! Weißt du nicht mehr das Fest, als es dir schlecht ging, im Hortus?" Er wurde rot bis über beide Ohren. Kleinlaut erzählte er weiter. " Das Tuch, es war runtergerutscht, du bist beinahe gestürzt..Ich habe dich reingetragen. Naja....es war .....du musst dich für deinen Körper absolut nicht schämen." Ein breites Grinsen schloss sich an, unvermittelt hielt er ihr Kinn und küsste sie. Das beste Mittel um zu verhindern, sich eine Ohrfeige einzufangen. Nach dem Kuss bestand immer noch die Gefahr, aber das nahm er in Kauf.

    Mit unverständlichem Blick sah er sie an. „ Umdrehen?.. .Als ob ich dich noch nie ohne Tunika ...ähm. Ja, ist gut ich dreh mich um.“ Er drehte sich um und dachte an den Abend nach dem Fest. Im Hortus, wie ihr das Tuch entglitt, einiges von ihr preis gab. Wie er sie auf seinen Armen ins cubiculum brachte.
    Wie lange brauchte sie denn? Er legte die Arme auf den Rand des Beckens und sah sich das Mosaik an. „ Bist du im Wasser?“ fragte er und legte sein Kinn auf die Hände. Das Wasser war heute schön warm, so richtig gemütlich.